Makuladegeneration

Von einer Makuladegeneration sind vorwiegend ältere Menschen betroffen. Der Begriff Makuladegeneration bezeichnet Erkrankungen, die das Netzhautzentrum betreffen und zu einer Sehstörung führen. Bei einer Makuladegeneration bemerken Meistens bemerken die Patienten graue Schatten im zentralen Blickfeld.

Makuladegeneration

Synonyme

AMD (altersbedingte Makuladegeneration), im weiteren Sinne auch Makulopathie.

englisch: macular degeneration

Definition Makuladegeneration

Der Begriff Makuladegeneration bezeichnet Erkrankungen, die das Netzhautzentrum betreffen. Das Zentrum der Netzhaut wird auch gelber Fleck (Makula) genannt und repräsentiert die Stelle des schärfsten Sehen. Degeneration führt oft zu erheblichen und irreversiblen Störungen der zentralen Sehschärfe.

Man unterscheidet eine jugendliche (juvenile) von einer altersbedingten (senilen) Form der Makuladegeneration.
Bei der altersbedingten Makuladegeneration wird zwischen einer trockenen und einer feuchten (exsudativen) Form unterschieden. Bei der trockenen Form steht die Degeneration der Pigmentschicht der Netzhaut im Vordergrund, während bei der feuchten Form das Einwachsen krankhafter Gefäße hinzukommt. Diese neigen dazu einzubluten und hinterlassen dann sogenannte fibrovaskuläre Membranen.

Lesen Sie hier mehr zu dem Thema: feuchte Makuladegeneration, Trockene Makuladegeneration

Erkennen einer Makuladegeneration

Was sind die Symptome einer Makuladegeneration?

Meistens bemerken die Betroffenen bei einer Makuladegeneration graue Schatten im zentralen Blickfeld, also genau dort, wo sie hinschauen. Die Sehschärfe ist sehr beeinträchtigt, oft so stark, das es kaum noch möglich ist, zu lesen.
Verzerrungen von angeblickten Objekten sind ebenfalls möglich. Prüfen kann man dies mit einer speziellen Karte, auf der ein Netz mit Gitterlinien aufgezeichnet ist (Prüfkarte nach Amsler). Die Gitterlinien erscheinen dann gebogen. Auch die Farbwahrnehmung kann gestört sein.

Wie wird eine Makuladegeneration diagnostiziert?

Hinweise auf eine Makuladegeneration geben zunächst schon mal die oben beschriebenen Symptome.
Der Augenarzt kann im Rahmen eines Sehtests mit speziellen Geräten den Augenhintergrund begutachten. Im Falle einer Degeneration der Netzhaut sind oft Pigmentverschiebungen und sogenannte Drusen erkennbar. Drusen sind gelblich-weiße, kleine Herde, die zahlreich über die zentrale Netzhaut verteilt sind.
Bei der feuchten Makuladegeneration kommt es zur Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut, die sich als grau-braune, runde Vorwölbung der Netzhaut charakterisieren lässt. Dies lässt sich sehr gut mit einer Farbstoff – Gefäßdarstellung (Fluoreszenzangiographie) feststellen.
Testen Sie, ob Sie an einer Makuladegeneration leiden. Zum Amsler Gitter Test

Dieser Artikel könnte Sie ebenfalls interessieren: Makulaödem

Behandeln einer Makuladegeneration

Wie wird eine Makuladegeneration behandelt?

Eine Wiederherstellung der vollen Sehkraft ist bei einer Makuladegeneration in den allermeisten Fällen nicht mehr möglich. Altersveränderungen lassen sich nicht mehr umkehren! In vielen Fällen kann man den Krankheitsprozess nicht vollständig aufhalten, sondern nur verlangsamen.

Als Behandlungsoptionen stehen verschiedene Möglichkeiten zu Verfügung, die von operativen bis zu medikamentösen Maßnahmen reichen.

Zu den operativen Möglichkeiten der Makuladegeneration zählen:

  • Laserkoagulation:

Hierbei versucht man mit einem Argon-Grün-Laser die krankhaften Neubildungen von Gefäßen zu veröden. Damit lassen sich Blutungen verhindern, allerdings kann die Krankheit an anderer Stelle weiter fortschreiten. Ein weiterer Nachteil der Laserbehandlung sind Blickfeldausfälle auch Skotome genannt.

