Wie lange dauert eine Lungenentzündung?

Die Dauer einer Lungenentzündung hängt von der Art der Erreger und des Verlaufes ab. Eine Heilung ist nach einer Dauer von 2-3 Wochen zu erwarten. In manchen schweren Fällen tritt eine Genesung jedoch auch erst nach bis zu 12 Wochen ein. In solchen Fällen spricht man auch von einer chronischen Lungenentzündung.

Die Dauer der Heilung ist natürlich individuell und kann durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Allgemein haben junge, sonst gesunde Patienten eine höhere Chance auf schnelle Heilung als ältere Patienten.

Schließlich spielen der Zustand und die Strapazierfähigkeit des Immunsystems eine bedeutende Rolle bei der Genesung. Je nach Erregerart unterscheiden sich auch Inkubationszeit, Heilungsdauer und Rekonvaleszenz. Letztere beschreibt eines der letzten Stadien der Genesung, und stammt aus dem lateinischen, von „reconvalescere“, „wieder kräftig werden“.

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Wie ist der Verlauf einer Lungenentzündung?

Die ersten Symptome einer Lungenentzündung treten je nach Erreger zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf. Während sich der sehr häufige Erreger „Streptococcus pneumoniae“ (Pneumokokken) nach einer Inkubationszeit von nur 1-3 Tagen bemerkbar macht, beträgt die Dauer der Inkubationszeit bei dem Erreger „Chlamydia Pneumoniae“ bis zu 10 Tage, bei Mycoplasmen bis zu 3 Wochen. Bei Letzteren kann die Genesung auch schon nach einem Tag eingetreten sein, es sind aber variable Verläufe von bis zu einem Monat bekannt. Leider lässt sich der Genesungsprozess nur schwer beeinflussen, weswegen oft ein gewisses Maß an Geduld gefordert ist.

Zur Beschleunigung der Heilung und Verkürzung der Erkrankungsdauer empfiehlt es sich, den Anweisungen des Arztes Folge zu leisten und strikte Bettruhe zu halten. Eine Entzündung braucht immer eine gewisse Zeit, um abzuheilen, da es sich um strukturverändernde Prozesse im Gewebe handelt.

Die Lunge ist ein überlebensnotwendiges Organ, daher ist eine Lungenentzündung potentiell lebensbedrohlich. Jedoch benötigt der Körper unterschiedlich lange, um sich einerseits der Erreger zu entledigen, und andererseits das Gewebe wieder zurückzubilden.

Eines der letzten Stadien der Genesung wird als das Stadium der Rekonvaleszenz bezeichnet, aus dem lateinischen von „reconvalescere“, „wieder kräftig werden“: In diesem Stadium verschwinden über die Dauer von wenigen Tagen die letzten Symptome wie Abgeschlagenheit, Schwäche, und Fieber. Ist dieses Stadium erreicht, so ist die Heilung beinahe abgeschlossen. Eine Remission ist in dieser Phase der Genesung relativ unwahrscheinlich, dennoch sollte bis zum Abklingen der letzten Symptome abgewartet werden, bis von einer Heilung gesprochen wird.

Vor der Antibiotikaära kam es meistens innerhalb weniger Tage oder Wochen nach dem Ausbruch einer Lungenentzündung zu so schweren Begleiterscheinungen, dass die Patienten oft verstarben.
Heutzutage können Lungenentzündungen meistens gut behandelt werden und lediglich resistente Keime und Mehrfacherkrankungen sowie geschwächte Immunsysteme stellen noch Risiken und zum Teil lebensgefährliche Verläufe dar.
Der Beginn einer Pneumonie mit den geschilderten Symptomen geschieht meistens innerhalb weniger Tage.
Ohne sofortige Behandlung verschlechtert sich der Allgemeinzustand der Patienten meistens innerhalb von 5-7 Tage rasant.

Durch die Antibiotikatherapie kommt es heute nicht mehr zu der typischen Entfieberung mit begleitenden Kreislaufproblemen nach 7-9 Tagen.
Heutzutage entfiebern die Patienten meistens früher und nicht so radikal.
Grund dafür ist zum Einen die antibakterielle antibiotische Bekämpfung und zum Anderen eine meistens parallel durchgeführte fiebersenkende Therapie.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Verlauf einer Lungenentzündung

Wie lange dauert die gesamte Erkrankung an?

