So gefährlich ist eine Fistel im Mund

Einleitung

Wochenlang empfindet man einen unangenehmen Schmerz im Mundraum, speziell in der Nähe von einem Zahn. Der Schmerz plagt einen sehr, ein Gang zum Zahnarzt war aber bisher noch nicht möglich. Und plötzlich verschwindet der Schmerz. Hat sich die Entzündung um den Zahn wieder gelegt?

Wie lässt sich das plötzliche Nachlassen der Schmerzen erklären? Eine Fistel kann die mögliche Ursache sein. Sie könnte durch ihre röhrenförmige Verbindung das Nachlassen der Entzündung erklären. Doch was genau ist eine Fistel?

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Definition

Unter einer Fistel versteht man eine röhren- oder röhrennetzartige Verbindung zwischen einem inneren Hohlorgan (dies kann auch ein Abszess sein) und anderen Organen, oder zu der Körperoberfläche. Handelt es sich um ersteres, spricht man von inneren Fisteln, wie sie zum Beispiel zwischen Magen und Dickdarm entstehen können. Letzteres betitelt man als äußere Fistel.

Dies kann vom Darm zur Haut sein, oder wenn man es auf die Mundhöhle bezieht, von einem Abszess, der nun mit der Schleimhaut in Verbindung steht. Fisteln kommen nicht nur im Mund vor, sondern können sich überall ausbilden. Verschiedene Beispiele sind: Darmfisteln, Analfisteln, Vaginalfisteln oder auch Fisteln zwischen Gefäßen, wie die Carotis-Sinus-Cavernosus Fistel. Letzteres ist eine Gefäßanomalie zwischen Arterien und den venösen Blutleitern des Gehirns.

Alle Fisteln sind nicht von Geburt an vorhanden, sondern entstehen im Laufe eines Krankheitsbildes und sind pathologisch. Genauer betrachtet, kann man zwei Arten von Fisteln unterscheiden. Die Röhren- und die Lippenfisteln.
Die Röhrenfistel wird von Granulationsgewebe (junges Bindegewebe, das von vielen Kapillaren durchzogen ist und dadurch körnig erscheint) ausgekleidet. Sie kann, nachdem man die Ursache beseitigt hat, von alleine ausheilen. Anders sieht es mit den Lippenfisteln aus. Diese besitzt eine epitheliale Auskleidung (Zellschicht) und müssen, auch nach Heilung der Ursache, chirurgisch entfernt werden.

Es gibt drei Ursachen, die die Bildung einer Fistel bedingen. Dazu gehören auf der einen Seite chronische Entzündungen, wie beispielsweise Morbus Crohn (dabei handelt es sich um eine Darmerkrankung, die im gesamten Verdauungstrakt auftreten kann). Auf der anderen Seite kann auch aus einer akuten Entzündung, wie ein Abszess, sich eine Fistel bilden.

Ein Abszess ist eine neu entstandene Kapsel im Gewebe, die in ihrem Inneren Eiter enthält. Die dritte Möglichkeit ist eine Einwirkung von außen, wie ein Unfall oder eine Operation.
Die Aufgabe der Fistel ist dabei klar definiert. Durch ihre röhrenartige, hohle Form schafft sie einen neuen Weg, um den Eiter abtransportieren zu können. Besteht ein Abszess und die Entzündung weiterhin, sodass neuer Eiter hinzukommt, platzt entweder der Abszess oder der Körper bildet ein ableitendes System, nämlich die Fistel.

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Spezialfall Mundhöhle

Neben den Fisteln im Darmbereich, können sich natürlich auch Fisteln in der Mundhöhle bilden. Diese können aufgrund einer unbehandelten Wurzelentzündung entstehen. Diese hat unterschiedlich Ursachen, wie mangelnde Mundhygiene, sodass die Bakterien den Zahn befallen und seine Zahnhartsubstanz zersetzen, bis sie die Pulpa erreichen.

Äußerliche Faktoren, wie Rauchen, ungesunde Ernährung oder chronische Krankheiten, können die Kariesentstehung positiv beeinflussen und somit auch eine mögliche Entzündung. Wunden im Mund-Rachenraum, aber auch durch inkorrekten Zahnersatz entstandene Druckstellen, kommen als Ursache für eine Fistel in Frage. Der Körper versucht die unangenehmen Eindringlinge loszuwerden und aktiviert das Immunsystem, das sich mit einer Entzündungsreaktion äußert.

