Dorithricin ®

Einleitung

Dorithricin Halstabletten Classic ® ist ein apothekenpflichtiges, freiverkäufliches Medikament, welches bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden im Rahmen einer Infektion des Mund-Rachenraumes angewendet werden kann. Die Halstabletten haben eine betäubende Wirkung und lindern so auch Beschwerden wie ein Kribbeln, Kratzen oder Brennen im Hals. Die zusätzliche antibakterielle Wirkung kann das körpereigene Immunsystem bei der Bekämpfung der Infektion unterstützen und so zu einer schnelleren Abheilung führen.

Indikationen für Dorithricin Halstabletten Classic ®

Dorithricin Halstabletten Classic ® werden angewendet bei Infektionen des Mund- und Rachenraumes. Hierbei spielen sie vor allem eine Rolle bei der sogenannten symptomatischen Therapie, was bedeutet, dass sie nicht die Ursache der Entzündung, beispielweise Viren oder Bakterien, zureichend bekämpft, sondern lediglich die aktuellen Beschwerden lindert und den Patienten entlastet. Mögliche Krankheitsbilder, bei denen Dorithricin zur Anwendung kommen kann, sind zum Beispiel Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, Entzündungen der Mandeln oder des Rachens, sowie die Kehlkopfentzündung. In den Frühstadien einer infektiösen Entzündung des Mund- und Rachenraums kann Dorithricin schnelle Linderung bewirken und das natürliche Immunsystem bei der Bekämpfung unterstützen. Begleitet von weiterer symptomatischer Therapie wie Tee und Bettruhe können die meisten Halsentzündungen ohne weitere Therapie in den Griff bekommen werden. Ist die Infektion allerdings weiter fortgeschritten und von anderen starken Symptomen wie Fieber und Übelkeit begleitet, können weitere Medikamente wie z.B. Antibiotika erforderlich sein. In jedem Fall sollten Hals- und Schluckbeschwerden, die über mehrere Tage bestehen und sich nicht lindern lassen, ärztlich abgeklärt werden. Bei einer plötzlichen Verschlechterung des Allgemeinzustandes sollte ebenfalls zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Wie wirken Dorithricin Halstabletten Classic ®?

Der Wirkstoff von Dorithricin Halstabletten Classic ® sind Tyrothricin, Benzalkoniumchlorid und Benzocain. Sie setzen an drei unterschiedlichen Wirkmechanismen an: neben der Linderung der Halsschmerzen bewirkt Dorithricin zusätzlich eine unterstützende antibakterielle und reinigende Wirkung im Mund- und Rachenraum. Der Wirkstoff Tyrothricin wird zu den sogenannten Polypeptid-Antibiotika gezählt und entfaltet lokal im Mund- und Rachenraum eine antibakterielle Wirkung. Im Gegensatz zu Antibiotika, die in Tablettenform geschluckt und im Magen resorbiert werden, wirkt Tyrothricin streng lokal und führt so nicht zu den typischen Nebenwirkungen wie z.B. Magen-Darm-Beschwerden. Benzalkoniumchlorid besitzt eine antiseptische Wirkung und hindert so Bakterien am Wachstum und desinfiziert den Mund- und Rachenraum zu einem gewissen Grade. Benzocain hingegen ist ein sogenanntes Lokalanästhetikum. Seine Aufgabe ist es, den Mund- und Rachenraum zu betäuben und dem Patienten so von seinen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden zu befreien. Dies gelingt, ähnlich wie beispielsweise bei der Spritze vor Zahnbehandlungen, durch eine Manipulation der Ionenkanäle an der Schleimhaut.

Welche Nebenwirkungen haben Dorithricin Halstabletten Classic ®?

