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Handpilz - Definition

Handpilz ist eine Erkrankung der Haut an der Hand, welche durch Pilze (Mykosen) ausgelöst wird. Häufigster Erreger einer solchen Infektion sind Hefepilze der Gattung Candida. Hefepilze besiedeln bevorzugt Schleimhäute oder feuchtwarme Körperstelle, wie Hautfalten oder den Genitalbereich. In diesem Fall spricht man von einem Soor (z.B. Genitalsoor). Für die Entstehung von Hand-, Nagel- oder Fußpilz sind häufig Fadenpilze (Dermatophyten) verantwortlich.

Handpilz

Handpilz

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung eines Handpilzes sind vielfältig. Die Erreger kommen in unserer Umwelt ständig vor. In Schwimmbädern, Saunen, im Erdboden, bei Tieren. Hautpilze finden sich bei fast allen Menschen, müssen jedoch nicht sofort eine Infektion auslösen. Dies geschieht vor allem dann, wenn das Immunsystem nicht richtig funktioniert, bei Vorerkrankungen (z.B. Diabetes) oder der Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem dämpfen.
Betroffen sind auch Kinder mit noch nicht ausgereiftem Immunsystem oder ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Dem Handpilz kann aber auch ein Fußpilz als Ursache zugrunde liegen. Patienten mit Fußpilz leiden oft unter Juckreiz, viele geben dem Bedürfnis zu kratzen nach und schon erreichen die Erreger die Hände. Vergisst man dann das Händewaschen, haben die Pilze die Chance sich auf der Hand anzusiedeln und eine Infektion auszulösen.

Übertragung

Übertragen wird Handpilz entweder von Mensch zu Mensch oder durch Kontakt- beziehungsweise Schmierinfektion. Wird der Pilz von Mensch zu Mensch weitergegeben, reicht oft schon ein einfacher Händedruck aus um sich anzustecken. In Schwimmbädern, Saunen oder öffentlichen Sanitäranlagen, aber auch in der Natur, reicht es, etwas anzufassen, auf dem sich Pilzsporen befinden, um eine Infektion hervorzurufen.

Symptome

Eine Pilzinfektion der Hand beginnt meist langsam. Zwischen den Fingern, also dort wo Feuchtigkeit und Wärme durch Reibung entstehen, tritt der Pilz zuerst auf. Zunächst machen sich nur Rötung und leichter Juckreiz bemerkbar, später verstärkt sich das Jucken bis hin zum Schmerz, die Haut wird schuppig, manchmal bildet sich ein weißlicher Belag.

Außerdem weisen einige Handpilzformen kleine, juckende Bläschen auf. Diese sind meist auf dem Handteller und den Fingerkuppen zu finden. Im weiteren Verlauf wachsen diese Bläschen zu großen, schuppigen Hautbereichen zusammen, die die ganze Handfläche einnehmen können.

In anderen Fällen treten sogenannte Rhagaden auf. Rhagaden sind schmerzhafte Einrisse der angegriffenen Hautstellen. Problematisch bei der Bildung von Rhagaden ist vor allem die Tatsache, dass durch die Risse in der Haut andere Erreger (Bakterien) eindringen können, welche gefährliche Begleitinfektionen (Superinfektionen) verursachen können, die eventuell sogar der Behandlung mit Antibiotika bedürfen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zur Gattung Pilze.

Bilder von Betroffenen

Wie ansteckend ist ein Handpilz?

Die Infektion durch einen Pilz erfolgt nur selten über das Erdreich. Auch die Übertragung von Tier auf Mensch ist eher selten anzutreffen. Weitaus häufiger erfolgt die Ansteckung auf einen Menschen über bereits erkrankte Menschen. Ebenfalls häufig wird der Pilz indirekt über erregerhaltige Gegenstände wie zum Beispiel (feuchte) Sportmatten übertragen. Allgemein ist die Ansteckungsgefahr mit einem Handpilz allerdings relativ gering.