Wird die Entzündung nicht behandelt, nimmt diese weiter zu, die Zahnwurzel stirbt ab und das Knochengewebe kann angegriffen werden. Hat sich der Abszess, also der Entzündungsherd, mit einer Fistel versehen, die eine Verbindung zur Mundhöhle herstellt, kann sich der Eiter in den Mundraum hinein entleeren. Anders sieht es aus, wenn sich die Eiteransammlung in den Rachen ausbreitet, da dann die Gefahr des Erstickens droht.

Ist der Eiter durch die Fistel in die Mundhöhle geflossen, könnte man annehmen, dass damit das Problem gebannt sein müsste, denn der vorher sehr unangenehmen Schmerz, ist plötzlich verschwunden und auch der Eiter abgeflossen. Die Fistel lässt zwar den Eiter nach außen hin ab, sorgt aber nicht dafür, dass auch die Entzündung verschwindet. Diese bleibt weiterhin bestehen, sodass sie sich im Knochen ausbreitet und Gewebe zerstört.

Der nachlassende Schmerz kann damit ein gefährliches Trugbild sein. Die Fistel, bzw. ihre Öffnung in die Mundhöhle, ist nicht wirklich sichtbar. Wenn ist sie an der Mundschleimhaut als kleine Pustel zu erkennen, aus der sich die Flüssigkeit ergießt. Ein wirklicher Schmerz ist nicht mehr vorhanden, jedoch spürt man, dass in dem betroffenen Areal etwas nicht in Ordnung zu sein scheint, kann es aber nicht genau zuordnen.

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Schmerzen und Schmerzverlauf

Die Beschwerden sind zu Beginn noch relativ gering und in einem erträglichen Maße. Man nimmt die anstehende Fistelbildung nicht wahr und geht von einem normalen Zahnproblem aus.
Im Laufe der Zeit nimmt der Schmerz jedoch zu, kann klopfend sein und ein Spannungsgefühl entsteht. Äußerlich ist es wenn nur durch eine leichte Anschwellung in dem betroffenen Areal zu erkennen. Sobald der Druck so stark ist, dass sich der Inhalt des Abszesses über die Fistel in den Mundraum entleert, nimmt der Schmerz ab. Bei Nichtbehandlung, kann dieser aber aufgrund der fortschreitenden Entzündung wieder auftreten.
Eine Behandlung der Fistel wird von den meisten Patienten sehnlichst erwartet, da sich die Schmerzen und das Spannungsgefühl als sehr unangenehm herausstellen.

Diagnose

Allgemein ist es ratsam, bei ersten Schmerzsymptomen bereits einen Zahnarzt aufzusuchen, da dies ein Fortschreiten der Karies in einem frühen Stadium bereits stoppt. Somit ist die Entstehung eines Abzesses, der sich dann über eine Fistel in den Mundraum entleert, nicht notwendig.
Bei dem behandelnden Arzt wird die schmerzende Stelle zuerst begutachtet, um vielleicht einen geschwollenen Bereich ausfindig zu machen. Des Weiteren wird die Vitalität des Zahnes überprüft. Damit kann man über den Zustand der Zahnwurzel Rückschlüsse ziehen. Ist diese noch vital oder bereits abgestorben.

Das sicherste Mitteln, um eine Entzündung und deren Ausmaße, die äußerlich nicht sichtbar sind, zu begutachten, ist ein Röntgenbild. Der Zahnarzt wird die Aufnahme veranlassen und kann anschließend die Entzündung anhand des Bildes begutachten. Die weiteren Schritte sind von der jeweiligen Situation abhängig. Ist die Entzündung noch überschaubar, kann eine Wurzelbehandlung ausreichen. Ist sie jedoch sehr weit fortgeschritten, ist es möglicherweise notwendig, den Zahn zu ziehen.

Ist eine Fistel vorhanden, also auch ein erweitertes Stadium der Entzündung, werden der Zahn und das komplette entzündete Gewebe entfernt. Mit der Beseitigung der Entzündung, verheilt die Fistel dann von ganz alleine. Den Zahn, trotz Fistelbildung, noch zu erhalten, ist nur dann möglich, wenn nur die Wurzel entzündet ist. Wichtig ist dabei, das entzündete Gewebe zu entfernen und die Ursache zu stoppen.

