Oberarmbruch - Das müssen Sie jetzt wissen!

Oberarmbrüche entstehen meist bei Sportunfällen oder Autounfällen mit hoher Geschwindigkeit. Bei offenen Brüchen sind meistens Knochenfragmente zu sehen. Ansonsten erfolgt die Diagnose über eine ausführliche Anamnese und bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT und CT.

Oberarmbruch - Das müssen Sie jetzt wissen!

Allgemein

Der Oberarm (medizinisch: Humerus) stellt einen der größten Knochen des menschlichen Skeletts dar. Ein Bruch dieses Knochens kann durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden. Je nach Verletzungsursache entstehen üblicherweise typische Bruchformen. Am häufigsten ist der Teil des Oberarmknochens betroffen, welcher den Übergang zwischen dem Humeruskopf und dem Humerusschaft darstellt. An dieser Stelle welche nahe unterhalb der Schulter liegt, ist der Knochen am schwächsten und damit für die Entstehung einer Fraktur prädestiniert. Generell kommt es zu einem Oberarmbruch in der Regel dann, wenn externe Gewalt auf den Knochen verübt wird oder der Knochen durch Drehungen überstrapaziert wird.

Je nach Ausprägung des Bruches kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Versorgung der Verletzung in Betracht. Besonders entscheidend für die Therapie sowie den Verlauf des Oberarmbruchs ist die Unterscheidung zwischen einem offenen und geschlossenen Bruch. Ein offener Bruch besteht dann, wenn die Hautschicht durch mindestens eines der Knochenfragmente geschädigt wurde. Neben der Art des Bruches sind auch andere individuelle Faktoren der betroffenen Person entscheidend über die Prognose der Heilung des Knochens. So können sich beispielsweise das Alter oder Vorerkrankungen wie eine Osteoporose ungünstig auf den Heilungsverlauf auswirken. Bei Kindern dagegen verläuft die Heilung von Knochenbrüchen meist besser als bei Erwachsenen.

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Generell ist bei einem Oberarmbruch von einem relativ langen Heilungsverlauf auszugehen, da es sich um einen stark belasteten Knochen handelt und die Heilung von Knochen nur langsam voranschreitet. Die mittlere Krankenhausverweildauer nach einem Oberarmbruch beträgt, je nach Lokalisation und Art des Bruchs 5-14 Tage. Bis eine komplette Heilung erreicht wird vergehen typischerweise 6 Wochen bis 3 Monate.

Symptome

Ein Oberarmbruch geht mit typischen Symptomen eines Knochenbruchs einher. Starke Schmerzen an der betroffenen Stelle treten bei jedem Knochenbruch auf und sind auch bei einem stattgefundenen Oberarmbruch typisch. Der Schmerz kann je nach Lokalisation und Art des Bruches sowie beteiligter Weichteilstrukturen unterschiedlich ausfallen, wird jedoch in der Regel als starker, heller, stechender Schmerz beschrieben. Nach nur wenigen Minuten schwillt der Oberarm nach einem Oberarmbruch an und es entsteht ein Bluterguss.

Ein weiteres Symptom welches bei einem Oberarmbruch sehr häufig auftritt ist eine Bewegungseinschränkung im betroffenen Arm. Diese Bewegungseinschränkung wird üblicherweise durch die verschobenen Knochenfragmente hervorgerufen. Auffällig ist außerdem eine typische Schonhaltung welche bei einem Bruch des Oberarmknochens automatisch angenommen wird. So heben Betroffene meist das Handgelenk des verletzten Armes mit der gesunden Hand etwas an. Diese Schonhaltung verringert die Belastung des Oberarmknochens und ist damit weniger schmerzhaft als das einfache Herabhängen des betroffenen Armes.

Wenn die Knochenfragmente sehr stark gegeneinander verschoben sind kann eine Fehlstellung des Oberarmes auf die Fraktur hindeuten. Bei offenen Brüchen ist die Haut des Oberarms von einem oder mehrerer Knochen durchstoßen worden. Eine enorme Fehlstellung des Oberarmes und eine blutende Wunde sind bei einem offenen Bruch typische Symptome.

