Folgen einer Blutarmut

Einleitung

Die Blutarmut ist eine Erkrankung, die mehrheitlich Frauen betrifft. Dabei kommt es zu einer erniedrigten Konzentration von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und/oder des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) im Blut. Die Ursache ist meist Eisenmangel, doch auch chronischer Blutverlust und andere Blutbildungsstörungen können die Ursache für die Beschwerden sein.

Typischerweise treten Symptome wie Müdigkeit, Blässe und Kopfschmerzen auf. Die Behandlung besteht aus der Therapie der Grunderkrankung, häufig muss auch Eisen in Form von Tabletten oder Tropfen zusätzlich eingenommen werden. Die Folgen der Blutarmut basieren hauptsächlich auf einem erschwerten Sauerstofftransport, sodass es in verschiedenen Gebieten des Körpers zu Mangelerscheinungen kommt.

Typische Folgen einer Blutarmut

  • Kopfschmerzen

  • Herz

    • Herzrasen

    • Herzstolpern

    • Angina pectoris

    • Herzinfarkt

  • Hirn

    • Müdigkeit

    • Abgeschlagenheit

    • Konzentrationsschwäche

    • Leistungsschwäche

    • Schwindel

  • Haut

    • Blässe

    • Eingerissene Mundwinkel

    • Schleimhautdefekte (Aphthen)

  • Brüchige Haare und Nägel

Schwindel

Schwindel ist ein sehr unspezifisches Symptom, welches auf Erkrankungen verschiedener Organe hindeuten kann. Häufige Ursachen bei Blutarmut sind eine Minderversorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff sowie eine übermäßige Anstrengung des Herz-Kreislauf-Systems. Die Blutarmut wird häufig durch eine verringerte Menge an Hämoglobin und Erythrozyten (rote Blutkörperchen) ausgelöst.

Das Hämoglobin ist für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich. Durch die Anämie ist dieser Transport gestört, sodass in mehreren Organen Sauerstoffmangel herrschen kann. Besonders empfindlich reagiert das Gehirn auf die geringere Menge an Sauerstoff. So kann es zunächst zu Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Schwindel kommen.

Der Schwindel resultiert meist aus einer Fehlregulation unterschiedlicher Gehirnareale untereinander. Werden einzelne Areale des Hirns dauerhaft unterversorgt, können die Gehirnzellen absterben. Durch die Anämie muss außerdem das Herz-Kreislauf-System stärker arbeiten. Dies kann zu einer verringerten Durchblutungsleistung führen. Wird das Gehirn nicht ausreichend durchblutet, kommt es aufgrund von Blut- und Nährstoffmangel ebenfalls zu Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Ursachen von Schwindel

Atemnot

Atemnot ist ein typisches Symptom, welches bei ausgeprägtem Blutmangel auftreten kann. Die fehlenden roten Blutkörperchen mit ihrem roten Blutfarbstoff sind für den Sauerstofftransport aus der Lunge verantwortlich. Bei der Blutarmut ist dieser Transport gestört. Insbesondere bei körperlicher (und psychischer) Anstrengung kann dies Atemnot zur Folge haben. So versucht der Körper, mehr Sauerstoff aufzunehmen, der beispielsweise zu den Muskeln transportiert werden kann.

Angina pectoris

Angina pectoris ist ein Symptom, welches auf eine verminderte Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur hindeutet. Bei der Blutarmut beruhen die Beschwerden auf zwei verschiedenen Mechanismen. Zum einen muss das Herz verstärkt pumpen, damit alle Blutbestandteile, die Sauerstoff und rote Blutkörperchen enthalten, in den Kreislauf gelangen. Dies führt zu einer Überanstrengung des Herzens und kann Angina pectoris verursachen.

