Schlehe

Synonyme im weiteren Sinne

Schlehdorn

lateinischer Name: Prunus spinosa

Volksnamen: Hagedorn, Schwarzdorn, Sauerpflaume

Familie: Rosengewächse

Pflanzenbeschreibung

Strauch der bis zu 3 m hoch werden kann. Junge Zweige sind filzig behaart und laufen in spitzen Dornen aus. Bevor im Frühjahr die Blätter austreiben, blüht der Strauch; die weißen, kleinen Blüten stehen dicht. Daraus entstehen kleine Beeren, zunächst grün dann dunkelblau, wie mit Reif überzogen.

Blütezeit: März bis April.

Vorkommen: Wald- und Wegränder, auf Heideflächen. Bevorzugt kalkhaltige Böden.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

Blüten, Früchte, Blätter. Die Blüten werden im Frühjahr, gleich nach dem Aufblühen, gesammelt. Sind die Sträucher verblüht sammelt man die frischen, jungen Blätter und im späten Herbst nach den ersten Nachtfrösten die Beeren. Die Beeren verwendet man meist frisch, sie können aber auch schonend getrocknet werden.

Inhaltsstoffe

Die Blüten enthalten Spuren von Amygdalin, Cumarinderivate, Flavonglykoside. Die Blätter und die Beeren zusätzlich Gerb- und Bitterstoffe.

Wirkung und Anwendung

Schlehenblüten (und Blätter) wirken leicht und mild abführend und eignen sich besonders für die Behandlung von Kindern. Bei Erwachsenen ist die Wirkung oft nicht stark genug. Man kann Schlehenblüten und Schlehenblätter abführenden Teemischungen bemengen und verbessert damit deren Geruch, Geschmack und Aussehen. Der Saft aus Schlehenbeeren regt den Appetit an und man nimmt idealerweise einen Esslöffel morgens vor dem Frühstück.

Zubereitung

Man übergießt einen Teelöffel voll getrockneter Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser, lässt es 5 Minuten ziehen und seiht es dann ab. Man kann mit Honig süßen.

Schlehensaft wird so zubereitet: Man nimmt reife, gewaschene Beeren und übergießt mit soviel sauberem Wasser, dass sie gerade bedeckt sind. Abgedeckt lässt man diesen Ansatz 1 bis zwei Tage stehen, bis das Wasser eine tiefrote Farbe angenommen hat. Dann gießt man den Saft ab, gibt pro Liter Saft 500 g Zucker dazu und kocht das Ganze unter mehrmaligem Umrühren auf. In gut verschlossenen Flaschen aufbewahren. Nur begrenzt haltbar!

Kombination mit anderen Heilpflanzen

Schlehenblüten können Bestandteil von abführenden Teemischungen sein. Zum Beispiel: Sennesblätter 30,0 g/ Schlehenblüten 30,0 g / Kamillenblüten 20,0 g / Faulbaumrinde 20,0 g.

Aus dieser Mischung wie oben beschrieben einen Tee zubereiten. Bei hartnäckiger Verstopfung am ersten Tag drei Tassen trinken. Dann 3 Tage lang je 2 Tassen, 1 Woche lang täglich eine Tasse, dann alle 2 Tage eine Tasse, alle drei Tage eine Tasse und langsam aufhören. Diese Teemischung ist für Erwachsene geeignet.

Für Kinder empfiehlt es sich einen Tee nur aus Schlehenblüten anzuwenden. Täglich 1 Tasse trinken bis sich die Symptomatik bessert. In allen Fällen bei Verstopfung neben der Therapie mit Tee genügend Flüssigkeit aufnehmen und ausreichend Ballaststoffe zuführen.

Nebenwirkungen

Bei normaler Dosierung keine zu befürchten.

Phytopharmaka in Deutschland

Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:

  1. Ginkgo
  2. Johanniskraut
  3. Teufelskralle
  4. Rosskastanien
  5. Artischocke
  6. Mariendistel
  7. Brennnessel
  8. Umckaloabo
  9. Weißdorn
  10. Efeu

Eine Liste aller Heilkräuter / Heilpflanzen, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas M. Gumpert Veröffentlicht: 08.05.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021