Bandscheibenvorfall erkennen- Das sind die Symptome

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Einleitung

Symptome und Beschwerden, die ein Bandscheibenvorfall verursachen können sind unterschiedlich und mannigfaltig. Die häufigste Ursache sind Schmerzen. Meistens werden diese als drückend und ziehen im Rücken angegeben.
Viele alternative Ursachen für, welchen eine Ziehen im Rücken auslösen können finden Sie auch unter unserem Thema: Ziehen im Rücken

Lokalisierbar sind sie so meistens Schmerzsymptome beim Bandscheibenvorfall nur ungenau.
Die Patienten deuten meist auf Stellen der Wirbelsäule, die einen Bereich von 4-5 Wirbeln (med. als L4/5 bezeichnet) abdecken. Das hilft zwar den ungefähren Wirbelsäulenbereich abzugrenzen, der genaue Wirbel kann jedoch nur mittels Bildgebung ermittelt werden.
Die angegebenen Schmerzen werden oft nach fußwärts ziehend beschrieben. Teilweise wird angegeben, dass sie bis in die Fußspitze einer Körperhälfte ziehen. Fast immer jedoch klagen die Patienten darüber, dass die Schmerzen in Richtung Gesäß ziehen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen im Rücken

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Zu den Symptomen bei einem Bandscheibenvorfall zählen:

  1. Symptome bei Druck gegen die Nervenwurzel:
    Eine Kompression der Nervenwurzeln löst intensive Schmerzen aus, die in Arme und Beine ausstrahlen können. Mit diesen Schmerzen können auch Gefühlsstörungen auftreten. Je nach Stadium und Ausmaß des Bandscheibenvorfall können Symptome auch die Minderung der Muskelkraft oder Lähmungen einzelner zur Folge haben.
    Lesen Sie hier mehr zu Thema: Nervenwurzelreizung
  2. Symptome bei Druck gegen das Rückenmark:
    Je nach Ort des Bandscheibenvorfalles, variieren die Symptome der Bandscheibe. Bandscheibenvorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule können Gefühlsstörungen, Krämpfe oder Lähmungen hervorrufen, wohingegen ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule eine Blasenlähmung hervorrufen kann.
  3. Symptome bei Druck gegen Nervenfaserbündel, den Pferdeschweif (Cauda equina):
    Fehlende Funktion der Blasen- und Mastdarmfunktion, Sensibilitätsstörungen im analen und/ oder genitalen Bereich.

Weitere Informationen finden Sie unter: Bandscheibenvorfall mit Nervenschädigung

Abbildung der Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Bandscheibenvorfall -
Symptome

  1. Fünfter Halswirbel
  2. Sechster Halswirbel
  3. Siebenter Halswirbel -
    Vertebra prominensa
  4. Zwölfter Brustwirbel -
    Vertebra thoracica XII
  5. Erster Lendenwirbel -
    Vertebra lumbalis I
  6. Vierter Lendenwirbel -
    Vertebra lumbalis IV
  7. Fünfter Lendenwirbel -
    Vertebra lumbalis V
  8. Fünf Kreuzbeinwirbeln
    (verschmolzen)
  9. Birnförmiger Muskel -
    Musculus piriformis
  10. Ischiasnerv -
    Nervus ischiadicus
    Abschnitte der Wirbelsäule:
    C - Halsbereich (zervikal)
    T - Brustbereich (thorakal)
    L - Lendenbereich (lumbal)
    S - Kreuzbeinbereich (sakral)

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäule

Die Halswirbelsäule (HWS) besteht aus 7 Halswirbelkörpern, an denen es zu einem Bandscheibenvorfall kommen kann. Ein Synonym für den Bandscheibenvorfall der HWS ist der Begriff zervikaler Diskusprolaps oder auch NPP der HWS genannt.

An der HWS kommt es im Vergleich zur Lendenwirbelsäule weniger häufig zu einem Prolaps. Im Falle eines Bandscheibenvorfalls ist die untere HWS häufiger betroffen als die obere.
Die meisten Bandscheibenvorfälle findet man in den Segmenten C5/6 und C6/7.
Das liegt zum Teil daran, dass der untere Teil viel mehr und komplexer bewegt wird.

