Unter einer Gehirnerschütterung versteht man ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma, das durch äußere Einflüsse erzeugt wird. In der Regel gibt es keine bleibenden Schäden.
Commotio cerebri, Schädel-Hirn-Traum (SHT)
Unter dem Begriff „Gehirnerschütterung“ versteht man ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma, welches durch externe Krafteinwirkung auf den Kopf verursacht wird. Die Gehirnerschütterung verursacht in den meisten Fällen keine bleibenden Schäden am Gehirn und gilt als vollständig reversibel.
Die Gehirnerschütterung (Fachwort: Commotio cerebri) gehört zu den häufigsten Verletzungen im Bereich des Kopfes. In den meisten Fällen tritt eine Gehirnerschütterung im Zusammenhang mit einem Unfallgeschehen auf. Eine Gehirnerschütterung äußert sich bei den meisten der betroffenen Patienten durch eine vorübergehende Bewusstlosigkeit und Gedächtnislücken (Amnesie). Darüber hinaus kann es im Zuge einer Gehirnerschütterung zu starken Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen kommen.
Obwohl es sich bei der Gehirnerschütterung um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt, klingen die typischen Symptome in den meisten Fällen bereits innerhalb weniger Tage komplikationslos ab. Die Ursache des Schädel-Hirn-Traumas ist in der Regel eine Krafteinwirkung die von Außen auf den Kopf trifft. Die Gehirnerschütterung kann beispielsweise durch eine ruckartige Bewegung (beispielsweise bei einem Sturz) verursacht werden. Das eigentliche Trauma im Bereich des Gehirns entsteht dabei dadurch, dass das in der Hirnflüssigkeit (Liquor) schwimmende Gehirn gewaltsam gegen den Schädelknochen gedrückt wird.
Liegt bei einem Patienten der Verdacht auf das Vorliegen einer Gehirnerschütterung vor, sollte dringend zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. In diesen Fällen müssen ernsthafte Verletzungen am knöchernen Schädel und der Hirnsubstanz ausgeschlossen werden. Eine einfache Gehirnerschütterung ohne weitere Verletzungen verursacht jedoch in den meisten Fällen keine bleibenden Schäden. Betroffene Patienten sollten sich innerhalb der ersten Tage unbedingt schonen und jedwede übermäßige körperliche Aktivität einstellen.
Bei den meisten der betroffenen Patienten zeigt sich das Vorliegen einer Gehirnerschütterung durch typische Symptome. Zu den klassischen Anzeichen für eine Gehirnerschütterung gehört eine nach dem ursächlichen Trauma eintretende kurzzeitige Bewusstlosigkeit. Diese Bewusstlosigkeit hält in den meisten Fällen nur wenige Sekunden an. Bei einigen der Betroffenen persistiert die Bewusstlosigkeit jedoch einige Minuten.
Unmittelbar im Anschluss an das ursächliche Trauma kann sich der an einer Gehirnerschütterung leidende Patient oftmals nicht mehr genau an den Unfallhergang erinnern. Diese Erinnerungslücken (Amnesie) können sowohl einen Zeitraum vor (retrograde Amnesie), als auch einen Zeitraum nach dem Unfall umfassen (anterograde Amnesie). Darüber hinaus wirken einige der Personen die an einer Gehirnerschütterung leiden unmittelbar nach dem ursächlichen Ereignis benommen und abwesend.
Auch das Auftreten von Gleichgewichtsstörungen und damit einhergehendem Schwindel gehört zu den typischen Symptomen einer Gehirnerschütterung. Des Weiteren kann bei den betroffenen Patienten eine Verlangsamung des Pulses (Bradykardie) und ein erniedrigter Blutdruck beobachtet werden. Auch starke Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen gehören zu den typischen Symptomen der Gehirnerschütterung.
Symptome im Überblick:
Kopfschmerzen
Bewusstlosigkeit
Übelkeit
Erbrechen
Müdigkeit/Abgeschlagenheit
Bradykardie
Hypotonie
Gleichgewichtsstörungen/ Schwindel
Erinnerungslücken (Amnesie)
Die Symptome der Gehirnerschütterung müssen dabei nicht unmittelbar nach dem Unfallereignis auftreten. In vielen Fällen setzen die Beschwerden erst verzögert ein. Je nach Ausmaß der Gehirnerschütterung können die klassischen Symptome erst bis zu zwölf Stunden nach dem Unfallereignis auftreten.
