Essig in der Medizin

Einleitung

Essig wird in der Medizin schon seit der Antike verwendet. Allerdings geriet er in Europa in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit und wurde vor einiger Zeit im Zuge von Naturprodukten in der Medizin wieder entdeckt. Früher wurden damit unter anderem Wunden gereinigt oder leichtere Symptome wie Schwindel und niedriger Blutdruck bzw. eine Kreislaufschwäche behandelt.

Heutzutage wird Essig für seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung geschätzt. Außerdem wirkt er sich unter anderem positiv auf die Werte des Cholesterins im Blut aus und regt die Verdauung an. Generell ist der Essig gut verträglich und preiswert, weshalb er sich bei geringem Leiden und geringer Symptomatik gut als Alternative zur herkömmlichen Medizin anbietet.

Die Indikationen für Essig

Die Indikationen für den Einsatz von Essig sind sehr vielfältig. Wie bereits in der Antike kann er genutzt werden, um Wunden zu versorgen. Er wirkt nicht nur kühlend, sondern fördert durch entzündungshemmende Inhaltsstoffe den Heilungsverlauf. Daneben macht er sich durch eine antibakterielle und antimykotische (hemmt den Wachstum von Pilzen) Wirkung nützlich und verhindert so eine Besiedlung mit schädlichen Bakterien und Pilzen. Auch können Halsschmerzen, welche bei einer einfachen Erkältung entstehen, gelindert werden und die Heilung wird gefördert.

Darüber hinaus kann der Wert des Zuckers im Blut durch regelmäßigen Konsum von Essig auf lange Sicht hin gesenkt werden, was vor allem bei Diabetikern oder Menschen mit geringem Bewegungsausmaß sinnvoll ist. Zudem kann der Blutdruck gesenkt werden, was bei bei Menschen mit Blutdruckwerten leicht über dem Grenzwert eine Alternative zu Medikamenten darstellen kann.

Durch seine hohen Werte an Vitaminen und einigen Mineralstoffen kann der Essig auch bei Hautproblemen wie Akne aufgetragen werden und die Symptomatik lindern.

Wer auf seine Ernährung achtet, wird durch Essig auch sehr gute Ergebnisse erzielen. Durch seine Inhaltsstoffe ist er nicht nur gesund, sondern wirkt sich über einen längeren Zeitraum positiv auf das Gewicht aus und führt zu einer Reduktion. Nebenbei stellt Sodbrennen oder eine schlechte Verdauung eine Indikation dar, da beides sich durch den Konsum von Essig schnell bessert. Teilweise wird Essig sogar eine antiallergene Wirkung zugeschrieben. Dies bedeutet, dass allergische Reaktionen seltener auftreten und im Akutfall abgemildert werden können.

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Essig gegen Nagelpilz

Durch seine antimykotischen Eigenschaften lässt sich Essig gut zur Therapie bei Nagelpilz nutzen. Daneben wirkt sich der Gebrauch von Essig durch seine Inhaltsstoffe gut auf die umliegende Haut und den Nagel aus. Dafür wird der Essig mit Wasser verdünnt und auf den betroffenen Nagel aufgetragen. Damit das Gemisch nicht sofort verschwindet, empfiehlt es sich, dies auf eine Mullbinde oder ein Tuch aufzutragen und auf dem Nagel zu fixieren. Dies sollte je nach Möglichkeiten mehrmals täglich so lange wiederholt werden, bis der Nagelpilz verschwunden ist.

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Die Wirkung

Die Wirkung des Essigs beruht auf seinen Inhaltsstoffen und deren spezifischer Wirkung. Vor allem nährstoffreiche Essigsorten wie Apfelessig sind in der Behandlung beliebt, da sie besonders gute Ergebnisse erzielen. Damit die Inhaltsstoffe gut wirken können, dürfen sie im Prozess der Entstehung nicht geschädigt werden oder verlorgen gehen. Deshalb sollte man darauf achten, dass der Essig nicht erhitzt wurde, er naturtrüb ist und in Bio-Qualität vorliegt.

Betrachtet man die positiven Effekte auf die Wundheilung, so wirkt der Essig, indem er der Haut für die Bildung des neuen Gewebes bzw. des Narbengewebes dringend benötigte Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralien zur Verfügung stellt. Aus diesem Grund kann Essig auch gut genutzt werden, um die Qualität der Haut oder der Haare zu verbessern.

Die entzündungshemmende und antibakterielle sowie antimykotische Wirkung lässt sich durch einen erhöhten Anteil an Säure erklären, welche den Wachstum von schädlichen Organismen verhindert. Dies ist auch die Art der Wirkung, wenn Essig als Hausmittel im Rahmen von Erkältungen genutzt und gegurgelt wird. Wird der Essig mit Wasser vermischt zum Kühlen auf die Haut oder Wunden aufgetragen, so wirkt dies, indem beim Verdunsten dem Körper Wärme entzogen wird.