Die Symptomatik variiert je nach Schweregrad des Bandscheibenvorfalls. Wenn er nur sehr klein ist, kann es sein, dass weder Nerven noch das Rückenmark komprimiert werden, sodass ein Bandscheibenvorfall völlig symptomlos verläuft und über Jahre unerkannt bleibt.

Anderenfalls treten typische Symptome wie Schmerzen und Parästhesien im Hals-, Schulter – und Armbereich. Der Schmerz ist stechend und kann sowohl auf den Nackenbereich zentriert sein, als über die Schultern und Arme bis in die Fingerspitzen ausstrahlen.

Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule, der eine Nervenwurzel stark abdrückt, kann extrem starke Schmerzen verursachen.

Manchmal wird er von Patienten auch als dumpf, ziehend oder drückend beschrieben. Unter Parästhesie versteht man eine schmerzhafte Missempfindung, die als Sammelbegriff für Körperempfindungen wie Kribbeln, Taubheit und Temperaturwahrnehmungsstörungen gilt.
Des Weiteren liegt ein Klopfschmerz an entsprechendem Halswirbelkörper vor.

Das Stadium des zervikalen Bandscheibenvorfalls spiegelt sich in der Art der Symptome wieder. Der beschriebene Schmerz gilt als erstes Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall. Zuerst tritt er in unmittelbarer Nähe der Halswirbel auf, also im Nacken-/Halsbereich.
Mit der Zeit beginnt der Schmerz in Schulter und Arme bis hin in die Hände auszustrahlen.
Je mehr Nervenfasern durch den Vorfall komprimiert werden, desto stärker wird die Symptomatik, sodass dann erste Taubheitsgefühle und ein leichtes Kribbeln auftreten. Schwerwiegend ist der Bandscheibenvorfall dann, wenn es tatsächlich zur Muskelschwäche und Bewegungseinschränkung kommt; dann sollte definitiv ein Arzt aufgesucht werden.
Letztendlich kann ein Bandscheibenvorfall der HWS so gravierend sein, dass es zu kompletten Ausfallerscheinungen oder Lähmungen kommt. Dies ist zwar eher selten der Fall, aber prinzipiell möglich. Man kann dann auch von einem Querschnittssyndrom sprechen. Dabei sind nicht nur Nerven komprimiert, sondern sogar zentral im Wirbelkanal verlaufendes Rückenmark im kompletten Durchmesser geschädigt, sodass es zu Lähmungen der Muskeln und einem Sensibilitätsverlust unterhalb der Läsion kommt.

Generell kann eine Verschlimmerung der Schmerzsymptomatik bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule durch das seitliche Neigen und/oder das Zurückneigen des Kopfes provoziert und verstärkt werden.
Auch die liegende Position wird von Patienten aufgrund einer erhöhten Schmerzintensität als sehr unangenehm empfunden, daher leiden die Patienten nachts an stärkeren Schmerzen. Oft wird unbewusst eine Schonhaltung, wie das Schräghalten des Kopfes je nachdem welche Seite von einem Bandscheibenvorfall betroffen ist, eingenommen, da so die Symptome möglicherweise etwas erträglicher ist.

Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Symptome eines Bandscheibenvorfalls der HWS

Nackenschmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule

Die Nackenschmerzen stellen ein typisches Symptom eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule dar. Die Intensität der Nackenschmerzen hängt dabei davon ab, wie stark ausgeprägt der Bandscheibenvorfall ist. Die schmerzhafte Wahrnehmung ohne das Auftreten von weiteren Symptomen wie Gefühlsstörungen, beispielsweise Kribbeln und Taubheitsgefühl, und Kraftminderung im Hals-, Schulter –und Armbereich sprechen tendenziell eher für einen leichteren Bandscheibenvorfall.

