Die Venenentzündung in der Kniekehle

Einleitung

Eine Venenentzündung in der Kniekehle wird durch eine Entzündungsreaktion des Körpers ausgelöst. Ursächlich hierfür können verschiedene Grunderkrankungen sein, welche die Gefäßwände schädigen und so eine Entzündung hervorrufen. Der betroffene Bereich ist meist geschwollen und gerötet. Schmerzen sind ein weiteres begleitendes Symptom.

Eine Venenentzündung kann in zwei Klassen unterteilen: Eine akute Venenentzündung betrifft die oberflächlichen Venen, wohingegen eine chronische Venenentzündung die tiefer liegenden Venen schädigt. Der Verlauf und die Therapie unterscheiden sich dementsprechend.

Symptome bei einer Venenentzündung der Kniekehle

Bei einer Venenentzündung entstehen die klassischen Entzündungszeichen, wie Schwellung, Rötung, Überwärmung, Schmerz und eine eingeschränkte Funktion im betroffenen Bereich. 

Bei einer Entzündungsreaktion werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet. Diese Botenstoffe führen zu einer Erweiterung der Gefäße. Dadurch kann vermehrt Flüssigkeit aus den Gefäßen austreten und dieser Bereich schwillt an. Allerdings muss man bedenken, dass dieser Bereich bereits zuvor schon durch das gestaute Blut geschwollen war. Zudem wird der entzündete Bereich stärker durchblutet, was die Rötung und die Überwärmung erklärt.

Der Schmerz ist das Hauptsymptom der Patienten. Er tritt bereits schon in Ruhe auf und kann sich bei Belastung verschlimmern. Durch die Schmerzen und die weiteren begleitenden Symptome ist die Funktion des Kniegelenks stark eingeschränkt und die Patienten laufen nur noch ungern. 

Die gefürchtetste Komplikation einer Venenentzündung ist das sogenannte offene Bein. Damit wird ein Geschwür (Ulcus cruris) beschrieben, welches durch den den Blutstau und die Sauerstoffunterversorgung des Gewebes nicht mehr richtig abheilen kann. Bevor dieses Stadium aber erreicht wird, äußert sich die Entzündung durch die oben beschriebenen Symptome, die man ernst nehmen sollte.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Die Symptome einer Venenentzündung.

Schmerzen

Der Schmerz ist das Hauptsymptom einer Venenentzündung. Die Schmerzen werden oft als brennend oder stechend beschrieben. Sie können in Ruhe vorhanden sein und verschlimmern sich bei Belastung.

Durch die Entzündungsreaktion werden Botenstoffe ausgeschüttet, welche die Nervenendigungen sensibilisieren. Reize, die zuvor als unangenehm empfunden wurden, sind nun schmerzhaft.

Behandlung einer Venenentzündung der Kniekehle

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung und gestaltet sich demenstprechend unterschiedlich.

Die akute Venenentzündung, die durch eine Thrombose verursacht wurde, heilt meist von alleine wieder aus. Unterstützend kann man gerinnungshemmende Medikamente einsetzen um das Entstehen einer neuen Thrombose vorzubeugen. Falls die Thrombose sich aber in großen Gefäßen befindet, sollte man über eine Thrombolyse (Auflösung des Thrombus) nachdenken. Bei einer Entzündung, die durch eine Verletzung bedingt wurde, kann man abwarten und gegebenenfalls entzündungshemmende Medikamente verabreichen.

Die Behandlung einer chronischen Venenentzündung hingegen ist recht komplex. Das Problem ist hierbei nicht die Entzündungsreaktion sondern die schlechte Durchblutung. Durch den Blutstau werden die Venen zunehmend strapaziert und können ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Folglich fließt weniger Blut in diesem Bereich und wird mit Sauerstoff unterversorgt. Eine Therapiemöglichkeit ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Diese üben Druck auf das Gewebe aus und vermindern den Blutstau. Eine weitere Option ist eine Lymphdrainage. Hierbei wird das Lymphsystem aktiviert und transportiert die Flüssigkeit, die sich im Gewebe befindet, weg. Die Schwellung wird reduziert.
Darüber hinaus sollten die betroffenen Patienten regelmäßig Sport betreiben um die Durchblutung der Beine bzw. der Kniekehle zu verbessern. 