Wenn ein Handpilz ansteckend wird, muss der gefährdete Mensch einer großen Menge des Pilzes ausgesetzt gewesen sein. Zusätzlich liegt meist bereits eine Schwäche der Haut an den Händen vor, sodass sich der Pilz besser einnisten kann. Generell sind Menschen mit einer Schwäche im Immunsystem gefährdeter, sich mit einem Handpilz anzustecken. Menschen, die viel an den Händen schwitzen und zusätzlich zum Beispiel Handschuhe tragen oder in feuchten Gebieten leben, haben ein erhöhtes Risiko sich anzustecken. Das liegt daran, dass sich die Pilze in feuchten Gebieten besser vermehren können. Auch wenn die Gefahr der Ansteckung mit einem Handpilz relativ gering ist, sollte man den direkten Kontakt mit erkrankten Personen meiden, um das Risiko einer Infektion möglichst gering zu halten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Wie ansteckend sind Hefepilze?

Diagnose

Die Diagnose eines Handpilzes wird von einem Haus- bzw. Facharzt für Dermatolgie anhand der typischen Symptomatik gestellt. Meist reicht eine Blickdiagnose aus. Dennoch wird oft auch eine Hautprobe entnommen, um die Art des Pilzes zu identifizieren und die geeignete Therapie einzuleiten. 

Behandlung

Zur Behandlung einer Pilzerkrankung (Mykose) werden sogenannte Antimykotika eingesetzt. Diese werden entweder lokal – also direkt auf die betroffenen Stellen der Hand – in Form einer Salbe oder Creme aufgetragen oder oral (mündlich) geschluckt.

Die Lokalbehandlung ist der Standard und erfolgt mit sogenannten Breitspektrumantimykotika. Hierbei bedeutet Breitspektrum, dass die im Medikament enthaltenen Wirkstoffe viele verschiedene Pilzarten angreifen.

Zu den bei einem Handpilz verwendeten Wirkstoffen zählen unter anderem Terbinafin, Azole (Clotrimazol, Miconazol, Bifonazol) und Ciclopiroxolamin. Wenn der Handpilz durch eine lokale Behandlung nicht geheilt werden kann, werden die bereits erwähnten oralen Medikamente verschrieben. Hierzu zählen Wirkstoffe wie Griseofulvin, Itraconazol und Terbinafin.

Antimykotika gibt es in den verschiedensten Formen, die je nach Ort des Pilzbefalls eingesetzt werden. Zäpfchen kommen bei Vaginalpilz zum Einsatz, Tinkturen bei Befall der Schleimhäute, Nagellacke bei Nagelpilz.

Canesten® gegen Handpilz

Canesten® ist ein Antipilzmittel in Form einer Creme, die den Wirkstoff Clotrimazol enthält. Dieser Wirkstoff kann bei einem Befall von verschiedenen Pilzen wie Dermatophyten, Hefe- und Schimmelpilzen auf den Handpilz aufgetragen werden.

Daher zählt Canesten® zu den Breitspektrum-Antimykotika. Der enthaltene Wirkstoff Clotrimazol hemmt die Bildung eines wichtigen Bausteins der Pilzwand und stoppt somit die Pilzvermehrung. Die Canesten®-Creme wird meist 1-3 Mal täglich auf den Handpilz aufgetragen und eingerieben. Die Anwendung erfolgt meist für 4 Wochen.

In seltenen Fällen kann es während der Anwendung zu Brennen, Rötung oder Stechen der Haut als Nebenwirkungsreaktion auf Canesten® kommen.

Lesen Sie dazu auch unser Thema: Canesten®

Salben und Cremes

Salben und Cremes sind bei Fuß- und Handpilz das Mittel der Wahl. Um Handpilz zu therapieren, wird meist mit einer lokalen Anwendung mittels Salbe begonnen, wobei diese je nach Schwere der vorliegenden Infektion ein- bis mehrmals täglich aufgetragen werden muss.
Vorteil bei einer Salbenbehandlung ist die schnelle Verringerung des Juckreizes. Hierdurch haben Betroffene weniger das Bedürfnis zu kratzen, die Gefahr einer Weiterverbreitung der Infektion sinkt. Schlägt eine lokale Therapie nicht an, wird auf eine ,,systemische“ (körperübergreifende) Therapie mittels Tabletten zurückgegriffen.
Der hierbei verwendete Wirkstoff, das Fluconazol wirkt dosisabhängig entweder fungistatisch, hemmt also das Wachstum der Pilze oder fungizid (pilztötend). Nachteil der generellen Therapie mit Fluconazol ist vor allem die leberschädigende Wirkung des Arzneimittels. Es kann also nur bei lebergesunden Patienten angewendet werden.

