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Abszess - Die unterschiedlichen Formen - Definition

Ein Abszess ist eine abgekapselte Ansammlung von Eiter. Abszesse können an sämtlichen Stellen des Körpers auftreten, sowohl oberflächlich als auch in der Tiefe der Haut und am Po. Da sowohl die Therapie als auch die Symptome immer sehr ähnlich sind, werden die einzelnen Abszesse in der Regel nicht einzeln benannt.
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Abszess

Einteilung

Abszesse können an sämtlichen Stellen des Körpers, sowohl oberflächlich, als auch in der Tiefe auftreten. Da sowohl die Therapie, als auch die Symptome immer sehr ähnlich sind, werden die einzelnen Abszesse in der Regel nicht einzeln benannt. Die Abszesse werden dabei nach Lokalisation (Leber, Haut, Gehirn, Lunge), oder auch nach anderen Charakteristika wie Ausbreitung oder Ursache (Senkungsabszess, Spritzenabszess, Wandabszess) unterteilt.

Zu den Ursachen eines Abszesses empfiehlt die Redaktion den Artikel: Ursachen eines Abszesses

1. Abszesse nach Lokalisation

Periproktitischer Abszess (am Po)

Dabei handelt es sich um einen Analabszess, d.h. eine Abszessausbildung im umliegenden Gewebe des Anus. Dabei stellt der Abszess die akute Form dar, während die Analfistel definitionsgemäß die chronische Form darstellt. Perianalabszesse kommen häufig bei Patienten mit chronischen Darmerkankungen vor (Morbus Crohn). Des Weiteren sind Entzündungen der Analdrüsen bei Erwachsenen oft Grund für eine Abszessbildung.

Bei Windeltragenden Kindern kann auch eine massive tiefgehende Windeldermatitis zu Abszessbildung führen. Ein Analabszess kann in der Haut (subkutan), im Fettgewebe oder im Muskel liegen. Die typischen Symptome eines Analabszesses sind Schwellung, Rötung und Druckschmerzen.
Aufgrund der Schmerzen und Schwellung treten oft Störungen bei der Defäkation auf. Perianalabszesse neigen dazu immer wieder aufzutreten und können durch Entzündung der Rektumschleimhaut zur Fistelbildung führen. Die Diagnosestellung erfolgt durch Inspektion, Tasten und eine Rektoskopie. Die Therapie erfolgt immer chirurgisch durch großzügige Eröffnung der Abszesshöhle, sodass der Sekretabfluss gewährleistet ist.

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Schweißdrüsenabszess

Dabei handelt es sich um eine aufsteigende Entzündung der Schweißdrüsen im Bereich der Achsel. Die Erreger dieses Abszesses sind Staphylokokken. Die Therapie unterscheidet sich nicht von der anderer Abszesse und besteht somit auch in der Eröffnung und Drainageneinlage.

Lesen Sie mehr dazu unter dem Thema: Abszess in der Achsel (Axilla)

Abszess am Bein

Bedingt durch Schweißproduktion und ständige Reibung durch die Kleidung kann es auch zur Enstehung von Abszessen am Bein kommen.
Hiervon sind - aufgrund der stärkeren Behaarung - eher Männer als Frauen betroffen.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Leberabszess

Hierbei handelt es sich um eine Abszessbildung innerhalb der Leber. Dabei wird der primäre vom sekundären Leberabszess unterschieden. Während ein primärer Leberabszess definitionsgemäß in der Leber durch Traumata, Parasitenbefall oder Tumore entsteht, bildet sich der sekundäre Leberabszess durch Veränderungen und Entzündungen außerhalb der Leber. Dabei können die Bakterien von der Gallenblase, dem Blinddarm oder anderen Entzündungsprozessen im Bauchraum über Gefäße oder Gallenwege in die Leber transportiert werden und dort einen Sekundärabszess hervorrufen.

Symptomatisch kommt es mit zeitlicher Verzögerung zu Fieber, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen, Übelkeit und evt. zur Gelbsucht (Ikterus). Im Blut steigen die Entzündungswerte an. Die Diagnosesicherung erfolgt durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT), oder Magnetresonanztomographie (MRT der Leber).
Durch Parasiten hervorgerufene Abszesse sollten konservativ durch Drainageeinlage und Antibiotika therapiert werden. Multiple Abszesse, oder nicht rückläufige Abszesse sollten chirurgisch vollständig ausgeräumt werden. Eventuell ist es nötig, einen Teil der Leber komplett zu entfernen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Leberabszess

Hirnabszess

Ein Abszess im Gehirn ist sehr selten und kann schwerwiegende Folgen haben. Da sich der Abszess nicht nur ausbreitet, sondern es zum Untergang von Nervengewebe kommen kann. Am häufigsten sind Kinder zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr betroffen. Es werden fortgeleitete, traumatisch bedingte oder hämatogene Hirnabszesse unterschieden.

Die fortgeleiteten Hirnabszesse sind mit Abstand die häufigsten Abszesse im Gehirn. Sie entstehen in der Regel aufgrund einer Entzündung in den Pneumatisationsräumen. Diese sind dem Gehirn direkt benachbart und stehen in enger Verbindung zum Gehirn. Beispiele hierfür sind Mittelohrentzündungen oder Nasennebenhöhlentzündungen.
Die traumatisch bedingten Hirnabszesse entstehen nach offenem Schädel- Hirn-Trauma, wodurch Erreger von außen in das Gehirn eindringen und Abszesse bilden können.
Die hämatogenen Hirnabszesse stellen sich oft als multiple Abszesse im Gehirn dar. Sie entstehen durch eitrige Lungenetzündungen oder Entzündungen des Herzens und werden über den Blutweg in das Gehirn transportiert.

