Der Mittelfuß besteht aus fünf Mittelfußknochen, welche verschiedene gelenkige Verbindungen zu den angrenzenden Knochen ausbilden. Verschiedene Muskeln setzen hier an und dienen unter anderem dem Verspannen des Quer- und Längsgewölbes. Der Mittelfuß dient der Anpassung des Fußes an unebenen Boden und dem Erhalt der Beweglichkeiten. Häufige Erkrankungen sind der Hallux valgus oder Spreizfüße.

Mittelfuß

Allgemeines

Der Mittelfuß besteht aus jeweils fünf Mittelfußknochen (Os metatarsalia I - V), welche durch Gelenke miteinander verbunden sind. Sie befinden sich im Fuß zwischen den Zehen und der Fußwurzel. Mit den jeweiligen Zehen bildet jeder Mittelfußknochen einen Strahl, wodurch der gesamte Fuß in fünf Strahlen unterteilt wird. Der erste Strahl wird aus der Großzehe und dem dazu gehörigen Mittelfußknochen gebildete, der fünfte Strahl aus der Kleinzehe und dem Mittelfußknochen.

Abbildung Fußgelenk

  1. Zehenendglied -
    Phalanx distalis
  2. Zehenmittelglied -
    Phalanx media
  3. Zehengrundglied -
    Phal. proximalis
    (1. - 3. Zehenknochen -
    Phalanges)
  4. Mittelfußknochen -
    Os metatarsi
  5. Inneres Keilbein -
    Os cuneiforme mediale
  6. Mittleres Keilbein -
    Os cuneiforme intermedium
  7. Äußeres Keilbein -
    Os cuneiforme laterale
  8. Würfelbein - Os cuboideum
  9. Kahnbein - Os naviculare
  10. Sprungbein - Talus
  11. Sprungbeinrolle - Trochlea tali
  12. Fersenbein - Calcaneus
  13. Vorsprung am 5. Mittelfußknochen -
    Tuberositas ossis metatarsalis quinti (V)

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Aufbau

Der Mittelfuß besteht vor allem aus den fünf Mittelfußknochen, welche alle einen gleichen Grundaufbau haben.
Jeder Mittelfußknochen besteht aus einer Basis, einem Körper (Corpus) und einem Köpfchen (Caput, Metatarsalköpfchen).
Im Bereich der Basis des ersten Mittelfußknochens gibt es einen knöchernen Fortsatz. Dieser wird als Tuberositas ossis metatarsalis I bezeichnet. An diesem setzt der Musculus tibialis anterior an, welcher den Fuß heben und nach innen drehen kann.
Auch im Bereich des fünften Mittelfußknochens gibt es einen Fortsatz, die Tuberositas ossis metatarsalis V. Diese dient dem Musculus peronaeus brevis als Ansatz, welcher den Fuß beugen und nach außen drehen kann.

Sowohl die Basen, als auch die Köpfchen der einzelnen Knochen haben Gelenkflächen, wodurch die Mittelfußknochen mit den angrenzenden knöchernen Strukturen interagieren können.
Die Köpfchen bilden eine konvex geformte Gelenkfläche und interagieren mit den angrenzenden Zehengrundgliedern. Sie bilden dadurch die fünf Zehengrundgelenk.

Die Basen der Mittelfußknochen sind eher flach geformt und stehen mit der Fußwurzel in Kontakt.
Die Basen des ersten bis dritten Mittelfußknochen artikulieren mit den drei Ossa cuneiformia (Keilbeine), die Basen des vierten und fünften Mittelfußknochens mit dem Würfelbein.
Zwischen der Fußwurzel und den Basen der Mittelfußknochen bildet sich die Lisfranc- Gelenklinie aus.
Außerdem haben die einzelnen Basen der Mittelfußknochen untereinander Kontakt und bilden so die Intermetatarsalgelenke.
Im Bereich des Großzehengrundgelenks liegen zwei Sesambeine. Diese sind in die Sehnen und den Kapsel- Band- Apparat eingelagert.
Am mittleren Sesambein setzt der Musculus abductor hallucis und ein Teil des Musculus flexor hallucis brevis an. Beide Muskeln dienen der Beugung der Großzehe und der Aufrechterhaltung des Fuß- Längsgewölbes, der Abduktor zudem der Abspreizung der Großzehe.
Am seitlichen Sesambein setzt der Musculus adductor hallucis an. Dieser hält das Fuß- Quergewölbe aufrecht und kann den Großzeh an den Fuß anlegen. Zudem setzt der zweite Teil des Musculus flexor hallucis brevis an diesem Sesambein an und beugt die Großzehe im Grundgelenk.

Funktion

Der Mittelfuß ist als Teil des gesamten Fußes am Aufbau und Erhalt des Längs- und Quergewölbes beteiligt. Zudem sind die einzelnen Mittelfußknochen gegeneinander verschieblich und erlauben damit die Innendrehung und Außendrehung des Fußes, wodurch dieser sich beim Gang an Unebenheiten anpassen kann. Zudem sind die Mittelfußknochen Ansatzpunkt verschiedener Muskeln wodurch die Beugung und Streckung im gesamten Fuß und die Bewegungen der Großzehe möglich sind.

Erkrankungen

Im Falle eines Hallux valgus oder eines Spreizfuß liegen Veränderungen in der Lage der Mittelfußknochen vor.
Die Mittelfußknochen können brechen, wenn eine direkte Krafteinwirkung von vorne auf den Fuß trifft.
Neben diesem Verletzungsmuster können die Mittelfußknochen auch unter einer ständigen Belastung des Mittelfußes brechen. Diese Art des Bruches wird als Ermüdungsbruch bezeichnet.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Ermüdungsbruch vom Mittelfuß

Zusammenfassung

Der Mittelfuß besteht aus fünf Knochen, Ossa metatarsalia I- V, die verschiedene gelenkige Verbindungen zu den angrenzenden Knochen des Fußes haben. Dadurch wird die Beweglichkeit des Fußes und die Anpassung an unebenen Boden beim Gehen gewährleistet. Zudem setzen verschiedene Muskeln an den Knochen des Mittelfußes an, die sowohl die Beweglichkeit, als auch die Verspannung und Haltung des Längs- und Quergewölbes gewährleisten.
Die sehr häufige Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus) entsteht durch eine Fehlstellung der Mittelfußknochen, ebenso wie der Spreizfuß. Auch Brüche sind im Mittelfuß möglich, die durch eine direkte Krafteinwirkung oder durch ständige Belastung zu einer Fraktur führen.

Weitere Informationen zum Thema Mittelfuß

Weitere Informationen zum Thema Mittelfuß finden Sie unter:

Folgende Themen könnten für Sie von Interesse sein:

Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter Anatomie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.08.2012 - Letzte Änderung: 25.07.2023