Das Zahnimplantat ist ein Metallstift, in der Regel aus Titan, der als Ersatz einer Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt wird.
Ein Zahnimplantat ist ein Metallstift, meist aus Titan, der als Ersatz einer Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt wird.
Nach einer großzügigen Abheilungsphase (bis zu 4 – 6 Monate) wird auf diesem Zahnwurzelersatz der Zahn rekonstruiert, das heißt, eine Zahnkrone, Zahnbrücke oder Ähnliches aufgesetzt.
Da diese Aufsätze aus gewebefreundlichen Materialien gefertigt sind, besteht die Gefahr, dass sich Bakterien dort ansiedeln und Plaque entsteht. Plaque ist ein Bio-Film, der hauptsächlich aus Speiseresten und Abfallprodukten des bakteriellen Stoffwechsels besteht.
Die Plaque kann zur Entstehung von tiefen Zahnfleischtaschen führen, über die weitere Bakterien in die Umgebung des Zahnimplantats einwandern können.
Zahnimplantate können unter Umständen dadurch nicht regelrecht mit dem Kieferknochen verwachsen und müssen entfernt werden.
Durch die bakterielle Besiedlung kann es auch zu entzündlichen Prozessen und/oder der Bildung von Abszessen kommen.
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Zahnimplantat
(= künstliche Zahnwurzel)
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Chirurgische Eingriffe wie dieser werden natürlich unter Narkose oder lokalanästhetischer Betäubung durchgeführt. Schmerzen können aber dennoch auftreten, wenn die Betäubungsmittel nicht wirken. Die häufigste Ursache für ein Lokalanästhetikaversagen ist eine vorliegende Entzündung. Der pH-Wert ist im Entzündungsherd zu niedrig, als dass die Spritzen richtig wirken könnten, da das Umgebungsmilieu durch Zellausscheidungen sauer ist und der Wirkstoff der Anästhesie nicht an seinen Wirkungsort gelangen kann.
Erfahren Sie hier mehr zur Betäubung: Vollnarkose beim Zahnarzt
Der Grund, ein Implantat überhaupt entfernen zu müssen, ist eben oft eine Entzündung des Knochens im Bereich des Implantatkörpers. Bei akuter Entzündung reicht eventuell eine einfache Lokalanästhesie nicht aus. Je nach Größe des chirurgischen Eingriffs muss dann eine größere Operation mit einer Narkose erfolgen.
Nach der Entfernung können wiederum Schmerzen auftreten, da schließlich die Weichteile aufgeschnitten und beim Nähen gestochen wurden. Außerdem wird ein Stück Knochen aus dem Kiefer entfernt. Das wird der Körper auch merken. Deshalb ist es ratsam, nach der Operation weiterhin Schmerzmittel einzunehmen.
Die Kosten variieren je nach Aufwand und Dauer der Operation. Lockere Implantate, die zum Beispiel durch eine chronische Periimplantitis (Zahnhalteapparat-Entzündung, siehe Artikel Parodontose) nicht mehr im Knochen verankert sind, lassen sich wie ein Zahn mit der Zange entfernen. Dabei reicht meist eine einfache Betäubung aus. Die Kosten sind bei einer kleinen OP geringer.
Ist der Eingriff aufwendiger, also muss das Implantat aus dem Knochen gefräst werden, entstehen eventuell zusätzliche Knochen, da entsprechend auch mehr Materialien (Nahtmaterialien, Medikamente, Knochenersatzmaterial) und mehr Zeit gebraucht wird.
Die Kosten für eine Implantatentfernung können sich daher von 20€ bis 150€ erstrecken.
Für die Entfernung eines Implantates gibt es in der BEMA (Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen) keine Abrechnungsposition.
Das bedeutet, dass der Zahnarzt dies nicht über die Krankenkasse abrechnen kann. Es wird also folglich über die GOZ (Gebührenordnung für Zahnärzte) abgerechnet. Dies sind Privatrechnungen, die der Kassenpatient selbst zahlen muss.
Privatpatienten oder Patienten mit privater Zusatzversicherung können diese Rechnungen gegebenenfalls bei ihrer Krankenkasse einreichen. Insofern Implantate in dem Versicherungspakt miteingeschlossen sind, besteht die Möglichkeit, dass man etwas erstattet bekommt.
Gefäßverletzungen sind relativ häufig, jedoch auch einfach wieder zu beheben.
Eine Problematik ist, dass beim Herausfräsen Knochen verloren geht. Somit kann bei einem Implantat mit 4mm Durchmesser der Verlust bis zu 7 oder 8 mm groß sein kann. Wird das Implantat nicht gefräst, sondern herausgedreht, kann ein Knochenfragment abplatzen.
Zusätzlich kann es zur Schädigung der Nerven kommen, im Unterkiefer beispielsweise der große Leitungsnerv.
Generell besteht die Möglichkeit, erneut ein Implantat zu setzen. Allerdings kann man diese Aussage nicht verallgemeinern. Bei einigen Patienten kann nach einer Implantatentfernung direkt ein neues Implantat gesetzt werden.
Ansonsten muss eventuell erst der Knochen wieder aufgebaut werden. Entweder durch körpereigene Stoffe oder durch Knochenersatzmaterial.
Wichtig ist, dass das Gebiet um das Implantat herum bakterienfrei ist, damit es nicht erneut zu einer Entzündung kommt.
Im Zuge dessen entstehen Lockerungen des Zahnimplantats und eine Entfernung wird unumgänglich.
Sowohl der behandelnde Zahnarzt, als auch der Patient selbst kann dazu beitragen diese Risiken zu minimieren. Auf Seiten des Zahnarztes ist ein besonders hygienisches Vorgehen während der Operation, also dem eigentlichen Einsetzten des Implantats, notwendig.
Auch die Wahl des idealen Materials vermindert die Gefahr der Entstehung von Entzündungen und Abszessen.
Der Patient selbst sollte nach der Implantation besonderes Augenmerk auf eine umfangreiche, sorgfälltige Mundhygiene legen. Es empfiehlt sich die vorsichtige Anwendung von Zahnseide und/oder Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalraumbürsten).
Des Weiteren haben Studien ergeben, dass der Konsum von Tabakwaren im Anschluss an die Operation die oben genannten Risiken begünstigt. Aus diesem Grund ist es Rauchern dringend angeraten nach dem Einsetzten eines Zahnimplantats für einige Wochen auf das Rauchen zu verzichten.
Außerdem sollte der Patient sich unbedingt an die abgesprochenen Folgetermine halten und bei Problemen in engen Kontakt mit der Zahnarztpraxis stehen.
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