Hausmittel bei einem Fersensporn - Welche sind die Besten?

Allgemeines

Der Fersensporn (auch Kalkaneaussporn) ist eine Knochenneubildung des Fernsenbeins (Kalkaneus).

Es wird dabei zwischen zwei Formen von Fersenspornen unterschieden; einem unteren (plantaren) und einem oberen (dorsalen) Fersensporn.
Der plantare Fersensporn bildet sich im Ansatzbereich der Sehnenplatte des Fußes an der Unterseite des Fersenbeins. Dieser kann mit einer Entzündung eben jener Sehnenplatte verbunden sein, was als Plantarfasciitis bezeichnet wird.
Im Gegensatz dazu befindet sich der dorsale Fersensporn am Ansatz der Achillessehne und ist mit einer Schleimbeutelentzündung vergesellschaftet.

Etwa jeder zehnte Mensch in Deutschland besitzt einen derartigen knöchernen Sporn des Fersenbeins. Am häufigsten sind dabei 40 - 60 Jährige betroffen. Bei den meisten bleibt ein Fersensporn asymptomatisch, also ohne Beschwerden und wird erst zufällig im Röntgenbild entdeckt. In einigen Fällen leiden die Betroffenen jedoch vor allem beim Laufen unter teils starken Schmerzen, welche durch Entzündungen hervorgerufen werden.

Eine Behandlung ist dabei oft langwierig und zielt nicht auf eine Heilung, sondern auf die Linderung der akuten Schmerzen und eine Bekämpfung der Entzündung ab.
Dies ist dennoch oft nicht von Erfolg gekrönt, sodass viele Patienten nach alternativen Heilmethoden suchen. Als sehr wirksam und ohne Nebenwirkungen angepriesene, teils absurd anmutende, Hausmittel sind dabei kaum hilfreich. Der folgende Artikel soll einen knappen Überblick über einige verbreitete Hausmittel und weitere alternative Behandlungsmethoden bei Fersenspornen geben.

Die verschiedenen Hausmittel

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Wer bin ich?
Mein Name ist Dr. Nicolas Gumpert. Ich bin Facharzt für Orthopädie und Gründer von Dr-Gumpert.de
Diverse Fernsehsendungen und Printmedien berichten regelmäßig über meine Arbeit. Im HR Fernsehen sehen Sie mich alle 6 Wochen live bei "Hallo Hessen". 
Aber jetzt ist genug angegeben ;-)

Von der Erkrankung des Fersensporns sind besonders häufig Sportler (Jogger) betroffen. In vielen Fällen lässt sich zunächst keine Ursache für die Entzündung des Fersensporns erkennen. Daher erfordert die Behandlung viel Erfahrung. Ich behandele den Fersensporn im Schwerpunkt.
Ziel jeder Behandlung ist die Behandlung ohne eine Operation mit einer vollständigen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit.

Welche Therapie nachhaltig die besten Ergebnisse erzielt, kann nur nach Zusammenschau aller Informationen (Untersuchung, Röntgenbild, Ultraschall, MRT, etc.) beurteilt werden.

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Kühlung

Da die Schmerzen bei Fersenspornen auf Entzündungen benachbarter Strukturen, vor allem von Sehnen, zurückgehen, ist eine Kühlung des schmerzhaften Gebiets eine sinnvolle Behandlung akuter Schmerzen.
Dabei ist zu beachten, dass die verwendeten Kühlpackungen nicht direkt mit der Haut in Kontakt kommen, da dies zu einer schmerzhaften "Verbrennung" der Haut führen kann. Stattdessen sollte die Kühlpackung mit einem (Hand-)Tuch umwickelt werden.

Homöopathie

Die Anwendung von Homöopathie bei verschiedensten Krankheiten ist heutzutage sehr verbreitet und wird oft in Eigenbehandlung vom Patienten selbst angewendet und als eine nebenwirkungsarme bis -freie Alternative zur Schulmedizin angesehen. Vor allem Globuli (lat. Kügelchen) finden dabei häufig Anwendung. So ist es nicht verwunderlich, dass auch bei Fersenspornen homöopathische Mittel angeboten werden.

Dem Deutschen Homöopathie-Union (DHU) zufolge kann durch die Einnahme homöopathischer Mittel hierbei sogar eine dauerhafte Schmerzfreiheit erreicht werden. Vor allem "Hekla Lava", welches aus der Asche des isländischen Vulkans Hekla gewonnen wird, wird hierbei in Form von Globuli der Potenz D4 zur Behandlung eingesetzt. Dieses soll dem Körper dabei helfen Entzündung, Abbauprozessen und Schmerzen zu bekämpfen und innerhalb weniger Tage für eine Besserung der Beschwerden sorgen.

