After

Einleitung

Als After bezeichnet man den Ringmuskel am Ende des Darmkanals. Er dient zur Kontrolle über Zurückhalten sowie Abgang von Stuhl aus dem Darm.

Symptome

Symptome, die häufig am After vorkommen können, sind zum einen Schmerzen, welche in vielen Fällen in direktem Zusammenhang mit dem Stuhlgang stehen und je nach Ursache von unterschiedlicher Qualität sein können, zum Beispiel stechend oder ziehend.

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Zum anderen kann der After bluten, was durch Anhaftung von Blut am Kot oder am Toilettenpapier zu erkennen ist. Des Weiteren treten nicht selten Afterjucken oder Brennen am After auf, was meist als sehr unangenehm empfunden wird.

Außerdem kann der After undicht werden, was man auch als Stuhlinkontinenz bezeichnet.

Ursache

Hinter Beschwerden des Afters stecken oft Probleme mit zu festem Stuhl, wodurch der After beim Stuhlgang durch zu starkes Pressen auf Dauer geschädigt werden kann, zum Beispiel rissig wird.

Auch Hämorrhoiden sind nicht selten Ursache von Beschwerden am After. Bestimmte Hauterkrankungen, wie etwa Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis oder Infektionen mit HPV oder einem Hautpilz können ursächlich sein.

Des Weiteren können in manchen Fällen allergische Reaktionen auf bestimmtes Waschmittel oder eine mangelhafte sowie eine übermäßige Hygiene des Afters Probleme bereiten.

Diabetiker sind auch für Beschwerden am After anfälliger.

In seltenen Fällen kann eine Krebserkrankung die Ursache für Beschwerden am After sein.

Therapie

Die Therapie von Beschwerden am After richtet sich in erster Linie nach der Ursache.

Diagnose

Die Diagnose wird meistens anhand einer ausführlichen Befragung zu den Beschwerden, einer anschließenden körperlichen Untersuchung und einer genaueren Beurteilung, durch eine sogenannte Spiegelung des Afters und des Enddarms, gestellt. In manchen Fällen kann noch die Untersuchung des Stuhls oder des Bluts hilfreich sein.

Prognose

Die Prognose ist sehr von der Ursache, den Behandlungsmöglichkeiten und dem Erfolg der Therapie abhängig. Meist bekommt man die Probleme am After jedoch gut in den Griff, was in manchen Fällen allerdings eine dauerhafte Pflege des Afters bedeutet.

Prophylaxe

Zur Prophylaxe von Beschwerden am After hilft es den Stuhlgang zu regulieren, das heißt den Stuhl weich zu halten und für einen regelmäßigen Stuhlgang zu sorgen, was mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und der Einnahme von beispielsweise Flohsamen machbar ist. Des Weiteren ist eine angemessene Hygiene sinnvoll, was bedeutet, dass der After regelmäßig vorwiegend nur mit Wasser und nicht mit starken Seifen gereinigt wird.

Anus präter

Als Anus präter wird ein durch einen operativen Eingriff künstlich hergestellter Darmausgang bezeichnet. Bei dieser Operation wird ein dem After vorgeschalteter Darmabschnitt als neues Ende des Darmes gewählt und an eine Stelle der Bauchwand angeschlossen, sodass nun darüber der Stuhl nach außen abgegeben werden kann. Dieser wird in der Regel von einem Plastikbeutel aufgefangen, der den Anus präter vor der Umwelt schützen soll. Er wird so um die Öffnung des künstlichen Darmausgangs geklebt, dass möglichst keine Bauchhaut mit dem Stuhl in Berührung kommt, da das die Haut schädigen könnte.

Der Anus präter bedarf einer besonderen Hygiene, was ein regelmäßiger Wechsel des Beutels und die sterile Reinigung der Stelle bedeutet.

Je nach Anlass wird der Anus präter entweder von einem Teil des Dünndarms oder des Dickdarms gebildet.

Beim Anus präter unterscheidet man eine temporäre, welche nach einer gewissen Zeit in einer weiteren Operation in den Ausgangszustand zurück gebracht wird, von einer endgültigen Form, die meist als letztmöglicher Behandlungsschritt gewählt wird.