Bei einer Lungenentzündung muss man im Groben mit einer Dauer von zwei bis drei Wochen rechnen. Natürlich gibt es Faktoren und Umstände, welche die Dauer positiv oder negativ beeinflussen. Dazu gehört zum Beispiel das Umfeld, in dem sich der Betroffene die Lungenentzündung zugezogen hat. So unterscheiden sich die Keime beispielsweise je nachdem, ob man sich die Lungenentzündung im Krankenhaus oder zuhause zuzieht.
Weiterhin ist die Wahl des richtigen Antibiotikums wichtig, um die Erkrankung möglichst schnell in den Griff zu bekommen. Gelingt dies von Beginn an, so lässt sich die Lungenentzündung wesentlich effektiver und damit auch schneller behandeln. Letzter entscheidender Faktor ist zudem der Allgemeinzustand des Patienten. Ein ohnehin schon vorerkrankter oder geschwächter Mensch hat in aller Regel auch länger mit einer Lungenentzündung zu kämpfen.

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Wie lange dauern die Symptome bei einer Lungenentzündung an?

Die typischen Symptome einer Lungenentzündung bestehen unterschiedlich lang und sind nicht zuletzt auch davon abhängig, ob die Lungenentzündung mit einem Antibiotikum therapiert wird oder nicht. Neben dem Fieber geht meist auch die erhöhte Pulsfrequenz nach Ende der ersten Erkrankungswoche zurück.

Ist es neben der Lungenentzündung auch noch zu einer Entzündung des Rippenfells gekommen, so bestehen die Schmerzen beim Atmen sowie der farbveränderte Auswurf auch noch einige Tage länger als das Fieber oder die erhöhte Pulsfrequenz. Das begleitende Schwächegefühl und eine Abgeschlagenheit können aber auch noch einige Wochen nach Abschluss der eigentlichen Erkrankung fortbestehen.  

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Ob und wie lange habe ich Fieber bei einer Lungenentzündung?

Fieber kann bei einer Lungenentzündung auftreten, muss aber nicht. Besonders bei viral bedingten atypischen Lungenentzündungen ist im Anfangsstadium kaum Fieber messbar. Dieses steigt dann allerdings innerhalb der ersten 7 Tage auf maximal 38,5 Grad. Eine atypische Pneumonie ist gekennzeichnet durch eine schleichende Verschlechterung einer bereits bestehenden Erkältung.

Fieber ist dabei stets ein Indikator für eine Verschlechterung des Zustandes. Anders verhält es sich bei einer typischen bakteriellen Lungenentzündung. Für sie ist ein akuter Beginn mit sofortigem, hohem Fieber von über 38,5 Grad typisch. Fieber ist dabei an sich nichts „Schlechtes“, sondern eine Reaktion des Körpers auf die Besiedlung mit Erregern.

Durch die erhöhte Temperatur tötet der Körper die Bakterien oder Viren ab, die weniger hitzebeständig sind als die körpereigenen Zellen. Fieber ist an sich also eine sehr nützliche Methode des Körpers, sich der Erreger zu entledigen. Die Temperaturen steigen dabei oft recht schnell auf 41 Grad an, selten jedoch darüber, da zwischen 40 und 41 Grad die körpereigenen Proteine denaturieren, also ihre Struktur auflösen. Aus diesem Grunde ist Fieber bei 40-41 Grad oder darüber lebensgefährlich und stellt einen medizinischen Notfall dar, der unbedingt sofort behandelt werden sollte.

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Wie lange dauert eine atypische Lungenentzündung?

Eine atypische Lungenentzündung hält in der Regel länger an als eine typische Lungenentzündung, was sowohl daran liegen kann, dass die Lungenentzündung nicht so schnell als eine solche erkannt wird als auch daran, dass es dauert, bis die passende Therapie für diese Form der Lungenentzündung gefunden ist.

Da sich das Erregerspektrum einer atypischen Form deutlich abgrenzt, sind hier andere Antibiotika nötig; in manchen Fällen sogar noch andere Medikamente, wenn die Pneumonie beispielsweise von Pilzen oder gar Parasiten verursacht wird.

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Behandlung einer Lungenentzündung

Die Behandlung einer Lungenentzündung erfolgt meistens durch die sogenannte kalkulierte Antibiotikatherapie. Bei dieser Therapieform kennt man den genauen Erreger nicht und behandelt mit einem Breitbandantibiotikum. Ein Antibiogramm wird in der Regel nur in schweren Verläufen erstellt, oder wenn es unter kalkulierter Antibiotikatherapie zu keiner Befundverbesserung kommt.