Hierbei wird dem Patienten ein Farbstoff in die Armvene gespritzt, der sich vor allem in den neugebildeten Gefäßen in der Netzhaut anreichert. Diese können nun mittels einem nichtthermischen Dioden-Laser verödet werden.

  • Subretinale Chirurgie:

Bei sehr fortgeschrittener oder der Laserbehandlung bzw. der photodynamischen Therapie nicht zugänglichen Makuladegeneration können die krankhaften Gefäßneubildungen auch chirurgisch entfernt werden. Eine Verbesserung der Sehschärfe ist meistens nicht zu erwarten. Allerdings tritt eine Stabilisierung ein und die Sehschärfe verschlechtert sich nicht weiter.

  • Netzhautrotation:

Bei dieser relativ neuen chirurgische Methode wird die komplette Netzhaut abgetrennt und um circa 30 Grad rotiert, so dass das Zentrum des schärfsten Sehens (Makula) auf einer anderen Stelle der Pigmentzellschicht zum Liegen kommt. Als Folge davon, ist die Makula wieder an intakte Pigmentzellen angebunden. Allerdings muß die Verdrehung der Netzhaut mit einer Augenmuskeloperation ausgeglichen werden.

Als medikamentöse Option besteht die Möglichkeit mit Substanzen behandeln, die hemmend auf die Gefäßneubildungen wirken. Dazu kommen beispielsweise Ranibizumab, Pegaptanib und Bevacizumab (Avastin) in Frage. Die Substanzen werden direkt ins Auge gespritzt und die Injektionen müssen regelmäßig wiederholt werden, da die Wirkung immer nur eine bestimmte Zeit lang anhält.

Weitere Therapieversuche der Makuladegeneration zielen darauf ab, die noch bestehende Sehkraft zu unterstützen. Hier kommen zum Beispiel vergrößernde Sehhilfen, wie beleuchtete Leselupen, Lupenbrillen, Bildschirmlesegeräte und Videolupen zum Einsatz. In manchen Universitätskliniken werden Betroffene auch in sogenannten „Low Vision Clinics“ behandelt, die auf die Behandlung von starker Sehschwäche bis hin zur Blindheit spezialisiert sind. Ferner sollte sich die Betreuung nicht nur auf die technische Komponente beschränken, sondern muss darauf abzielen, dass der Patient motiviert wird, trotz seiner Behinderung ein aktives Leben zu führen.

Vorbeugen einer Makuladegeneration

Was sind die Ursachen einer Makuladegeneration?

Makuladegenerationen können erworben oder vererbt sein. Die häufigste Form ist allerdings die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Die genaue Ursache ist noch nicht abschließend geklärt. Man nimmt aber an, dass sowohl Umwelteinflüsse, wie auch vererbbare Faktoren eine Rolle spielen.

Vieles deutet darauf hin, dass eine Anhäufung von Stoffwechselprodukten für das Zugrunde gehen der Zellen des Netzhautzentrums verantwortlich ist. Dies trifft besonders für die AMD zu und ist Folge einer Überlastung der Pigmentschichtzellen der Netzhaut, welche auf Alterungsprozesse zurückzuführen ist. Zu weiteren, sehr wahrscheinlichen Ursachen zählt man das Rauchen, Arteriosklerose, hoher Blutdruck und hohe Lichtbelastung der Netzhaut.

Verlauf einer Makuladegeneration

Wie ist die Prognose einer Makuladegeneration?

Derzeit gibt es keine Behandlungsverfahren, die eine Makuladegeneration vollständig heilen kann. Der Krankheitsverlauf kann höchstens verlangsamt werden und in wenigen Fällen auch gestoppt werden. Bewiesene vorbeugende Maßnahmen sind nicht bekannt. Trotzdem sollte man Patienten mit Netzhautdegenerationen raten, das Rauchen aufzugeben oder einen zu hohen Blutdruck korrekt einstellen zu lassen. Je früher eine sich entwickelnde Makuladegeneration entdeckt wird, desto effektiver kann eine Therapie begonnen werden.

Weitere Informationen

Viele Informationen finden Sie auch zu verwandten Themengebieten:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.01.2008 - Letzte Änderung: 21.06.2024