Falls es durch den Bruch zu Schäden an Nerven und Gefäßen gekommen ist können Funktionseinschränkungen des Armes oder der Hand sowie Gefühlsstörungen auftreten.

Schmerzen bei einem Oberarmbruch

Unabhängig von der genauen Lokalisation ist ein Oberarmbruch meist sehr schmerzhaft. Verantwortlich hierfür ist zunächst das Bersten des Knochens selbst, der mitsamt seiner Knochenhaut von Schmerzfasern versorgt ist. Diese leiten die Information weiter an das Gehirn, welches das Signal als Schmerz wahrnimmt. Desweiteren wird das Muskel- und das Fettgewebe um den Knochen herum geschädigt, was den Schmerz intensiviert. Wird ein Nerv direkt eingeklemmt, so kann es zum einen zum Ausfall der Empfindungsfähigkeit (Sensibilität) auf der Haut kommen. Zum anderen kann es durch die Reizung des Nerven zu einem brennenden, einschießenden Schmerz kommen. In beiden Fällen sollte auf jeden Fall eine Operation erfolgen, um bleibende Folgen zu vermeiden. Vor weiteren Maßnahmen wird der Arzt dem Patienten also zunächst eine angemessene Schmerztherapie verabreichen. Hierzu eignen sich gut Ibuprofen, Paracetamol oder Novalgin.

Ursachen

Die Ursachen, welche zu einem Oberarmbruch führen können sind zahlreich. Im Vordergrund stehen Verletzungen, welche mit einer starken Krafteinwirkung auf den Oberarmknochen einhergehen. Auch Verdrehungen des Oberarms können zu Brüchen des Knochens führen. Typischerweise treten diese Verletzungen beim Sport oder Verkehrsunfällen auf. Insbesondere dann, wenn hohe Geschwindigkeiten erreicht werden sind die Gewalteinwirkungen auf den Knochen sehr hoch. In der Medizin wird eine Verletzung mit hoher Geschwindigkeit und folgender Gewalteinwirkung als sogenanntes „Hochrasantstrauma“ beschrieben.

Neben diesen offensichtlichen Gründen, welche einen Oberarmbruch hervorrufen, können auch einzelne Erkrankungen zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Oberarmknochens beitragen. Besonders wenn eine Osteoporose besteht ist die Stabilität der Knochen eingeschränkt und es kommt schon bei relativ geringer Belastung der Knochen zu Brüchen. Aus diesem Grund sollte bei Oberarmbrüchen, welche nach einer geringen Krafteinwirkung auftreten eine genaue Diagnostik erfolgen um gegebenenfalls systemische Erkrankungen entdecken und therapieren zu können.

In seltenen Fällen können auch Metastasen bestimmter Tumoren oder Tumoren des Knochens selbst dafür verantwortlich sein, dass der Oberarmknochen ohne große Verletzungen bricht. Das Tumorgewebe breitet sich in diesem Fall im Knochen aus und schränkt die Stabilität ein. Typisch für einen Oberarmbruch, welcher durch einen Tumor ausgelöst wurde ist ein Bruch in der Mitte des Knochens, welcher auch als Knochenschaftfraktur bezeichnet wird.

Therapie

Die Therapie eines Oberarmbruchs hängt prinzipiell von der Art des Bruchs ab. Generell erfolgt zunächst eine gezielte Schmerztherapie damit die typischerweise stark ausgeprägten Schmerzen welche mit einem Oberarmbruch einhergehen eliminiert werden.