Eine Autoimmunerkrankung behandelt man mit Medikamenten, die das Immunsystem hemmen. Dadurch werden weniger körpereigene Zellen angegriffen und die Entzündungsreaktion fällt milder aus. Medikamente, die häufig zum Einsatz kommen sind das Cortison oder Immunsuppressiva. Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Antikörpertherapie. Hier können die Antikörper sehr gezielt in das Immunsystem eingreifen und die Funktion der Abwehrzellen dämpfen.

Weitere Informationen finden Sie unter: Die Behandlung einer Venenentzündung.

Hausmittel

Die Anwendung von Hausmitteln kann bestehende Symptome lindern. Insbesondere können Schmerzen durch eine lokale Kältetherapie gelindert werden. Hierfür kann man Kühlpads oder auch Quarkwickel verwenden. Für eine Quarkwickel sollte gekühlter Quark gleichmäßig auf ein Stoff- oder Papiertuch aufgetragen werden. Anschließend kann man es auf die betroffene Stelle legen. Neben der kühlenden Wirkung besitzt Quark auch eine antientzündliche Wirkung und kann die Rötung, Schwellung und Überwärmung reduzieren.

Desweiteren kann man Rosskastanienextrakt, rotes Weinlaub oder Mäusedorn als natürliches Heilmittel einnehmen. Sie wirken ebenfalls antientzündlich und reduzieren das Schweregefühl in den Beinen

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Die Hausmittel bei einer Venenentzündung.

Ursachen einer Venenentzündung der Kniekehle

Die Ursachen einer Venenentzündung in der Kniekehle können äußerst vielfältig sein.

Eine akute Venenentzündung betrifft die oberflächlichen Venen. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Thrombose. Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, welches zur Verstopfung des Gefäßes führt. Das Blut kann in diesem Bereich nicht mehr abfließen und staut sich. Der Körper versucht als Gegenreaktion die Thrombose zu eliminieren. Eine starke Entzündungsreaktion wird hervorgerufen, die zu einer Schwellung, Rötung und Schmerzen führen kann. Eine weitere Ursache ist eine traumatische Verletzung, welche die Venen schädigt und so eine Entzündungsreaktion hervorruft.

Eine chronische Entzündung der Venen im Bereich der Kniekehlen entsteht meist durch eine chronisch venöse Insuffizienz. In diesem Fall ist die Funktion der Venen beeinträchtigt und das Blut kann nicht mehr zum Herzen transportiert werden und staut sich. Mit der Zeit weiten sich die Gefäße und werden geschädigt. Diese Schädigung wiederum führt zu einer Entzündung und die Insuffizienz verschlechtert sich zunehmend. Solch eine chronisch venöse Insuffizienz kann durch Krampfadern oder eine mangelhafte Venenklappenfunktion ausgelöst werden. Darüber hinaus kann auch eine Herzschwäche zu einem Blutstau führen. Das Herz ist nicht mehr in der Lage genug Blut in den Körperkreislauf pumpen. Dieses Blut staut sich vor dem Herzen und sackt in die Beine ab. Auch hier weiten sich die Gefäße und werden gereizt. 

Des weiteren können Autoimmunerkrankungen zu Entzündungen an Gefäßen führen. In diesem Fall erkennt das Immunsystem die Zellen an den Gefäßen als fremd an und bekämpft diese. Diese Form der Autoimmunerkrankungen bezeichnet man als Vaskulitiden. Sie richten sich allgemein gegen Gefäße und zerstören sowohl Venen als auch Arterien.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Venenentzündung.

Dauer einer Venenentzündung der Kniekehle

Eine Entzündung der oberflächlichen Venen ist meist akut und heilt in der Regel nach ein paar Tagen wieder ab. Allerdings kann die Entzündung auch auf die tiefer liegenden Venen übergehen. Deswegen sollte man die Erkrankung gut beobachten und bei einer Verschlechterung den Arzt aufsuchen.

Die Entzündung der tief liegenden Venen ist meist chronisch. Die vollständige Genesung gestaltet sich in diesem Fall schwierig. Allerdings kann man das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten.

Eine Autoimmunerkrankung bleibt oftmals das ganze Leben bestehen. Da die genau Entstehung der Krankheit nicht verstanden ist, gibt es noch keine Therapie, die zu einer Heilung führt. Die Symptome lassen sich aber durch einige Medikamente lindern.

Lesen Sie hier mehr über die Dauer einer Venenentzündung

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.07.2019 - Letzte Änderung: 12.01.2023