Wie ist die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall?

Einleitung

Ein Schlaganfall zu erleiden ist ein einschneidendes Ereignis im Leben. Bestimmte Symptome wie z.B. Lähmungen oder Sprachstörungen sind sehr beängstigend. Manche Schlaganfälle verlaufen schlimm, andere haben einen eher milden Verlauf. Zunächst möchten die Patienten und die Angehörigen erst mal die erste Phase überstehen und die schweren Symptome wieder loswerden. Dieser Verlauf nimmt in der Regel schon einen längeren Zeitraum in Anspruch. Manche Patienten können bereits nach kürzerer Zeit in eine Reha gehen, während andere möglicherweise eine Behandlung auf der Intensivstation benötigen. Oft beschäftigen sich die Patienten und die Angehörigen damit, ob die Symptome, die man erlitten hat, wieder vollständig verschwinden. Eine andere wichtige Frage ist: wie beeinflusst dieser Schlaganfall meine Lebenserwartung? Genauer gesagt: wie ist die Lebenserwartung direkt nach einem Schlaganfall und wie ist die Langzeit-Lebenserwartung, wenn man den Schlaganfall gut überstanden hat?

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So ist die Lebenserwartung

Die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall ist abhängig von:

  1. Verlauf und Schwere des Schlaganfalls,

  2. dem allgemeinen Zustand des Patienten

  3. und dem Alter des Patienten.

Ein schlechter Allgemeinzustand mit bereits vielen Erkrankungen und ein hohes Alter gehen mit einer schlechteren Lebenserwartung einher, als ein guter Allgemeinzustand ohne Erkrankungen und ein junges Lebensalter. Während des stationären Aufenthaltes werden die Patienten streng überwacht. um mögliche Verschlechterungen des Zustandes so schnell wie möglich erfassen zu können und um dann entsprechend zu reagieren. Treten Komplikationen auf wie z.B. ein erneuter Schlaganfall, eine Einblutung in das vom Schlaganfall betroffene Hirngebiet, ein Herzinfarkt oder Schluckstörungen beim Hinunterschlucken von Getränken oder Speisen auf, kann das die Lebenserwartung in der frühen Phase negativ beeinflussen.

Auf lange Sicht spielen die Vorerkrankungen des Patienten eine wichtige Rolle. Die ursächliche Erkrankung für den Schlaganfall sollte auf wenn möglich identifiziert und dann unbedingt behandelt werden, um einen weiteren Schlaganfall vorzubeugen. Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzerkrankungen, eine Verkalkung der Gefäße (Atherosklerose) und in der Vergangenheit aufgetretene Schlaganfälle, ein bestehendes Übergewicht oder ein bestehender Diabetes (Zuckerkrankheit) sind in Bezug zum Schlaganfall wichtige Erkrankungen. Aber auch andere Erkrankungen, die den Allgemeinzustand verschlechtern, wirken sich eher negativ auf die Lebenserwartung aus. Zudem ist Rauchen auch ein Faktor, der in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielt. Zusammengefasst kann man sagen, dass richtige Therapie der bestehenden Erkrankungen vor allem des Herz-Kreislaufsystems und des Blutzuckers sind wichtige Faktoren, wenn es um die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall geht.

Im Allgemeinen hat ein Schlaganfall eine eher negative Auswirkung auf die Lebenserwartung, dieses ist aber wie beschrieben abhängig von verschiedenen Begleitfaktoren.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Einen Schlaganfall vorbeugen

Diese Maßnahmen beeinflussen die Lebenserwartung positiv

Wichtig ist, die Ursache für den Schlaganfall herauszufinden, damit man möglichen weiteren Schlaganfällen vorbeugen kann. Das geschieht in der Regel im Krankenhaus. Mögliche Ursachen für einen Schlaganfall können z.B. Atherosklerose oder eine Herzerkrankung sein.

Einen Einfluss auf den Verlauf und die Lebenserwartung hat die Änderung des Lebensstils. Ein gesunder Lebensstil beinhaltet einen strengen Verzicht auf Nikotin. Es ist extrem wichtig nach einem Schlaganfall (idealerweise vorher) mit dem Rauchen aufzuhören. Eine gesunde Ernährung spielt auch eine entscheidende Rolle. Man sollte auf ungesunde Lebensmittel möglichst verzichten wie z.B. Sahne, Pommes, fettiges Fleisch und zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel. Eine gesunde Ernährung beinhaltet u.a. viel Gemüse und Obst, Fisch und mageres Fleisch und Vollkornprodukte. Diese Ernährung wird oft als mediterraner Ernährungsstil bezeichnet. Zuletzt ist auch auf sportliche Betätigung zu achten. Die Intensität und Dauer des Sports sollte auf das Alter und den körperlichen Zustand und Alter des Patienten geachtet werden. Allgemein gilt die Empfehlung mindestens 3 Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten Ausdauersport zu treiben. Das ist aber nur die Mindestempfehlung, man kann gerne auch mehr Sport treiben, wenn man dazu körperlich in der Verfassung ist. Es ist aber empfehlenswert auch im Alltag viel Bewegung einzubringen, wie z.B. kürzere Strecken zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren oder auch mal den Fahrstuhl stehen zu lassen und die Treppe zu nehmen.

Wichtig für den Verlauf ist das frühe Erkennen eines Schlaganfalls, damit man so schnell wie möglich in eine neurologische Klinik kommt, die den Schlaganfall behandeln kann. Das ist ein wichtiger Faktor auch für den späteren Verlauf. Es heißt immer: Time is brain (Zeit ist Gehirn)!

Wie man einen Schlaganfall erkennen kann, können Sie auf folgender Seite nachlesen: Anzeichen eines Schlaganfalls

Diese Maßnahmen beeinflussen die Lebenserwartung negativ

Ungünstig ist es, die Therapieempfehlungen des Arztes zu missachten. Wenn man bei einer Ursachensuche auf eine Erklärung für den Schlaganfall gestoßen ist, die man behandeln kann, wie z.B. eine Herzerkrankung oder eine Arterienverkalkung, sollte man die empfohlenen Medikamente einnehmen. Das ist wichtig, um einem erneuten Schlaganfall vorzubeugen.

Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt sind Faktoren des Lebensstils ein wichtiger Aspekt bezüglich der Lebenserwartung. Ein fortgesetzter Nikotinkonsum, mangelnde sportliche Betätigung und eine ungesunde Ernährung wirken sich ungünstig auf die Lebenserwartung aus.

Ungünstigere Auswirkungen auf den Verlauf kann ein erst spätes Erkennen des Schlaganfalles haben. Wie im oberen Abschnitt erwähnt gilt die Regel: Time is Brain.

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Lebenserwartung bei einem Schlaganfall beim Hund

Bei Hunden spielen für die Lebenserwartung ähnlich wie bei Menschen zum einen das Ausmaß des Schlaganfalls und der Allgemeinzustand des Hundes eine Rolle. Ein sehr schwerwiegender Schlaganfall hat somit eine schlechtere Lebenserwartung als ein mild verlaufender Schlaganfall. Zudem hat ein Hund mit bereits vielen bestehenden Vorerkrankungen eine schlechtere Lebenserwartung als ein Hund in einem gutem Allgemeinzustand ohne viele Vorerkrankungen.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema erfahren Sie unter: Schlaganfall beim Hund

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.06.2019 - Letzte Änderung: 06.11.2021