Je nachdem ob die Knochenfragmente gegeneinander verschoben sind oder nicht muss eine chirurgische Therapie erfolgen. Wenn nur ein Bruch des Knochens vorliegt, die beiden Fragmente jedoch noch aufeinander liegen und nicht verschoben sind kann eine konservative Versorgung der Verletzung ausreichen. Besonders wichtig ist hierbei eine Ruhigstellung des Armes, welche in der Regel durch das Anlegen eines Gipsverbands oder mittels einer sogenannten Gilchrist-Schlinge erreicht wird. Diese müssen, je nach Alter der betroffenen Person und Art der Verletzung, 4-6 Wochen getragen werden bis der Knochen verheilt ist und der Verband oder die Schlinge abgenommen werden können.

Bei verschobenen Knochenfragmenten und bei Brüchen welche mit einer erheblichen Weichteilverletzung einhergehen ist üblicherweise ein chirurgischer Eingriff nötig um die Verletzung adäquat versorgen zu können. Die korrekte anatomische Lage der Knochenfragmente ist essentiell für einen optimalen Heilungsverlauf und die spätere Beschwerdefreiheit im Oberarm. Es existieren unterschiedliche Möglichkeiten den Bruch operativ zu versorgen. Die Knochenfragmente können mit Platten und Schrauben sowie mit Nägeln und Drähten versorgt werden. Welche Methode individuell angewandt wird hängt von der jeweiligen Situation und der Verletzung ab. Auch nach einer operativen Versorgung des Oberarmbruchs ist eine Ruhigstellung des Oberarmes mittels einer Gilchrist-Schlinge wichtig für die optimale Heilung des Knochens.

Offene Knochenbrüche weisen eine erhebliche Gefahr einer Infektion auf, weshalb eine systemische Therapie mit Antibiotika enorm wichtig ist. Ist das Weichteilgewebe stark verletzt kann es nötig sein, mit der Versorgung des Knochens so lange zu warten, bis eine Heilung des Weichteilgewebes stattgefunden hat.

Wenn der Oberarmknochenkopf betroffen und die Gelenkfläche eingeschränkt ist, kann die Implantation eines künstlichen Schultergelenks notwendig sein. Bei einem Bruch, welcher durch die Gelenkfläche führt, besteht eine große Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Arthrose, welche durch das Einsetzen des künstlichen Gelenks verhindert werden kann. Dies wird außerdem dann nötig, wenn die Blutversorgung des Gelenks durch den Bruch eingeschränkt ist.

Die implantierten Platten, Schrauben, Nägel oder Drähte werden frühestens nach 12 Monaten entfernt, während die Prothesen für das restliche Leben im Körper verbleiben.

Operation eines Oberarmbruchs

Wann ist eine Operation nötig?

Prinzipiell gibt es beim Oberarmbruch die Möglichkeit der konservativen und die der operativen Versorgung. Für eine konservative Therapie (Ruhigstellung im Gipsverband) sind spezielle Voraussetzungen zu erfüllen: Zum einen dürfen die zwei Bruchenden nicht gegeneinander verschoben sein. Die zwei Bruchenden dürfen außerdem nicht mehr als einen Zentimeter weit auseinander stehen. Dies ist bei der Mehrheit der Fälle einer Oberarmkopffraktur (Humeruskopffraktur) zutreffend.

Treffen die genannten Voraussetzungen nicht zu, so muss eine Oberarmkopffraktur operativ versorgt werden. Neben verschobenen, abgerutschten und weit auseinander stehenden Frakturen müssen auch alle Trümmerfrakturen chirurgisch therapiert werden. Desweiteren werden alle offenen Brüche (bei denen der Knochen nach außen hin sichtbar wird) und Brüche mit Verletzungen von Weichteilen, Nerven oder Blutgefäßen chirurgisch versorgt. Auch alle Brüche, die das Gelenk (im Falle des Oberarms also Schulter- oder Ellenbogengelenk) mit einbeziehen, müssen operiert werden. Solche Brüche würden unter einem einfachen Gipsverband ohne Operation nicht richtig zusammenwachsen und so dauerhaft für Schmerzen und Funktionseinschränkungen führen.

