Ernährung bei Divertikulitis

Im Stadium der akuten Entzündung ist zunächst eine vollständige Nahrungskarenz indiziert. Der Darm wird dadurch entlastet und das Divertikel nicht weiter gereizt. Zudem führt die Nahrungsaufnahme oft zu starken Schmerzen im Bereich der Entzündung. Aus diesem Grund werden betroffene Patienten zunächst parenteral über die Vene mit den wichtigsten Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt.

Nach Abklingen der Symptome und Einleitung der antibiotischen Therapie kann wieder ein langsamer Kostaufbau mit faserreicher Nahrung begonnen werden. Anschließend sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden, um eine erneute Divertikulitis zu vermeiden. Wenn die Ernährung zuvor sehr ballaststoffarm erfolgte und nun vollständig umgestellt wird, muss sich der Darm an diese neue Ernährung erst gewöhnen. Dabei kann es vorübergehend zu Bauchschmerzen und Blähungen kommen. Die ballaststoffreiche Kost reduziert nachweislich den Druck von innen auf die Darmwand, wodurch sowohl die Beschwerden, als auch das Risiko einer erneuten Divertikulitis gesenkt wird.

Geeignete und ungeeignete Lebensmittel

Aus diesem Grund werden besonders Getreideballaststoffe empfohlen. Diese sind beispielsweise in Vollkornbrot, Kleie oder Müslimischungen enthalten. Da die meisten Müslimischungen jedoch Zucker enthalten, wird empfohlen das Müsli selbst zusammenzustellen. Ebenfalls sehr ballaststoffreich sind Nüsse und Mandeln. Außerdem verstärken Kartoffeln, Salat, Obst und Gemüse die Darmmotilität und fördern dadurch die Genesung. Besonders Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen enthalten viele Ballaststoffe.

Gemieden werden sollten hingegen Weißmehlprodukte, Zucker, größere Mengen Fleisch, Wurst, Käse und Fisch. Diese Lebensmittel enthalten vergleichsweise wenig Ballaststoffe. Des Weiteren sollte sehr viel getrunken werden, mindestens 2 Liter pro Tag. Die Ballaststoffe binden das Wasser, wodurch das Stuhlvolumen vergrößert wird. Dies fördert die Darmbewegung und senkt den Darmdruck von innen. Dadurch wird der Darm nicht zu sehr belastet und die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Divertikelbildung sinkt. Weitere Lebensmittel, wie Kakao oder kakaohaltige Lebensmittel, Schwarztee und Rotwein sind ebenfalls verstopfungsfördernd und sollten bei Problemen mit der Verdauung eher gemieden werden. Hingegen sind Milch- und Fruchtsäure aus Joghurt oder Äpfeln verdauungsfördernd und damit empfohlen bei Neigung zu Verstopfung.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.08.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023