Theophyllin

Allgemeines

Theophyllin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Methylxanthinen und wird auf Grund seiner Wirkung insbesondere in der Asthma-Therapie eingesetzt. Es gehört in die gleiche Substanzklasse wie beispielsweise Coffein, hat aber zur zentralen Wirkung noch die zusätzliche Eigenschaft, dass es eine bronchienerweiternde Wirkung hat.

Darreichung und Dosierung

Theophyllin ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und kann zur Asthmaprohylaxe oral und im akuten Fall zur Durchbrechung eines Anfalls auch parenteral, also direkt in den Blutkreislauf, gegeben werden. Zum einen kann man Theophyllin als Tabletten und Kapseln und zum anderen auch in Tropfenform einnehmen. Man unterscheidet Präparate, welche den Wirkstoff direkt freisetzen, die bei einem akuten Anfall benötigt werden, und solche, bei denen der Wirkstoff verzögert freigesetzt wird. Diese sind nicht im akuten Fall einzusetzen, sondern eher bei Patienten mit einer Dauertherapie anzuwenden. Für die Behandlung von Asthma bei Kindern ist Theophyllin nicht das Mittel der ersten Wahl.

Die Theophyllindosis wird nach Körpergröße und Körpergewicht errechnet, wobei auch der Serumspiegel von Theophyllin kontrolliert werden sollte, um den Wirkspiegel korrekt einzustellen. Je nach Alter oder auch bei Rauchern kann die Substanz langsamer oder schneller abgebaut werden, was bei der Dosierung beachtet werden sollte.
So kann es bei falscher Einnahme oder Dosierung auch zu einer Überdosierung mit Theophyllin kommen. Dabei können Krampfanfälle und Herzrhtythmusstörungen oder andere Einschränkungen des Gehirns oder Herzens auftreten. Auch ein Kreislaufversagen kann eintreten, ohne dass vorher leichtere Nebenwirkungen aufgetreten sind.

Kontraindikation und Wechselwirkungen

Somit ist auch der Einsatz von Theophyllin unter bestimmen Umständen kontraindiziert. Nicht einzunehmen ist Theophyllin bei einer bekannten Überempfindlichkeit des Arzneistoffs, nach einem frischen Herzinfarkt oder bei Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzfrequenz.
In der Schwangerschaft und Stillzeit kann Theophyllin eingenommen werden, wobei aber genau auf die Dosierung geachtet werden muss. Genau so sollte man bei Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion, Magengeschwüren, ausgeprägten Blutdruckproblemen und Leber- und Nierenfunktionsstörungen mit der Einnahme von Theophyllin vorsichtig sein.
Außerdem kann vor allem unter gleichzeitigem Konsum von Alkohol und anderen Medikamenten das Reaktionsvermögen und somit auch die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt sein.
Da viele Wechselwirkungen zwischen Theophyllin und anderen Arzneimitteln bekannt ist, sollte der Arzt informiert werden, um mögliche Interaktionen zu vermeiden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Substanzen handelt.
Koffeinhaltige Nahrungsmittel wie Kaffee können die Wirkung von Theophyllin verstärken, wohingegen Rauchen die Wirkung durch zu schnellen Substanzabbau abschwächen kann. Die Resorption von Theophyllin aus dem Verdauungkanal ins Blut ist nach Nahrungsaufnahme vereinfacht, weshalb es günstig ist, Theophyllin nach den Mahlzeiten einzunehmen.

Nebenwirkungen

Auch unter richtig eingestellter Therapie können Nebenwirkung von Theophyllin auftreten. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Unruhe und Schwindel. Außerdem kann sich die Herzfrequenz verändern oder Probleme im Magen-Darm-Trakt, wie Überlkeit oder vermehrter Reflux (Sodbrennen) besonders nachts, auftreten. Treten Anzeichen einer Überreaktion, wie Juckreiz, Nesselsucht oder Hautausschlag auf, darf Theophyllin nicht wiederholt eingenommen werden.
Da einige Nebenwirkung schwerwiegende Folgen haben können, sollte unter gegeben Umständen ein Arzt aufgesucht und die Therapie neu angepasst werden.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.02.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021