Das Osteochondrom ist der häufigste gutartige Knochentumor. In den meisten Fällen geht das Osteochondrom von der Wachstumsfuge aus und bildet knollenförmige Knochenauswüchse aus hartem Knochenmaterial (Kortikalis), der von einer Kappe mit hyalinem Knorpel überzogen ist. Das Osteochondrom metastasiert nicht.

Osteochondrom

Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen!!!

Synonyme

kartilaginäre Exostose, Überbein, Exostose, Solitäre Exostose, solitäres Osteochondrom, Ekchondrom,Hereditäre multiple Exostosen (HME), multiple osteokartilaginäre Exostosen, Osteochondromatose.

Englisch: osteochondroma

Definition

Das Osteochondrom ist der häufigste gutartige Knochentumor. In den meisten Fällen geht er von der Wachstumsfuge aus und bildet knollenförmige Knochenauswüchse aus hartem Knochenmaterial (Kortikalis), der von einer Kappe mit hyalinem Knorpel überzogen ist.

Häufigkeit

Das Osteochondrom ist der häufigste Knochentumor im Kindesalter. Es entsteht in den meisten Fällen zwischen dem 10. und dem 20. Lebensjahr.
Es ist über beide Geschlechter gleichmäßig im Vorkommen verteilt. In seltenen Fällen gibt es eine familiär vererbbare Form, die gesondert betrachtet werden muss.

Lokalisation

  1. Häufigste Lokalisation:
    1. kniegelenknaher Oberschenkel und Unterschenkel, ellenbogennaher Oberarm
    2. Der Tumor entsteht am Ende der langen Röhrenknochen.
    3. An diesen Stellen scheint es zu einem Fehlwachstum in der Wachstumfuge zu kommen mit einem seitichen Auswachsen von Teilen der Wachstumszone. Daher ist der gutartige Tumor mit einer Knorpelkappe bedeckt.
    4. Im Laufe des Wachstums entfernt sich das Osteochondrom von der Wachstumsfuge (siehe Bild oben).
  2. Seltenere Lokalisationen:

Metastasierung

Osteochondrome sind gutartig und metastasieren daher nicht.
Der Knochen entsteht aus dem Knopel der knorpeligen Kappe.
In 0.25% kann ein Osteochondrom maligne entarten, sowohl die solitären wie auch die multiplen Osteochondrome.

Symptome

Schmerzen:

  • Da es sich um einen gutartigen Tumor handelt, bestehen in den meisten Fällen keine Beschwerden.
  • durch Knochenwachstum können Nerven irritiert werden, was Schmerzen auslösen kann. In diesen Fällen kann über eine operative Entfernung des Osteochondroms nachgedacht werden.
  • können auch durch einen entzündeten Schleimbeutel (= Bursitis) verursacht werden.
  • durch eine maligne (bösartige) Entartung.

Diagnostik

1. Bildgebende Diagnostik:

  • Skelettröntgen
  • CT
  • MRT
  • Knochenszintigraphie:
    vermehrte Aufnahme von Technecium (= ein schwach strahlendes Material)
    kann nicht unterscheiden zwischen benignem oder malignem Tumor.

Therapie

In den meisten Fällen ist bei einem Osteochondrom keine Therapie notwendig. Sollte ein Osteochondrom jedoch Beschwerden bereiten, kann eine chirurgische Entfernung des Tumors notwendig werden.

Insbesondere wenn es durch das Wachstum zu Druck auf einen Nerven kommt, oder das Wachstum sich beschleunigt oder die Funktionen des Knochens eingeschränkt werden, sollte eine operative Therapie angedacht werden.

Die meisten Osteochondrome können einfach durch radiologische Kontrollen (Röntgenbild) beobachtet werden.

Weitere Formen von Knochentumoren

Es gibt verschiedene Formen vom Knochentumomen.
Zu folgenden Knochentumoren finden Sie weiterführende Informationen:

Allgemeine Informationen zum Thema Tumor finden Sie unter:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.05.2007 - Letzte Änderung: 12.01.2023