Wie bei der Einnahme eines jeden Medikaments können auch bei Dorithricin Halstabletten Classic ® Nebenwirkungen auftreten. In seltenen Fällen (1-10 von 10.000 Behandelten) kann es zur Überempfindlichkeit gegen die einzelnen Wirk- und Trägerstoffe kommen. Daten liegen bisher nur für die Abbauprodukte des Benzocains sowie für das als Trägerstoff verwendete Minzöl vor. Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie) können sich vielfältig manifestieren. Es kann zu Hautausschlägen und Juckreiz oder Magen-Darm-Beschwerden kommen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem sogenannten anaphylaktischem Schock mit Atemnot, der notärztlich behandelt werden muss. Dies ist jedoch nur bei einer extremen Ausprägung der Allergie der Fall, in den meisten Fällen kommt es nur zu einem flüchtigen Hautausschlag. Sollten Sie sich nach Einnahme der Lutschtabletten plötzlich unwohl fühlen, ist es immer ratsam, die Tabletten vorerst abzusetzen und sich einen Rat beim Arzt oder Apotheker einzuholen.

Mit welchen Medikamenten kann Dorithricin ® wechselwirken?

Für Dorithricin Halstabletten Classic ® sind zur Zeit keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Trotzdem sollte man bei jedem neuen Medikament dem Arzt oder Apotheker die aktuelle Medikation mitteilen.

Kann man Dorithricin ® zusammen mit einem Antibiotikum einnehmen?

Die meisten Infektionen des Mund- und Rachenraumes heilen auch ohne die Einnahme eines Antibiotikums von alleine ab. Dies liegt auch daran, dass eine Großzahl der Infektionen durch Viren vermittelt wird, welche nicht auf Antibiotika ansprechen, da diese allein gegen bakterielle Infektionen gerichtet sind. In einigen Fällen, zum Beispiel bei der eitrigen Mandelentzündung, kann jedoch die Verschreibung eines Antibiotikums notwendig werden. Dies erfolgt nach gründlicher Untersuchung meist durch den Haus- oder HNO-Arzt. Dieser entscheidet schließlich auch, ob eine zusätzliche symptomatische Therapie mit Dorithricin angemessen und hilfreich ist. Grundsätzlich ist die Einnahme eines Antibiotikums keine Gegenanzeige für Dorithricin Halstabletten Classic ®, jedoch sollte in jedem Fall der behandelnde Arzt um Rat gefragt werden. Dieser wird Ihnen gegebenenfalls ein anderes Präparat empfehlen, mit dem er z.B. bessere Erfahrungen gesammelt hat.

Gibt es Kontraindikationen für Dorithricin ®?

Dorithricin Halstabletten Classic ® dürfen nicht eingenommen werden, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Tyrothricin, Benzalkoniumchlorid oder Benzocain bekannt ist. Wenn Sie in der Vergangenheit schon eine allergische Reaktion auf die Schmerzspritze beim Zahnarzt hatten, ist dies ein Hinweis auf eine Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika, zu denen auch das Benzocain gehört. Selbiges gilt für die weiteren Trägerstoffe des Medikaments, namentlich:

  • Sorbitol,
  • Talkum,
  • Saccharosestearat Typ III,
  • Saccharin-Natrium 2H2O,
  • Minzöl,
  • Povidon (K 25) und
  • Carmellose-Natrium.

Ebenfalls ist von der Einnahme von Dorithricin ® Tabletten abzusehen, wenn offene Wunden im Mund- und Rachenraum bestehen.

Dorithricin und Alkohol - Verträgt sich das?

Der Verzehr von Alkohol ist bei Infektionen des Mund- und Rachenraumes generell nicht zu empfehlen, da er die natürliche Selbstheilung des Körpers stören kann und das Immunsystem schwächt.

Der Hersteller von Dorithricin Halstabletten Classic ® warnt nicht explizit vor der gleichzeitigen Einnahme seines Medikamentes und Alkohols. Ebenfalls sind keine Wechselwirkungen bekannt. Jedoch ist ein Alkoholkonsum aus den oben genannten Gründen nicht zu empfehlen.

