Schüsslersalz Nr. 6

Einleitung

Das sechste Schüsslersalz, Kaliumsulfat, hat die Hauptfunktion der „Entschlackung“, also der Reinigung des Körpers von Giftstoffen – oder besser gesagt, überschüssigen Substanzen – jeglicher Art (siehe auchNaturheilkundliche Entgiftung). Es unterstützt also die natürliche Funktion der Leber, körperfremde und potentiell schädliche Stoffe abzubauen. Die Wirkweise ist auf die Verbesserung der Sauerstoffaufnahme in die Zelle zurückzuführen. Wie der Name bereits anzeigt, besteht es aus einem Kalium- und einem Schwefelatom. Kalium ist im gesamten Körper unter anderem für den ungestörten Ablauf der Reizweiterleitung an den Nervenbahnen zuständig, Schwefel ist als sogenannter „Cofaktor“ an lebenswichtigen biochemischen Rekationen wie beispielsweise der Zellatmung und damit auch an der Entgiftung beteiligt.

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Der im Salz enthaltene Schwefel ist jedoch nur eine Substanz, die zusammen mit vielen anderen den Ablauf der Zellatmung sicherstellt. Meistens mangelt es bei gestörter Sauerstoffaufnahme in die Zelle nicht nur an Schwefel, sondern noch an mindestens einer anderen Substanz. Zu beachten ist daher grundsätzlich, dass Kaliumsulfat nicht alleine, sondern stets in Kombination mit anderen Salzen angewendet werden sollte, um die Ursache der Beschwerden gezielt und vollständig zu beheben.

Anwendungsgebiete von Schüsslersalz Nr. 6

Kalium sulfuricum wird immer dann eingesetzt, wenn der Körper zeigt, dass er etwas loswerden bzw. absondern möchte, meistens Giftstoffe oder überschüssige Substanzen. Im Hautbild kann sich ein solcher Zustand durch Akne, Ekzeme, Schuppenflechte, Kopfschuppen oder Alters- oder Pigmentflecken äußern. Besonders bei eitrigen Hautauschlägen kann Kalium sulfuricum helfen. Generell wird dieses Schüsslersalz bei Entzündungen, besonders chronsicher Art, empfohlen.

Als weitere Anwendungsgebiete kommen Schnupfen mit stark laufender Nase oder Husten in Frage: Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden dieser Art hilft Kalium sulfuricum bei der Ausscheidung des Schleims in den Atemwegen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die gezielte Unterstützung der Entgiftungsfunktion bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme. Da viele Medikamente über die Leber abgebaut werden, kann eine ergänzende Therapie mit Kalium sulfuricum die Leber entlasten. Hierbei ist die Kombination mit den Schüssler-Salz Nr. 7 (Magnesium sulfuricum) oder Nr. 10 (Natrium sulfuricum) sinnvoll, da diese Salze ein Wirkverstärker für die Entgiftungsfunktion von Kalium sulfuricum sind.

Arzneimittelbild des Schüsslersalzes Nr. 6

Bei den Schüsslersalzen erkennt man – ähnlich wie bei der Homöopathie – eine Person, die ein Salz benötigt, an gewissen äußerlichen und personellen Merkmalen. Allerdings macht bei den äußerlichen Merkmalen die sogenannte Antlitz-Analyse den Großteil der Betrachtung aus. Antlitz-Analyse heißt, dass die Merkmale im Gesicht gefunden werden können. Beim Kaliumsulfat sind diese Merkmale eine gelbliche Gesichtsfarbe und Zungenbeläge, dunkle Augenpartien und fettige Kopfschuppen. Manchmal fallen vereinzelte Sommersprossen auf. Außerdem werden jedem Salz bestimmte, mitunter zwanghafte Charaktereigenschaften zugeordnet, die einen Mangel eines bestimmten Salzes hervorrufen können. Die Persönlichkeit einer Person, die einen Mangel an Kaliumsulfat aufweist, ist typischerweise unausgeglichen, launisch, mitunter depressiv verstimmt und kraftlos. Bezeichnend für eine Person mit Kaliummangel ist auch das starke Bedürfnis nach frischer Luft, z.B. auch nachts beim Schlafen. Manchmal kann auch Luftnot als Symptom auftreten, diese ist dann stressbedingt durch das unentwegte Bestreben, anderen Menschen gerecht zu werden.