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In der Regel treten im Zuge einer Gehirnerschütterung Erinnerungsstörungen auf. Diese werden als Amnesie bezeichnet. Der Betroffene kann sich an den Moment des Kopftraumas und eine gewisse Zeit danach nicht erinnern. Hier spricht man von einer anterograden oder posttraumatischen Amnesie. Häufig kann sich der Verletzte auch nicht an Ereignisse kurz vor dem Unfall erinnern. Dies wird im Fachjargon als retrograde Amnesie beschrieben. Die zeitliche Ausdehnung dieser Erinnerungsstörung korreliert nicht mit dem Schweregrad der Gehirnerschütterung und mit der Dauer des Bewusstseinsverlustes. In der Regel sind die Ereignisse vor dem Unfall nicht völlig gelöscht. Aber oftmals sind sie nicht mehr abrufbar. Diese Abrufstörung kann auch dauerhaft bestehen bleiben.
Häufig tritt Übelkeit auf, da durch die Gehirnerschütterung verschiedene Botenstoffe freigesetzt werden. Die Übelkeit kann direkt nach dem Kopftrauma oder 6-12 Stunden nach dem Ereignis auftreten. Bei starker Ausprägung können Medikamente gegen die Übelkeit, sogenannte Antiemetika, zur Linderung zeitweise eingenommen werden. Beispielsweise können Domperidon-Tropfen oder Dimenhydriant lindernd wirken.
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Im Rahmen einer Gehirnerschütterung kann es zu einer Übererregbarkeit der Gleichgewichtsorgans kommen. Durch die Erregbarkeit des Gleichgewichtssystems kann das Brechzentrum aktiviert werden. Dies führt über verschiedene Mechanismen zum Erbrechen. Daneben kann es zu vegetativen Beschwerden wie Schwitzen, vermehrter Speichelfluss, Gefäßverengung und Herzrasen kommen. Die medikamentöse Behandlung ist in der Regel dieselbe wie bei dem Symptom der Übelkeit. Auch das Erbrechen kann direkt nach dem Kopftrauma oder viele Stunden später ausgelöst werden.
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Wenn die Pupillen unterschiedlich stark geweitet sind, kann dies ein Zeichen sein, dass eine Schädigung des Gehirns vorliegt. Wenn die Halsschlagader beschädigt wurde, kann das sogenannte Horner Syndrom auftreten. Hierbei ist eine Pupille verengt. Eine Diagnosestellung kann mit einer Messung der Pupillenweite, dem Kokain- und dem Pholedrintest durchgeführt werden.
Die Symptome beim Kleinkind und Kind bei einer Gehirnerschütterung können sich unterschiedlich äußern. Eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Benommenheit, starke Kopfschmerzen, Schwindel, Nackenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind oftmals deutliche Anzeichen. Dabei können die Übelkeit und das Erbrechen auch zeitverzögert viele Stunden nach dem Ereignis auftreten.
In der Regel bestehen leichte Erinnerungslücken kurz nach dem Kopftrauma. Die Bewusstlosigkeit beträgt bei einer Gehirnerschütterung wenige Minuten bis zu einer Stunde. Wenn das Kind noch nicht sprechen kann, kann es sich verstärkt an den Kopf fassen oder jegliche Berührung an diesen abwehren. Auch können kleine Kinder Nackenschmerzen durch veränderte oder scheinbar schmerzhafte Kopfbewegungen ausdrücken. Des Weiteren kann es zu Lichtempfindlichkeit kommen, welches Kleinkinder durch Augen zu kneifen oder zu halten manchmal deutlich machen. Zudem können Unruhe, Aggressivität, Reizbarkeit und weinerlich sein bei Kleinkindern Ausdruck von Schmerzen sein.
Wenn eine Wesensänderung des Kindes auftritt und ein Verdacht einer Gehirnerschütterung vorliegt, sollte dies unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Überdies können unterschiedlich weit gestellte Pupillen ein Zeichen für eine Schädigung des Gehirns sein. Den Schweregrad kann nur ein Arzt abschätzen. Wenn ein Kind oder Kleinkind auf den Kopf gestürzt ist oder sich am Kopf verletzt hat, wird zu einer ärztliche Abklärung.
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Bei einem Sturz oder einer Verletzung des Kopfes kann es zu einem Schädelbasisbruch kommen. Es ist wichtig den Schädelbasisbruch von einer Gehirnerschütterung zu differenzieren. Ein Schädelbasisbruch kann sich dadurch äußern, dass Blut aus der Nase oder dem Ohr läuft, ohne dass direkt diese Körperstellen verletzt wurden. Auch ist die Beule am Kopf meist weich und kann ein Hinweis für einen Schädelbasisbruch sein. Zudem können Blutergüsse im Bereich um die Augen ein Hinweis auf einen Schädelbasisbruch sein. Eine ärztliche Untersuchung und Behandlung sind dringend notwendig.
