Schmerzen im Rücken

Definition

Schmerzen im Rücken kommen in Deutschland sehr häufig vor. Unterschieden werden dabei akute (plötzlich) auftretende von dauerhaften (chronischen) Schmerzen im Rücken.

Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen länger als drei bis sechs Monate bestehen. Vielfältige Ursachen können zugrunde liegen. Oftmals sind Muskeln und Knochen – speziell die Wirbelsäule – Verursacher der Rückenschmerzen.

Untere Rückenschmerzen kommen besonders häufig vor und sind meist chronisch. Plötzlich, starke Rückenschmerzen speziell im Brustbereich können Zeichen einer ernsthafte Erkrankung, wie zum Beispiel eines Herzinfarktes, sein. Es ist wichtig, die Ursache der Schmerzen zu finden.

Ursachen der Rückenschmerzen

Die Ursachen der Rückenschmerzen können sehr unterschiedlich sein. Zumeist liegt das Problem in einer verspannten Muskulatur. Verspannte Muskeln können im oberen, mittleren und unteren Rücken Schmerzen verursachen und werden meist durch Fehlhaltungen und Fehl- oder Überbelastungen provoziert.

So kann langes Sitzen bei der Arbeit zum Beispiel zu Verspannungen und Schmerzen im Rücken führen.

Diese Erkrankungen können zu Rückenschmerzen führen

Falsche, plötzliche Bewegungen können zu einem plötzlich einschießenden und im Volksmund als Hexenschuss bezeichneten Schmerz führen.

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Auch grippale Infekte können mit Rückenschmerzen (Gliederschmerzen) einhergehen.

Weiterhin können Bandscheibenvorfälle, die vor allem im unteren Rücken auftreten, und Wirbelblockierungen zu Schmerzen im Rücken führen.

Unfällen können Wirbelbrüche zur Folge haben und Schmerzen im Rücken verursachen.

Auch das sogenannte Wirbelgleiten (Spondylolisthesis), bei dem ein Wirbel oder mehrere Wirbel nach vorn gleiten, kann Schmerzen verursachen. Das Wirbelgleiten wird oftmals durch Sportarten wie Kunstturnen, Delphinschwimmen, Speerwerfen oder Gewichtsheben verursacht, kann aber auch durch Wirbelsäulenverletzungen oder Verschleißerscheinungen entstehen.

Ein Knochenschwund (Osteoporose) kann ebenfalls für die Schmerzen verantwortlich sein. Außerdem sind teilweise entzündliche Veränderungen durch Autoimmunerkrankungen Ursache für Rückenschmerzen. So können ein Morbus Bechterew, eine Psoriasisarthritis oder enteropathische Arthritis Entzündungen im Rücken und folgende Schmerzen verursachen. Die Psoriasis-Arthritis kommt oft im Zusammenhang mit der Hauterkrankung Psoriasis vulgaris vor, bei der es vor allem auf den Streckseiten der Arme und Beine zu chronischen Schuppenherden auf entzündeter Haut kommt. Die enteropathische Arthritis kann im Verlauf einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wie M. Crohn auftreten.

Skelettverformungen wie Skoliose oder Veränderungen an Rippen-Wirbel-Gelenken können ebenfalls für Schmerzen im Rücken verantwortlich sein. Bei Kindern vor allem im Alter von 10 bis 13 Jahren und Rückenschmerzen, sollte ein wachstumsbedingter M. Scheuermann bedacht werden.

Selten können Tumore für Schmerzen verantwortlich sein. Zum Teil können Erkrankungen innerer Organe wie Niere, Herz, Lunge oder Gallenblase Rückenschmerzen auslösen.

Begleitende Symptome

Ein Bandscheibenvorfall geht mit stechenden Schmerzen einher. Sind die Nerven gereizt, kann es zur Ausstrahlung – je nach Höhe des Vorfalls – in die Arme, Rippenbögen oder in die Beine kommen. Zusätzlich können Gefühlsstörungen, Muskelschwäche bzw. Paresen auftreten.

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Eine Osteoporose geht meist mit diffusen Rückenschmerzen einher. Außerdem kann es im Verlauf zu einem Rundrücken, einer Minderung der Körpergröße und Wirbelkörperfrakturen kommen. Die Frakturen der Wirbelkörper treten dann vor allem bei Frauen nach der Menopause auf.

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Das Wirbelgleiten geht meist mit belastungsabhängigen Schmerzen einher, welche eventuell ins Gesäß und den Oberschenkel ausstrahlen können. Weiterhin haben Betroffene meist Schmerzen beim Zurückneigen des Rückens.

