Bauchnabel stinkt

Wenn sich Eiter im Bauchnabel befindet oder aus diesem heraustritt, ist dies meist mit einem üblen Geruch verbunden.
Der Eiter setzt sich unter anderem aus abgetöteten Bakterien und Zellen des Abwehrsystems zusammen. Durch den Zersetzungsprozess entstehen üble Gerüche, sodass der Bauchnabel stinkt. Wenn die Entzündung unter anderem durch gründliche Hygienemaßnahmen erfolgreich behandelt wird, bildet sich kein Eiter mehr und auch der üble Geruch verschwindet wieder.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Bauchnabel stinkt - Was steckt dahinter?

Schmerzen

Durch die Entzündung des Nabels werden neben Eiter auch Gewebshormome freigesetzt, die das Schmerzgefühl vermitteln. Dieser wird dann oft als pochender, dumpfer Schmerz wahrgenommen und ist in der Regel auf den Bauchnabel und die direkte Umgebung begrenzt.

Wenn die Entzündung behandelt wird, verschwinden sowohl der Eiter, als auch die Schmerzen. Bei Schmerzen, die im gesamten Bauch auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schmerzen am Bauchnabel

Begleitende Symptome bei Eiter im Bauchnabel

Da Eiter im oder aus dem Bauchnabel auf eine durch Bakterien verursachte Entzündung zurückgeht, kann es zu den typischen begleitenden Symptomen einer Entzündungsreaktion kommen. Neben Rötung, Schmerz und Überwärmung des Bauchnabels, kann es zu einer Schwellung  kommen.

Zudem ist auftretender Juckreiz am und um den Bauchnabel möglich. Eher selten, aber dennoch möglich sind begleitende Symptome, die den ganzen Körper betreffen, wie zum Beispiel Kopfschmerz und Abgeschlagenheit. In einem solchen Fall sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um erste Anzeichen für eine Übergreifen der Entzündung auf das Blut handeln kann, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich ist.

Ursachen von Eiter im Bauchnabel

Die bakterielle Entzündung, kann durch verschiedene Faktoren und Umstände ausgelöst werden. Bei Neugeborenen entzündet sich beispielsweise manchmal der Nabelschnurrest und es bildet sich Eiter. Besonders gefährdet sind Kinder mit einem schwächeren Immunsystem, wie zum Beispiel zu früh geborene Babys.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Bauchnabelentzündung beim Kind

Bei Teenangern und jungen Erwachsenen stellt ein Bauchnabelpiercing eine mögliche Ursache für eine bakterielle Entzündung am Nabel dar. Durch die beim Piercen entstehende Verletzung der Haut können natürliche Hautkeime, die den Nabel in großer Zahl besiedeln, in das Gewebe eindringen und eine eitrige Entzündung verursachen.

Eine weitere Ursache von Eiter im Bauchnabel kann eine vorausgegangene Laparoskopie (“Bauchspiegelung”) sein. Bei einer operativen Entfernung der Gallenblase oder des Blinddarms erfolgt in der Regel einer der kleinen Schnitte in die Bauchwand am Nabel. Dringen dort Bakterien ein, ist meist eine Entzündung mit EIterbildung die Folge.

Laparoskopie oder Blinddarm-OP

Nach einem laparoskopisch (“minimalinvasivem”) operativen Eingriff, wie zum Beispiel einer Blinddarm-OP, kann es als Komplikationsfolge in seltenen Fällen zur Entstehung von Eiter im Bauchnabel kommen. Bei diesen Operationen erfolgt ein kleiner Schnitt in den Bauchnabel. Durch diesen wird anschließend ein dünnes Rohr (Trokar) bis in die Bauchhöhle vorgeschoben, wo dann die eigentliche Operation durchgeführt werden kann.

Nach der Operation muss der zugenähte kleine Schnitt im Nabel wieder zuheilen. Wenn nun Bakterien in die Wunde eindringen, kann es zu einer Entzündung mit Eiterbildung kommen. Meist kann dies jedoch durch die üblichen Hygienemaßnahmen verhindert werden.

Wenn dennoch Eiter aus dem Bauchnabel nach einer Blinddarm-OP oder einem anderen laparoskopisch durchgeführten Eingriff kommt, sollte zeitnah der zuständige Arzt darauf aufmerksam gemacht werden. Durch Maßnahmen wie sorgfältige Wundreinigung und gegebenenfalls ein zusätzliches Antibiotikum, kann die entzündete Wunde in aller Regel ohne Folgen abheilen.