Andere Wirkungsweisen wie der positive Einfluss auf die Senkung des Blutzuckers oder des Cholesterins sowie der Senkung des Blutdrucks sind nicht abschließen geklärt oder zum Teil noch unklar.

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Die Nebenwirkungen

Bei korrekter Nutzung von Essig sind in der Regel keine Nebenwirkungen zu erwarten. Der Essig an sich hat generell kaum Nebenwirkungen, die sich in ihrer Schwere auch im Rahmen halten.

Einige Nebenwirkungen können allerdings unangenehme Folgen mit sich bringen. Wird der Essig in zu großem Maße konsumiert, so kann es bei erhöhtem Konsum von beispielsweise Alkohol zu einer reizenden Wirkung auf die Schleimhaut des Magens und des restlichen Magen-Darm-Traktes kommen. Auch auf der Haut kann es durch die leicht sauren Eigenschaften des Essigs zu einer gestörten Barrierefunktion der Haut kommen, wodurch offene, schmerzhafte Stellen entstehen.

Wird der Essig außerdem zu viel konsumiert, kann es zu einer zu starken Senkung des Blutzuckers mit seinen typischen Folgen kommen. Diese Nebenwirkung tritt allerdings nur selten auf. Wird der Essig auf die Haut aufgetragen, so kann es auch nach Beendigung der Nutzung in dem betroffenen Areal zu einer Besiedlung mit schädlichen Bakterien oder Pilzen kommen. Dies tritt jedoch ebenfalls nur sehr selten ein.

Die Anwendungsformen

Der Essig kann in verschiedenen Formen angewendet werden. Diese Formen sind allerdings nicht sehr zahlreich und beschränkt sich in der Regel auf eine Vermischung mit einer neutralen Flüssigkeit wie Wasser. Soll er zum Kühlen oder zur Versorgung von Wunden genutzt werden, so fertigt man vorher eine Lösung an und trägt sie mit Hilfe eines Tuches auf den Körper bzw. auf die Wunde auf. Alternativ kann ein feuchter Wickel angefertig werden und einige Zeit auf der Haut verbleiben.

Auch für andere Einsätze wie der Senkung des Blutdrucks oder des Blutzuckerwertes wird er in der Regel nicht pur konsumiert. Möglich ist dies allerdings schon. Bei einer Erkältung als Hausmittel gegen Halsschmerzen ist es ebenfalls möglich den Essig pur zu nutzen. Allerdings sollte man hierbei schauen, ob es noch angenehm ist oder andere Probleme verursacht.

Die Dosierung

Generell gilt, dass bei einer korrekten Nutzung von Essig dieser nicht schädlich ist. Um dies zu gewährleisten, sollte man die Menge des Essigs auf 50ml pro Tag beschränken, da sonst möglicherweise Nebenwirkungen auftreten können. Diese 50 ml sollten nicht auf einmal konsumiert werden, sondern mit Wasser verdünnt entweder im Laufe eines Tages oder mindestens im Laufe einiger Minuten getrunken werden.

Wird der Essig auf die Haut aufgetragen, so sollte man darauf achten, dass keine Reizung entsteht und die Dosierung danach ausgerichtet werden.

Der Preis

Da Essig in Deutschland quasi überall zu erhalten ist und im Alltagsleben häufig genutzt wird, ist der Preis nicht allzu hoch. Die billigsten Sorten sind teilweise schon für unter einem Euro erhältlich. Wird jedoch darauf geachtet, dass die Qualität des Essigs hoch ist, er von Bio-Qualität ist und nicht erhitzt wurde, so kann der Preis auf vier bis fünf Euro pro Flasche steigen.

Wann darf Essig nicht gegeben werden?

Generell gilt, dass bei einer korrekten Nutzung von Essig dieser nicht schädlich ist. Allerdings kann es bei übermäßigem Gebrauch oder einer zu hohen Dosis dazu kommen, dass Nebenwirkungen entstehen. Dies können Symptome wie Magenschmerzen oder Zahnschmerzen sein. Falls dies der Fall ist, sollte unbedingt auf den (puren) Gebrauch von Essig verzichtet werden.

Befindet man sich in der Schwangerschaft oder liegt die Diagnose eines Diabetes mellitus vor, so sollte vor dem Gebrauch von Essig dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Die Alternativen zu Essig

Als Alternative zum Essig kommen im Gegensatz zu dem Naturprodukt die Mittel der herrkömmlichen Schulmedizin in Betracht. Dabei gibt es diverse Möglichkeiten wie Verbandsmaterialien und Wundauflagen, die extra für entzündete Wunden entwickelt wurden. Diese können beispielsweise Silber enthalten und die Wundheilung ebenfalls unterstützen.

Ebenfalls kann im Rahmen einer Erkältung auch auf antientzündliche Mundspülungen zurückgegriffen werden. Um den Blutdurck oder den Blutzucker zu senken, existieren weiterhin diverse Wirkstoffe, die zuverlässig und einfach wirken.

Weiterführende Information

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

 

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.07.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021