Müdigkeit, Gewichtsverlust und Fieber können allgemeine Symptome beim Morbus Bechterew sein. Die Rückenschmerzen setzen meist schleichend ein, sind lageunabhängig und vor allem nachts zu spüren. Morgens beschreiben Betroffene meist eine Steifigkeit des Rückens. Die Steifigkeit im Rücken und die Schmerzen werden dann meist mit Bewegung besser. Zudem kann es zu Schmerzen an Knochen-Sehnen-Übergängen (Enteropathien) zum Beispiel an der Achillessehne kommen.

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Dauerhafte Durchfälle sind meist ein Zeichen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, welche mit Rückenschmerzen im Zusammenhang der enteropathischen Arthritis einhergehen kann.

Der Psoriasisarthritis gehen die Hauterscheinungen der Psoriasis vulgaris meist voraus. Hierbei bilden sich schuppende, entzündete, scharf begrenzte Rötungen auf der Haut. Diese finden sich vor allem an den Streckseiten der Arme und Beine, auf der behaarten Kopfhaut und dem unteren Rücken. Teilweise gehen die Hautstellen auch mit Juckreiz einher.

Eine Skoliose kann bei starker Verformung der Wirbelsäule zu Beeinträchtigung der Atmung führen.

Sind Herz oder Lunge Ursache für die Schmerzen, treten diese meist plötzlich und sehr stark auf und gehen in den meisten Fällen mit Atemnot einher.

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Die Gallenblase kann bei Steinen oder Entzündung zu Schmerzen in der rechten Schulter führen.

Diagnostik für Schmerzen im Rücken

Bei der Diagnose ist es wichtig, eine Befragung (Anamnese) durchzuführen. Hierbei können vorangegangene Tätigkeiten oder Unfälle auf die Ursache der Rückenschmerzen hindeuten. Zum anderen ist es wichtig begleitende Symptome, Verlauf der Rückenschmerzen und erstes Auftreten zu beschreiben. Weiterhin sollte die Qualität, Stärke, Art und Dauer der Rückenschmerzen erfragt werden und ob es Faktoren gibt, welche die Schmerzen verbessern oder verschlimmern.

Eine körperliche Untersuchung, bei der der Rücken betrachtet, betastet und beklopft wird, kann ebenfalls Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache geben. Außerdem sollten Lunge und Herz abgehört werden.

Des Weiteren kann eine Blutentnahme zum Beispiel auf mögliche Entzündungen hinweisen. Im Blut können auch bestimmte für Krankheiten spezifische Antikörper, die oftmals bei Autoimmunerkrankungen gebildet werden, auf die mögliche Ursache schließen lassen.

Um eine Osteoporose auszuschließen, sollte neben einer Blutentnahme auch eine Knochendichtemessung durchgeführt werden.

Eine Ultraschalluntersuchung kann Erkrankungen der inneren Organe aufdecken.

Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT und CT helfen muskuläre, skelettale und auch organische Ursachen aufzufinden.

Welche Diagnostik genau durchgeführt wird, hängt von der anfänglichen Anamnese und körperlichen Untersuchung ab, da diese Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache geben.  

Wie werden Rückenschmerzen therapiert?

Therapien hängen von der Ursache der Schmerzen ab und können von der Durchführung von Physiotherapien über die Einnahme von Medikamenten bis hin zu operativen Eingriffen reichen. Generell sollte eine medikamentöse und nicht-medikamentöse Eindämmung der Schmerzen erfolgen.

Allgemein können die Schmerzen mit Nicht-Opioid-Analgetika wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen symptomatisch behandelt werden.

Außerdem kann Physiotherapie zum Beispiel helfen, eine verspannte Muskulatur zu lösen. Zur Prävention, also ein erneutes Auftreten von Rückenschmerzen zu verhindern, sollte gezieltes Training der Muskulatur und eine Rückenschule durchgeführt werden.

Auch eine Osteoporose sollte mit Mobilisationsübungen, Krankengymnastik und Muskelstärkung zum einen und wenn nötig medikamentös mit zum Beispiel Bisphosphonaten zum anderen behandelt werden.

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Bei einem Bandscheibenvorfall ist eine frühzeitige Schmerztherapie von Vorteil. Außerdem ist es wichtig, dass sich der Betroffene bewegt, allerdings ohne schwer zu heben. In schwerwiegenden Fällen, wenn zum Beispiel schwere motorische Ausfälle bestehen, muss eine Operation erfolgen.

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Ob Wirbelkörperfrakturen operiert werden müssen, hängt von der Stabilität der Wirbelsäule ab.

