Clont®

Einleitung

Clont® ist der Handelsname für das Antibiotikum Metronidazol.

Wirkweise

Wie jedes Antibiotikum schädigt es bestimmte Bakterien. Dabei ist die Wirkung von Clont® von der Abwesenheit von Sauerstoff abhängig: es kann nämlich nur schädlich auf die DNA von Zellen wirken, wenn sich kein Sauerstoff in der Umgebung befindet. Deshalb wirkt es nur bei sogenannten „anaeroben“ Bakterien und bestimmten Protozoen – tierischen Einzellern, die ebenfalls Infektionen verursachen können.
Anaerob bedeutet, dass diese Bakterien nur ohne Sauerstoff in der Umgebung wachsen können oder dass sie von Sauerstoff geschädigt werden. Sie wachsen also nur dann, wenn Clont® auch seine Wirkung entfalten kann.

Aufgrund dieser Wirkweise von Clont® ist keine schädliche Wirkung auf menschliche DNA, die sich in sauerstoffreicher Umgebung befindet, zu erwarten.

Clont® gelangt nach oraler Einnahme oder venöser Gabe gut in die Hirnflüssigkeit, in alle anderen Körperflüssigkeiten und in Knochen sowie Gelenke, wo es im Gegenteil zu vielen anderen Antibiotika gut wirkt. Es schädigt Bakterien jedoch auch, wenn es direkt auf die Haut oder auf Schleimhäute gegeben wird, was wichtig bei Infektionen der Genitalien ist.

Anwendungsgebiete

Eingesetzt wird das Antibiotikum Clont® bei verschiedenen Erkrankungen. Dazu gehören:

  • Eiteransammlungen im Hirn („Gehirnabszesse“)
  • Infektionen der Hirnhäute
  • Eiteransammlungen im Bauchraum
  • Infekte von Knochen und Gelenken
  • Infekte der Geschlechtsteile mit Protozoen
  • die Behandlung von Helicobacter pylori (ein Keim, der Magengeschwüre verursachen kann)
  • die sogenannte pseudomembranöse Enterokolitis, eine schwere, meist durch andere Antibiotika verursachte Infektion des Darm

Clont® wirkt besonders gut bei chronischen Entzündungen des Darmes (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), da es zusätzlich eine anti-entzündliche Wirkung hat. Auch bei einigen entzündlichen Hauterkrankungen wir der „Rosazea“ oder Dermatitis bringt Clont® eine nachweisbare Verbesserung der Symptomatik.

Risiken und Nebenwirkungen

Typische Nebenwirkungen von Clont® sind Kopfschmerzen und Übelkeit. Es kann nach Einnahme zu einem metallischen Geschmack im Mund kommen. Das Medikament kann den Urin rotbraun und Zungenpapillen schwärzlich verfärben.

Seltenere Nebenwirkungen betreffen das Nervensystem: kommt es nach der Einnahme zu Krampfanfällen, Störungen von verschiedenen Bewegungen (wie Stehen, Sitzen und Zeigen) oder zu Veränderung des Gefühls auf der Haut, sollte das Medikament sofort abgesetzt werden. Solche Störungen bilden sich nur langsam zurück.
Allergische Reaktionen können wie bei jedem Medikament ebenfalls vorkommen, treten aber nur selten auf.

Wichtig ist, während der Einnahme von Clont® auf Alkohol zu verzichten. Clont® verhindert den Abbau des Alkohols und kann deshalb zu starken Vergiftungssymptomen wie Zittern, Schwindel, Schweißausbrüchen, Juckreiz, Kopfschmerz, einem metallischem Geschmack im Mund, Angst und einem schnellerem Herzschlag führen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Antibiotika Nebenwirkungen

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.03.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021