Nach Beginn der Antibiotikatherapie kommt es meistens innerhalb von 3-4 Tagen zu einer Befundverbesserung, zu einer Entfieberung und zu einem deutlichen Rückgang des produktivem Auswurfs.
Die radiologischen Zeichen einer Lungenentzündung hängen meistens noch einige Zeit nach und können auch noch nachgewiesen werden, wenn es dem Patienten bereits besser geht. Auch die Atemgeräusche der Lunge können nach der subjektiven Besserung der Befunde noch als feuchte Rasselgeräusche gehört werden.

Die antibiotische Behandlung sollte mindestens 10 Tage lang erfolgen und kann entsprechend verlängert werden, wenn der Patient noch nicht die erwartete Besserung aufzeigt.
Auch sollte man in Erwägung ziehen, dass der Keim mit dem Antibiotikum nicht getroffen wurde, wenn es innerhalb von 3-4 Tagen zu keiner Besserung oder sogar zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens kommt.
In diesem Fall sollte man auf jeden Fall ein Antibiogramm anfertigen und einen Antibiotikawechsel durchführen.

Bei unkomplizierten Verläufen gilt die Lungenentzündung nach spätestens 10 Tagen intensiver Behandlung als ausgeheilt.

Komplizierte Verläufe bei immunreduzierten oder älteren Patienten mit schweren Begleiterkrankungen können aber wesentlich länger dauern. Die Dauer bei komplizierten Verläufen kann schnell 2-3 oder sogar 4 Wochen dauern. Zu beachten ist, dass je länger ein Verlauf einer Lungenentzündung dauert, das Risiko dafür steigt, dass weitere Komplikationen, wie z.B. eine Sepsis (Blutvergiftung), entstehen.

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So lange ist man mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus

Für jede Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt gibt es sogenannte Fallpauschalen. Hier ist die Vergütung durch die Krankenkasse festgelegt und es gibt für jede Erkrankung einen Richtwert der „Verweildauer eines Patienten im Krankenhaus“. Dieser Richtwert ist nicht verpflichtend, dient dem Krankenhaus aber als Orientierung und ist mit einer unteren und einer oberen Grenze angegeben. Die mittlere Verweildauer für eine nicht näher bezeichnete Pneumonie liegt bei sieben Tagen; die obere Grenze der Verweildauer liegt bei 13 Tagen. Somit werden die meisten Erkrankten zwischen 7 bis 13 Tage im Krankenhaus zubringen. Besondere Umstände können jedoch dafür sorgen, dass diese Zeit über oder sogar unterboten wird.  

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Notwendigkeit und Dauer eines künstlichen Komas

In einigen Fällen kann es sein, dass der Patient in ein künstliches Koma versetzt werden muss, da eine maschinelle Beatmung notwendig wird. Diese wird von den Ärzten angeordnet, wenn der Patient selbst durch die Lungenentzündung nicht mehr dazu in der Lage ist, ausreichend Sauerstoff aufzunehmen. Beatmet wird mit einem sogenannten Tubus, das ist ein Rohr, welches an die Atemgasmaschine angeschlossen ist. Dieses Rohr wird den Patienten in die Luftröhre gesteckt. Da eine wache Person das aufgrund des Würgreizes nicht tolerieren würde, versetzt man die Patienten dafür in ein künstliches Koma.

Zur Dauer eines künstlichen Komas kann an dieser Stelle keine allgemeine Aussage getroffen werden. Prinzipiell gilt in diesem Zusammenhang jedoch „so kurz wie möglich, so lange wie nötig“. Das Versetzen des Patienten in ein künstliches Koma ist eine Eskalationsstufe bei der Therapie einer Lungenentzündung und eine Aussage darüber, wie lange dieser Zustand andauern wird, nur sehr schwer vorherzusagen. Jeder Patient reagiert unterschiedlich auf diesen Zustand, die Grunderkrankung sowie die weiteren Therapien. Außerdem ist die Dauer abhängig von eventuellen Zusatzerkrankungen oder eventuellem Organversagen.

Lesen Sie mehr dazu unter: Künstliches Koma bei einer Lungenentzündung

So lange sollte man sich nach einer Lungenentzündung schonen

Das Schonen nach einer Lungenentzündung sollte nicht als komplette Bettruhe interpretiert werden, sondern eher, sich nicht zu sehr anzustrengen. Meist ist man im Nachgang einer Lungenentzündung noch für einige Wochen geschwächt und das Immunsystem des Körpers noch nicht wieder vollkommen regeneriert.