Das Wirbelgleiten wird ebenfalls durch Krankengymnastik und Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur therapiert. Außerdem sollten auslösende Sportarten wie beispielsweise Kunstturnen unterlassen werden. Es kann das vorübergehende Tragen eines Korsetts notwendig werden. Sind die Beschwerden stark und durch nicht-operative Therapien nicht kontrollierbar, sollte eine Operation erfolgen.

Auch beim Morbus Bechterew ist eine konsequente Physiotherapie sehr wichtig. Bei starken Beschwerden kann neben der Einnahme von Schmerzmedikamenten auch die Einnahme von Glucocortikoiden (Cortison) nötig werden. Bei besonders schweren Verläufen kann eine Behandlung mit sogenannten Biologicals relevant werden. Biologicals hemmen die Proteine im Körper und wirken somit der Autoimmunreaktion entgegen.

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Neben der Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur kann beim M. Scheuermann bei starker Verformung der Wirbelsäule ein Korsett notwendig werden.

Bei einer Arthritis im Verlauf einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wird meist mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem unterdrücken.

Die Skoliosetherapie richtet sich danach, wie stark die Wirbelsäule seitlich verbogen ist. Bei einer leichten Krümmung wird nur eine Physiotherapie durchgeführt. Bei schwereren Krümmungen kommen eine Korsettbehandlung und eventuell eine Operation infrage.

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Dauer der Rückenschmerzen

Obwohl die Symptomatik der Rückenschmerzen oftmals behandelt werden kann, ist die Gefahr groß, dass diese irgendwann wieder auftreten. Zum Beispiel ist ein Hexenschuss meist nach 1-2 Wochen wieder vorbei, kann aber häufig – besonders ohne vorbeugende Maßnahmen – wiederkommen. Auch ein Bandscheibenvorfall geht mit häufigen Wiedererkrankungen (Rezidiven) einher.

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Bei Autoimmunerkrankungen wie dem M. Bechterew liegt das Ziel der Therapie darin, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern, da es momentan keine Heilung gibt. Daher kann es bei diesen Erkrankungen immer wieder zu Beschwerden kommen.

Ein M. Scheuermann kann bei frühzeitiger und adäquater Therapie gut behandelt werden und führt dann meist nicht zu Einschränkungen der Lebensqualität oder Leistungsfähigkeit.

Auch eine Osteoporose kann durch die Therapie nur gemindert und nicht geheilt werden. Die Dauer bis zur Heilung einer Wirbelkörperfraktur hängt von der Fraktur an sich ab. Handelt es sich um eine unkomplizierte Fraktur, ist der Knochen in der Regel in Wochen bis wenigen Monaten wieder fest. Bei komplizierteren Verläufen kann sich die Heilung über mehrere Monate hinauszögern.

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Schmerzen im Rücken - verschiedene Lokalisationen

Schmerzen im Rücken rechts

Einseitige Rückenschmerzen kommen oftmals durch eine Fehlbelastung und dadurch resultierende einseitige Verspannung zustande.

Eine Gürtelrose (Herpes zoster) kann einseitig im Bereich des Rückens auftreten. Bevor die typischen Hauterscheinungen mit Bläschen und Rötung auftreten, kann es Tage vorher schon zu Schmerzen in diesem Bereich kommen.

Außerdem kann es bei Erkrankungen der rechtsgelegenen inneren Organe wie rechte Niere, Gallenblase, Leber, rechter Darm, rechter Harnleiter, rechter Eileiter oder Eierstock zu Schmerzen kommen, die in den Rücken ausstrahlen. Die Niere führt oftmals zu starken Schmerzen, die meist in der Flankengegend zu spüren sind. In diesem Bereich ist der Betroffene dann auch oftmals sehr schmerzempfindlich. Hierbei können Entzündungen, Zysten oder Steine in der Niere als Ursache infrage kommen. Einhergehen können Nierenerkrankungen mit Problemen und Schmerzen beim Wasserlassen, außerdem kann der Urin blutig sein.

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Schmerzen in der rechten Schulter – besonders nach dem Essen – können auf Steine in der Gallenblase hinweisen.

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Entzündungen des rechten Ovars oder Eierstocks können selten Schmerzen im unteren Rücken auslösen.

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Außerdem kann eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) in seltenen Fällen zu rechtsseitigen Rückenschmerzen führen.

Schmerzen im Rücken links

Auch linksseitige Rückenschmerzen können durch linksseitige Fehl- oder Überbelastung entstehen.

