Symptome der Sarkoidose

Einleitung

Sarkoidose-Granulome können sich prinzipiell in jedem beliebigen Organ des Menschen bilden. Die möglichen Symptome, welche betroffene Patienten zeigen, weisen eine große Variabilität auf.

Die Vielfalt der Symptome betrifft vor allem die chronische Form der Sarkoidose.

Am häufigsten sind Lunge und Lungenhilus-Lymphknoten betroffen, aber auch Leber, Milz, die Haut, übrige Lymphknoten, Muskulatur, Augen, Herzmuskelgewebe, das zentrale Nervensystem, Knochen sowie Tränen- und Speicheldrüsen können betroffen sein.

Es kommt manchmal durchaus vor, dass die Sarkoidose in einem noch symptomfreien Stadium zufällig im Zuge eines Röntgen-Thorax-Bildes anhand der Lungenlymphknoten-Schwellung entdeckt wird.

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Symptome einer Sarkoidose

In 20% der Fälle einer Sarkoidose tritt weiterhin Symptome der Behinderung der Nasenatmung, also ein Befall des oberen Respirationstraktes auf. Betroffene Lymphknoten sind vergrößert, von fester, gummiartiger Konsistenz, gut verschieblich und nicht schmerzhaft.

Etwa jeder vierte Sarkoidosepatient erleidet auch Veränderungen an den Augen, hier steht eine sogenannte Uveitis, also eine Entzündung der Uvea, der mittleren Augenhaut, im Vordergrund.
Leber und Milz können vergrößert sein, ist das Herz betroffen, so können Herzrhythmusstörungen auftreten.

Auch das zentrale Nervensystem kann von einer Granulombildung betroffen sein, hier kann es zu verschiedensten Symptomen kommen, z.B. Seh- und Hörstörungen, abhängig von der genauen Lokalisation des Granuloms.

All diese Symptome können bei einer Sarkoidose-Erkrankung auftreten, die Zusammenstellung und letztendliche Ausprägung der einzelnen Symptomkomplexe variiert jedoch meist erheblich.

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Fieber und Abgeschlagenheit bei einer Sarkoidose

Vor allem bei der akuten Form der Sarkoidose kommt es oft zum Auftreten von allgemeinen Symptomen.

Dazu gehört eine Minderung der Leistung, Müdigkeit und das Gefühl der Abgeschlagenheit. Häufig tritt auch Fieber bis über 38°C auf. Ebenso kommt es bei ca. der Hälfte aller Betroffenen zu Gelenkschmerzen, Übelkeit und Störungen der Verdauung.

Hin und wieder kommt es auch zum Gewichtsverlust, da der Körper durch die Erkrankung sehr angestrengt ist und viel Energie verbraucht.

Lymphknotenschwellung bei einer Sarkoidose

Die Lymphknoten spielen bei der Sarkoidose Erkrankung eine große Rolle, da sie in den meisten Fällen mit betroffen sind und sich vergrößern. Oft ist die Lymphknotenschwellung ein erstes Anzeichen der Sarkoidose. In der Regel ist sie schmerzlos.

Die Vergrößerung ist oft in der Leiste oder in der Achselhöhle lokalisiert und kann unter Umständen selbst getastet werden. Auch die Lymphknoten in der Lunge sind meist vergrößert, was bei der Diagnose der Sarkoidose im Röntgenbild der Lunge beobachtet werden kann.

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Typische Symptome einer chronischen Sarkoidose

Eine chronische Sarkoidose hat im Unterschied zur akuten Sarkoidose einen schleichenden Verlauf. Dies bedeutet, dass die Erkrankung lange unbemerkt bleibt, da die Symptome über längere Zeit kaum oder nicht vorhanden sind. Bei einer chronischen Sarkoidose können alle Organe betroffen sein, weswegen die Symptome sehr unterschiedlich sein können.

In ca. 90% der Fälle ist die Lunge betroffen, was sich bei einer chronischen Sarkoidose allerdings im Unterschied zur akuten Form kaum äußert. Gelegentlich können Reizhusten und Atemnot unter körperlicher Belastung auftreten. Auch die Lymphknoten sind fast immer betroffen, was sich meist in einer schmerzlosen Schwellung im Bereich der Leiste oder Achselhöhle äußert.

Auch die Augen und die Haut sind häufiger bei einer chronischen Sarkoidose betroffen. Dies äußert sich oft in Augenentzündungen mit Sehstörungen, Schmerzen und Rötungen des Auges, sowie verschiedenen Hautausschlägen, vor allem an den Unterschenkeln oder im Bereich des Gesichts. Aber auch alle anderen Organe, wie die Leber, Nieren, das Nervensystem oder das Herz können betroffen sein, was je nach Befall unterschiedliche Symptome verursacht. Letzteres kann beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen führen.

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Symptome an der Lunge

Das Organ, das am häufigsten sowohl bei einer akuten, als auch bei einer chronischen Sarkoidose betroffen ist, ist die Lunge.