Außerdem benötigt das Herz durch seine vermehrte Arbeit ebenfalls eine größere Menge an Sauerstoff. Kann diese aufgrund der Anämie nicht zum Herzmuskel transportiert werden, kommt es zu Angina pectoris, im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Die Angina pectoris

Leistungsschwäche

Die Leistungsschwäche ist bei Blutarmut häufig anzutreffen und tritt meist als eines der ersten Symptome der Blutarmut auf. Die Leistungsschwäche kann dabei sowohl physisch (körperlich) als auch psychisch (geistig) vorliegen.

Zugrunde liegt eine verringerte Zufuhr des Gehirns und der Muskulatur mit Blut und Sauerstoff. Bei zu wenig Sauerstoff können die Muskeln nicht ausreichend arbeiten, sodass sie schnell ermüden. Auch das Gehirn verringert seine Leistung bei zu wenig Sauerstoff, sodass die Konzentration schwerer fällt.

Konzentrationsschwäche

Die Konzentrationsschwäche als Folge der Blutarmut ist ebenfalls auf die geringe Versorgung mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen durch das Blut zu erklären. Durch den Mangel an Erythrozyten (roten Blutkörperchen) und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) kann nicht ausreichend Sauerstoff in alle Zellen des Gehirns dringen.

Dies verlangsamt die Verarbeitungsprozesse im Gehirn und wirkt sich daher auch auf die Konzentrationsfähigkeit betroffener Personen aus. Hinzu kommen oftmals Beschwerden wie Müdigkeit, Leistungsschwäche und Kopfschmerzen.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Die Konzentrationsschwäche

Müdigkeit

Die Müdigkeit ist ein Symptom, welches dem Hirn suggeriert eine Auszeit zu nehmen. Bedingt ist die vermehrte Müdigkeit bei der Blutarmut durch eine geringere Versorgung der Hirnzellen mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen. Dies hat eine Verlangsamung der Zellaktivität zur Folge. Nicht umsonst ist das Gähnen (eine Reaktion des Körpers auf zu wenig Sauerstoff im Hirn) eine typische Geste, wenn man müde ist.

Chronische Müdigkeit? Weitere Informationen finden Sie hier.

Herzrasen

Das Herzrasen (auch Tachykardie) genannt bezeichnet bei Erwachsenen Menschen einen Anstieg der Herzfrequenz auf über einhundert Schläge pro Minute. Das Herzrasen kann beispielsweise infolge einer Blutarmut auftreten. Damit der Körper trotz der verringerten Konzentration an rotem Blutfarbstoff und roten Blutkörperchen ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, müssen die wenigen vorhandenen Erythrozyten mehr Sauerstoff tragen oder häufiger mit Sauerstoff beladen werden. Damit die Erythrozyten häufiger beladen werden können und schneller zu den Organen gelangen können, ist eine erhöhte Herzfrequenz notwendig.

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Blasse Haut

Die blasse Haut ist neben der Leistungsschwäche und Müdigkeit eines der ersten Symptome der Blutarmut. Dabei ist nicht nur die Haut betroffen, sondern auch die Schleimhäute wirken weniger rosig bis blass. Besonders gut lässt sich dies an der Bindehaut des Auges oder an der Mundschleimhaut feststellen.

Die Mundschleimhaut kann auch anderweitig durch die Blutarmut angegriffen werden, dies äußert sich durch Schleimhautdefekte wie Aphthen im Mund.

Rissige Mundwinkel

Rissige Mundwinkel, auch Rhagaden genannt, sind ein typisches Anzeichen der Blutarmut. Insbesondere bei der Blutarmut durch Eisenmangel tritt dieses Symptom auf. Dabei reißen die Mundwinkel am Übergang von Ober- zur Unterlippe ein. Der Grund dafür kann neben der Blutarmut auch in einer trockenen Haut liegen.

Die rissigen Mundwinkel sind häufig schmerzhaft und machen vor allem beim Essen und Sprechen gehäuft Probleme.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.03.2020 - Letzte Änderung: 19.07.2023