Novalgin und Alkohol - verträgt sich das?

Einleitung

Bei Novalgin® handelt es sich um ein starkes Schmerzmittel, das den Wirkstoff Metamizol enthält. Dieser Wirkstoff ist auch unter dem Namen Novaminsulfon bekannt. Neben den schmerzlindernden Eigenschaften ist Novalgin® auch fiebersenkend. Es wird bei verschiedensten Schmerzen wie Kopfschmerz, Tumorschmerzen oder aber auch kolikartigen Schmerzen angewandt. Novalgin® ist ein Prodrug, das heißt es muss für seine Wirkung erst im Körper in den aktiven, wirksamen Stoff umgewandelt werden. Dies geschieht teilweise schon im Magen-Darmtrakt, aber zum Großteil in der Leber. Die Ausscheidung von Novalgin® erfolgt vor allem über die Niere und den Urin, ein kleiner Teil wird aber auch über die Leber und den Stuhl ausgeschieden. Da Novalgin® zu schweren Nebenwirkungen führen kann, sollte es nicht länger als eine Woche eingenommen werden.

Novalgin® und Alkohol - Wechselwirkungen

Wie oben beschrieben handelt es sich bei Novalgin® um ein Prodrug, das in der Leber erst in den aktiven Stoff 4-N- Methylaminoantipyrin umgewandelt werden muss. Erst dann kommt es zur schmerz- und fiebersenkenden Wirkung. Da auch der Alkohol nach Aufnahme in den Körper in der Leber abgebaut und verstoffwechselt wird, kann es zu Interaktionen von Novalgin® und Alkohol kommen. So kann es zum Beispiel zum Alkoholunverträglichkeits-Syndrom kommen.

Schon bei kleinsten Mengen Alkohol unter einer Novalgin®-Terapie kommt es zu Augentränen, Niesen und einer starken Rötung des Gesichts. Eine solche Alkoholunverträglichkeit kann außerdem ein Zeichen für eine Schmerzmittelunverträglichkeit sein und sollte daher immer mit dem behandelten Arzt besprochen werden.

Vorsicht ist geboten, wenn schon eine Alkoholunverträglichkeit bekannt ist, dann ist das Risiko zur Entwicklung des Alkoholunverträglichkeits-Syndroms in Zusammenhang mit Novalgin® besonders hoch. In diesem Falle sollte mit einem Arzt das Ausweichen auf ein anderes Schmerzmedikament besprochen werden.

Nebenwirkungen

Neben den Wechselwirkungen mit Alkohol hat Novalgin® weitere schwerwiegende Nebenwirkungen, die während der Therapie auftreten können. Die schlimmste Nebenwirkung ist der starke Abfall von einer Unterart der weißen Blutkörperchen, den Granulozyten.
Das Krankheitsbild wird auch als Agranulozytose bezeichnet. Die Granulozyten werden durch das Immunsystem des Körpers abgebaut und es kommt zu Symptomen wie Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.

Später kommt es dann zum Absterben von Zellen der Haut und Schleimhäute. Bei Gabe von Novalgin® als Infusion muss darauf geachtet werden, dass die Infusion langsam gegeben wird, da sonst ein erhöhtes Risiko für einen Kreislaufschock besteht.

Weiterhin kann es unter der Novalgin®-Therapie auch zu Erbrechen und Übelkeit kommen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Novalgin® Nebenwirkungen

Darf ich Alkohol trinken?

Während der Einnahme von Novalgin®-Tropfen wird auch im Beipackzettel empfohlen, auf die Einnahme von Alkohol zu verzichten, da Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Weiterhin kann der Alkohol die Wirkung des Medikaments beeinflussen und verändern.

Daher empfiehlt sich während einer Therapie mit Novalgin® auf Alkohol zu verzichten. Die Einnahme von Novalgin® sollte weiterhin nicht mit einem alkoholischen Getränk erfolgen und mit dem Alkoholkonsum gewartet werden: am selben Tag Alkohol zu konsumieren ist nicht empfehlenswert.

Enthalten Novalgin®-Tropfen Alkohol?

Novalgin® ist in unterschiedlichen Formen erhältlich. Neben Tabletten gibt es Novalgin® auch als Zäpfchen, Infusionslösung, Brausetabletten oder aber als Tropfen. Diese Novalgin®-Tropfen sind klar und zeigen eine gelbliche Farbe. Neben dem Wirkstoff Metamizol enthalten die Tropfen folgende Stoffe: gereinigtes Wasser, Natriumdihydrogenphosphat, Natriummonohydrogenphosphat, Saccharin-Natrium 2 H2O und Halb-und-Halb-Bitteressenz.

Diese Bestandteile sind keine weiteren Arzneimittel und haben keine weitere medikamentöse Wirkung im Körper. Die Novalgin®-Tropfen enthalten also keinen Alkohol!

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.12.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021