Bauchnabelpiercing

Wenn ein Bauchnabelpiercing gestochen wird, besteht immer die Gefahr, dass Bakterien in die Haut eindringen und eine Entzündung verursachen. In der Folge kann sich Eiter im Bauchnabel bilden und aus diesem herausfließen. Durch eine gründliche Desinfektion vor dem Stechen des Piercings sowie in der Abheilungsphase, kann das Risiko für eine bakterielle Entzündung zwar verringert, jedoch nie ganz aufgehoben werden.

Selbst nach längerer Zeit, in der ein Bauchnabelpiercing ohne Probleme vertragen wurde, kann sich dieses noch entzünden, da es sich um einen Fremdkörper handelt und im Bauchnabel natürlicherweise sehr viele Bakterien leben. Wenn es bei einem Menschen mit Bauchnabelpiercing zum Auftreten von Eiter im oder aus dem Nabel kommt, muss das Piercing baldmöglichst fachgerecht entfernt werden, damit die Entzündung ausheilen kann.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Bauchnabelpiercing ist entzündet - Was tun?

Schmerzen

Durch die Entzündung des Nabels werden neben Eiter auch Gewebshormome freigesetzt, die das Schmerzgefühl vermitteln. Dieser wird dann oft als pochender, dumpfer Schmerz wahrgenommen und ist in der Regel auf den Bauchnabel und die direkte Umgebung begrenzt.

Wenn die Entzündung behandelt wird, verschwinden sowohl der Eiter, als auch die Schmerzen. Bei Schmerzen, die im gesamten Bauch auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schmerzen am Bauchnabel

Behandlung von Eiter im Bauchnabel

Die Behandlung von Eiter im sowie aus dem Bauchnabel richtet sich zunächst nach der Ursache der für die Eiterbildung verantwortlichen Entzündung. Besonders wichtig ist eine sorgfältige Durchführung von Hygienemaßnahmen, um die Keimzahl im betroffenen Bereich zu reduzieren. Der Nabel sollte dafür regelmäßig vorsichtig mit lauwarmem Wasser gewaschen werden und sobald die Haut wieder trocken ist mit einem Desinfektiosmittel besprüht werden.

Ein möglicher Auslöser der Entzündung, wie etwa ein Bauchnabelpiercing, muss zudem entfernt werden. In manchen Fällen ist außerdem eine zusätzliche Behandlung mit einem Antibiotikum angezeigt, welches meist in Tablettenform über einige Tage eingenommen werden muss.

In manchen Fällen wird der Arzt jedoch eher eine antibiotikahaltige Salbe verschreiben, welche mehrmals täglich im und am Bauchnabel aufgetragen werden sollte. Unter Einhaltung der genannten Therapiemaßnahmen heilt die Entzündung in der Regel innerhalb weniger Tage aus, sodass kein Eiter mehr im Bauchnabel entsteht bzw. aus diesem heraustritt.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Entzündung des Bauchnabels - Ursachen, Symptome, Therapie

Diagnose bei Eiter im Bauchnabel

Um eine Diagnose bei Eiter im oder aus dem Bauchnabel zu stellen, sind in der Regel die körperliche Untersuchung und das ärztliche Gespräch ausreichend. Die Entstehung von Eiter legt schon nahe, dass eine durch Bakterien verursachte Entzündung vorliegt. Für eine Diagnose muss der Arzt darüber hinaus die wahrscheinlichste Ursache der bakteriellen Entzündung erkennen.

Dies ist dann meist anhand der Begleitumstände des Patienten wie Alter und Nebenerkrankungen, sowie der Betrachtung und Untersuchung des Bauchnabels möglich.

Dauer

Wie lange die bakterielle Entzündung mit Eiterbildung andauert, hängt zum einen von der Ursache ab und zum anderen davon, wie schnell und konsequent eine angemessene Behandlung erfolgt. Bei ansonsten gesunden Menschen wird die Entzündung auch schneller abheilen als bei Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem, wie zum Beispiel alte Menschen oder Diabetiker (“Zuckerkranke”).

In den meisten Fällen kommt es nach wenigen Tagen zu einer Besserung der Entzündung und es tritt kein Eiter mehr auf. In seltenen Fällen kann es jedoch auch zu einer langwierigen Entzündung und damit einer Eiterbildung am Bauchnabel über mehrere Wochen kommen. Tritt trotz Behandlung keine Besserung ein, sollte zeitnah der Arzt aufgesucht werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.08.2018 - Letzte Änderung: 01.07.2022