Vor allem bei der akuten Form kommt es dabei zu einem ausgeprägten Reizhusten, der häufig trocken ist. Auch Atemnot tritt häufig vor allem unter Belastung auf, was für die Betroffenen sehr einschränkend sein kann. Außerdem treten Schmerzen im Bereich der Brust auf. Viele beschreiben auch ein Druckgefühl mit einer unangenehmen Last im Brustraum. Hinzu kommt das Anschwellen der Lymphknoten im Bereich der Lungenwurzel, was im Röntgenbild der Lunge typischerweise zu sehen ist.

Bei der chronischen Sarkoidose ist der Befall der Lunge hingegen oft eher symptomlos. Dadurch wird das Risiko erhöht, dass die Sarkoidose erst spät erkannt wird, was gelegentlich sogar nur zufällig passiert. Kommt es zum Auftreten von Symptomen bei der chronischen Form, sind diese vor allem ein Reizhusten und das Auftreten von Atemnot unter körperlicher Anstrengung.

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Symptome an der Haut

Auch die Haut zeigt bei der Sarkoidose Erkrankung häufig Symptome, die sich in verschiedenen Formen äußern können.

Bei der chronischen Sarkoidose ist die Haut in 20-50% der Fälle betroffen. Oftmals treten erste Hauterscheinungen vor dem Befall anderer Organe auf und können daher als erstes Anzeichen für den Verdacht nutzen. Eine mögliche Ausprägung ist das sogenannte Erythema nodosum, also eine knotige Rötung des Fettgewebes unter der Haut. Diese tritt häufig an den Unterschenkeln auf und ist bei Druck sehr schmerzhaft.

Eine weitere Form ist die Lupus pernio, bei der es zum Befall der Haut im Bereich der Nase und Wangen kommt. Hierbei bilden sich rötliche Hautbeläge mit kleinen Knötchen, die beispielsweise die Nase knollig aussehen lassen. Auch ältere Narben können von der Sarkoidose befallen sein, wodurch sich die Farbe ins Bläuliche verändert und sich das Narbengewebe entzündet.

Bei dem sogenannten Löfgren-Syndrom, einer Kombination aus drei typischen Symptomen, kommt es ebenfalls zum Auftreten des Erythema nodosum an den Unterschenkeln.

Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? Ausführliche Informationen können Sie in unserem nächsten Artikel nachlesen: Sarkoidose der Haut - Ursachen, Symptome und Therapie

Symptome an den Gelenken

Bei einer Sarkoidose kann es auch zu Symptomen an den Gelenken kommen. Dabei können alle Bestandteile des Gelenks, also sowohl die Knochenenden, als auch die Gelenkflüssigkeit oder darüber ziehende Sehnen, entzündet sein.

Unabhängig davon, welche Struktur betroffen ist, kommt es stets zum Auftreten von Schmerzen. Diese werden dementsprechend stärker, wenn das Gelenk bewegt wird. Am stärksten werden die Schmerzen, wenn das Gelenk stark belastet wird, wie z.B. im rechten Kniegelenk bei dem Springen auf dem rechten Bein. Häufig kommt es beim dem Fortschreiten der Sarkoidose auch zum Befall der umliegenden Weichteile, wodurch die Beweglichkeit des Gelenks zunehmend eingeschränkt wird.

Bei der akuten Sarkoidose kann es zur sogenannten Polyarthritis kommen, was bedeutet, dass mehrere verschiedene Gelenke entzündlich verändert werden. Auch bei dem Löfgren-Syndrom kommt die Polyarthritis vor, hierbei sind vor allem die Sprunggelenke betroffen. Aber auch bei der chronischen Sarkoidose kommt es häufig zum Befall der Gelenke.

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Symptome an den Augen

Zu einem Befall der Augen kommt es in 25-60% aller Fälle bei einer Sarkoidose. Dabei kann jede Struktur des Auges davon betroffen sein. Häufig kommt es zu einem beidseitigen Befall, also sind in der Regel beide Augen betroffen. Da der Augenbefall häufig unbemerkt bleibt, sollte bei der Diagnose der Sarkoidose stets eine augenärztliche Untersuchung stattfinden.

Die häufigste Äußerung der Sarkoidose an den Augen ist die sogenannte Uveitis, also die Entzündung der mittleren Augenhaut. Dabei kommt es bei der vorderen Uveitis häufig zu Schmerzen und einer Rötung des betroffenen Auges. Des Weiteren reagieren die Betroffenen häufig sensibler auf Licht. Die hintere Uveitis ist hingehen eher symptomarm.

Aber auch die Iris, also die Regenbogenhaut, kann von der Sarkoidose betroffen sein. Dabei kommt es ebenfalls vor allem zu Schmerzen und einer erhöhten Lichtempfindlichkeit. Bleibt der Befall der Augen unbemerkt, kann es auch zur Beeinträchtigung des Sehnervs mit dauerhaften Sehstörungen kommen, weswegen das frühzeitige Aufsuchen eines Augenarztes sehr wichtig ist.