Die Entstehung des Nackenschmerzes aufgrund eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule kommt dabei folgendermaßen zustande: Durch eine erhöhte Druckbelastung kann der äußere Faserring der Bandscheibe immer mehr geschädigt werden, bis dieser letztendlich so instabil ist, dass es zu einem Austreten des gallertigen Kerns durch die Bruchstelle hindurch kommt. Dies geht mit einer Kompression der Spinalnerven einher, woraufhin ein Schmerzreiz ausgelöst wird. Ereignet sich ein solcher Bandscheibenvorfall im Bereich der HWS, so können sich die Beschwerden primär in Form von Nackenschmerzen, aber auch Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Ohrgeräuschen äußern. Der Schmerzcharakter im Nacken kann dabei individuell variieren. Manche Betroffene berichten von stechenden und plötzlich einschießenden Schmerzen. Im Gegensatz dazu werden aber auch immer wieder diffus auftretende und eher dumpfe Schmerzen beschrieben.

Die genaue Schmerzlokalisation bei Nackenschmerzen aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ist nicht immer möglich. Die Nackenschmerzen strahlen zudem häufig in den Kopf und in die Schultern aus. Nicht selten zieht der Schmerz sogar bis in die Arme. Eine Zunahme der Schmerzintensität wird durch eine weitere Belastung und Bewegung im Bereich der Halswirbelsäule provoziert, sodass Betroffene häufig eine Schonhaltung einnehmen. Damit beginnt allerdings ein Teufelskreis, da die Schonhaltung eine Verspannung zur Folge haben kann, was wiederum mit Nackenschmerzen einhergeht. Daher ist es sehr wichtig, Nackenschmerzen adäquat zu behandeln, um eine schnellstmögliche Beschwerdefreiheit zu erlangen.

Lesen Sie weitere Informationen zum Thema Nackenschmerzen

Symptome eines Bandscheibenvorfalls im Bereich C5/C6

Ein Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich C5/6 kann aufgrund einer erhöhten Druckbelastung auf die Bandscheiben durch Fehlhaltungen oder traumatischen Ereignissen entstehen. Folglich kommt es zu einem typischen Beschwerdebild mit Missempfindungen, wie Taubheitsgefühle, "Kribbeln" und Schmerzen in entsprechendem Hautbereich (=Dermatom; Hautareal, welches von sensiblen Fasern eines bestimmten Spinalnervens versorgt wird). Wird durch den Bandscheibenvorfall auf Höhe C5/6 der Spinalnerv C5 komprimiert, so kann man auch von einem C5-Syndrom sprechen, welches mit Kribbelgefühlen im Schulter –und Oberarmbereich einhergeht, da hier das C5-Dermatom lokalisiert ist. Ein weiteres Symptom ist ein erloschener oder erst einmal nur abgeschwächterBizepssehnenreflex“.

Ist allerdings der Spinalnerv C6 durch den Bandscheibenvorfall komprimiert, so handelt es sich um ein C6-Syndrom. Typisch dafür sind zum einen die Sensibiltätsstörungen, die sich vom Ellenbogen außen entlang an der äußeren Unterarmseite bis zum Daumen erstrecken und zum Teil auch am Zeigefinger zu spüren sind. Zum anderen kann hier wie auch bei dem C5-Syndrom ein Reflex ausfallen, in diesem Fall der sogenannten „Radiusperiostreflex“. Da der Spinalnerv auch motorische Anteile abgibt, kann es sein, dass Betroffene mit einem Bandscheibenvorfall auf Höhe C5/6 von einer Schwäche bei der Armhebung berichten.

Symptome eines Bandscheibenvorfalls im Bereich C6/C7

Ein Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich in Höhe von C6/7 äußert sich mit ähnlichen Symptomen wie ein Bandscheibenvorfall auf Höhe von C5/6. Neben den charakteristischen Sensibilitätsstörungen im Bereich des Dermatom C6, nämlich vom äußeren Ellenbogen entlang des Unterarms bis in den Daumen und Teilen des Zeigefingers, kommt es zum Erlöschen des „Radiusperiostreflex“.

Sind hingegen die Spinalnerven C7 durch den Bandscheibenvorfall komprimiert, so kommt es zu Missempfindungen in entsprechendem Dermatom C7. Dieses erstreckt sich sowohl über die Vorder –als auch Rückseite des Unterarms und der Hand. Genauer gesagt über den kompletten Mittelfinger und jeweils die benachbarten Hautbereiche des Ring –und Zeigefingers. Der Reflex, welcher bei einem C7-Syndrom im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls ausfällt, ist der „Tricepssehnenreflex“.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Bandscheibenvorfall von C6/7

Die Symptome in der Lendenwirbelsäule und im Bein

Die häufigste Lokalisation eines Bandscheibenvorfalls ist die in der Lendenwirbelsäule. Die Lendenwirbelsäule weist im Vergleich zur Hals - und Brustwirbelsäule ein signifikant erhöhtes Risiko für einen Prolaps auf.

