Entfernung von Xanthelasmen

Einleitung

Xanthelasmen sind Einlagerungen von Fett in die Haut im Bereich des Augenlids. 

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Eine Entfernung ist nur im Fall der Sichtbehinderung medizinisch indiziert und gilt somit als Schönheitsoperation, die die Kasse nicht übernimmt und damit selbst bezahlt werden muss.
Kosmetisch störende Xanthelasmen können sowohl chirurgisch als auch lasertherapeutisch entfernt werden. Dabei gibt es folgende Therapieverfahren:

  • die chirurgische Exzision
  • Elektrokauterisation
  • die CO2- und Er:YAG-Laserablation
  • die Kryochirurgie
  • die Laserkoagulation mittels Argon-, Farbstoff- oder KTP-Laser
  • die Ätzung mit 50-prozentiger Trichloressigsäure

Operation von Xanthelasmen

Günstig ist eine chirurgische Ausräumung, wenn parallel noch eine Dermatochalasis (Schlupflid) mit großen Hautüberschüssen im Ober- und Unterlidbereich besteht, die dann gleichzeitig behoben werden kann. Nach der chirurgischen Exzision entsteht eine Narbe und ist gerade bei großen Xanthelasmen oft problematisch. Eine Wiederholungsbehandlung bei Wiederauftreten von Xanthelasmen ist bedingt durch die Narbe bei chirurgischer Entfernung nicht beliebig oft möglich. Da bei der Operation auch Gefäße verletzt werden, treten nach der Behandlung oft starke Rötungen auf, was als Nebenwirkung für viele Patienten nicht hinnehmbar ist.

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Nach der chirurgischen Entfernung treten häufig wieder Xanthelasmen auf. In einer Studie von 1979 durch Mendelsohn traten bei 40% nach dem ersten Eingriff und bei 60% nach der zweiten Eingriff wiederholt Xanthelasmata auf.

Kosten einer Operation

Ähnlich wie bei der Laserbehandlung sind die operativen Maßnahmen der Entfernung der Xanthelasmen abhängig von der Größe, der Anzahl und anderen Faktoren. Es ist schwer generelle Standardpreise zu nennen. Da es verschiedene Maßnahmen gibt, variieren die Preise zusätzlich bezüglich der jeweiligen Maßnahme (Eis-, Strom-, Säurebehandlung, Augenlidstraffung oder Behandlung mit dem Skalpell). Auch hier gelten die Regeln der Gebührenordnung der Ärzte, die regelmäßig verändert werden. In der Regel bleiben die Kosten für die operativen Maßnahmen ohne Laser im höheren zweistelligen Bereich.  

Laserbehandlung von Xanthelasmen

Es gibt verschiedene Laserverfahren zur Entfernung von Xanthelasmen wie den Farbstofflaser, CO2-Laser oder Er:YAG-Laser. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von den Erwartungen und Bedürfnissen der Patienten ab. Oft soll nur ein kurzfristiger Krankheitsausfall im Beruf stattfinden und die Patienten wünschen minimalinvasive Methoden. Eine individuell passende Therapie sollte allerdings anhand des gesamten Befunds und der Anatomie der Lidregion orientiert ausgewählt werden.

Eine Behandlung mit dem Farbstofflaser ist lediglich bei sehr flachen Xanthelasmen im Anfangsstadium erfolgreich und es muss mit mehreren Behandlungen gerechnet werden.

Bei der Laserablation mittels CO2-Laser oder Er:YAG-Laser entsteht immer eine Wundfläche, die erst einige Tage später abheilt.
Mit CO2-Laser konnte in Studien eine narbenfreie Entfernung der Xanthelasmen erzielt werden. Lediglich Hyper- oder Hypopigmentierungen traten bei wenigen der so behandelten Patienten auf.
Auch mit dem Er:YAG-Laser wird eine gute Wirksamkeit, geringe Nebenwirkungen und nur wenige Rezidive (Wiederauftreten der Xanthelasmen) erreicht, das Abheilen nimmt bei oberflächlichen Xanthelasmen sogar kürzere Zeit als beim CO2-Laser in Anspruch.