Die tatsächliche Wirkung auf die Beschwerden bei Fersenspornen ist dabei sehr fragwürdig.
Bis heute ist die Wirksamkeit homöopathischer Mittel im Allgemeinen nicht belegbar. Ihre theoretischen Grundlagen (wie etwa das Prinzip der Potenzierung) widersprechen dabei sogar den heutigen chemischen, physikalischen und medizinischen Erkenntnissen. Gleichzeitig werden die angebotenen homöopathischen Mittel nicht durch das derzeit geltende Arzneimittelgesetz geregelt, sondern unterliegen eigenen Regelungen.
Die sogenannten Hahnemann Vorgaben beschreiben dabei den Testvorgang eines neuen homöopathischen Mittels: Bei diesen nehmen homöopathische Prüfer, welche gesund sein müssen, die Mittel ein und notieren anschließend alle Veränderungen, welche sie an sich feststellen.

Eine effektive Behandlung von Fersenspornen ist durch homöopathische Mittel nicht gewährleistet.

Murmeltierfett

Dem noch heute im Alpenraum als Hausmittel verbreiteten Fett des Murmeltiers und der daraus hergestellten Murmeltierfettsalbe werden eine ganze Reihe positiver Eigenschaften zugeschrieben. So soll es vor allem positive Effekte auf Gelenke und Muskeln im Allgemeinen haben. Dies wird mit der durchblutungsfördernden Wirkung und ihrem hohen Gehalt an Vitaminen begründet, zudem soll Murmeltierfett als natürlicher Ersatz für Cortison wirken.

Patienten berichten demnach auch von einer Besserung der durch einen Fersensporn hervorgerufenen Beschwerden bei der Anwendung von Murmeltierfettsalbe auf der Haut. Dennoch ist leider auch hierbei zu betonen, dass eine Wirkung dieses Hausmittels auf die Schmerzen bei Fersenspornen keineswegs wissenschaftlich belegbar ist und eher fragwürdig ist.

Weitere alternative Behandlungsmethoden

Waren Therapiemethoden wie das Tragen von Einlagen, die medikamentöse Schmerztherapie oder anderweitige klassische Therapiemethoden erfolglos, stehen eine Reihe weiterer Behandlungsoptionen abseits der Operation zur Verfügung.

Neben der Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen wird Röntgenstrahlung in sehr viel niedrigeren Dosen auch bei entzündlichen Weichteil- und degenerativen Gelenkerkrankungen wie etwa Arthrose eingesetzt. Zusätzlich wurde vor wenigen Jahren eine gute Wirksamkeit bei Fersensporn-Patienten durch eine Studie festgestellt. Die Ansprechrate war dieser Studie zufolge mit 70 bis 100 Prozent sehr hoch, wenngleich die tatsächliche Wirksamkeit der Radiotherapie auf Fersensporne noch nicht abschließend geklärt ist.

Eine weitere Option stellt die Akupunktur dar. Seit 2007 wird diese als Teil der Behandlung von chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule und bei Kniegelenksarthrose von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Als Teil des Schmerztherapie-Gesamtkonzepts beim Fersensporn muss sie jedoch in Eigenleistung übernommen werden. Bis jetzt noch nicht als wirksam bei Fersensporn-Patienten belegt, besteht dennoch die Möglichkeit einer schmerzlindernden Wirkung.

Beim Medi-Taping, welches sich vom Kinesio-Taping ableitet, wird aus Acryl bestehendes, dehnbares Kinesio-Tape auf die Haut aufgebracht. Dies verfolgt den Zweck, die Durchblutung der Haut zu fördern und gleichzeitig eine entlastende Wirkung auf den Bewegungsapparat (vor allem Gelenke) auszuüben. Eine Wirkung auf Fersensporne, wie auch generell, ist dennoch umstritten.

Daneben existieren einige weitere alternative Behandlungsmethoden, welche meist auf eine Förderung der Durchblutung des entzündeten Gebiets und damit eine Stärkung der Heilungsprozesse abzielen. Hierzu gehören unter anderem die Laserbehandlung, die Reizstromtherapie oder die Magnettherapie.

Weitere Informationen

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Eine Übersicht aller orthopädischer Themen finden Sie unter Orthopädie A-Z

Autor: Dr Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.09.2015 - Letzte Änderung: 21.07.2023