Es kann grundsätzlich in allen 5 Lendenwirbelkörpern zu einem Bandscheibenvorfall kommen, bevorzugt ereignet er sich allerdings zwischen dem 4. und 5. LWK (Bandscheibenvorfall L4/5) oder zwischen dem 5. LWK und dem 1. Kreuzbein (Os sacrum)(Bandscheibenvorfall L5/S1).

Das Hauptsymptom ist der klassische starke untere Rückenschmerz mit einer ausstrahlenden Komponente ins Gesäß, am Oberschenkel entlang, übers Knie und bis in die Fußspitzen. Vor allem wenn der N. ischiadicus, der mächtigste Nerv unseres Körpers aus den Nervenwurzeln L4 bis S3, komprimiert wird, strahlen die Schmerzen aus.
Der Schmerzcharakter kann stechend, ziehend aber auch dumpf und drückend sein. Meistens tritt der Schmerz plötzlich auf, z.B. wenn man etwas Schweres hebt. Allgemein kann die Schmerzsymptomatik durch bestimmte Bewegungen verstärkt werden, sodass Patienten eine Schonhaltung einnehmen. Niesen, Husten und Pressen sind auch sehr unangenehm und verschlimmern den stechenden Schmerz in der Rückenregion.

Neben den Schmerzen kann es auch zu neurologischen Ausfällen wie Kribbeln und Taubheit kommen. Eine besondere Parästhesie (Kribbeln) wird aufgrund der Lokalisation als Reithosenanästhesie bezeichnet. Darunter versteht man den Sensibilitätsverlust im Gesäß– und Genitalbereich und an der Innenseite des Oberschenkels. Grund dafür ist eine Nervenwurzelschädigung der Sakralsegmente S1-3.

Je nachdem wie stark der Bandscheibenvorfall der LWS und die Kompression umliegender Strukturen ist, kann es zu Lähmungserscheinung in der Beinregion kommen (Bandscheibenvorfall mit Symptomen im Bein). In der Regel bemerken die Patienten jene schwerwiegende Symptomatik dadurch, dass sie vermehrt stolpern oder beim Treppensteigen keine Stabilität in den Knien haben. Man kann zur Überprüfung den Patienten auffordern, sich einmal auf die Fersen und dann auf die Zehen zu stellen.
Sollte es dabei zu Schwierigkeiten kommen, sollte definitiv ein Bandscheibenvorfall der LWS mithilfe eines MRT der LWS abgeklärt werden.
Die häufigsten Bandscheibenvorfall der LWS kommen im Segment L4/5 und L5/S1 vor.

Aber nicht nur die Beinmuskulatur mit Lähmungserscheinungen bereitet den Patienten Sorgen, auch die Nerven zur Regulation der Harnblase-und Darmfunktion können betroffen sein mit der Folge einer Inkontinenz (=Wasserlassen und Stuhlgang nicht mehr kontrollierbar). Die Inkontinenz tritt meistens im Zusammenhang mit der bereits erwähnten Reithosenanästhesie auf. Zudem kann es zur Störung der Sexualfunktion kommen.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Reithosenanästhesie.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Der Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule kann zudem ein sogenanntes Kaudasyndrom auszulösen, das dringend erkannt werden sollte und unbehandelt zu einer dauerhaften Querschnittslähmung führen kann. Wir empfehlen Ihnen daher für weitere Informationen unsere Seite zu: Kaudasyndrom - Habe ich eine Querschnittslähmung?

Symptome eines Bandscheibenvorfalls auf der Höhe L3/L4

Schmerzen empfindet jeder Betroffener und somit gehören sie zu jedem Bandscheibenvorfall dazu. Meist hat der Schmerz eine stechende Qualität. 