So kann die Fistel eröffnet werden und sich entleeren. Die eitrige Flüssigkeit wird mit einem Sauger abgesaugt, damit sie sich nicht in die Mundhöhle ergießt. Anschließend wird die Ursache versorgt, zum Beispiel die entzündeten Wurzelspitzen entfernt, und mit einer Antibiotikatherapie das Heilungsverfahren unterstützt. Hausmittel gegen die Fistel sind nicht ratsam, da nur ein Eröffnen der Fistel und ein stoppen der eitrigen Prozesse, schlimmeres verhindern kann. Selbst wenn die Schmerzen gelindert werden, liegt die Ursache weiterhin vor.

Symptom Eiter

Eiter ist ein klassisches Symptom von Fisteln im Mund und zwar immer dann, wenn die Fistel bzw. der Fistelgang sich seinen Weg vom Entzündungsherd hin zur Schleimhautoberfläche gebahnt hat.
Die Fistel bzw. der Fistelgang selbst ist dabei Mittel zum Zweck: Der tieferliegende Entzündungsherd, in dem sich Eiter bildet, will das entzündliche Sekret loswerden. Ein Lösungsweg dabei ist also, sich einen Gang durch das Gewebe bis hin zu einer Oberfläche zu bilden, über den dann das Sekret, also der Eiter abgegeben bzw. abtransportiert werden kann. In der Regel werden Fisteln im Mund allerdings schon durch eine entzündliche Veränderung im Bereich der Mundschleimaut bemerkt, also noch bevor dann schließlich sogar Eiter zu sehen und zu schmecken ist.

Therapie

Nachdem eine Fistel im Mundbereich durch den Zahnarzt diagnostiziert wurde, gibt es verschiedene Vorgehensweisen, wie diese behandelt werden kann.

In erster Linie geht es darum, die Ausbreitung der Infektion und den Entzündungsprozess einzudämmen. Hierfür eröffnet der Zahnarzt zunächst die entstandene Eiterblase, um den Inhalt abzusaugen. Damit wird der Patient sofort vom schmerzhaften Spannungsgefühl befreit. Im nächsten Schritt werden Antibiotika lokal oder oral (in Tablettenform) verabreicht. Diese müssen normalerweise auch nach der zahnärztlichen Behandlung für eine gewisse Zeit eingenommen werden, um auch die restlichen Bakterien abzutöten.

Zur Verlaufkontrolle wird ein Röntgenbild angefertigt, auf dem der behandelnde Arzt die Entzündungsausbreitung beurteilen kann, um zu entscheiden, ob eine zusätzliche operative Maßnahme notwendig ist.

Wenn sich der Entzündungsprozess auf die Zahnwurzel beschränkt, kann von einer Zahnextraktion noch abgesehen werden, indem eine sog. Wurzelspitzenresektion durchgeführt wird, bei der die Spitze von der restlichen Zahnwurzel unter lokaler Betäubung entfernt wird. Ist jedoch Zahngewebe betroffen, muss der befallene Zahn gezogen werden, um eine Ausbreitung bis auf den Kieferknochen zu vermeiden.

Hausmittel

Die Behandlung der Wahl einer Fistel im Mund ist das möglichst rasche entfernen des Entzündungsherdes und die operative Beseitigung des kompletten Fistelganges mit begleitender Einnahme von Antibiotika. Nur das führt zur definitiven Heilung.
Eine konservative Behandlung, beispielsweise durch den Einsatz von Hausmitteln, ist nicht anzuraten, da eine voranschreitende Ausbreitung der Fistelgänge und der Entzündung gefährlich werden kann. Diese ist höchstens ebenfalls begleitend zur Symptomlinderung anzuraten, so zum Beispiel die Verwendung von desinfizierenden und schmerzlindernden Mundspülungen.

Fisteln im Mund selbst behandeln

Fisteln selbst behandeln, bzw. den eitrigen Herd selbst anstechen, um die Flüssigkeitsansammlung abfließen zu lassen, ist nicht ratsam und sollte nur von einem Arzt vorgenommen werden.
Die genaue Lokalisation der Fistel ist schwer auszumachen und meist steht der unangenehme Schmerz im Vordergrund, sodass ein zusätzliches Drücken mit einem spitzen Gegenstand nicht angewandt werden sollte. Unsterile Instrumente können den Entzündungsherd weiter belasten. Außerdem liegt die Ursache weiterhin vor und das Nachlassen der Schmerzen, könnte einen auf einen falschen Weg lenken.

