Hepatitis E Symptome

Welche Symptome gibt es?

Die Symptome einer Hepatitis E sind relativ unspezifisch und ähneln denen der Hepatitis A. Oftmals verläuft eine Infektion auch ohne Symptome (asymptomatisch) und bleibt von den Betroffenen unbemerkt. Zu den allgemeinen Symptomen zählen:

  • grippeähnliche Symptome

  • Fieber

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Durchfall

  • Kopfschmerzen

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

  • Schmerzen im rechten Oberbauch

  • Ikterus (Gelbfärbung der Haut und der weißen Bindehaut der Augen)

  • heller, farbloser Stuhl

  • dunkler Urin

Grippeähnliche Symptome

Bei einer akuten Hepatitis E-Infektion kann es zum Auftreten grippeähnlicher Symptome kommen. Die Betroffenen klagen über ein starkes Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Übelkeit. Fieberschübe mit Temperaturen bis zu 40 Grad können ebenfalls auftreten.

Die entzündete Leber bereitet oftmals keine Schmerzen, daher kann eine Infektion mit Hepatitis E unentdeckt bleiben und mit einer Grippe verwechselt werden. Treten neben den grippeähnlichen Symptomen weitere Anzeichen wie eine Gelbfärbung der Haut, farbloser Stuhlgang, dunkler Urin oder dumpfe Schmerzen im rechten Oberbauch auf, spricht das für eine Leberentzündung. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

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Schmerzen im rechten Oberbauch

Die Leber ist ein sehr großes Organ, das im rechten Oberbauch liegt. Durch eine Infektion mit dem Hepatitis E-Virus kommt es zu einer Entzündung der Leber, wodurch Schmerzen im rechten Oberbauch entstehen. Die Leber selbst ist nicht von Nerven, die zu Schmerzempfinden führen, innerviert und schmerzt daher nicht direkt. Das Organ ist aber in eine Hülle aus Bindegewebe, die sogenannte Leberkapsel, eingebettet. Die entzündete Leber schwillt an und drückt gegen die Kapsel, wodurch ein dumpfer Druckschmerz entsteht. Schmerzen im rechten Oberbauch sind ein häufiges Symptom einer Leberentzündung.

Heller Stuhl

Die Leber hat wichtige Entgiftungs- und Umwandlungsfunktionen im menschlichen Körper und scheidet Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel, Giftstoffe und Medikamente über die Gallenflüssigkeit aus. Außerdem wird der Gallenfarbstoff Bilirubin in der Leber produziert und über die Galle in den Darm abgegeben und ausgeschieden. Im Darm wird Bilirubin durch Bakterien umgewandelt und verleiht so dem Stuhl seine charakteristische braune Farbe. Durch eine Infektion mit Hepatitis E entzündet sich die Leber und ist dadurch in ihrer Funktion eingeschränkt, wodurch nicht mehr ausreichend Bilirubin an die Galle abgeben werden kann. In der Folge verliert der Stuhl seine braune Farbe und wird grau oder farblos.

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Dunkler Urin

Durch die Infektion mit Hepatitis E kann die entzündete Leber den Gallenfarbstoff Bilirubin nicht mehr in ausreichendem Maße über die Gallenflüssigkeit ausscheiden, wodurch sich Bilirubin im Blut ansammelt. Zum Teil kann das angereicherte Bilirubin über die Nieren ausgeschieden werden und färbt dabei den Urin dunkel. Eine dunkle Verfärbung des Urins kann daher ein Anzeichen einer Hepatitis E-Erkrankung sein.

Übelkeit und Erbrechen

Bei einer Erkrankung durch Hepatitis E kann die entzündete Leber nicht mehr richtig arbeiten und produziert nicht mehr ausreichend Gallenflüssigkeit. Durch den Gallenstau kommt es zu Verdauungsproblemen, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen. Diese Symptome sind häufige Begleiterscheinungen einer Hepatitis E-Infektion.

Fieber

Bei Patienten, die sich mit dem Hepatitis E Virus infiziert haben, treten oftmals Fieber und grippeähnliche Symptome auf. Das Immunsystem des Körpers reagiert auf die Krankheitserreger und produziert gezielt Abwehrstoffe, die Fieber auslösen können, um die Infektion zu bekämpfen. Fieber über 39 Grad, Schwitzen und Schüttelfrost sind daher oftmals Frühsymptome einer akuten Hepatits E Infektion.

Gelbsucht / Gelbfärbung der Augen

Bei einer Hepatitis E kann es auch zur Ausbildung einer Gelbsucht (Ikterus) kommen. Durch die Entzündung kann die Leber den gelben Gallefarbstoff Bilirubin nicht mehr an die Gallenflüssigkeit abgeben und somit über den Stuhlgang aus dem Körper ausscheiden. Bilirubin sammelt sich schließlich im Körper an und führt zu einer Gelbfärbung der Haut und der Skleren (des weißen Bindegewebes der Augäpfel). Eine Gelbsucht ist ein eindeutiges Symptom für eine Schädigung der Leber und daher sollte bei diesem Symptom unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Wie lange ist die Inkubationszeit, bis Symptome nach der Infektion ausbrechen?

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbrechen der ersten Symptome, liegt bei einer Infektion mit dem Hepatitis E-Virus zwischen 15 bis 50 Tagen. Viele Infektionen verlaufen aber auch ohne Symptome und die Betroffenen bemerken nicht, dass sie an Hepatitis E erkrankt sind. In solchen Fällen heilt eine Hepatitis E nach wenigen Wochen spontan aus.

Können die Symptome chronisch werden?

Normalerweise heilt eine Hepatitis E nach wenigen Wochen von selbst aus. Die meisten Infizierten sind nach etwa ein bis zwei Monaten wieder beschwerdefrei und völlig gesund.

Von einer chronischen Hepatitis spricht man, wenn die Entzündung über mehrere Monate bestehen bleibt. Bisher wurden aber bei Menschen mit intaktem Immunsystem noch keine chronischen Verläufe einer Hepatitis E beobachtet. Eine Chronifizierung tritt nur bei immunsupprimierten Patienten (z.B. nach einer Organtransplantation, Patienten mit HIV, Patienten, die eine Dialyse benötigen) auf und kann bei schweren Verläufen zu einer Leberzirrhose und dauerhaften Schädigung der Leber führen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.10.2017 - Letzte Änderung: 19.07.2023