Wirkung des Schüsslersalzes Nr. 6 auf die Psyche

Neben der Unterstützung der organischen Entgiftung hat das 6. Schüsslersalz auch einen psychischen Nutzen, der keineswegs zu vernachlässigen ist. Dabei gilt nach dem Schüssler’schen Prinzip, dass es grundsätzlich Persönlichkeiten gibt, die einen höheren Verbrauch an Kaliumsulfat haben als andere. Das erzeugt oft einen Mangel dieser Substanz, die dann zugeführt werden muss – oder die betroffene Person gewöhnt sich entsprechenden Chrakteristika ab. Solche Persönlichkeitsmerkmale sind Unausgeglichenheit, die Tendenz zu depressiven Verstimmungen und Kraftlosigkeit. Das rührt meistens daher, dass sie den eigenen und mutmaßlichen Ansprüchen anderer Menschen scheinbar nicht gerecht werden können. Während diese Menschen nach außen hin meist unnachgiebig und zielstrebig wirken, hadern sie häufig oder sind verunsichert, ohne das tatsächlich zu zeigen. Sie lassen sich meistens von ihren Ängsten hemmen und können ihr eigentliches Potenzial nicht komplett ausschöpfen. Die Einnahme von Kalium sulfuricum kann bei diesen Symptomen helfen. Die Wirkung dieses Salzes auf die Psyche kann als harmonisierend, ausgleichend und angstlösend beschrieben werden.

Schüsslersalz Nr. 6 in Form von Salbe

Wie die meisten anderen Schüslersalze kann auch Kalium sulfuricum als Salbe oder Creme dargereicht werden. Einsatzgebiete hierfür sind besonders Hautbeschwerden, bei denen die Haut offenbar etwas absondern möchte, beispielsweise also bei Hautschuppen, Ekzemen oder Akne. Durch die Salbe wird das Schüsslersalz auf direktem Wege dorthin gebracht, wo es benötigt wird und den Körper beim Ausscheiden der Substanzen, welche die Beschwerden hervorrufen, unterstützen. Wie genau die Salbe dann angewendet werden soll, ist mit dem behandelnden Heilpraktiker abzusprechen. Meistens wird ein zwei- bis dreimal tägliches dünnes Auftragen der Salbe empfohlen.

Weiterhin kann ein Einreiben der Leberregion mit einer Kaliumsulfat-haltigen Salbe erwogen werden, um die Leber bei ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen. Die Leber liegt rechtsseitig etwa auf der Höhe der letzten zwei bis drei Rippen und verschiebt sich beim Einatmen nach unten. Die Salbe enthält oft die Potenz D6. Im Gegensatz zur inneren Anwendung braucht Kalium sulfuricum bei der äußerlichen Anwendung nicht mit einem anderen Salz kombiniert zu werden.

Dosierung von Schüsslersalz Nr. 6

Kalium sulfuricum wird je nach Anwendungsgebiet in den Potenzen D6 und D12 verabreicht. Bei körperlichen Symptomen wird meist die niedrigere Potenz D6 gewählt, von der dann je nach Schweregrad des zu behandelnden Krankheitsbildes zwischen fünf und zehn Tabletten pro Tag eingenommen werden.

Für das psychische Wirkspektrum wird häufig sogar eine noch geringere Potenz wie D3 gewählt. Häufig wird Kalium sulfuricum mit anderen Salzen kombiniert, die dann als Wirkverstärker funktionieren oder aber für die Kalium sulfuricum ein Wirkverstärker ist. Die verabreichte Potenz ist dann typischerweise D12.

Für Kleinkinder und Säuglinge können dieselben Potenzen gewählt werden, jedoch entscheidet man sich dann meist für die Gabe weniger Tabletten (meist zwei oder drei) am Tag. Soll dagegen ein akutes Beschwerdebild behandelt werden, ist eine hochdosierte Einnahme von bis zu 30 Tabletten unbedenklich. Die endgültige Dosierung sollte aber – wie bei jeder Arznei – mit der behandelnden fachkundigen Person abgesprochen werden, damit eine optimale Einstellung der Substanz sichergestellt ist.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.08.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021