Der herausfließende Eiter sollte auch am besten abgesaugt werden und sich nicht in die Mundhöhle ergießen. Allgemein sind Abszesse, die sich im Kopf, Hals und Ohren Bereich befinden, auf keinen Fall selbst zu behandeln, da die Bakterien ins Gehirn wandern und dort eine Hirnhautentzündung auslösen können. Von einer eigenen Behandlung der Fistel ist dementsprechend abzuraten.

Soll man eine Fistel aufstechen?

In der Regel ist die Therapie der Wahl die operative Eröffnung und Entleerung, sowie die vollständige Entfernung des kompletten Fistelganges. Diese Prozedur ist allerdings einem Fachmann zu überlassen, ein eigenständiges Manipulieren im Mundraum und ein selbstständiger Versuch einer Eröffnung sollte dringend unterlassen werden.

Der behandelnde Zahnarzt oder auch ein Kieferchirurg entfernt die Fistel unter optimalen Bedingungen und leitet im Anschluss meist eine begleitende Therapie mit Antibiotika ein. Wichtig ist dabei zu wissen, dass es sich bei einer Fistel meist nicht mit deren Eröffnung und Eiterentleerung getan hat, auch wenn es unmittelbar danach zur einer Symptomverbesserung kommt. Der Entzündungsherd sowie der gesamte und komplette Fistelgang müssen entfernt werden, da er sich sonst neu bilden kann.

Fisteln mit unterschiedlicher Lokalisation

Fistel am Zahnfleisch

Ursachen für Fisteln am Zahnfleisch sind in der Regel Entzündungen im Bereich der Zahnwurzelspitze, die sich mit der Zeit ausbreitet und einen Entzündungsgang im Zahnfleisch bildet (Fistelgang), der sich dann mitunter an der Zahnfleischoberfläche eröffnen kann. Es handelt sich also um eine Art Verbindungsgang zwischen einem Hohlraum (Wurzelspitze) und einer Oberfläche (Zahnfleisch).

Zu Beginn der Fistelbildung ist deren Erkennen nicht immer leicht, erst im Verlauf werden entzündliche Zahnfleischschwellungen oder bei Kontakt des Fistelganges zur Oberfläche durch den Austritt von eitrigem Sekret.

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Fistel am Gaumen

Fisteln im Mund können sich überall hin ausbreiten, so zum Beispiel auch in den Bereich des Gaumens. Als Ursprung reicht hierfür ein Entzündungsherd im Mund aus, der sich mit der Zeit ausbreitet. Die Ausbreitung der Keime kann dabei unter anderem in Form eines Verbindungsganges zwischen Hohlraum (Entzündungsherd z. B. im Bereich von Zahnwurzeln) und Schleimhautoberfläche (Gaumen) geschehen.

Bemerkt werden diese Gänge meist erst durch entzündliche Veränderungen der Mundschleimhaut, beispielsweise also durch Rötung, Schwellung und Schmerz im Bereich des Gaumens oder gar durch den Austritt von eitrigem Sekret.

Fistel am Mundboden

Auch im Bereich des Mundbodens können Fisteln entstehen. Entwickelt sich irgendwo im Bereich des Mundbodens ein Entzündungsherd, ist ein möglicher Lösungsweg des Körpers für den Abtransport des sich entwickelnden Eiters die Bildung eines Fistelganges, bis hin zur Schleimhautoberfläche im Bereich des Mundbodens, über die sich der Eiter entleeren kann.

Fisteln im Bereich des Mundbodens können dabei sowohl einen Entzündungsursprung im Bereich der Zähne habe, genauso gut kommen aber auch Entzündungen im Bereich des Unterkieferknochens oder des Weichteilgewebes im Mundboden in Frage.