Kosten der Laserbehandlung

Die Kosten für eine Laserentfernung von Xanthelasmen sind abhängig von der Größe und der Anzahl dieser Lipideinlagerungen. Zudem zählt diese Behandlung nicht zu einer medizinischen Indikation und muss in der Regel selbst bezahlt werden. Dadurch haben der behandelnde Arzt bzw. die behandelnden Kliniken einen gewissen Spielraum bezüglich der Festlegung der Gebühren. Daher variieren die Kosten vom höheren zwei- bis mittleren dreistelligen Bereich enorm. Allerdings unterliegen auch die Kosten der Laserbehandlung von Xanthelasmen der deutschen Gebührenordnung für Ärzte. Jede Leistung ist dort mit einem Punkt- bzw. Geldwert festgelegt. Aufgrund einer schriftlichen Einzelfallvereinbarung kann allerdings der Grundpreis aus der Gebührenverordnung mit einem neuen Faktor multipliziert werden. Dennoch gilt grundsätzlich, dass eine „Angemessenheit“ eingehalten werden muss. Entsprechend kann man die angebotenen Preise für eine Laserbehandlung von Xanthelasmen vergleichen.

Kyrochirurgie

In der Kryochirurgie werden Kältereize eingesetzt um die Xanthelasmen zu entfernen. Es erfolgt eine punktgenaue Vereisung. Diese kann allerdings schmerzhaft sein. Daher wird das Augenlid vorher lokal betäubt. Durch die Eisbehandlung wird das mit Xanthelasmen besetzte Gewebe zerstört. Innerhalb weniger Wochen verkapselt es und wird vom Körper abgebaut. Folglich entsteht an derselben Stelle neues, gesundes Gewebe. Allerdings können sich die Xanthelasmen zurückbilden.

Ätzung mit Trichloressigsäure

Die Entfernung von Xanthelasmen kann auch mit Hilfe von Trichloressigsäure erfolgen. Hier werden die Lipideinlagerungen verätzt. Damit wird Raum geschaffen, so dass an dieser Stelle neues gesundes Gewebe wachsen kann. Bei dieser Methode entstehen allerdings meist Narben. Auch besteht bei ungeschultem Personal die Gefahr, dass die Augen verletzt werden können. Zudem besteht ein Risiko, dass es anschließend zu Probleme gibt die Augenlider schließen zu können.   

Hausmittel gegen Xanthelasmen

Einige Autoren empfehlen als Hausmittel gegen Xanthelasmen die Anwendung von Kombucha, Apfelessig und das Trinken von ausreichend Wasser. Zudem werden der Einsatz von Heilpflanzen, wie Birke, Brennnessel, Knoblauch und Zwiebeln empfohlen. Manche Autoren raten zu Schüssler-Salzen. Die Wirksamkeit von Hausmitteln bei Xanthelasmen wird kontrovers diskutiert.    

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Welche Risiken bestehen?

Bei allen Behandlungen besteht die Gefahr, dass die Xanthelasmen sich neu bilden. Bei der Augenlidstraffung ist das Risiko einer Neubildung am geringsten.

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Bei Methoden mit dem Skalpell oder mit Trichloressigsäure können Narben entstehen. Bei der Behandlung mit Strom, der sogenannten Elektrokauterisation kommt es zu einer Entstehung von Entzündungen. Bei der Laserbehandlung kann es zu  Blutergüssen, Blasenbildung, Pigmentveränderungen der Haut, im ungünstigen Fall kommt es zu Narbenbildung und zu Schwellungen am Auge und im Gesicht kommen.

Da sich die Xanthelasmen nahe am Auge befinden, ist bei jeder Behandlung eine Verletzung des Auges nicht vollkommen ausgeschlossen. Jedoch sind diese Verletzungsrisiken bei geschultem Personal sehr gering. Bei allen Verfahren kann es im Anschluss zu Wundschmerzen und Entzündungen kommen. Bei lokaler Betäubung können allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten entstehen.

Was kann man tun, damit die Xanthelasmen nicht wieder kommen?

Um das Rückfallrisiko von Xanthelasmen zu minimieren, kann eine ausgewogene Ernährung ratsam sein. Es sollte eine ballaststoff- und vitamreiche Kost zu sich genommen werden. Der Fettstoffwechsel sollte schon vor und gegebenenfalls in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Dies gilt insbesondere für jüngere Patienten, ist bei Unsicherheiten aber auch allgemein empfehlenswert in jeglichem Lebensalter. Auch kann Bewegung an der frischen Luft und der Verzicht auf Zigaretten rauchen den Stoffwechsel und das Hautbild positiv verändern.

Wann besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse?

Eine Entfernung von Xanthelasmen entspricht einer kosmetischen Behandlung. Sie zählt nicht zu den medizinischen Leistungen. Daher werden die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Es ist allerdings möglich, dass privat versicherte eine Kostenerstattung erhalten. Wenn im Einzelfall eine medizinische Indikation für die Entfernung der Xanthelasmen bestehen würde, könnte eventuell eine Kostenübernahme der Krankenkasse möglich sein.  

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.06.2013 - Letzte Änderung: 25.07.2023