Neben den Schmerzen können Missempfindungen auffallen. Dazu gehören unter anderem Kribbel- oder Taubheitsgefühle. Bei schwerwiegenden Vorfällen können außerdem Muskellähmungen – vorwiegend an den Oberschenkeln – auftreten.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter: Bandscheibenvorfall von L3/L4

Symptome eines Bandscheibenvorfalls im Bereich L4/5

Ein Bandscheibenvorfall L4/5 ist der zweithäufigste des menschlichen Körpers. Nur ein Bandscheibenvorfall L5/S1 kommt noch häufiger vor.
Bei einem Bandscheibenvorfall L4/5 kann grundsätzlich die Nervenwurzel L4 oder L5 betroffen sein. In den meisten Fällen ist die 5er Wurzel in Mitleidenschaft genommen.
Denn je nachdem, wo der Patient die Symptome der Bewegungseinschränkungen angibt, kann daraus geschlossen werden, welcher Bereich der Wirbelsäule vom Bandscheibenvorfall betroffen ist.
Als Beispiel ist die gestörte Fußhebung zu nennen. Ist der Patient dazu nicht mehr in der Lage, ist von einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule zwischen L4/5 auszugehen. Hierbei schiebt sich die Bandscheibe zwischen den beiden Wirbelkörpern 4 und 5 und bedrängt die dort laufenden Nerven L5, was zur beschriebenen Fussheberschwäche führt.
Auch Schmerzen die im Großzeh enden sprechen für einen Bandscheibenvorfall L4/5.

Lesen Sie hierzu auch unser Themen:

Der Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule kann zudem ein sogenanntes Kaudasyndrom auszulösen, das dringend erkannt werden sollte und unbehandelt zu einer dauerhaften Querschnittslähmung führen kann. Wir empfehlen Ihnen daher für weitere Informationen unsere Seite zu: Kaudasyndrom - Habe ich eine Querschnittslähmung?

Symptome eines Bandscheibenvorfalls L5/S1

Ein Bandscheibenvorfall L5/S1 ist der häufigste des menschlichen Körpers. Grundsätzlich kann hierbei die Nervenwurzel L5 oder S1 betroffen sein.
Ist die Fußsenkung gestört ist von einem betroffenen Areal zwischen S1 auszugehen. Hier schiebt sich zwischen L5 und S1 (L5/S1) die Bandscheibe hindurch. Kommt es zu einem Bandscheibenvorfall L5/S1, der über mehrere Segmenteangelagert ist, kann es vorkommen, dass auch autonome Nervenbahnen, die das sympathische oder parasympathische Nervensystem betreffen, geschädigt werden.
Man spricht auch dabei vom sogenannten Cauda Syndrom.
Symptomatisch wird dieses Syndrom, indem der Patient seine Blasen- oder Darmfunktion nicht mehr kontrollieren kann (siehe auch: Blasen-Mastdarm-Störung). Bei einer plötzlich auftretenden Urin- oder Stuhlinkontinenz, muss auch immer ein Bandscheibenvorfall als Ursache in Betracht gezogen werden. Es handelt sich dabei um einen absoluten Notfall, da die Symptome ein Hinweis sind, dass der Bandscheibenvorfall lebensnotwendige Nervenbahnen beeinträchtigt.
Es muss auch im schlimmsten Fall von einer möglichen dauerhaften Funktionsstörung der Blasen- und Stuhlfunktion ausgegangen werden, wenn nicht unmittelbar ein Therapie des Bandscheibenvorfalls, bzw. OP eines Bandscheibenvorfalls der LWS erfolgt.
Diese besteht in diesem extremen Fall ausschließlich aus einer operativen Dekompression des betroffenen Areals an der Wirbelsäule. In dieser OP wird die vorgefallene Bandscheibe chirurgisch entfernt. Eine konservative Therapie ist hierbei auf keinen Fall möglich.
Fast alles Bandscheibenvorfall L5/S1 können konservativ therapiert werden.

Der Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule kann zudem ein sogenanntes Kaudasyndrom auszulösen, das dringend erkannt werden sollte und unbehandelt zu einer dauerhaften Querschnittslähmung führen kann. Wir empfehlen Ihnen daher für weitere Informationen unsere Seite zu: Kaudasyndrom - Habe ich eine Querschnittslähmung?

