Dauer einer Kieferhöhlenentzündung

Einleitung

Die Kieferhöhle (lat. Sinus maxillaris) gehört aus anatomischer Sicht zu den Nasennebenhöhlen und befindet sich innerhalb der Knochenstrukturen des Oberkiefers (lat. Maxilla).
Die Kieferhöhle steht bei den meisten Säugetieren Menschen direkt mit dem mittleren Nasengang in Verbindung. Aus diesem Grund können Krankheitserreger (hauptsächlich Bakterien) recht einfach von der Nasenhöhle ausgehend in die Kieferhöhle einwandern, sich dort ungehindert vermehren und sowohl Infektionen, als auch entzündliche Prozesse auslösen.

Der Durchmesser der Sekret- Abflusswege steht dabei in engem Zusammenhang mit dem Auftreten solcher Probleme, denn je enger die Abflusswege, desto höher ist die Gefahr des Auftretens einer Kieferhöhlenentzündung. Aus diesem Grund kann es vor allem bei einer Verengung dieser Wege zur häufigen Entstehung krankhafter Prozesse kommen. Alle Entzündungen im Bereich der Nasennebenhöhlen werden in der medizinischen Fachsprache unter dem Begriff Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) zusammen gefasst. Bei isoliertem vorliegen einer Entzündung im Bereich der Kieferhöhle bezeichnet man die auftretende Erkrankung als Kieferhöhlenentzündung (Sinustitis maxillaris).

Dauer

Die Kieferhöhlenentzündung ist eine, durch die negativen Einflüsse von Bakterien, Viren und anderen Erregern ausgelöste Veränderung der Schleimhaut im Bereich der Nasennebenhöhlen.

Im Allgemeinen unterscheidet die Medizin zwischen einer akuten und einer chronischen Verlaufsform der Kieferhöhlenentzündung, deren Dauer sich deutlich voneinander unterscheidet.

Dauer der Zahnschmerzen

Erfahrungsgemäß nimmt die Intensität der Zahnschmerzen im Rahmen einer Kieferhöhlenentzündung mit dem Heilungsverlauf stetig ab. Generell sollte eine Kieferhöhlenentzündung im Rahmen einer viral bedingten Nasennebenhöhlenentzündung innerhalb von einer bis zwei Wochen abgeklungen sein. Die Zahnschmerzen sollten sich also auch in diesem Zeitraum deutlich reduzieren bis verschwinden. Ist jedoch eine fortgeleitete Infektion aus dem Mundraum in Form von einem faulen Zahn die Ursache für die Entzündung der Kieferhöhle, wird eine dauerhafte Beseitigung der Zahnschmerzen nur mit einer Zahnsanierung zu erreichen sein. Die erfolgreiche Behandlung beim Zahnarzt wird dabei zu einer drastischen Reduktion der Schmerzen führen. In solchen Fällen sollten Betroffene nach wenigen Tagen nahezu beschwerdefrei sein.

Wie lange muss ich Antibiotika einnehmen?

Ein Antibiotikum sollte unbedingt pflichtbewusst nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden. Es obliegt dabei dem Arzt sowohl das Antibiotikum auszuwählen als auch seine Einnahmedauer festzulegen. Der Einnahmezeitraum hängt mitunter von der Erkrankungsschwere und weiteren Faktoren wie zusätzlichen Erkrankungen und dem Alter des Betroffenen ab. Daher kann ein genauer Zeitraum nicht genau angegeben werden, er liegt aber meistens zwischen 1 bis 2 Wochen. Wichtig ist es auf jeden Fall das Antibiotikum noch mindestens zwei bis drei Tage nach dem deutlichen Abklingen der Krankheitssymptome weiter einzunehmen und es nicht direkt bei einer Besserung der Beschwerden abzusetzen. Nur so kann nämlich eine effiziente Eradikation der Erreger gewährleistet werden.

Akute Kieferhöhlenentzündung

Die akute Kieferhöhlenentzündung tritt in der Regel plötzlich und einmalig auf, in den meisten Fällen ist sie nur von geringer Dauer.

