Niedriger Blutdruck und Kopfschmerzen- Das können Sie tun!

Einleitung

Viele Menschen leiden unter einem zu niedrigen Blutdruck. Symptome, wie Kopfschmerz, Schwindel oder Kreislaufprobleme sind die Folge. Besonders häufig betroffen sind schlanke Personen, die wenig trinken und keinen Sport treiben.
Einen niedrigen Blutdruck kann man durch verschiedene Maßnahmen in den Normalbereich bringen und so die Symptome, die mit dem niedrigen Blutdruck einhergehen, bekämpfen. Wenn die Maßnahmen zur Normalisierung des Blutdrucks dauerhaft durchgeführt werden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Blutdruck auch dauerhaft im normalen Bereich bleibt.

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Warum verursacht niedriger Blutdruck Kopfschmerzen?

Ein niedriger Blutdruck kann stechende oder pulsierende Kopfschmerzen verursachen. Der Grund für die Kopfschmerzen liegt in der schlechteren Sauerstoffversorgung des Gehirns, wenn der Blutdruck zu niedrig ist. Die Blutgefäße des Gehirns stellen sich bei einem niedrigen Blutdruck weit, bei einem erhöhten Blutdruck reagieren die Blutgefäße mit einer Verengung. Dieser Effekt bewirkt, dass die Durchblutung in einem bestimmten Rahmen aufrechterhalten werden kann.
Effektiv ist dieser Mechanismus allerdings nur bei einem systolischen Blutdruck zwischen 100 und 200 mmHg. Unterschreitet der Blutdruck diese Schwelle, nimmt die Durchblutung ab und es kommt zu Kopfschmerzen. Die Durchblutung des Kopfes nimmt eine Sonderstellung ein, da das Blut der Schwerkraft entgegen gepumpt werden muss. Die Auswirkungen eines niedrigen Blutdrucks machen sich also zuerst durch Symptome bemerkbar, die durch eine Unterversorgung des Gehirns ausgelöst werden.  

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Welche begleitenden Symptome treten häufig noch auf?

Weitere Symptome sind Schwindel, Bewusstseinsverlust, Sehstörungen, Übelkeit und Müdigkeit. Die Symptome werden hauptsächlich durch eine Minderversorgung des Gehirns verursacht. Das Gehirn reagiert sehr empfindlich auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff. Die Symptome, die durch die Unterversorgung entstehen, bewirken allesamt, dass ein Verlangen besteht den Körper in eine horizontale Lage zu bringen. Durch die liegende Position wird die Durchblutung des Gehirns verbessert und die Symptome verschwinden allmählich.
Erreicht die Unterversorgung ein kritisches Maß, kommt es zur Ohnmacht. Die betroffene Person wird somit in eine liegende Position gezwungen. Im Normalfall kommt die Person daraufhin wieder zu Bewusstsein.

Weitere Informationen finden Sie unter: Symptome bei niedrigem Blutdruck

Schwindel

Ein niedriger Blutdruck kann durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff zu Schwindel führen. Schwindel wird durch die Gleichgewichtsorgane des zentralen Nervensystems ausgelöst und bedeutet, dass Informationen über die aktuelle Position und Bewegung des Körpers nicht korrekt verarbeitet werden. Beispielsweise wird in den Gleichgewichtsorganen, die grob aus dem Kleinhirn und dem Innenohr bestehen, das Signal verarbeitet, dass wir uns im Kreis drehen. Dadurch werden automatisch die Muskeln angespannt, die verhindern, dass wir fallen.
Schwindel signalisiert uns, dass etwas nicht stimmt und führt dazu, dass man sich hinsetzen oder hinlegen möchte. Der Schwindel ist also ein Schutzmechanismus des Körpers, damit das Gehirn wieder besser durchblutet und mit mehr Sauerstoff versorgt werden kann. Schwindel kann allerdings auch ein Symptom einer schwerwiegenderen Erkrankung, wie beispielsweise eines Schlaganfalles, sein und sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden, wenn er nicht nachlässt oder sehr stark ist.

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Übelkeit

Übelkeit ist ein Symptom, dass häufig bei einem niedrigen Blutdruck auftritt. Diese Übelkeit kann mehrere Ursachen haben. Der Körper versucht dem niedrigen Blutdruck entgegen zu wirken, das geschieht durch eine vermehrte Ausschüttung von Adrenalin. Die Wirkung des Adrenalins ist vielfältig. Eine der Wirkungen ist eine Hemmung der Bewegungen des Magen-Darm-Trakts, auch Motilität genannt. Durch diese reduzierte Motilität kommt es zu Verdauungsstörungen und unter Umständen auch zu einer Übelkeit.
Ein anderer Grund für die Übelkeit ist wiederum die Unterversorgung des Gehirns. Einerseits kann die Übelkeit durch den schon erwähnten Schwindel ausgelöst sein, andererseits gibt es noch eine weitere Struktur im Gehirn, die bei einer Unterversorgung reagiert. Diese Struktur ist das sogenannte Brechzentrum oder Area postrema genannt. An dieser Struktur, die sich im Hirnstamm befindet, wird das Erbrechen ausgelöst. Eine Unterversorgung kann auch hier zu einer Reizung und somit zu Erbrechen führen.

