Achillessehne dehnen

Einleitung

Bei der Achillessehne handelt es sich um die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Dennoch ist es eine Struktur, die häufig Schmerzen auslösen kann und dann medizinischer Aufmerksamkeit bedarf. Dehnübungen können, je nach Ursache der Beschwerden, helfen, die Symptome zu lindern.

Verkürzungen, die in der Achillessehne und der benachbarten Muskulatur auftreten, sind ein häufiges Problem vieler Menschen, vor allem treten sie jedoch bei Langstreckenläufern und anderen Leistungssportlern auf. Aber auch andere Erkrankungen oder eine Rehabilitation nach einer Operation können dafür sprechen, die Achillessehne häufiger zu dehnen.

Um diesen krankhaften Veränderungen vorzubeugen sowie die Heilung nach einer Operation zu beschleunigen und zu unterstützen, bieten sich Dehnübungen an, die einfach durchzuführen sind. Bei schweren Erkrankungen und der Nachbehandlung einer Operation gilt jedoch, dass die Übungen stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt und Physiotherapeuten durchzuführen sind, damit Schäden vermieden werden können.

Durchführung

Es gibt unterschiedliche Methoden, die Achillessehne zu dehnen. Eine bekannte Methode stellt der einfache Ausfallschritt dar, bei dem ein Fuß einen weiten Schritt nach vorn gestellt wird, während der hintere Fuß komplett am Boden bleibt. Dies dehnt die Achillessehne des hinteren Fußes. Ein leichtes Wippen während der Durchführung kann die Dehnübung zusätzlich verbessern.

Eine weitere Methode kann mit Zuhilfenahme einer Treppe durchgeführt werden. So kann die betroffene Person mit beiden Füßen zur Hälfte auf einer Treppenstufe stehen und die Fersen abwechselnd nach oben und nach unten bewegen. Zwischendurch sollte etwa 20-30 Sekunden in einer Position verharrt werden. Um die Stabilität nicht zu verlieren bietet es sich an, sich gut am Geländer oder der Wand festzuhalten.

Der Zeitpunkt der Durchführung der Dehnübungen richtet sich nach den Beschwerden und den Gründen der Durchführung der Übungen. Da Dehnübungen nicht die Lösung aller Formen von Beschwerden der Achillessehne darstellen, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, der diese Gründe ermitteln und eventuell Tipps für weitere Maßnahmen geben kann. Bei Beschwerden, die sich auf eine Verkürzung der Achillessehne zurückführen lassen, sollten mehrmals täglich Dehnübungen von 30-sekündiger Länge durchgeführt werden.

Auch nach einer Operation kann es hilfreich sein, Dehnübungen der Achillessehne durchzuführen. Dies ist jedoch erst nach ca. 10-12 Wochen nach einer Operation zu empfehlen, damit die Sehne durch die Übungen nicht geschädigt wird. In jedem Fall ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt einzuhalten.

Auch bei einer chronischen Reizung der Achillessehne, wie sie häufig bei Sportlern vorkommt, können Dehnübungen helfen, die Beschwerden zu lindern.

Symptome

Es können unterschiedliche Symptome auftreten, die das Dehnen der Achillessehne nötig machen können. Besonders Langstreckenläufer sind von Reizungen und Verkürzungen der Achillessehne betroffen, welche durch eine regelmäßige Durchführung der Dehnübungen verringert und verhindert werden können. Es gilt jedoch zu beachten, dass Dehnübungen nicht die einzige Maßnahme sein können. Besonders eine Umstellung des Trainings ist in diesen Fällen nötig, um eine signifikante Besserung zu erreichen.

Schmerzen, welche beim Laufen immer dann auftreten, wenn die Achillessehne gedehnt wird, sprechen für das Vorliegen einer Reizung der Achillessehne oder eine Verkürzung der Muskulatur und der Sehne am betroffenen Bein. Die Schmerzen können eher dumpf und diffus wahrgenommen werden. So kann nicht immer die Achillessehne eindeutig als Ursache gedeutet werden. Auch eine spürbare Verhärtung der Muskeln der Wade sprechen für eine solche Problematik.

Ein weiteres, häufiges Symptom ist ein starker Schmerz, welcher bei mechanischem Druck auf die Sehne entsteht. So kann schon das Tasten der Sehne mit der Hand als schmerzhaft empfunden werden. Sollte die Erkrankung weiter fortgeschritten sein, kann es durch Narbenbildungen zu einer eingeschränkten motorischen Beweglichkeit des Sprunggelenks kommen.

Ursachen

Die häufigste Ursache, die zu Beschwerden in der Achillessehne führt, welche das Dehnen der Sehne erforderlich macht, ist eine Achillessehnenreizung sowie die Verkürzung der Sehne und der Wadenmuskulatur. Besonders bei Leistungssportlern und Langstreckenläufern besteht ein erhöhter Verdacht auf diese Problematik bei entsprechenden Symptomen. Generell kann das Krankheitsbild in einem akuten und einem chronischen Zustand vorliegen. In beiden Fällen kann sich das Dehnen der Sehne als sinnvoll erweisen.

Auch eine Operation kann eine Indikation sein, Dehnübungen der Achillessehne durchzuführen. Die Durchführung dieser Übungen dient der Erhaltung der Beweglichkeit der Sehne nach der Operation. Wichtig ist jedoch, in diesen Fällen nicht zu früh mit dem Dehnen zu beginnen, um die Heilung der Sehne nicht einzuschränken oder einen Sehnenriss zu provozieren.

Wann dehnen

Das Dehnen der Achillessehne ist nicht nur bei akuten Beschwerden sinnvoll. So kann sich das Dehnen der Sehne als Prophylaxe vor dem Auftreten von Reizungen und Verkürzungen der Struktur als sinnvoll erweisen. Besonders bei Personen, welche intensiven Sport betreiben, welche eine massive Belastung der Achillessehne mit sich bringt, können Dehnübungen Reizungen effektiv verhindern.

Das Dehnen der Sehne eignet sich außerdem gut nach einer Operation, um die Beweglichkeit der Strukturen zu erhalten. Das Dehnen der Achillessehne nach einer Operation derselben empfiehlt sich jedoch nicht vor Ablauf einer 10-12 wöchigen Schonungsphase der Sehne, die dem Heilungsprozess dienen soll.

Wann nicht dehnen

Nicht immer, wenn Beschwerden im Bereich der Sehne auftreten, ist es sinnvoll, die Sehne zu dehnen. In einigen Fällen kann das Dehnen der Sehne sogar den Heilungsverlauf stark beeinträchtigen. Generell gilt, dass Dehnübungen nicht durchgeführt werden sollten, wenn Schmerzen während dem Dehnen auftreten. Hier ist es sicherlich sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, welcher den Grund für die Schmerzen feststellen und individuelle Therapieoptionen erörtern kann.

Auch nach einer Operation der Sehne sollte zunächst keine Dehnung stattfinden. Nach einem Riss der Achillessehne muss diese operativ versorgt und vernäht werden. Erst wenn die Sehne genug Zeit hatte, adäquat zu heilen, können Dehnübungen bei der Remobilisation sinnvoll sein. Wann genau mit dem Dehnen begonnen werden sollte, kann individuell mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Meist ist dies nach etwa 10-12 Wochen nach der Operation zu empfehlen.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.07.2015 - Letzte Änderung: 14.08.2022