Fistel im Mund nach Wurzelbehandlung

Fisteln im Mund können mitunter auch noch nach einer Wurzelbehandlung entstehen.
Der Grund für die Ausbildung einer Fistel ist immer ein aktiver Entzündungsherd. Da eine Wurzelbehandlung in den meisten Fällen auf Grund einer Wurzelentzündung eingeleitet wird, liegt somit ein Entzündungsherd vor. Kann dieser im Rahmen der Wurzelbehandlung nicht ganz saniert werden oder entwickelt sich gar ein neuer Entzündungsherd im Bereich des behandelten Zahnes, kann dieser in der Folge wieder zu der Ausbildung eines Fistelganges beitragen.

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Fisteln an der Lippe

Fisteln können nicht nur im Bereich der Zähne, bzw. in der Nähe einer Zahnwurzel auftauchen, sondern sich auch an anderen Orten in der Mundhöhle befinden, so auch an der Lippe. Beim Bemerken einer solchen Fistel, ist der Besuch bei einem Arzt ratsam, da dort die genaue Diagnose gestellt werden kann. So ist die Unterlippenfistel ein typisches Leitsymptom des Van-der-Woud-Syndroms.

Die Öffnungen der Fisteln münden im Lippenrot, in der Nähe vom Übergang von der Haut zur Schleimhaut. Durch diese Fisteln, kann nicht nur die Ästhetik beeinträchtigt sein, sondern auch die Funktion der Lippe. Als Ursache wird eine Genmutation vermutet, die im Laufe der Embryonalentwicklung, das Verschließen des primären oder sekundären Gaumens verhindert.

Fisteln im Mund bei Kindern

Nicht nur Erwachsene können unter Fisteln im Mundraum leiden, sondern auch Kindern, die noch ihre Milchzähne besitzen.
Fisteln können im ganzen Körper auftreten, sind aber im Mundraum am häufigsten anzutreffen. Sollte man eine Fistel am Zahn ausmachen, ist auch der Besuch bei einem Zahnarzt anzuraten, da auch Milchzähne nicht vor Karies geschützt sind und eine Entzündung im Wurzelbereich möglich ist. Die Milchzähne erfüllen eine wichtige Platzhalterfunktion für die späteren bleibenden Zähne, sodass ein Milchzahn so lange wie möglich, bis zum Durchbruch der bleibenden Zähne, erhalten werden sollte.

Es kursieren auch sehr viele verschiedene Hausmittel, die die Fistel bekämpfen sollen, doch ist ihre Entstehung meist mit einem größeren Problem verbunden, sodass nur der Zahnarzt die genauen Umstände erkennen kann, besonders bei Kindern. Der Ursache sollte professionell auf den Grund gegangen werden. Ratsam ist es, die tägliche Mundpflege der Kinder zu kontrollieren, ob diese auch korrekt eingehalten wird. Auch kann ab und zu mal in den Mund geschaut werden, um mögliche Veränderungen zu erkennen, da Veränderungen an der Mundschleimhaut, besonders bei kleineren Kindern, nicht auffallen.

Prophylaxe

Zahnfisteln können vermieden werden, da ihr ursprünglicher Auslöser meist Bakterien sind, die sich als Karies durch den Zahn fressen und irgendwann die Wurzel befallen, sodass die Entzündung entsteht.
Eine ausreichende und richtige Zahnpflege sind somit das beste Prophylaxemittel. Die Bakterien werden durch die tägliche Reinigung (mindestens 2x am Tag) bekämpft. Zahnseide, Mundspülungen und Zungenschaber können ergänzend eingesetzt werden. Des Weiteren ist eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt anzuraten, der den allgemeinen Zustand der Zähne begutachtet und eine bereits vorhandene Entzündung sehr früh erkennen kann. Die Fisteleingänge werden von den meisten Patienten, aufgrund ihrer kleinen Größe, selbst kaum wahrgenommen, sodass der Zahnarzt ein frühes Stadium bereits röntgenologisch untersuchen und behandeln kann.

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Zusammenfassung

Fisteln kommen häufiger in der Mundhöhle vor und sind meist mit einem starken Schmerz verbunden, der nicht durch die Fistel selbst, sondern durch die Fistelursache ausgelöst wird. Mit Fisteln sollte man vorsichtig umgehen, sie nicht selbst behandeln und direkt zum Zahnarzt gehen, da ein möglicher Entzündungsherd vorliegen kann, der die Zähne und den Zahnhalteapparat angreift, und schnellstens behandelt werden sollte.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.10.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021