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Symptome eines Bandscheibenvorfalls am Ischias

Der Nervus ischiadicus ist der mächtigste Nerv unseres Körpers und wird aus Teilen der Nervenwurzel L4 bis S3 gebildet.

An sich hat der Nerv durch seine Lage und seinen Verlauf eine gute Weichteildeckung, welche ihm einen relativ guten Schutz gegen Verletzungen gewährleistet.
Nichtsdestotrotz können Probleme auftreten, wenn zum Beispiel eine Oberschenkelfraktur oder eine Kompression beim Durchtritt durch den Musculus piriformis im Becken vorliegt. Zudem kann eine intramuskuläre Spritze bei falscher Applikation den N. ischiadicus verletzen.
Aber auch ein Bandscheibenvorfall der LWS kann eine Nervenreizung und typische Symptome auslösen. Die Nervenirritation hat in der Medizin sogar einen eigenen Namen Ischialgie.

Die Ischialgie beschreibt die Nervenwurzelreizung des N. ischiadicus und zählt daher auch zu den Radikulopathien (lat. radix=Wurzel; Wurzelreizung). Dadurch treten Schmerzen, Lähmungserscheinungen und Empfindungsstörungen auf. Klassisch für die Ischialgie ist der reißende, ziehende Schmerz vom Gesäß bis ins Bein. Zusätzlich zählen Parästhesien und Einschränkungen in der körperlichen Belastungsfähigkeit zu den Symptomen der Ischialgie aufgrund eines Bandscheibenvorfalls. Jene Schmerzen können sowohl durch Husten und Niesen als auch der Bauchpresse verstärkt werden. Liegt eine schwerwiegende Läsion des N. ischiadicus vor, kann es sogar zur Inkontinenz und Potenzstörungen kommen.

Da der N. ischiadicus aus den Nervenwurzeln L4-S3 gebildet wird, entsprechen die Symptome jenen der allgemeinen Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule.

Eine Ischiasreizung kann sowohl bei einem Bandscheibenvorfall L4/5, wie auch bei einem Bandscheibenvorfall L5/S1 auftreten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ischiasreizung

Die Symptome werden im Liegen meist besser!

Das Liegen im Bett auf weicherer Unterlage löst in vielen Fällen mäßige bis starke Beschwerden aus, während das Liegen auf geraden und festen Untergründen als schmerzlindernd angesehen wird.
Häufig hilft auch eine sogenannte Stufenlagerung die Symptome zu lindern. Eine Stufenlagerung erreicht man, in dem man die Unterschenkel auf einen erhöhten Würfel legt, sodass im Hüft- und Kniegelenk jeweils ein 90° Winkel erreicht wird.
Was Sie sonst noch alles gegen die Symptome eines Bandscheibenvorfalls tun können finden Sie unter: Behandlung eines Bandscheibenvorfalls

Symptome eines Bandscheibenvorfalls der BWS

Ein Bandscheibenvorfall der Brustwirbelsäule tritt im Vergleich zur HWS und LWS am seltensten auf. Dies liegt unter anderem daran, dass die Wirbelsäule im Bereich 12 Brustwirbel weniger beweglich ist. Ein BWS-Bandscheibenvorfall wird auch als „thorakaler Bandscheibenprolaps“ bezeichnet.

Prinzipiell können die gleichen Symptome wie bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall auftreten:

  • Schmerzen
  • Parästhesien (Kribbeln und taubheit)
    und schlimmstenfalls
  • Lähmungserscheinung.

Oft liegt ein Bandscheibenvorfall der BWS völlig symptomlos vor und ist nur ein Zufallsbefund bei einer CT oder MRT Untersuchung der BWS wenn der Verdacht auf einen Hexenschuss besteht. In einigen Fällen bleibt der BWS-Bandscheibenvorfall auch unentdeckt und symptomlos, weil der Patient eine gute Rückenmuskulatur hat, die kompensierenden Einfluss nimmt. Ansonsten ist das klassische Leitsymptom der Schmerz, welcher drückend oder dumpf ist.

