Gutartige Brusttumore

Fibroadenom

Das Fibroadenom ist der häufigste gutartige Tumor der Brust. Es handelt sich dabei um neu gebildetes Bindegewebe der Brust, das die Milchdrüsenläppchen umgibt.

Knapp ein Drittel aller Frauen, vor allem auch jüngere, sind davon betroffen. Der Altersgipfel liegt zwischen 30 und 35 Jahren.

Das Fibroadenom zeigt sich als derber, oft rundlicher Knoten in der Brust, der gut verschieblich ist und eine glatte Oberfläche aufweist. Meist ist der Knoten so gut gegen das andere Gewebe verschieblich, dass es buchstäblich schwer ist, ihn zwischen die Finger zu bekommen.

Die wenigsten Frauen mit einem Fibroadenom haben Beschwerden, manchmal kommt es zu leichten Spannungsschmerzen, vor allem während der Periode. Wie beim Brustkrebs ist auch das Wachstum beim Fibroadenom abhängig von den Sexualhormonen. Zu Einziehungen oder einem Plateauphänomen führt das Fibroadenom nicht (Siehe Brustkrebserkennung), da es nicht in das umliegende Gewebe einwächst, sondern sich zwischen diesem ausbildet. Allerdings kann es je nach Größe der Wucherung zu Vorwölbungen an der Brust kommen.

Im Ultraschall und in der Mammographie stellt sich das Fibroadenom als gut begrenzte, runde Raumforderung dar, unter Umständen mit Verkalkungen im Inneren. Fibrome können auf Wunsch operativ entfernt werden, bedürfen aber eigentlich keiner Behandlung.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter: Fibroadenom.

Lipom

Bei Lipomen handelt es sich um gutartige Wucherungen des Fettgewebes. Meistens treten Lipome im Unterhautfettgewebe von Nacken und Rücken, Armen, Bauchmitte und Oberschenkeln auf, aber auch innerhalb der weiblichen Brust können sich Lipome bilden.

Kleinere Befunde sind durch Ertasten als harter Knoten unter der Haut zu spüren, größere Befunde treten deutlich als Beule auf der Haut hervor. Die Größe kann einige Millimeter betragen, aber auch in seltenen Fällen Faustgröße erreichen. Lipome wachsen sehr langsam und erreichen oft erst nach Jahrzehnten ihre endgültige Größe. Die Knoten sind gut abgrenzbar, haben eine glatte Oberfläche und sind meistens gut verschiebbar. Auch Lipome können auf Wunsch operativ entfernt werden, sind aber ansonsten nicht behandlungsbedürftig.

Weitere Informationen finden Sie auch unter unserem Thema: Lipom.

Mastitis (Brustentzündung)

Die Mastitis ist eine meist durch Bakterien bedingte Entzündung der Milchdrüsen (von griech. mastos).

Oft tritt eine Mastitis (Brustentzündung) bei stillenden Müttern im Wochenbett auf, man nennt sie dann Mastitis puerperalis.

Häufig bildet sich die Entzündung an einer umschriebenen Stelle der Brust aus. Die Brust ist hier gerötet, oft leicht geschwollen, überwärmt und äußerst schmerzhaft. Es besteht meistens gleichzeitig Fieber, und die Lymphknoten in der Achsel sind geschwollen.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Schwellung der Brust.

Die Behandlung ist abhängig davon, wie weit die Entzündung fortgeschritten ist und kann von der Kühlung der Brust, über das Abpumpen der Milch (Siehe Muttermilch) bis hin zur Antibiotika-Therapie und medikamentösen Hemmung der Milchproduktion gehen. Auf das Stillen muss in dieser Zeit verzichtet werden.

Eine Entzündung der Brust tritt außerhalb des Wochenbettes nur selten auf und wird Mastitis non-puerperalis genannt. In den letzten Jahren hat diese Erkrankung jedoch stark zugenommen, eine eindeutige Erklärung gibt es dafür im Moment noch nicht. Die Symptome sind die gleichen wie bei der Mastitis puerperalis, nur Fieber tritt seltener auf.

Faktoren, die das Auftreten einer Mastitis non-puerperalis begünstigen sind andere Erkrankungen der Brust, die Einnahme von Depotmitteln zur Schwangerschaftsverhütung oder von Beruhigungsmitteln, sowie Hohlwarzen. Die Therapie besteht in der Gabe von Medikamenten, die oft schnell zu einer Besserung führen, allerdings neigt diese Krankheit dazu wiederzukehren.

Lesen Sie mehr unter unserem Thema: Brustentzündung

Hinweis: Mastitis

Bei jeder Mastitis außerhalb des Wochenbettes muss ein entzündlicher Brustkrebs (inflammatorisches Mammakarzinom; Siehe Brustkrebsarten) ausgeschlossen werden.

Mastopathie

Unter dem Begriff Mastopathie (griech. mastos = Brust, pathos = Leid) wird eine Vielzahl von Erkrankungen der Brustdrüsen zusammengefasst, die das ursprüngliche Brustgewebe verändern.
Ursache ist eine hormonelle Fehlregulation. Vermutlich handelt es sich dabei vorrangig um eine Verschiebung des Östrogen-Progesteron-Gleichgewichtes zugunsten des Östrogens.
Mastopathien sind die häufigste Erkrankung der weiblichen Brust und treten meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf, oft sind beide Brüste betroffen. Aus diesen prinzipiell gutartigen Veränderungen des Brustgewebes kann sich Brustkrebs entwickeln, je nach Typ und Grad der Mastopathie.
Die einfache Mastopathie ist unbedenklich und stellt keine Krebsvorstufe dar, die atypische Mastopathie hingegen kann sich in 3 - 4 % der Fälle zu Brustkrebs entwickeln. Zudem kann sich ein beginnender Brustkrebs auch zwischen rein gutartigen Veränderungen verstecken.
Die drei Hauptsymptome einer Mastopathie sind Knotenbildung (tastbare Verhärtungen in der Brust), Schmerzen und Ausfluss aus den Brustwarzen. Die Verhärtungen ändern ihre Größe im Laufe des weiblichen Zyklus, am größten sind sie in der zweiten Hälfte. Zu dieser Zeit treten auch meist die Schmerzen in der Brust auf. Alle diese Symptome können auch bei Brustkrebs auftreten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Mastopathie.

Info: Mastopathie

Jede Veränderung der Brust sollte deshalb von einem Frauenarzt abgeklärt werden; er kann beurteilen, um welche Art von Mastopathie es sich handelt und ob weitere Kontrollen oder Maßnahmen notwendig sind.

Weitere Informationen zu diesem Thema

Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.03.2009 - Letzte Änderung: 22.10.2021