Begleitende Symptome

Häufig tritt ein übel riechender Bauchnabel ohne weitere Symptome auf. Dies ist ein Zeichen für eine einfache Keimabsiedelung. Treten jedoch zusätzliche Beschwerden auf, können diese Hinweise auf die Ursache liefern. Begleiterscheinungen eines stinkenden Bauchnabels sind öfter

  • Eiter
  • Rötungen 
  • zusätzlich nässender Bauchnabel
  • blutiger Bauchnabel
  • Schmerz

Generell sind das Auftreten von Blut, eitrigem Sekret oder Schmerz Signale, die auf eine zu behandelnde Ursache hinweisen. Ein Arzt sollte daher immer aufgesucht werden.
Tritt der seltene, aber gefährliche Fall auf, dass aus der lokalen Entzündung eine systemische, d.h. den ganzen Körper betreffende, Entzündung geworden ist, so entsteht zusätzlich zu den lokalen Problemen am Bauchnabel auch ein generelles Krankheitsgefühl mit Fieber. Es kann zu einer Blutvergiftung kommen, die der dringenden ärztlichen Behandlung bedarf. Hierzu kommt es, wenn eine Bauchnabelentzündung nicht adäquat behandelt wird und sich in der Folge ausbreitet.

Stinkender Bauchnabel mit Eiterausfluss

Ein eitriger Bauchnabel ist ein Zeichen für eine Infektion, die vom Körper bekämpft wird. Keime im Bauchnabel führen zu einer Aktivierung der Immunzellen, die den körperfremden Stoffen entgegenwirken. Eiter ist das Produkt aus untergegangenen Abwehrzellen und Gewebsabbau. Meist steht Eiter im Zusammenhang mit einer bakteriellen Infektion, die zu einer Entzündung geführt hat.

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Stinkender und geröteter Bauchnabel

Eine Rötung des Bauchnabels lässt vermuten, dass er entzündet ist. Bei einer Bauchnabelentzündung bemerkt man häufig ein schmieriges, stinkendes Sekret und in der Umgebung gerötete und geschwollene Haut. Auch eine Schuppenflechte oder ein Pilzbefall können zu Rötungen am Bauchnabel führen. Ebenso tritt eine Rötung der Haut bei einer Kontaktallergie auf. Diese kann z.B. durch einen Hosenknopf oder ein Bauchnabelpiercing ausgelöst sein.

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Stinkender und nässender Bauchnabel

Nässendes Sekret kann bei Säuglingen Hinweis auf eine offen gebliebene embryonale Verbindung zur Blase sein.
Beim Erwachsenen kann ein Nässen Ausdruck einer Eiterhöhle oder eines anderen entzündlichen Prozesses sein. Auch Pilzinfektionen können zu einem nässenden Bauchnabel führen. Die genaue Diagnose sollte von einem Arzt gestellt werden.

Stinkender und blutender Bauchnabel

Ein blutender Bauchnabel kann verschiedene Ursachen haben. Teilweise beruht das Blut lediglich auf einem Pickel, der im Bauchnabel liegt. In diesem Fall kommt es in der Regel nur kurzfristig zu einem Austritt von Blut. Auch ein Insektenstich kann im Sommer auslösend sein. Ein anderer Grund für einen Blutaustritt aus dem Bauchnabel ist ein Abszess. Hierbei handelt es sich um eine abgekapselte, infizierte Eiterhöhle.
Ein blutender Bauchnabel ist generell ein Symptom, dem bei einem Arztbesuch auf den Grund gegangen werden sollte. Ist der Bauchnabel entzündet oder liegt ein Abszess vor, so kann es im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung kommen.

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Stinkender und schmerzender Bauchnabel

Schmerzt der stinkende Bauchnabel und ist er dazu noch gerötet, so handelt es sich wahrscheinlich um eine Bauchnabelentzündung. Besteht mehr ein starker Juckreiz als echte Schmerzen, so lässt dies an eine Pilzinfektion denken.
Schmerzen können jedoch auch parallel zu dem schlechten Geruch des Bauchnabels auftreten, ohne dass die beiden Symptome in Zusammenhang stehen. Selten können Bauchnabelschmerzen Zeichen eines Nabelbruchs sein. Bei Frauen ist immer auch an gynäkologische Erkrankungen, wie z.B. eine Entzündung der Gebärmutter oder auch Menstruationsbeschwerden zu denken.

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Die Behandlung eines stinkenden Bauchnabels

Beruht der stinkende Bauchnabel lediglich auf mangelnder Hygiene, so ist der üble Geruch durch besondere Pflege des Bauchnabels gut zu bekämpfen. Wichtig ist, dass der Bauchnabel beim Duschen ganz gezielt gesäubert wird. Nach der Dusche sollte der Nabel komplett getrocknet werden. Falls die Verwinkelungen des Bauchnabelns dieses erschweren, kann auch ein Föhn zur Hilfe genommen werden. Anschließend kann man den Bauchnabel noch etwas mit Body Lotion oder Bepanthen® eincremen, um trockene Haut zu vermeiden.
Alternativ kann der Bauchnabel auch mithilfe eines nassen Wattestäbchens gereinigt werden. Auch bei dieser Methode ist darauf zu achten, dass der Bauchnabel im Anschluss komplett getrocknet wird. Dafür kann z.B. auch ein trockenes Wattestäbchen benutzt werden. Sind bereits Nabelsteine entstanden, so können diese mithilfe einer Pinzette entfernt werden.