Grob können vier bis acht Wochen angenommen werden, bis man wieder in vollem Umfang leistungsfähig ist und sein Ausgangsniveau zurückgewonnen hat.

Während dieser Zeit kann aber trotzdem normale Hausarbeit verrichtet oder sich im Freien bewegt werden, sofern das Wetter nicht zu kalt oder nass-kalt ist. Je besser die Lunge belüftet wird, desto schneller erfolgt zumeist auch die endgültige Heilung.

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Wie lange ist die Krankschreibung bei einer Lungenentzündung?

Bei einer Lungenentzündung wird der Patient üblicherweise für 2 Wochen krankgeschrieben. Eventuell erfolgt eine Verlängerung der Krankschreibung um weitere 1 bis 2 Wochen. Der Arzt darf dabei nicht nur den erkrankten Patienten sehen, sondern muss auch sein Umfeld miteinbeziehen: Selbst wenn ein Patient genesen ist, ist er trotzdem noch ansteckend.

Arbeitet er in einem Umfeld mit chronisch Immungeschwächten, zum Beispiel im Krankenhaus, gibt man gerne noch ein paar Tage zusätzlich, um eine Ansteckung durch andere zu vermeiden. In anderen Berufsbildern spielt dies eine weniger große Rolle. Eine Krankschreibung ist also nicht nur von der Erkrankung alleine, sondern auch von anderen Faktoren, wie Beruf und zusätzlichen Erkrankungen (oder Folgeerkrankungen) abhängig. In der Regel sollte eine Krankschreibung aber im Bereich von 2-3 Wochen liegen. Sie kann vom behandelnden Hausarzt ausgestellt werden.

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Wie kann man die Dauer einer Lungenentzündung verkürzen?

Die Dauer einer Lungenentzündung lässt sich am ehesten durch die Zuhilfenahme von Antibiotika oder anderer Medikamente - je nach verursachendem Keim - verkürzen. Diese Mittel tragen aktiv dazu bei, die Erregerlast zu reduzieren, sodass das körpereigene Immunsystem nicht ganz so viel Arbeit leisten muss. Durch die schnellere Erregerelimination geht auch die Erkrankung an sich schneller vorüber.
Allerdings gilt auch, dass nicht jede Lungenentzündung unbedingt im Krankenhaus behandelt werden muss. Die meisten Verläufe können auch durch den ambulant betreuenden Hausarzt abgedeckt werden, sofern sich die Erkrankten in guter körperlicher Verfassung befinden und sich strikt an die Vorgaben des Arztes halten. Des Weiteren empfiehlt es sich, körperliche Anstrengungen in der Erkrankungszeit zu vermeiden. Der Körper benötigt seine Energie(reserven) in dieser Zeit für die Bekämpfung der Krankheitserreger; Training oder anderweitige körperliche Belastung sind in diesem Zusammenhang absolut kontraproduktiv. 

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Lungenentzündung beim Kleinkind

Lungenentzündungen können bei Kleinkindern besonders kritisch verlaufen. Dies liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht so viel Erfahrung in der Erregerbekämpfung hat und somit noch nicht vollständig ausgereift ist. Aus diesem Grund sind Kleinkinder auch viel anfälliger für Viren und Bakterien im Allgemeinen und für Lungenentzündungen im Speziellen.

Kleinkinder entwickeln dabei nicht zwangsläufig dieselben Symptome wie Erwachsene. Oft ist bis auf eine leicht erhöhte Temperatur keine Veränderung festzustellen. Typischerweise bildet sich während einer Lungenentzündung Schleim, der von älteren Kindern problemlos abgehustet werden kann. Kleinkinder verschlucken dieses jedoch oft und Erbrechen ihn dann. Im Kleinkindalter sind ferner Symptome wie starkes Schwitzen, Flattern der Nasenflügel aufgrund der Atemnot und ein hoher Puls typisch für eine Lungenentzündung.

Bei Kleinkindern ist eine Betreuung und Genesung in einer möglichst vertrauten Umgebung vorteilhaft. Schließlich können sie sich in solch einem geringen Alter nicht erklären, was mit ihnen vorgeht, und man kann ihnen auch nicht verständlich machen, dass es sich nur um ein vorübergehendes Ereignis handelt.

Weitere Informationen finden Sie unter: Lungenentzündung beim Kind

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.05.2012 - Letzte Änderung: 19.07.2023