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Die Entstehung einer Gehirnerschütterung steht immer im Zusammenhang mit Kräften die von außen auf den Kopf einwirken. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um stumpfe Krafteinwirkungen die beispielsweise durch einen Sturz, einen Schlag oder ein Anpralltrauma entstehen. Das Gehirn schwimmt innerhalb des knöchernen Schädels in der Hirnflüssigkeit (Fachwort: Liquor). Diese Hirnflüssigkeit kann viele Bewegungen des Kopfes so abfangen, dass die Hirnmasse nicht in direkten Kontakt mit dem knöchernen Schädel tritt.
Stoppt eine Bewegung jedoch ruckartig, schlägt das Gehirn oftmals gegen den Schädelknochen. Aus diesem Grund kommt es vor allem bei Sportarten wie dem Boxen zur Entstehung einer Gehirnerschütterung. Darüber hinaus gehört die Gehirnerschütterung zu den häufigsten Verletzungen die im Haushalt und dem Straßenverkehr verursacht werden.
Ein Patient, bei dem der Verdacht auf das Vorliegen einer Gehirnerschütterung besteht, sollte umgehend einem Arzt vorgestellt werden. In der Diagnostik der Gehirnerschütterung spielt das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) eine entscheidende Rolle. Sollte der betroffene Patient nicht gesprächsfähig sein, können gegebenenfalls Zeugen oder Angehörige befragt werden. Wichtige Punkte bei dieser Befragung sind der Unfallhergang und die seitdem aufgetretenen Beschwerden.
Darüber hinaus muss das Bewusstsein, die Motorik und der Allgemeinzustand des Patienten in einer orientierenden Untersuchung geprüft werden. Bei einer Gehirnerschütterung handelt es sich definitionsgemäß um ein Schädel-Hirn-Trauma leichten Grades. Aus diesem Grund sollte die sogenannte „Glasgow-Koma-Skala“ (Synonym: Glasgow Coma Scale; GCS) ermittelt werden. Anhand dieser Skala kann der Schweregrad des Traumas ermittelt werden. Im Zuge der Ermittlung der Glasgow-Koma-Skala führt der Arzt verschiedene Reaktionstests an der betroffenen Person durch. Wichtige Aspekte wie die Fähigkeit die Augen zu öffnen, die Bewegung und die Ansprechbarkeit des Betroffenen werden dabei überprüft. Je nach Reaktion des Patienten können verschiedene Punktzahlen ermittelt werden.
Glasgow-Koma-Skala
6 Punkte:
5 Punkte:
4 Punkte:
3 Punkte:
2 Punkte:
1 Punkt:
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Im Falle der unkomplizierten Gehirnerschütterung sollte der Patient einen Wert von 13 bis 15 Punkte auf der Glaskow-Koma-Scale (GSK) erreichen. Darüber hinaus sollte der Kopf des Betroffenen auf sicht- oder tastbare Knochenverletzungen hin untersucht werden. Mit Hilfe bildgebender Verfahren (Röntgenbild oder Computertomographie) können weitere Schäden ausgeschlossen werden.
Bei Patienten die über einen langen Zeitraum bewusstlos waren und/oder länger anhaltende Erinnerungslücken aufweisen muss ein Schädel-Hirn-Trauma höheren Grades (beispielsweise eine Gehirnprellung oder Gehirnblutung) ausgeschlossen werden. Sollte die Computertomographie trotz anhaltender Beschwerden keinen eindeutigen Befund liefern, kann zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (kurz: MRT vom Gehirn) durchgeführt werden.
Bei einem Patienten der an einer Gehirnerschütterung leidet sollte die Behandlung im Idealfall bereits am Unfallort beginnen. Zunächst sollte jedwede körperliche Aktivität des Betroffenen umgehend eingestellt werden. Liegt der Verdacht auf das Vorliegen einer Gehirnerschütterung vor sollte umgehend ein Arzt aufgesucht oder (falls notwendig) ein Notruf abgesetzt werden (Telefon: 112).