Die Gründe für die Anlage eines Anus präter sind unterschiedlich, zum Beispiel kann eine Störung der Darmpassage bei Darmverschluss oder die therapeutische Entfernung eines irreversibel geschädigten Darmabschnittes oder eines Darmtumors oder eine funktionseinschränkende Verletzung des Darms durch etwa einen Unfall ursächlich sein.

Auch wenn ein Anus präter für die Betroffenen eine Einschränkung im alltäglichen Leben bedeutet, so stehen doch mittlerweile neue Beutelsysteme zur Verfügung, die den Umgang damit erleichtern und Dank Anleitung durch darauf spezialisierte Therapeuten kann die aufwändige Pflege auch gut in den Alltag integriert werden.

Afterjucken

Afterjucken ist ein relativ unspezifisches Symptom, das heißt, dass verschiedene Ursachen dahinter stecken können. Um eine Diagnose stellen zu können sind weiterhin also noch eine körperliche Untersuchung und eine genaue Betrachtung des Afters und des Enddarms nötig.

Hinter dem Afterjucken kann zum einen eine Schädigung der Haut stecken, beispielsweise ein Riss in der Schleimhaut, der durch zu hohen Druck beim Stuhlgang entstehen kann, oder Schuppenflechte sowie eine allergische Reaktion etwa Waschmittel oder aber eine Infektion mit einem Hautpilz. Des Weiteren können Hämorrhoiden Afterjucken hervorrufen, genauso wie Diabetes mellitus oder Morbus Crohn.

Hat man vergrößerte Afterfalten oder eine Fistel, so kann das Afterjucken auch daher kommen.

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In manchen Fällen tritt das Symptom Afterjucken auch bei einem Tumor am After auf.

Um die Ursache abzuklären und eine adäquate Behandlung einleiten zu können ist daher eine Vorstellung beim Arzt sinnvoll. Um Afterjucken vorzubeugen kann es hilfreich sein den Stuhl durch die Nahrung und Flüssigkeit, die man zu sich nimmt, so weich zu machen, dass beim Stuhlgang kein zu großer Druck aufgebaut werden muss, was Hämorrhoiden und Risse sonst fördern würde. Außerdem kann eine angemessene Hygiene des Afters förderlich sein. Dabei sollte keine starke Seife benutzt werden, da diese die empfindliche Schleimhaut zusätzlich reizen könnte und damit weiteres Afterjucken verursachen könnte.

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Afterbrennen

Afterbrennen tritt nicht selten im Zusammenhang mit Afterjucken auf. Dementsprechend ähneln sich die Ursachen.

Weit verbreitet bei den Ursachen sind die Hämorrhoiden oder ein Riss in der Schleimhaut des Afters durch zu harten Stuhl, sowie jegliche weitere Schädigungen an der Haut und Schleimhaut des Afters, zum Beispiel ein Ekzem oder Schuppenflechte. In manchen Fällen steckt eine Allergie gegen Waschmittel, Weichspüler oder Toilettenpapier mit bestimmten Zusatzstoffen dahinter. Sowohl eine mangelnde als auch eine übertriebene Hygiene des Afterbereichs mit Seife können die Hautoberfläche schädigen und Afterbrennen verursachen. Nach dem Verzehr von scharfem Essen, welches das sogenannte „Capsaicin“ beinhaltet, das meist für die verspürte Schärfe verantwortlich ist, kann es anschließend beim Stuhlgang zu Afterbrennen kommen, da das „Capsaicin“ an den Schmerzrezeptoren der Afterschleimhaut wirksam ist. In seltenen Fällen kann das Afterbrennen auch auf einen Tumor des Afters hinweisen. Bei lange anhaltendem ist es sicherlich sinnvoll einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache herauszufinden und dagegen angehen zu können.

Weitere Informationen zum Thema After

Weiterführende Informationen zu diesem Thema:

Weitere Informationen zu anatomischen Themen finden Sie unter: Anatomie A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.01.2016 - Letzte Änderung: 25.07.2023