Obwohl die Patienten schwer krank sind, zeigen sie oft nicht die typischen Symptome eines Abszesses. Deswegen führt das Gesamtbild der Symptome sowie neurologische Ausfälle und Vorerkrankungen zur Verdachtsdiagnose. In akuten Fällen breitet sich der Abszess schnell aus und führt zu Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Bewusstseinseintrübungen und Hirndruckzeichen.

Chronische Abszesse entwickeln sich hingegen langsam und machen sich durch zerebrale Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen bemerkbar. Die Diagnose sollte immer durch bildgebene Verfahren (CT, MRT, Ultraschall), sowie Liquorpunktion und ein EEG gesichert werden. Hat sich noch keine Kapsel um den Abszess gebildet, reicht eine systemische Antibiotikatherapie oft aus. Im Falle der Kapselbildung ist ein neurochirurgischer Eingriff nötig. Die Letalität akuter Hirnabszesse liegt bei ca. 20%, die chronischer Abszesse bei ca. 10%.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hirnabszess.

Lungenabszess

Der Lungenabszess entsteht häufig auf Grundlage einer Lungenentzündung (Pneumonie), Lungenembolie (Verlegung der kleinen Blutgefäße durch Blutgerinnsel) oder Atelektase (fehlende Beluftung der Lunge).

Ein Lungenabszess führt in der Regel nicht zu akuter Symptomatik. Oft sind subfebrile Temperaturen und lang andauernder Husten sowie allgemeines Schwäche- oder Krankheitsgefühl die einzige Hinweise auf einen Abszess. Blutiger oder eitriger Auswurf sind selten und treten nur auf, wenn der Abszess sich bis zu dem großen Bronchialbaum ausgebreitet hat.
Breitet sich der Abszess massiv aus, kann es zu einer systemischen Blutvergiftung, einem eitrigen Erguss im Pleuraspalt (Pleuraempyem) oder Lungenembolien kommen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Röntgenaufnahme des Thorax. Um die Erreger durch die richtige Antibiose abzutöten ist es nötig, die Erreger durch anlegen einer Kultur aus dem Sputum, dem Blut oder einer Bronchoskopie anzulegen. In aller Regel reicht eine Antibitoikatherapie über mindestens 6 Wochen aus. Versagt die Therapie, ist auch hier die chirurgische Intervention unerlässlich.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Abszess der Lunge

Zungenabszess

Dieser Abszess entsteht durch Schleimhautschädigung nach Bisswunden oder auch einem Zungenpiercing. Es kommt zur schmerzhaften Schwellung und Rötung der Zunge. Außerdem bestehen Schluckbeschwerden. Die Therapie der Wahl besteht in der Eröffnung und Drainageeinlage in die Abszesshöhle. Eventuell sollten zusätzlich Antibiotika verabreicht werden.

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2. Weitere Einteilungen und Formen

Furunkel

Ein Furunkel ist eine Sonderform des Abszess. Es handelt sich hierbei um eine Entzündung eines Haarfollikels und des umgebenden Gewebes. Meist ist dieser Abszess durch das Bakterium Staphylokokkus aureus hervorgerufen. Von dieser Abszessbildung sind vor allem Brust, Nacken, Leiste, Achseln, Oberschenkelinnenseite und Nase betroffen. In der Regel heilt dieser Abszess nach Abstoßung des Eiters nach außen unter Narbenbildung ab.

Prädisponierende Faktoren sind Immunschwächen und Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes Mellitus. Ein Furunkel wird in der Regel zunächst mit Zugsalbe behandelt und anschließend, wenn nötig, chirurgisch eingeschnitten, um den Eiterabfluss zu ermöglichen.
An der Nase und Oberlippe ist eine chirurgische Intervention hingegen kontraindiziert, da die Gefahr der Erregerausbreitung bei Inzision/ Einschnitt besteht. So kann es zu Entzündungen der Nasennebenhöhlen kommen. In Ausnahmefällen wird zusätzlich noch eine systemische Antibiotikatherapie angesetzt.

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Senkungsabszess

Bei einem Senkungsabszess breitet sich der Abszess entlang Vorbestehender anatomischer Strukturen der Gravitation folgend aus. Sie entstehen vor allem im Bereich der Wirbelsäule. Dabei breitet sich der Abszess nach Wirbelkörperentzündungen entlang von Muskelfaszien aus und kann sich bis in die Muskelfaszien der Oberschenkel ausbreiten.

Gasabszess

Bei einem Gasabszess entsteht nicht nur eine eitrige Abszessbildung, sondern es kommt durch Gasbildenden Bakterien zur Gasbildung in der Abszesshöhle. Dies führt zu deutlicher Größenzunahme und Schmerzen im Bereich des Abszesses.

Spritzenabszess

Ein Spritzenabszess ist in der Regel iatrogen, dass bedeutet ärztlich verursacht, induziert. Wurde die Einstichstelle vor der Impfung, oder sonstigem Einspritzen in die Haut nicht ordnungsgemäß desinfiziert, können die Bakterien der normalen Hautflora durch die Nadel in das subkutane Gewebe transportiert werden und dort einen Abszess bilden.
Dies kommt auch häufig bei Drogenabhängigen vor, die sich ihre Drogen durch Spritzen injizieren und oftmals saubere hygienische Umstände nicht gegeben sind.

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