Meistens verspürt man ihn in der Mitte des Rückens, allerdings kann er jedoch auch ausstrahlen. Hierin liegt eine Besonderheit der Brustwirbelkörper, denn sie stehen in gelenkiger Verbindung mit den Rippenköpfchen (lat. Capita costae).
Der Schmerz kann daher gürtelförmig entlang der Rippenverläufe bis nach vorne in den Bauchbereich ausstrahlen, wenn beispielsweise die Wirbelgelenke durch einen Bandscheibenvorfall der BWS blockiert sind. In der tiefen Einatmungsphase, bei der sich die Rippen horizontal aufrichten, beschreiben einige Patienten das Gefühl nicht tief einatmen zu können. Verständlicherweise kann ein solcher Schmerz oft bewegungs –und atemabhängig sein. Zudem ist an dementsprechenden Segment ein Druckschmerz vorhanden und es kann zur Verhärtung von einzelnen Muskelgruppen mit einhergehendem Muskelschmerz kommen.

Der Schmerz kann zwar gürtelförmig ausstrahlen, jedoch ist es das Charakteristikum der Ausstrahlung bei einem Bandscheibenvorfall der BWS im Vergleich zur HWS und LWS seltener. Der Schmerz kann beim Husten oder Niesen verschlimmert werden, da es dabei zu einer leichten Erschütterung kommt und die ausgetretene Bandscheibe einen Nerv verstärkt reizt. Neben dem Schmerz klagen Patienten über Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannungen und Kraftminderung.
Eine weitere symptomatische Besonderheit ist beim BWS Bandscheibenvorfall die Tatsache, dass es zu Problemen mit dem Herzen, wie Herzrasen oder Herzstolpern, Schwindelgefühl und Atemnot kommen kann. Die Symptome ähneln zum Teil denen eines Angina-Pectoris-Anfalls, da von manchen Patienten auch eine Brustenge beschrieben wird. Treten diese Symptome und auch Lähmungserscheinungen auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da es sich in diesem Fall nicht mehr um einen kleinen Prolaps handelt.

Im Allgemeinen spielt wie bei jedem Bandscheibenvorfall der Schweregrad des Prolapses eine entscheidende Rolle; er ist maßgeblich für die Schmerzintensität.

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Bauchschmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Brustwirbelbereich

Bei Bauchschmerzen denken die Wenigsten, dass die Ursache ein Bandscheibenvorfall im Brustwirbelbereich sein kann. Dies ist allerdings keine Seltenheit. Durch den Bandscheibenvorfall werden Spinalnerven komprimiert. Dies führt zu gürtelartigen Missempfindungen im Bereich des BWS. Die Schmerzen, die als Folge einer Spinalnervenwurzelkompression im Brustwirbelsäulenbereich entstehen, können dementsprechend auch in den Bauch ausstrahlen. Der Schmerzcharakter ist meist vom Rücken ausstrahlend stechend oder ziehend. Häufig verstärkt sich die Intensität des Schmerzes durch die Bewegung des Rückens oder des Rumpfes. Aber auch forciertes Husten oder Niesen kann durch Manipulation der gereizten Spinalnerven den Schmerz verstärken. Es ist also wichtig, nach Abklärung aller organischen Ursachen für Bauchschmerzen auch an einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule zu denken.

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Von Bandscheibenvorfall unabhängige Anzeichen

Schmerzen, die von einem Bandscheibenvorfall ausgehen, können auch ganz erheblichen Einfluss auf das Allgemeinbefinden ausüben und indirekte Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall sein.
So kann es bei starken Schmerzen auch zu

kommen.
Patienten mit chronischen Rückenschmerzen werden meistens Körperhaltungen einnehmen, die schonend für den Rücken sind und deshalb weniger Schmerzen auslösen.

