Mittelfußknochen

Anatomie

Die Mittelfußknochen werden auch Metatarsalia oder Ossa metatarsi I-V genannt, denn an jedem Fuß hat der Mensch fünf Mittelfußknochen, die von der Innen- zur Außenseite mit den Zahlen I bis V nummeriert werden.

Diese bestehen jeweils aus:

  • der Basis
  • dem Corpus (Mittelstück) und
  • dem Caput (Kopf)

Im Bereich der Basis bilden die Mittelfußknochen zusammen mit bestimmten Fußwurzelknochen (3 Ossa cuneiforme = 3 Keilbeine, Os cuboideum = Würfelbein) die sogenannten Fußwurzelmittelfußgelenke.
In diesem Gelenk ist jedoch kaum Bewegung möglich, da straffe Bänder dies verhindern, man spricht von einer Amphiarthrose. Der Gelenkspalt ist als Lisfranc-Amputationslinie bekannt, da hier der Mittelfuß abgetrennt (amputiert) werden kann.

Der Kopf der Mittelfußknochen bildet zusammen mit der Basis der Zehenknochen die Zehengrundgelenke.
In diesem Gelenk können die Zehen um ca. 50° nach oben gestreckt und um ca. 40° nach unten gebeugt werden. Außerdem ist eine geringe Bewegung der Zehen nach außen und innen möglich.

Die Mittelfußknochen sind mit an der Ausbildung des Fußgewölbes beteiligt, welches sich zwischen den Fußwurzel- und Mittelfußknochen ausbildet. Die Mittelfußknochen sind dabei bogenförmig angeordnet. Das Fußgewölbe wird durch Muskeln und Bänder gesichert und dient der Stabilität des Fußes. Man unterscheidet noch zwischen einem Längs- und einem Quergewölbe.

Ist dieses Gewölbe unzureichend ausgebildet kommt es zu sog. Fußdeformitäten, wie z.B. Plattfuß, Hohlfuß, Spreizfuß, usw.

Beim Spreizfuß etwa sind die Mittelfußknochen nicht mehr bogenförmig angeordnet, sondern liegen in einer Reihe nebeneinander, was zu einer Verbreiterung des Vorfußes führt.

Knochenbrüche (Metatarsalfrakturen)

Trifft ein Schlag o.ä. direkt auf den Vorfuß kann es zu einem Bruch eines oder mehrerer Mittelfußknochen kommen.
Oft tritt ein solcher Knochenbruch jedoch auch als Ermüdungsbruch auf (=Marschfraktur). Liegt eine derartige Verletzung vor, kommt es zu Schmerzen, Schwellung und Hämatombildung.
Es sollten unbedingt Röntgenbilder angefertigt werden. Häufig gelingt es diese Brüche ohne Operation durch Tragen eines Unterschenkelgipses für 6 Wochen zur Ausheilung zu bringen. Bei komplizierteren Frakturen ist jedoch eine operative Versorgung nötig, um die korrekte Stellung der Mittelfußknochen zu gewährleisten.

Weitere Erkrankungen

Hallux valgus (Schiefzehe, Frostballen)

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Deformität des ersten Mittelfußknochens (der Kopf weicht nach innen ab) und der ersten Zehe (diese ist zur Kleinzehenseite hin abgeknickt). Dies tritt beim sog. Spreizfuß gehäuft auf und wird durch enges Schuhwerk mit hohen Absätzen begünstigt.

Es kommt zu Verhornungen und Entzündungen der Haut über dem Knochenvorsprung, diese geht mit Schwellung und Schmerzen einher.

In frühen Stadien besteht die Möglichkeit durch Schienen und Schuhpolsterung ein Voranschreiten zu verhindern, bei chronischen Beschwerden sollte jedoch eine operative Korrektur in Erwägung gezogen werden. Es werden dabei über hundert verschiedene OP-Techniken unterschieden.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten sie unter: Hallux valgus

Köhler-II-Freiberg Erkrankung

Hierbei handelt es sich um einen Untergang des Köpfchens eines der Mittelfußknochen II-IV, welcher ohne Infektion von außen abläuft.
Es sind v.a. junge Mädchen betroffen. Man geht davon aus, dass eine zwischenzeitlich unzureichende Durchblutung dieses Knochens dabei eine Rolle spielt, was jedoch nicht abschließend geklärt ist.

Die Patienten klagen über Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Gelenkbereich, die bei Belastung stark zunehmen würden. Es wird ein Röntgenbild angefertigt, um das Ausmaß des Knochenuntergangs einschätzen zu können.

Zu Beginn der Erkrankung kann versucht werden, durch Einlagen und durchblutungsfördernde Maßnahmen eine Ausheilung zu ermöglichen. Gelingt dies nicht, ist es von Nöten die betroffenen Knochen operativ zu versorgen. Hierbei wird eine Verbindung der Mittelfuß- mit den Zehenknochen durch Metall hergestellt, was zu einer Verknöcherung führt und damit zur Ausheilung führen soll.

Ermüdungsbruch des Mittelfußes

Gerade nach exessivem Joggen kann der Mittelfuß aus Ermüdung heraus brechen. Dieser Bruch verläuft scheichend und wir als Ermüdungsbruch bezeichnet.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ermüdunsgbruch am Mittelfuß

Abbildung Schmerzen im Mittelfuß

Schmerzen
in den Mittelfußknochen

  1. Mittelfußknochen I -
    Os metatarsi I
  2. Mittelfußknochen V -
    Os metatarsi V
  3. Zehengrundglied -
    Phalanx proximalis
  4. Inneres Keilbein -
    Os cuneiforme mediale
  5. Mittleres Keilbein -
    Os cuneiforme intermedium
  6. Kahnbein - Os naviculare
  7. Äußeres Keilbein -
    Os cuneiforme laterale
  8. Vorsprung am 5. Mit-
    telfußknochen -
    Tuberositas ossismeta-
    tarsalis quinti
  9. Würfelbein - Os cuboideum
    I-I - Zehengrundgelenke -
    Articulationes
    metatarsophalangeae
    II-II - Fußwurzel- Mittelfuß-
    Gelenke -

    Articulationes
    tarsometatarsales
    Mögliche Ursachen:
    A - Knochenbruch (Fraktur)
    B - Morton-Neuralgie
    (Kompression der Nerven)
    C - Hallux valgus


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Weitere Informationen zum Thema Mittelfußknochen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.11.2013 - Letzte Änderung: 25.07.2023