Einnahme von Dorithricin ® in der Schwangerschaft und Stillzeit

Dorithricin Halstabletten Classic ® haben bis heute keine Hinweise für die Schädigung des ungeborenen und neugeborenen Kindes ergeben. Jedoch gilt in Schwangerschaft und Stillzeit generell, dass jedes neue Medikament nur in Rücksprache des behandelnden Arztes einzunehmen ist!

Ist Dorithricin ® auch für Kinder geeignet?

Dorithricin Halstabletten Classic ® sind auch im Kindesalter zugelassen, jedoch muss gewährleistet sein, dass die Kinder die Tabletten ordnungsgemäß im Mund lutschen können. Da diese Fähigkeit bei Säuglingen und Kleinkindern nicht gegeben ist, ist die Einnahme des Medikaments für Kinder unter 24 Monaten untersagt.

Kann es zu Wechselwirkungen mit der Pille kommen?

Dorithricin Halstabletten Classic ® enthalten den Wirkstoff Tyrothricin – hierbei handelt es sich um ein Antibiotikum. Viele Antibiotika beeinträchtigen die Funktion des Magen-Darm-Traktes und können damit die Wirkung der Anti-Baby-Pille herabsetzen und damit keinen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft mehr bieten. Bei Dorithricin ® hingegen wirkt der antibiotische Wirkstoff durch die Lutschtablette streng lokal im Mund- und Rachenraum und hat somit keinen systemischen Einfluss – und damit auch nicht auf den Magen-Darm-Trakt und die Wirkung der Pille. Zu beachten ist jedoch, dass es bei Infektionen des Mund- und Rachenraums sowie bei Überempfindlichkeiten gegenüber des Medikamentes zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Übelkeit kommen kann. In diesen Fällen kann die Aufnahme der Wirkstoffe der Anti-Baby-Pille nicht gewährleistet werden und es sollte zu weiteren Antikonzeptionsmitteln wie Kondomen gegriffen werden.

Was ist die empfohlene Dosierung von Dorithricin ®?

Die empfohlene Dosierung des Herstellers von Dorithricin Halstabletten Classic ® lautet je nach Bedarf mehrmals täglich (alle 2-3 Stunden) 1-2 Tabletten langsam zu lutschen. Übergeordnet steht die Empfehlung des Arzt oder Apothekers, der Ihnen das Medikament empfohlen hat. Die Tabletten sollten auch noch einen Tag nach Abklingen der Beschwerden genommen werden.

Was kostet Dorithricin ®?

Dorithricin Halstabletten Classic ® werden von der Firma Medice vertrieben und sind als apothekenpflichtiges Medikament ausschließlich in (Versand-) Apotheken zu erwerben. Es sind verschiedene Packungsgrößen verfügbar. 20 Tabletten kosten ungefähr 5-7 Euro.

Welche Medikamente kann man alternativ zu Dorithricin ® einnehmen?

Um die Beschwerden von Infektionen des Mund- und Rachenraumes, führend vor allem die Halsschmerzen, zu lindern, gibt es zahlreiche Alternativen zu Dorithricin Halstabletten Classic ®. Allein der Gang in die häusliche Küche präsentiert vielerlei hilfreiche Hausmittel bei Halsschmerzen. Dazu zählt beispielsweise Salbeitee, der nicht nur getrunken sondern auch gegurgelt werden kann und durch seine antibakterielle und schmerzlindernde Wirkung Abhilfe schaffen kann. Gurgeln funktioniert im Übrigen auch mit Salzwasser.

Für weitere Hausmittel bei Halsschmerzen lesen Sie auchHausmittel gegen Halsschmerzen“.

Es gibt auch zahlreiche Arzneimittel, die eine ähnliche Wirkung wie Dorithricin ® aufweisen. Beispiele wären Lemocin ®, Dolo-Dobendan ® oder neo-angin ®. Lassen Sie sich am besten bei Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, der Ihnen je nach Beschwerdebild das richtige Arzneimittel empfehlen kann.  

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.09.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021