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Symptome am Herzen

Die Sarkoidose kann bei der chronischen Form auch das Herz betreffen, wobei dies oft ohne Symptome bleibt. Treten jedoch Symptome auf, können diese sehr vielseitig sein. Wenn sich entzündliches Gewebe der Sarkoidose an den Nerven des Herzens bildet, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Auch ein Perikarderguss, also eine Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel, kann entstehen, was zu Atemnot, vor allem unter Belastung, führen kann.

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Symptome an der Niere

Zu den Symptomen einer Sarkoidose an der Niere gehört vor allem eine erhöhte Ausscheidung von Kalzium. Dieser wird auch als Hyperkalzurie bezeichnet. Da die Niere nicht darauf ausgerichtet ist, so viel Kalzium auszuscheiden und dadurch der Elektrolythaushalt durcheinandergerät, kann dies schwere Folgen haben.

Bei einer fortgeschrittenen Sarkoidose kann es sogar zur Niereninsuffizienz kommen und die Niere ist nicht mehr in der Lage, ihre Funktion auszuüben. Dadurch kann es beispielsweise zu einer vermehrten Ansammlung von Wasser im Körper kommen.

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Symptome einer typischen Sarkoidose Löfgren-Syndrom

Das Löfgren-Syndrom ist eine Form der akuten Sarkoidose, die mit einer typischen Kombination von Symptomen einhergeht und vor allem bei Frauen auftritt. Es handelt sich dabei um eine sehr akute Erkrankung, die schnell behandelt werden muss.

Zu der klassischen sogenannten Symptomentrias gehören das Erythema nodosum, die Arthritis und eine bihiliäre Lymphadenopathie. Das Erythema nodosum ist eine bestimmte Art von Hautausschlag mit einer knotigen Rötung des Fettgewebes unter der Haut. Es tritt vor allem an den Unterschenkeln auf und ist auf Druck sehr schmerzhaft für die Betroffenen.

Die Arthritis, also die Entzündung der Gelenke, tritt bei dem Löfgren-Syndrom vor allem an den Sprunggelenken auf, kann aber auch die Knie oder Ellenbogen betreffen.

Unter der bihiliären Lymphadenopathie versteht man die krankhafte Veränderung der Lymphknoten an beiden Lungenwurzeln, also sowohl von der rechten, als auch der linken Lunge.

Des Weiteren können bei einem Löfgren-Syndrom allgemeinere Symptome auftreten. Hierzu gehören Fieber, das Gefühl der Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Auch Muskelschmerzen und Husten können vorkommen.

Lesen Sie an dieser Stelle auch unsere Hauptseite zum Löfgren-Syndrom: Löfgren-Syndrom - Was steckt dahinter?​​​​​​​

Typen der Sarkoidose

Andernfalls schleicht sich die chronische Form der Sarkoidose oft sehr langsam über Monate ein, erste Symptome wie Mattigkeit, Atemnot bei Belastung, Gewichtsverlust und Husten können auftreten, bevor sich die Krankheit dann in verschiedenen Organen oder auch nur einem Organ manifestiert.

Bei über 90% der Patienten mit Sarkoidose ist die Lunge befallen, hier unterscheidet man anhand eines Röntgenbildes verschiedene Typen der Erkrankung:

  • Typ 1: beidseitig eine diffuse Vergrößerung der Lungenwurzel (an der Lungenwurzel treffen Gefäße, Bronchien und Lymphknoten aufeinander);
  • Typ 2: beidseitig eine diffuse Vergrößerung der Lungenwurzel und außerdem Veränderungen des Lungengewebes, z.B. Knötchenbildung;
  • Typ 3: Veränderungen des Lungengewebes ohne Vergrößerung der Lungenwurzel;
  • Typ 4: chronische Veränderung des Lungengewebes von mehr als 2 Jahren Dauer mit bindegewebigem Umbau (Strang- und Narbenbildung, Zysten und Blasen können sich bilden);

Auch das Löfgren Syndrom stellt eine besondere Form der Sarkoidose dar, die insbesondere junge Frauen betrifft. Lesen Sie mehr dazu unter: Alles zum Thema Löfgren Syndrom

Zusammenfassung

Die Symptome einer Sarkoidose können sehr vielseitig sein, da die Sarkoidose eine systemische Erkrankung ist, die also den ganzen Körper betrifft und Auswirkungen auf jedes Organ haben kann. Das bekannteste und am häufigsten befallene Organ ist die Lunge, wodurch die Betroffenen typischerweise Atemnot, Husten und Schmerzen im Bereich der Brust haben.

Vor allem bei der chronischen Sarkoidose kommt es auch zum Befall anderer Organe, wie beispielsweise der Haut, was sich durch verschiedene Arten von Ausschlägen äußern kann. Typisch ist auch der Befall der Lymphknoten mit einer Schwellung, häufig in der Leiste oder den Achselhöhlen. Außerdem gibt es ein paar besondere Syndrome, wie z.B. das Löfgren-Syndrom, das sich in einer klassischen Konstellation einiger Symptome äußert.

Wir empfehlen Ihnen auch unsere Hauptseite zu: Alles zum Thema Sarkoidose

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.02.2012 - Letzte Änderung: 19.07.2023