Anders verhält es sich bei einem Bruch in der Mitte des Oberarms (Humerusschaftfraktur). Diese Brüche werden überwiegend chirurgisch versorgt. Die Ausnahme bilden unkomplizierte Brüche des Oberarmschafts bei Kindern, welche häufig konservativ versorgt werden können. Im Allgemeinen hängt die Entscheidung vom Alter des Patienten, der Knochendichte, anderen Vorerkrankungen und weiteren Faktoren ab und ist so letztlich eine individuelle Entscheidung, um dem Patienten die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen.

Welche Möglichkeiten der OP gibt es (Platte/Nagel)?

Eine Fraktur des Oberarmkopfes kann durch verschiedene Osteosynthese-Techniken, also Techniken, den Knochen zusammenzusetzen, operiert werden. Hierzu kommt zum einen der Einsatz von Spickdrähten in Frage, die minimal-invasiv, das heißt ohne große Schnitte, eingesetzt werden können. Auch sogenannte Marknägel können minimal-invasiv eingesetzt werden. Sie kommen im Innenraum des Knochens (Markraum) zu liegen und fixieren so von innen die Bruchstücke des Oberarms. Eine weitere Möglichkeit der Versorgung sind Metallplatten, die vor allem bei gelenknahen Knochenbrüchen und bei Kindern eingesetzt werden. Falls der Oberarmkopf zu stark beschädigt wurde, muss er durch eine Metallprothese ersetzt werden. Brüche im Bereich des Oberarmschafts können entweder durch den Einsatz einer Platte oder eines Marknagels versorgt werden.

Bestehen mehrere Verletzungen, z.B. im Rahmen eines Verkehrsunfalls, oder liegt ein ausgeprägter Weichteilschaden vor, so kann auch ein Fixateur externe angelegt werden. Hierbei handelt es sich um ein Drahtgestell, das durch Pins im Knochen verankert ist und von außen die Bruchenden fixiert. Auch bei Kindern kann dieses Gestell zum Einsatz kommen.

Dauer

Dauer der gesamten Behandlung

Die gesamte Behandlung eines Oberarmbruches kann sich bis hin zur vollen Belastbarkeit über mehrere Wochen und Monate erstrecken. Bei jüngeren Menschen mit guter Knochenstruktur und unkomplizierten Brüchen vollzieht sich die Knochenheilung hierbei deutlich schneller. Wie lange ein Gipsverband notwendig ist, hängt von der Geschwindigkeit der Knochenheilung ab.

Den Heilungsprozess verfolgt der Arzt, indem er in regelmäßigen Abständen Röntgenbilder des Arms erstellt. So kann er entscheiden, wann der Gips abgenommen werden kann. Meist ist dies nach ca. vier bis zehn Wochen der Fall.

Nach einer Operation erfolgt die Knochenheilung durch die Fixierung der Bruchenden durch Nägel oder Platten generell schneller. Nach der Ruhigstellung schließt sich eine funktionelle Therapie (z.B. physiotherapeutische Übungen) an, um die Kraft und Bewegungsfreiheit des Arms wiederherzustellen. 

Dauer der Heilung

Bis zur Heilung im Sinne einer kompletten Belastbarkeit und Schmerzfreiheit vergehen bei einem Oberarmbruch meist mindestens mehrere Wochen. Durch die Fixierung des gebrochenen Arms während einer Operation wird die Knochenheilung beschleunigt. Oft ist jedoch eine konservative Therapie ausreichend. Dazu muss der Arm für ca. vier bis zehn Wochen in einem Gipsverband ruhiggestellt werden. Danach folgt ein funktionelles Training im Sinne einer Physiotherapie. Hierbei soll der Patient seine Kraft und Bewegungsfreiheit im Arm wiedererlangen.

Bis dieses Ziel erreicht ist und der Betroffene wieder Sport treiben darf können mehrere Wochen vergehen. Dies hängt im Wesentlichen vom Alter und der Qualität der Knochenstruktur des Patienten ab. In jedem Fall ist es ratsam, sich an die Empfehlungen des behandelnden Arztes zu halten, um Rückfälle und dauerhafte Schmerzen und Einschränkungen zu verhindern.