Weitere Informationen finden Sie unter: Niedriger Blutdurck und Übelkeit- das können Sie tun

Müdigkeit

Ein niedriger Blutdruck führt bei einigen Menschen in erster Linie zu Müdigkeit, Schlappheit und Antriebsarmut. Die schnelle Ermüdung entsteht durch die insuffiziente Blutversorgung. Jegliche Anstrengung, sei es nur ein normaler Tagesablauf, wird schlechter toleriert. Der Körper braucht mehr Regenerationsphasen, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.
Eine anhaltende Müdigkeit kann allerdings auch ein Zeichen für andere Erkrankungen sein. Die Ursache für eine dauerhafte Müdigkeit, sollte von einem Arzt geklärt werden. Die Kombination aus Müdigkeit und niedrigem Blutdruck könnte klassischerweise auch ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion sein.

Was kann ich gegen den niedrigen Blutdruck und die Kopfschmerzen tun?

Gegen einen niedrigen Blutdruck muss man nicht unbedingt etwas tun, da er per se nicht gefährlich ist. Treten allerdings öfter begleitende Symptome auf, so sollte man versuchen mit allgemeinen Maßnahmen den Kreislauf zu stabilisieren. Dazu gehören eine gesunde, ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Außerdem ist es wichtig, regelmäßig Sport zu treiben, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken.
Der Blutdruck sollte im Normalfall durch diese Maßnahmen etwas ansteigen und so bewirken, dass auch die Kopfschmerzen verschwinden. Wirken allerdings die allgemeinen Maßnahmen nur unzureichend, kann versucht werden, den Blutdruck mit Medikamenten anzuheben.

Medikamente

Medikamente zum Anheben des Blutdrucks werden nur verwendet, wenn ein niedriger Blutdruck mit den typischen Symptomen einhergeht. Ein niedriger Blutdruck an sich besitzt keinen Krankheitswert und muss, im Gegensatz zum Bluthochdruck, nicht behandelt werden. Zur Behandlung des Blutniederdrucks werden hauptsächlich sogenannte Sympathomimetika verwendet. Diese Medikamente wirken an den gleichen Rezeptoren, wie Adrenalin. Sie bewirken somit eine gute Anhebung des Blutdrucks.
Allerdings haben auch diese Medikamente Nebenwirkungen und sollten erst nach einer genauen Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Außerdem besitzen einige pflanzliche Arzneimittel eine gute Wirksamkeit bei der Behandlung des Blutniederdrucks. Hier sei in erster Linie Campher genannt, allerdings gibt es auch andere pflanzliche Arzneimittel, die den Blutdruck anheben können.

Hausmittel

Das wohl am besten bekannte Hausmittel gegen einen niedrigen Blutdruck ist Koffein. Koffeinhaltige Getränke können alleine schon ausreichen, um einen zu niedrigen Blutdruck anzuheben. Wichtig ist außerdem, dass genug Wasser aufgenommen wird, um das Blutvolumen zu erhöhen. Auch sollte man nicht auf Kochsalz verzichten oder eine Kochsalz-arme Diät einhalten, da Kochsalz zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt. Diese Erhöhung ist das Resultat daraus, dass Wasser wird vermehrt osmotisch in die Gefäße gezogen wird.
Maßnahmen, die das Blut vermehrt aus den Beinen drücken, können sehr hilfreich sein. Haben Beinvenen einen zu großen Durchmesser oder schließen die Venenklappen nicht mehr, kommt es zu einem Versacken des Blutes in den Beinen. Es kann also helfen, die Beine zu wickeln oder Stützstrümpfe zu nutzen und so die Venen von außen zu komprimieren.
Desweiteren können Wechselbäder, Dampfbad oder Saunagänge helfen, die Blutgefäße in ihrer Regulationsfähigkeit zu stärken. Die Fähigkeit zum Engstellen der Gefäße wird verbessert und somit steigt der Blutdruck.

Homöopathie

Wenn die allgemeinen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Blutdruck zu erhöhen, kann der Kreislauf auch durch homöopathische Mittel angeregt werden. Erhältlich sind verschiedene Präparate, die je nach begleitenden Symptomen und auslösenden Situationen verwendet werden. Empfehlenswert ist es, sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten zu lassen, um das passende Mittel für die jeweilige Situation zu erhalten.
In der Regel reichen die allgemeinen Maßnahmen allerdings aus, um den Kreislauf zu stabilisieren. Ist das nicht der Fall, und sind die Symptome sehr stark, muss unter Umständen ein Arzt aufgesucht werden und eine medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.04.2019 - Letzte Änderung: 25.07.2023