Ist der Bauchnabel entzündet, so hängt die Therapie stark von der Stärke der Entzündung ab. Es ist daher anzuraten, einen Arzt aufzusuchen, da die Entzündung sich weiter im Körper ausbreiten kann.
In einfachen Fällen kann versucht werden, die Beschwerden durch eincremen mit Bepanthen zu mildern.
Eine desinfizierende Creme stellt das Jod enthaltende Betaisodona dar. Dieses kann zur Entzündungslinderung benutzt werden. Bei schwereren bakteriellen Entzündungen kann eine Antibiotikatherapie in Form von Cremes oder Tabletten nötig werden.
In jedem Fall sollte ein Bauchnabelpiercing während einer Entzündung nicht getragen werden. Ebenso ist es gut, den Bauchnabel oft frei zu tragen, um ein Austrocknung durch die Luft zu begünstigen.

Sollte sich bereits eine eitrige Höhle gebildet haben, kann auch eine operative Ausräumung des Eiters nötig sein.
Bei einer Pilzinfektion des Bauchnabels können sogenannte Antimykotika, die speziell den Pilz bekämpfen, in Form von Cremes zum Einsatz kommen.

Wie wird die Diagnose eines stinkenden Bauchnabel gestellt?

Geht der unangenehme Geruch nicht mit zusätzlichen Symptomen, wie z.B. einem Ausfluss oder Schmerzen einher, so handelt es sich meist um eine mangelnde Hygiene. Ob diese Diagnose stimmt, kann ganz einfach ausprobiert werden, da ein Durchführen der empfohlenen Bauchnabel-Hygiene bereits nach wenigen Tagen zu einer Besserung führen sollte.
Sind noch weitere Symptome vorhanden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann anhand des Aussehens des Ausflusses oder des Belages entscheiden, ob es sich um eine Entzündung oder eine Plizinfektion handelt und auch einen Abstrich machen, um den genauen Erreger festzustellen. Eine Blutanalyse kann zeigen, ob die Entzündung den ganzen Körper betrifft.

Ursachen für einen stinkenden Bauchnabel

In vielen Fällen steht ein stinkender Bauchnabel im Zusammenhang mit mangelnder Hygiene. Die Form des Bauchnabels macht ihn sehr attraktiv für die Vermehrung von Keimen. Die Keime sammeln sich in der vorgeformten Kuhle und besonders unter schlecht zu erreichenden Hautfalten. Diese Bereiche werden nach dem Duschen meist nicht gut abgetrocknet und bleiben daher leicht feucht. Dies wird auch durch sich ansammelnden Schweiß begünstigt.

Zusätzlich ist der Bauchnabel meist von Kleidung bedeckt und gehört durch seine Lage an der Körpermitte generell zu den warmen Körperstellen. So bildet sich im Bauchnabel ein feuchtes und warmes Milieu, welches ganz besonders günstig für die Vermehrung von Keimen ist. Diese Keime führen zu dem unangenehmen Geruch.
Auch Hautschuppen, Textilfasern oder Schmutz können sich in den tiefen Falten des Bauchnabels verstecken. Besonders bei Menschen mit einem tiefen Bauchnabel können sich Hautschuppen über lange Zeit ansammeln. Im Verlauf werden die Hautschuppen zu einer festen Masse zusammengepresst und es entsteht ein Nabelstein, auch Omphalith genannt. Dieser erscheint meist braun oder schwarz und ist u.U. fest verankert.
Auch eine Bauchnabelentzündung oder ein Pilzbefall können Ursache eines stinkenden Bauchnabels sein. Eine Entzündung kann in Zusammenhang mit einem Piercing oder auch bei Schuppenflechte oder Kontaktallergien entstehen.

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Dauer eines stinkenden Bauchnabels

Die Dauer der Behandlung richtet sich ganz nach der Ursache bzw. der Stärke der Entzündung. Während eine regelmäßige Reinigung und Trocknung des Nabels bei einfacher Keimbesiedelung schon schnell zu Erfolgen führt, muss bei einer Entzündung oder einem Pilzbefall länger therapiert werden. Bei einer Pilz- oder Antibiotikabehandlung ist es wichtig, dass die Therapie für zwei bis drei Wochen konsequent durchgeführt wird, da nur so zu garantieren ist, dass alle Erreger bekämpft wurden. Dies ist auch einzuhalten, wenn die Symptome bereits nach wenigen Tagen verschwunden sind.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.07.2017 - Letzte Änderung: 30.06.2022