Ein Bandscheibenvorfall kann ebenfalls für einseitige Rückenschmerzen verantwortlich sein. Neben den Schmerzen treten dann auch oftmals Taubheitsgefühle auf der linken Seite auf.

Ebenso kann eine linksseitige Gürtelrose für Schmerzen in einem umschriebenen Areal am Rücken verantwortlich sein.

Erkrankungen der linksseitig liegenden Organe Magen, Milz, linker Darm, linke Niere, linker Harnleiter oder linker Eileiter sowie Eierstock können mit einer Schmerzausstrahlung in den Rücken einhergehen. Eine Erkrankung der linken Niere, wie zum Beispiel eine Nierenbeckenentzündung, kann linksseitige Schmerzen in der Flankengegend verursachen. Es ist wichtig, eine Ursache zu finden, da gegebenenfalls eine bakterielle Entzündung zugrunde liegt und dann eine Antibiotikatherapie erfolgen muss.

Auch Entzündungen des linken Eileiters oder Eierstocks können starke Schmerzen auslösen, die in den unteren Rücken ausstrahlen.

Ein Magengeschwür der Magenhinterwand kann ebenfalls vorwiegend linksseitige Schmerzen im Rücken auslösen.

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Ist der Herzbeutel entzündet spricht man von einer Perikarditis. Typischerweise ist der Schmerz bei Perikarditis hinter dem Brustbein oder im linken Brustkorb zu spüren, kann aber auch ins linke Schulterblatt ausstrahlen.

Schmerzen im Rücken beidseitig

Ein beidseitiger Rückenschmerz kann ebenfalls durch Verspannungen der Rückenmuskulatur hervorgerufen werden.

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Auch können Bandscheibenvorfälle, die besonders häufig im Bereich der Lendenwirbelsäule auftreten, beidseitige Schmerzen verursachen, welche oftmals mit Kribbel- oder Taubheitsgefühlen einhergehen.

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Ein Verschleiß der Wirbelsäulengelenke kann ebenfalls zu beidseitigen Rückenschmerzen führen.

Beim Mann kann eine Prostataentzündung Schmerzen im unteren Rücken verursachen. Da die Prostata mittig im Becken liegt, ist der Schmerz dann meist auch beidseitig zu spüren.

Schmerzen im Rücken unten

Schmerzen im unteren Rücken kommen sehr häufig vor und können alle Altersgruppen betreffen. Zumeist handelt es sich bei starken, einschießenden und plötzlichen Schmerzen im Bereich des unteren Rückens um einen Hexenschuss. Dieser wird durch Verspannungen der Muskulatur oder durch Wirbelblockierungen verursacht.

Ein Bandscheibenvorfall, der am häufigsten die Lendenwirbelsäule betrifft, kann untere Rückenschmerzen mit Taubheitsgefühlen auslösen. Auch Wirbelfrakturen im Zuge einer Osteoporose kommen häufig in der unteren Wirbelsäule vor und können dort Beschwerden verursachen.

Die entzündlich-rheumatische Erkrankung M. Bechterew geht vor allem mit Schmerzen im unteren Rücken einher.

Eine Verengung des Rückenmarkkanals (Spinalkanalstenose) kann ebenfalls Schmerzen im unteren Rücken verursachen. Hierbei können die Schmerzen in die Beine ausstrahlen. Die Rückenschmerzen steigern sich meist, wenn der Rücken nach hinten gebeugt wird.

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Schmerzen im Rücken beim Einatmen

Verspannungen in der Rückenmuskulatur oder ein Hexenschuss im Bereich der Brustwirbelsäule können mit starken Schmerzen beim Einatmen einhergehen.

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Oftmals kommt es während eines grippalen Infekts, bei dem die Lunge auch infiziert ist, zu Schmerzen beim Atmen. Auch eine Lungenentzündung kann mit Schmerzen einhergehen. Zum einen durch die Überbeanspruchung der Muskulatur durch das Husten, zum anderen durch eine begleitende Lungenfellentzündung (Pleuritis). Diese Bedeckt den Brustkorb von innen und ist sehr schmerzempfindlich. Kommt es also zur Entzündung des Lungenfells, schmerzt dieses besonders beim Einatmen, da es dabei gedehnt wird.

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Auch Unfälle, die Prellungen oder sogar Brüche der hinteren Rippen oder Wirbelsäule verursachen, können Schmerzen im Rücken beim Einatmen verursachen.

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Eine Deformation der Wirbelsäule wie zum Beispiel Skoliose, kann ebenfalls Atembeschwerden hervorrufen. Hierbei ist der Brustkorb durch die Deformation nicht mehr beweglich genug, was zu einer gestörten Atemmechanik führt.