Dauer der Heilung beim Kind

Aufgrund einer besseren Regenerationsfähigkeit heilen Knochenbrüche bei Kindern hier schneller aus als beim Erwachsenen. Daher können unkomplizierte Brüche des Arms beim Kind auch konservativ versorgt werden. Hierzu muss der Arm eingegipst und in einer Schlaufe (sog. Gilchrist-Verband) getragen werden. Der Gips wird abhängig vom Alter des Kindes ca. vier Wochen lang getragen.

Zwischendurch macht der Arzt weitere Röntgenaufnahmen, um den Heilungsverlauf zu beurteilen und festzustellen, wann der Gips entfernt werden kann. Bei einer Operation werden die beiden Bruchenden durch einen Nagel oder eine Platte nahe aneinander geführt, sodass die Fraktur direkt heilen kann. Dies geschieht dann schneller als bei einer rein konservativen Versorgung.

Auch bei Kindern ist eine funktionelle Therapie (z.B. Physiotherapie) nach der Ruhigstellung nötig, um die Bewegungsfreiheit wieder voll herzustellen. Bis zur vollen Belastbarkeit können so mehrere Wochen und Monate vergehen, abhängig vom Alter des Kindes, der Lokalisation und Komplexität des Bruches.

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Dauer der OP

Wie lange die Operation eines Oberarmbruches dauert, hängt in erster Linie von der Lokalisation und der Komplexität des Bruches ab. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Operation eines Oberarmbruchs zwischen dreißig Minuten und mehreren Stunden dauern kann.

Liegt ein einfacher Bruch vor, so lässt sich dieser relativ schnell repositionieren und mithilfe eines Nagels oder einer Platte fixieren. Im Falle von komplizierteren Brüchen, die beispielsweise ein Gelenk mit einbeziehen, muss deutlich mehr Zeit eingeplant werden.

Liegt eine Trümmerfraktur des Oberarmkopfes vor, so muss dieser durch ein Implantat ersetzt werden, was auch mit einer längeren OP-Dauer verbunden ist. Treten Komplikationen auf, was beispielsweise bei einer schlechten Knochenstruktur bei älteren Menschen der Fall sein kann, so kann sich die Operation ebenfalls deutlich verzögern.

Dauer des Gipses

Wie lange bei einem Oberarmbruch ein Gipsverband getragen werden muss, ist von vielerlei Faktoren abhängig. Zunächst ist die Lokalisation des Bruches entscheidend: So macht es einen Unterschied, ob sich der Bruch am Oberarmkopf oder -schaft befindet. Außerdem ist natürlich entscheidend, ob der Gips die alleinige Therapie darstellt oder ob der Gips nach einer Operation angelegt wurde. Während einer Operation werden die Bruchenden unter Verwendung von Nägeln, Platten oder Drähten aneinander fixiert. Dies führt zu einer direkten Knochenheilung, die viel schneller erfolgt als die Knochenheilung bei einer konservativen Therapie. Desweiteren hängt die Tragedauer vom Alter des Patienten ab, je älter desto langsamer verläuft tendenziell die Knochenheilung. Bei Kindern heilt ein Knochenbruch meist besonders schnell aus. Bei Erwachsenen muss der Gipsverband ca. vier bis zehn Wochen lang getragen werden. Der Arzt kontrolliert den Heilungsverlauf zwischendurch mit Röntgenaufnahmen und kann so entscheiden, wie lange der Gips noch getragen werden muss.

Diagnose

Die Diagnose eines Oberarmbruchs muss individuell an die Situation angepasst werden. Bei schweren Unfällen beispielsweise spielt der Bruch am Oberarm nur eine untergeordnete Rolle und es sollten zunächst lebensbedrohliche Verletzungen diagnostiziert und therapiert werden. Oberarmbrüche, welche mit einer erheblichen Verschiebung der Knochenfragmente einhergehen stellen üblicherweise eine Blickdiagnose dar, da die Fehlstellung des Oberarmes zwangsläufig auf einen Oberarmbruch hinweist. Gleiches gilt für offene Brüche bei denen einzelne Knochenfragmente aus der Haut herausragen.