Erste-Hilfe
Sollte eine Person die typischen Symptome einer Gehirnerschütterung aufweisen und/oder lässt der Unfallhergang darauf schließen, dass eine Beeinträchtigung des Gehirns vorliegen könnte, sind einige wichtige Dinge zu beachten. Der Ersthelfer sollte vor allem versuchen stets Ruhe zu bewahren und beruhigend auf den Betroffenen einzuwirken. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Gehirnerschütterung sollte der Patient unter keinen Umständen alleine gelassen werden. Sollten offene Wunden sichtbar sein, können diese bereits mit einem Pflaster oder Verband versorgt werden. Ist der betroffene Patient bei Bewusstsein und reagiert auf Ansprache, sollte er mit leicht erhöhtem Oberkörper gelagert und zugedeckt werden.
Der Ersthelfer sollte auch bei einem Patienten, der bei Bewusstsein ist, stets auf den Puls und die Atmung achten. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass der Verletzte, auch wenn es ihm zwischenzeitlich etwas besser zu gehen scheint, weder Nahrung noch Flüssigkeit zugeführt bekommen darf. Ist die betroffene Person bewusstlos und reagiert nicht auf Ansprache, müssen dringend Puls, Herzschlag und Atmung (Vitalzeichen) überprüft werden. Anschließend kann der Patient in der stabilen Seitenlage gelagert werden.
Ärztliche Therapie
Ein Patient, bei dem der Verdacht auf das Vorliegen einer Gehirnerschütterung besteht, sollte über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden überwacht werden. Während dieses Zeitraums müssen die Vitalparameter und das Bewusstsein des betroffenen Patienten regelmäßig überprüft werden. Erholt sich der Patient innerhalb des Überwachungszeitraums ohne dass Hinweise auf Komplikationen auftreten, kann er nach Hause entlassen werden. Die Behandlung der Gehirnerschütterung erfolgt dann durch strenge Bettruhe. Darüber hinaus können Arzneimittel gegen Schmerzen (Analgetika) und gegebenenfalls Medikamente gegen Erbrechen eingenommen werden. Bei einer Gehirnerschütterung muss jedoch beachtet werde, dass Komplikationen auch noch nach 48 bis 72 Stunden nach dem Unfallereignis auftreten können. Aus diesem Grund sollte der betroffene Patient innerhalb dieses Zeitraums weiterhin von Angehörigen beobachtet werden.
Je nachdem ob es sich um eine leichte oder schwere Gehirnerschütterung handelt, kann zunächst zu einem Hausarzt oder Kinderarzt gegangen werden oder es wird direkt in die Notaufnahme gegangen bzw. ein Notarzt kontaktiert. Wenn zunächst ein Arzt der Allgemeinmedizin kontaktiert wurde, kann es sein, dass dieser eine Überweisung zu einem Radiologen und /oder Neurologen schreibt. Je nach Beschwerden und Sorgen kann eine Krankenhausüberweisung notwendig sein.
Bei einer einfachen Gehirnerschütterung kommt es relativ selten zu ernstzunehmenden Komplikationen. Dennoch können betroffene Patienten in den ersten Stunden nach dem Unfallereignis relativ unauffällig sein und der eigentliche Befund wird als einfache Gehirnerschütterung fehlinterpretiert. Je nach schwere der auf den Schädel einwirkenden Kräfte können ernstzunehmende und potenziell lebensbedrohliche Krankheitsbilder erzeugt werden. Liegt bei einer Person der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung vor, muss auf verschiedene Warnsignale geachtet werden. Kommt es bei den Betroffenen zu anhaltenden Bewusstseinsstörungen, starken stechenden Kopfschmerzen und unterschiedlichen Pupillenreaktionen, kann unter Umständen eine Hirnschwellung oder Hirnblutung vorliegen.
Folgeschäden nach einer Gehirnerschütterung sind unter Fachleuten ein heikles Thema. Manche Autoren und Erfahrungsberichte äußern, dass insbesondere dauerhafte Kopfschmerzen entstehen können. Diese werden teilweise als sehr extrem beschrieben. In manchen Fällen scheinen die Folgeschäden den Ablauf und die Qualität des Alltags stark einzuschränken. Zudem können sich vermutlich durch Fehlhaltungen des Nackens und Kopfes Schädigungen und Schmerzen der Nacken- und Kopfmuskulatur entwickeln. Außerdem werden Schwindel, Übelkeit, Ohrensausen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit und Verstimmungen als Folgeschäden beschrieben.