Lesen für weitere Anzeichen auch unser Thema: Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls

Unphysiologische Haltungen zum Einen und Bewegungsmangel zum Anderen werden zwar die Symptome lindern aber auf der anderen Seite zu Fehlbelastungen und Fehlhaltungen führen.
Teilweise können Bandscheibenvorfälle auch völlig unbemerkt bleiben (symptomlos), das heißt keine typischen Symptome verursachen.
Dies ist in fast allen Anfangsstadien der Fall, wenn der Bandscheibenvorfall sich beginnt auszubilden.
Bei den etwas selteneren akuten Bandscheibenvorfällen, bei denen es zu einem plötzlichen Hervortreten der Bandscheibe in den Wirbelkanal (Spinalkanal) kommt, treten fast immer akute Symptome auf.
Die allermeisten Bandscheibenvorfälle beginnen aber schleichend und sind chronisch.
Bis erstmals Symptome entstehen können also Monate bis zu Jahren liegen bevor sie Beschwerden verursachen.
Patienten, die einen sich entwickelten Bandscheibenvorfall haben und sich mit einseitigen Bewegungen oder Haltungen belasten, erfahren wesentlich früher Symptome als sich schonende und ausgeglichen bewegende Menschen.

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Neurologische Symptome bei einem Bandscheibenvorfall

Bei fortgeschrittenen und schwereren Bandscheibenvorfällen treten neben den Rückenschmerzen auch neurologische Symptome zutage. Dazu zählen zum Einen Missempfindungen, die oft in Form von Kribbeln oder Taubheitsgefühl von den Patienten geäußert werden.
Je nachdem, welcher Wirbel betroffen ist, und welche Bandscheibe zwischen den benachbarten Wirbelkörper herausrutscht, können diese sogenannten Kribbelparästhesien an den Armen, Fingern oder Beinen auftreten.
Zunächst klagen die Patienten über ein „eigenartiges“ Gefühl, das mit dem Gefühl von „Watte anfassen“ verglichen wird. Manchmal kommt es an den besagten Stellen dann auch zu Kribbeln, das wiederum die Patienten unruhig werden lässt. In einigen Fällen entsteht das Gefühl des „Einschlafens“ einer Extremität, über längeren Zeitraum. Teilweise wird auch über ein "Ameisenlaufen" auf der Haut berichtet.

Die Schmerzen sind oft provozierbar. Im Sitzen (vor allem beim Nachvornebeugen) oder bei langem Stehen werden die Beschwerden meistens als stärker beschrieben.
Neben Schmerzen können häufig auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln bei Bandscheibenvorfällen symptomatisch werden.

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In ausgeprägten und schweren Fällen von Bandscheibenvorfällen kommen auch neurologisch motorische Symptome hinzu, d.h. gewisse Körperpartien können nicht mehr in gewohnter Weise bewegt werden. Was für den Patienten sehr belastend ist, ist für den Arzt jedoch ein wichtiges Diagnosekriterium.

Kribbeln als Symptom eines Bandscheibenvorfalls

Das Kribbeln fällt unter die medizinische Kategorie der Parästhesie und ist eine Art Sensibilitäts- und Empfindungsstörung.

Neben dem Kribbeln beschreibt der Begriff der Parästhesie weitere unangenehme Körperempfindungen wie Taubheit und Temperaturwahrnehmungsstörungen ohne zugehörigen adäquaten Reiz.

Die Pathophysiologie hinter der Parästhesie liegt in unterschiedlichen Mechanismen. Zum einen kann das Kribbeln durch eine Schädigung sensibler Bahnen entstehen, zum anderen aber auch durch Verletzungen der Endigungen der sensiblen Nervenfaser. Diese sind unmyelinisiert, somit anfälliger, und reagieren auf die Schädigung mit einer Spontanentladung. Das Kribbeln entsteht also durch eine übersteigerte Nervenaktivität ohne adäquaten Reiz. Im Falle eines Bandscheibenvorfalls trifft der erst genannte Mechanismus zu. Das Kribbeln kann neben der Nervenschädigung auch durch eine Minderperfusion (Durchblutungsstörung) entstehen.

Patienten, die aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ein Kribbeln verspüren, beschreiben dies als unangenehmes, zum Teil sogar schmerzhaftes Gefühl auf der Hautoberfläche. Häufig wird es mit dem Gefühl von „Ameisen laufen“ auf der Haut beschrieben. Der Schmerz kann sowohl stechend, ziehend und brennend als auch prickelnd oder elektrisierend sein.

Oft wird im Zusammenhang mit dem Kribbeln auch über ein Taubheitsgefühl in entsprechender Region von Patienten berichtet.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.12.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024