Hauptursache für ihre Entstehung ist in den meisten Fällen, ein simpler Schnupfen oder andere harmlose Erkältungsinfekte. Im Zuge des Infektes können Krankheitserreger (Bakterien oder Viren), ausgehend von der Nasenhöhle, in die Kieferhöhle abwandern und dort das Auftreten von Schleimhautschwellungen provozieren.
Diese Schwellungen wiederum sorgen für eine Verengung der natürlichen Sekretabflusswege und lösen dadurch entzündliche Prozesse aus.

Eine akute Kieferhöhlenentzündung geht meist einher mit:

Die Dauer einer solchen Form der Kieferhöhlenentzündung ist in etwa mit der Dauer des Erkältungsinfektes vergleichbar. Spätestens nach einer Woche sollten die Beschwerden bereits deutlich zurück gegangen oder schon vollständig verschwunden sein.

Chronische Kieferhöhlenentzündung

Die chronische Verlaufsform einer Kieferhöhlenentzündung umschreibt eine Erkrankung der Nasennebenhöhle, deren durchschnittliche Dauer länger als zwei bis drei Monate beträgt.

Auch entzündliche Prozesse im Bereich der Kieferhöhle, die innerhalb kürzester Zeit wiederholt auftreten, werden aus medizinischer Sicht zu den chronischen Verlaufsformen der Kieferhöhlenentzündung gezählt.

Eine chronische Kieferhöhlenentzündung entwickelt sich im Hauptteil der Fälle direkt ausgehend von einer akuten Entzündung dieser Nasennebenhöhle. Diese Tatsache lässt sich darin begründen, dass akuten Entzündungen von vielen betroffenen Patienten nur eine unzureichend lange Ausheilungszeit eingeräumt wird. Aus diesem Grund können die Symptome der Kieferhöhlenentzündung nach der gewöhnlichen Dauer dieser Erkrankung zwar abklingen, die eingewanderten Bakterien können sich jedoch wieder vermehren und die entzündlichen Prozesse erneut aufflammen lassen.

Darüber hinaus können auch bestimmte Antibiotikaresistenzen zur Entstehung einer chronischen Kieferhöhlenentzündung mit langer Dauer führen. Weitere mögliche Ursachen, die sich vor allem im Bezug auf die Dauer der ausgelösten Kieferhöhlenentzündung unterscheiden, sind:

Die Symptome einer chronischen Kieferhöhlenentzündung werden von den Betroffenen Patienten über eine Dauer von mehreren Monaten wahrgenommen.
Zu den häufigsten Symptomen gehören ein über einen langen Zeitraum:

  • anhaltender Geruchsverlust (Anosmie),
  • starker, dünnflüssiger Nasenausfluss (Rhinorrhoe),
  • Sekretausfluss im Rachen,
  • starke Druckempfindungen im Bereich des Kopfes (vor allem der Nasennebenhöhlen und der Augenhöhle) und
  • Kopfschmerzen.

Auch allgemeine Infektzeichen wie Fieber und Unwohlsein können im Zusammenhang mit einer Kieferhöhlenentzündung über eine Dauer von mehreren Monaten auftreten.

Während des gesamten Zeitraums des Vorliegens einer Kieferhöhlenentzündung sollten die betroffenen Patienten viel Flüssigkeit, vor allem Wasser und Tee, zu sich nehmen.
Außerdem helfen warme Bäder oder die Anwendung von Wärmflaschen die Beschwerden während der ersten Krankheitstage zu lindern.
Auch die Verwendung von salzhaltige Nasensprays oder Nasentropfen können dabei helfen die Schwellungen der Schleimhäute zu reduzieren.

Zur Linderung der Schmerzen können während der Dauer der Entzündung bei Bedarf Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Bei einer bakteriell ausgelösten Kieferhöhlenentzündung sollte zusätzlich ein Antibiotikum eingenommen werden.

Sollte die Kieferhöhlenentzündung eher von anatomischen Gründen (Verkrümmung der Nasenscheidewand) herrühren oder durch Polypen begünstigt werden, kann es sein, dass eine operative Behandlung notwendig wird.
Die Begradigung der Nasenscheidewand oder die Entfernung der Polypen kann bereits ausreichend sein, um das Risiko des erneuten Auftretens einer Kieferhöhlenentzündung zu minimieren. Dies ist darin zu begründen, dass ein guter Abfluss des Nasensekrets die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von entzündlichen Prozessen innerhalb der Kieferhöhle deutlich senkt.

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 01.08.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023