Manche Autoren vermuten einen Zusammenhang zwischen einer nicht ausgeheilten Gehirnerschütterung und Spätfolgen. Beispielsweise wird die Entstehung einer Demenz in diesem Kontext diskutiert. Laut anderen Autoren kommen diese Folgeschäden bei adäquater Behandlung aber seltener vor als es die Allgemeinmeinung ist. Die Diagnose der vasomotorischen Kopfschmerzen nach Kopftrauma wird kontrovers diskutiert. Dies sind Kopfschmerzen, die durch eine Regulationssörung der Gefäße im Kopf entstehen.
Manche Autoren sprechen auch von einem postkommotionellem Syndrom, wenn die Beschwerden einer Gehirnerschütterung über Wochen oder Monate anhalten. Sie gehen davon aus, dass etwa 1% der Patienten davon betroffen ist. Andere Autoren negieren einen Zusammenhang zur Gehirnerschütterung. Viele Autoren sind sich aber einig, dass unter bestimmten Umständen Folgeschäden nach einer Gehirnerschütterung auftreten können. Bei Vorbelastung, unzureichender Abheilung, kleinen Kindern und älterem Lebensalter kann sich das Risiko für Folgeschäden erhöhen. Andere Autoren streiten Dauerfolgen nach unkomplizierter Gehirnerschütterung vollkommen ab.
Eine unkomplizierte Gehirnerschütterung heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ohne Folgeschäden ab. Dennoch sollten sich die betroffenen Patienten über einen Zeitraum von mindestens einer Woche körperlich schonen. Mehrfache Gehirnerschütterungen können jedoch langfristig dazu führen, dass die geistige Leistungsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen wird. Unter Umständen kann es bei den Betroffenen zur Entstehung einer Demenz kommen.
Je nach Schweregrad kann eine Gehirnerschütterung unterschiedlich lange andauern. Als Durchschnittswert wird eine Dauer einer Gehirnerschütterung von 10 – 25 Tage angegeben. Die Beschwerden einer leichten Gehirnerschütterung sind meist nach ein paar Tagen überstanden. Eine leichte Gehirnerschütterung dauert durchschnittlich 3 Tage. Hierbei bestätigen Ausnahmen die Regel. Eine schwere Gehirnerschütterung bedarf einer stationären Überwachung. Die Beschwerden einer schweren Gehirnerschütterung benötigen mehr Zeit zum abklingen. Sie können einige Wochen bis Monate bestehen. Aber unabhängig von den Beschwerden, benötigen die Strukturen des Gehirns Zeit um zu regenerieren. Das ist wichtig zu beachten um einen vollständigen, unkomplizierten Heilungsprozess zu ermöglichen. Auch wenn die Beschwerden abgeklungen sind, ist es daher auch bei einer leichten Gehirnerschütterung notwendig danach noch mindestens 1-2 Wochen auf Sport, langes Fernsehen, langes lesen und toben zu verzichten. Wenn eine Gehirnerschütterung nicht ausreichend abheilt, kann es zu wiederkehrenden oder persistierenden Beschwerden kommen.
In der Regel wird man für 2 Wochen arbeitsunfähig geschrieben. In dieser Zeit sollte man physisch und psychisch anstrengende Aktivitäten vermeiden. Je nach Arbeitsplatz, Arbeitstätigkeiten, Belastung und individuellen Faktoren kann sich die Arbeitsunfähigkeit gegebenenfalls verlängern.
Früher wurde wochenlang Bettruhe verordnet. In einigen Krankenhäusern kommt das noch vor. In der Regel beträgt die Bettruhe 1-3 Tage. Abhängig ist die Dauer der Bettruhe vom Schweregrad und individuellen Faktoren.
Bei einer akuten Gehirnerschütterung sollte nach Möglichkeit aufs Fliegen verzichtet werden. Auch wenn Beschwerdefreiheit herrscht, sollte die vollständige Regeneration des Gehirns abgeschlossen sein. Das heißt, dass etwa 1-2 Wochen nach der Gehirnerschütterung vorsichtshalber auf einen Flug verzichtet werden sollte, wenn möglich. Bestenfalls sollte vor einem Flug mit dem behandelnden Arzt Rücksprache gehalten werden. Bei einer vollständig abgeheilten Gehirnerschütterung ist das Fliegen in der Regel kein Problem.
Solange Medikamente genommen werden, sollte vollständig auf Alkohol verzichtet werden. Die Interaktionen von den Medikamenten und Alkohol könnten zu unvorhersehbaren Komplikationen führen. Auch kann Alkohol die Beschwerden einer Gehirnerschütterung verschlimmern.
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