Mehr zu diesem Thema unter: Mittel gegen Pilzerkrankungen

Prognose

Aufgrund des breiten Spektrums an Pilzarten, unterscheiden sich auch Dauer und Prognose der Erkrankung. Normalerweise klingen die Beschwerden bei lokaler Salbenbehandlung rasch ab. Täuschen lassen sollte man sich davon jedoch nicht, meist dauert es bis zu drei Wochen, bis die Haut sich vollständig regeneriert hat und eine Neuinfektion nicht mehr auftritt.
Leider gibt es auch chronische Pilzerkrankungen, während deren Verlauf die Infektion trotzt medikamentöser Behandlung immer wieder und sehr hartnäckig zurückkehrt. Die Therapie mit Tabletten kann dann über mehrere Monate durchgeführt werden um Beschwerdefreiheit zu erlangen.

Vorbeugung

Eine einfache Methode das Entstehen von Hautpilz zu vermeiden, ist pH-neutrale Seifenlösungen zu verwenden. Zudem sollte die gemeinsame Nutzung von Handtüchern, Kleidung etc. vermieden werden, damit der Handpilz nicht weiter verbreitet wird. 

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Handpilz - Was tun?

Liegt der Verdacht nahe, unter Handpilz zu leiden, so kann müssen mehrere Differentialdiagnosen berücksichtigt werden. Neben Handpilz können auch Allergien oder Ekzeme im Rahmen einer Neurodermitis Hautveränderungen mit Rötung, Schuppung und Juckreiz verursachen. Es ist also in jedem Fall ratsam einen Hautarzt (Dermatologen) aufzusuchen und sich dort einer fachkundigen Untersuchung zu unterziehen.
Der Hautarzt kann entweder durch eine Blickdiagnose oder durch einen Abstrich, der dann unter dem Mikroskop untersucht wird, die Diagnose Handpilz bestätigen. Bei seltenen Arten von Pilzen kann eine Erregerkultur im Labor herangezüchtet werden, um herauszufinden um welchen Erreger es sich genau handelt.
Erst dann kann auch richtig therapiert und ein erneutes Auftreten des Pilzbefalls (Rezidiv) verhindert werden.

Nicht empfehlenswert ist dagegen die Eigentherapie mit Hausmitteln wie Joghurt, Knoblauch, Essig oder Teebaumöl, da gerade aggressive Substanzen wie Essig und Knoblauch die ohnehin schon angegriffene Haut nur noch weiter schädigen. Dadurch wird der Zugang für andere Keime, wie Bakterien enorm erleichtert, es kann zu Begleitinfektionen kommen.

Man kann jedoch einer neuerlichen Pilzinfektion vorbeugen. Pilze mögen warme und feuchte Umgebungen. Gründliches Abtrocknen der Hände sowie ausreichende, aber nicht übertriebene Handhygiene können hilfreich sein. Zur Reinigung der Hände sollte man eine milde, pH-hautneutrale Seife nutzen. Auch die Nutzung von Hautdesinfektionsmitteln, beispielsweise nach Benutzung öffentlicher Sanitäranlagen, kann helfen, sollte aber nur in Kombination mit rückfettender Handcreme erfolgen, da Desinfektionsmittel die Hautoberfläche rissig machen und so ideale Bedingungen für das Eindringen von Pilzsporen schaffen.

Handpilz bei Kindern

Kinder sind generell gefährdeter an einer Pilzinfektion zu erkranken. Daher kommt eine Pilzerkrankung – auch ein Handpilz – häufiger bei Kindern vor. Das liegt vor allem daran, dass das Immunsystem noch nicht ausgereift ist und der Pilz daher bessere Chancen hat, in die Haut einzudringen.

Die Übertragung des Handpilzes erfolgt wie beim Erwachsenen über infizierte Menschen, Tiere oder Gegenstände.

Im Allgemeinen ist ein Handpilz bei Kindern aber gut zu behandeln. Daher sollte auf jeden Fall ein Hautarzt aufgesucht werden, der erstens die Diagnose stellt und zweitens eine adäquate Behandlung ansetzt.

Auch bei Kindern erfolgt die Behandlung des Handpilzes mittels lokal angewendeter, antimykotischer Cremes und Salben, die die gleichen Wirkstoffe wie bei Erwachsenen enthalten. Während der Behandlung sollte neben der Creme-Anwendung auch darauf geachtet werden, dass vom Kind benutzte Handschuhe desinfiziert werden und zum Beispiel Schwimmbadbesuche vermieden werden.

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