Bei weniger eindeutigen Oberarmbrüchen steht die Anamnese zu Beginn der Diagnosefindung im Vordergrund. Hierbei sind besonders die wahrgenommenen Symptome sowie der Unfallhergang für die Diagnose wichtig. Anhand des Unfallhergangs kann die Höhe und die Richtung der Gewalteinwirkung abgeschätzt werden und einen Hinweis darüber liefern, welcher Belastung der Knochen und das umliegende Weichteilgewebe ausgesetzt waren. Nach der Anamnese erfolgt typischerweise die körperliche Untersuchung der betroffenen Person, wobei besonders die Symptome des verletzten Oberarmes im Vordergrund der Untersuchung stehen.

Um Sicherheit über das Vorliegen eines Oberarmbruchs zu bekommen sowie die Art des Bruchs einschätzen zu können werden bildgebende Methoden verwendet. Es kommen je nach Verletzungsbild, Verfügbarkeit der Geräte sowie individuelle Faktoren des Betroffenen Röntgengeräte, Computertomographen, sowie Magnetresonanztomographen zum Einsatz. Blutungen unter der Haut können außerdem gut mit einem Ultraschallgerät dargestellt werden.

Prognose

Die individuelle Prognose nach einem Oberarmbruch hängt ganz entscheidend von dem Schweregrad der Verletzung, der Art des Bruchs sowie von individuellen Faktoren des Betroffenen ab. Knochen stellen Gewebe dar, welche nur sehr langsam heilen. Aus diesem Grund ist die Prognose in aller Regel zwar als gut einzuschätzen, die Heilungsdauer jedoch von relativ langer Dauer. Ziel jeder Therapie nach einem Oberarmbruch ist die uneingeschränkte, schmerzfreie Bewegung des Oberarmes im Ellenbogen sowie Schultergelenk. Besonders dann, wenn es sich um einen einfachen Bruch ohne Verschiebung der Fragmente handelt ist die Prognose auch durch eine konservative Therapie als sehr gut einzuschätzen. Bei einer operativen Versorgung der Verletzung kommen Risikofaktoren der Operation hinzu, welche die Prognose insgesamt verschlechtern können. Hierzu zählen Verletzungen der Strukturen des Oberarmes während der Operation sowie das Risiko der benötigten Narkose.

Offene Oberarmbrüche haben ebenfalls eine schlechtere Prognose. Besonders die Gefahr einer Infektion ist bei einem offenen Bruch erheblich höher als bei einem geschlossenen Oberarmbruch. Wenn die einzelnen Knochenfragmente stark verschoben sind besteht ebenfalls die Gefahr einer Verletzung der umliegenden Weichteile wie Gefäße oder Nerven. Eine Schädigung dieser Strukturen kann den Behandlungserfolg erhebliche einschränken und damit die Prognose des Bruchs verschlechtern.

Prophylaxe

Oberarmbrüche entstehen in der Regel durch erhebliche Krafteinwirkungen welche üblicherweise bei Unfällen oder beim Sport auftreten. So kann eine generelle Prophylaxe vor der Entstehung der am häufigsten auftretenden Oberarmbrüche nicht empfohlen werden. Allenfalls ein vorsichtiger Umgang bei Sportarten, welche für KOberarmbrüche bekannt sind wird hier empfohlen.

Erkrankungen, welche zu einer verringerten Knochenstabilität führen sollten wenn möglich behandelt werden um das Auftreten eines Oberarmbruchs zu verhindern. Besonders dann, wenn die Möglichkeit von Knochenmetastasen oder einer Osteoporose besteht, ist eine Diagnostik und Therapie der Erkrankung zielführend für eine erfolgreiche Prophylaxe vor der Entstehung eines Oberarmbruchs.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.11.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024