Schmerzen im Rücken beim Essen

Rückenschmerzen beim Essen können verschiedene Ursachen haben, die allerdings meist nicht im Rücken liegen. Zum einen ist ein Schmerz in der rechten Schulter beim oder nach dem Essen ein Zeichen für Gallensteine. Diese treten besonders oft nach fettreichen Mahlzeiten auf.

Des Weiteren können Schmerzen im Rücken beim Essen durch die sogenannte Angina abdominalis ausgelöst werden. Hierbei handelt es sich um eine Arteriosklerose der Arterien im Bauchraum.

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Eine weitere Möglichkeit ist ein Geschwür der Magenhinterwand, welches ebenfalls Schmerzen bei oder nach Nahrungsaufnahme auslösen kann, die in den Rücken ausstrahlen.

Eine weitere wichtige Differentialdiagnose ist eine durch einen teilweisen Verschluss der Herzkranzgefäße ausgelöste Angina pectoris. Eine Angina pectoris wird auch als Herzenge bezeichnet. Es handelt sich dabei um Schmerzen, die Sekunden bis Minuten lang auftreten können und neben Schmerzen in der Brust auch Schmerzen im Rücken auslösen können, obwohl sie vom Herzen ausgehen. Typisch ist hierbei auch eine Atemnot. Die Angina pectoris kann nach dem Essen – besonders nach üppigen Mahlzeiten – auftreten. Da diesen Beschwerden ernsthafte Erkrankungen zugrunde liegen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, damit eine adäquate Therapie erfolgen kann.

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Schmerzen im Rücken und Brust/Brustkorb

Schmerzen im Brustkorb, die auch im Rücken zu spüren sind, können durch eine Interkostalneuralgie ausgelöst werden. Hierbei handelt es sich um eine Irritation der Nerven, die unter den Rippen verlaufen. Ausgelöst werden kann diese durch verschiedene Ursachen. Dazu gehören unter anderem Wirbelsäulenerkrankungen aber auch der Herpes Zoster.

Treten die Schmerzen plötzlich nach körperlicher Anstrengung auf und gehen mit Atemnot einher, sollte auch ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) ausgeschlossen werden. Besonders, wenn Vorerkrankungen wie Arteriosklerose, Koronare-Herzkrankheit, Diabetes mellitus und andere das Risiko auf Herzinfarkt erhöhende Erkrankungen vorliegen, sollte unbedingt ein Herzinfarkt als Ursache der Schmerzen in Betracht gezogen werden.

Eine weitere lebensbedrohliche Ursache für starke, plötzliche Schmerzen im Rücken und Brustkorb kann eine sogenannte Aortendissektion sein, bei der die innere Gefäßwand der Hauptschlagader einreißt. Typischerweise kommt es hierbei zu so starken Schmerzen, dass dieser auch als Vernichtungsschmerz bezeichnet wird. Strahlen sie in den Rücken aus, werden diese meist zwischen den Schulterblättern wahrgenommen. Bei diesem Krankheitsbild ist ebenfalls eine dringende Therapie erforderlich.

Schmerzen im Rücken beim Liegen

Verspannungen im Rücken können sich beim Liegen verstärken, besonders wenn man zum Beispiel auf der Stelle liegt, die schmerzhaft ist. Zum anderen können Schmerzen im Liegen auch auf Verletzungen der Knochen hindeuten, woran besonders nach Unfällen gedacht werden sollte.

Kommt es zu den Schmerzen vor allem nachts und sind diese eigentlich lageunabhängig, sollte auch ein M. Bechterew in Erwägung gezogen werden. Das ist speziell der Fall, wenn die Schmerzen immer wieder auftreten und mit weiteren Beschwerden wie Morgensteifigkeit, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Fieber einhergehen.

Schmerzen im Rücken beim Schlucken

Blockierungen oder Verspannungen in der Muskulatur im Bereich der Halswirbelsäule oder auch der Schultermuskulatur können durch Schmerzen beim Schlucken auffallen. Auch ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule kann sich durch Schmerzen im Halswirbelbereich beim Schlucken bemerkbar machen.

Ein Krampf der Speiseröhre kann neben spontanem Auftreten auch durch Schlucken ausgelöst werden. Die krampfartigen Schmerzen können dabei in den Rücken ausstrahlen.

Selten kann ein Tumor in der Speiseröhre die Ursache für obere Rückenschmerzen darstellen.  

Autor: Dr. Nikolas Gumpert Veröffentlicht: 03.04.2019 - Letzte Änderung: 21.07.2023