Schüssler Salz Nr. 2: Calcium phosphoricum

Anwendung

Ein Mangel an Calcium phosphoricum zeigt sich vor allem durch Probleme mit den Knochen oder den Zähnen. Das kann Wachstumsstörungen oder –schmerzen, Zahnungsschmerzen, nächtliches Zähneknirschen oder auch Osteoporose umfassen. Daneben findet dieses Schüsslersalz aber auch bei muskulär-nervösen Beschwerden Anwendung, wie etwa Verspannungen, Neigung zu Krämpfen oder Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen („eingeschlafene“ Arme oder Beine). Das rührt von der Tatsache her, dass Calcium biochemisch gesehen eine wichtige Rolle in der Übertragung von neurologischen Signalen spielt, und zwar sowohl bei der Übermittlung solcher Signale von Nerv zu Nerv als auch von Nerv zum Muskel.

Weniger eine Erkrankung, aber ebenfalls eine Situation in welcher Calcium phosphoratum hilfreich sein kann, ist außerdem die Schwangerschaft: In der Geburtsvorbereitung kann es helfen, Schwangerschaftsstreifen zu vermeiden sowie letztendlich den Geburtsvorgang unterstützen.

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Symptome bei Mangel

Bei den Schüssler-Salzen erkennt man – ähnlich wie bei der Homöopathie – eine Person, die ein Salz benötigt, an gewissen äußerlichen und personellen Merkmalen. Allerdings macht bei den äußerlichen Merkmalen die sogenannte Antlitz-Analyse den Großteil der Betrachtung aus. Diese Merkmale werden durch bestimmte (mitunter zwanghafte) Verhaltensweisen hervorgerufen, die einen höheren Verbrauch bestimmter Spurenelemente hervorrufen. Antlitz-Analyse heißt, dass die Merkmale im Gesicht gefunden werden können. Bei Calcium phosphoricum sind solche Merkmale eine blasse und „wächsern“ erscheinende Haut und eine weißlich belegte Zunge. Die zugrunde liegenden Verhaltensweisen sind ein hohes Sicherheitsbedürfnis sowie das starke Bevorzugen von bekannten und bewährten Tätigkeiten. Auch zeigt sich bei Menschen, die einen Mangel an Calciumphosphat aufweisen, der ausgeprägte Wunsch, bei anderen beliebt zu sein. Beides lässt sich auf eine gewisse Angst vor der Unsicherheit und Unklarheit zurückführen. Diese Charaktereigenschaften sind jedoch nach der Lehre von Dr. Schüßler keine diagnostische Kriterien, sondern sollten vielmehr als Hinweise auf einen möglichen Mangel dienen.

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Wirkorgane

Calcium phosphoricum wirkt am stärksten auf Knochen und Zähne. Da sich hier die größten Calciumspeicher des Körpers finden, zeigt ein Mangel an diesem Salz sich logischerweise am ehesten und schnellsten an diesen Stellen. Calcium wird außerdem an Phosphat gebunden im Knochen eingelagert. Dieses Schüsslersalz liefert somit genau die Bestandteile, die für den physiologischen Knochenaufbau benötigt werden. Außerdem zählen der Muskel und das motorische (für die Bewegung zuständige) Nervensystem zu den Wirkorganen von Calcium phosphoricum. Calciumionen, also geladene Calciumatome, sind wichtig für die Erregungsweiterleitung an den Synapsen (Nerv-zu-Nerv-Verbindung) und an der motorischen Endplatte (Nerv-zu-Muskel-Verbindung). Ein Mangel an Calciumphosphat kann somit auch zu Störungen in diesem Mechanismus führen.

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Gebräuchliche Dosierungen

Das Schüsslersalz Nr. 2 wird am häufigsten in den Potenzen D6 und D12 angewendet. Die niedrigere Potenz D6 kann dabei besonders bei körperlichen und physischen Symptomen helfen, während die Potenz D12 bei geistigen und psychischen Symptomen hilft.

Da ein Calciumphosphatmangel in den meisten Fällen physische Symptome auslöst, ist D12 eine seltener empfohlene Dosierung. Für eine gut abgestimmte Dosierung sollte aber stets ein ausgebildeter Heilpraktiker oder andere Fachperson hinzugezogen werden. Dies ist besonders dann der Fall, wenn höhere Potenzen wie D30 angewendet werden sollen.

Desweiteren existieren noch Dosen wie C30 und C200, diese spielen aber nur eine untergeordnete Rolle bei der Therapie mit Calciumphosphat.

Anwendung als Salbe

Wie die meisten anderen Schüsslersalze kann auch Calcium phosphoricum als Salbe dargereicht werden und so bei muskulären Verspannungen, Schmerzen durch Wachstum, unterstützend bei Knochenbrüchen oder zur Vorbeugung von Narbenbildung auf der Haut helfen. Auch bei juckender Haut vor allem bei älteren Menschen kann Calcium phosphoricum-Salbe helfen. In allen Fällen sollte die Salbe zwei oder drei Mal über den Tag verteilt dünn auf die entsprechenden Körperstellen aufgetragen werden. Durch das Auftragen der Salbe wird das Salz direkt an die Stelle gebracht, an der es benötigt wird und kann so eine schnelle und akute Hilfe bei entsprechenden Beschwerden darstellen. Die Salbe kann aber ebenfalls langfristig angewendet werden, etwa um Beschwerden vorzubeugen: Wer beispielsweise zu Muskelkrämpfen beim Sport neigt, könnte sich mit dieser Salbe Linderung verschaffen. Als Dosierung des Schüsslersalzes in der Salbe bietet sich dabei die Potenz D6 an, da diese im Gegensatz zu D12 meistens besser auf die körperlichen Beschwerden wirkt.

Anwendung beim Baby

Bei Kindern und Babys findet Calcium Phosphatum häufig Anwendung, um Wachstums- oder Zahnungsschmerzen zu lindern. Es kann helfen, den Zahnungsdurchbruch zu beschleunigen und die Zähne kräftiger und weniger anfällig für Karies zu machen. Nach kindlichen Knochenbrüchen kann Calcium phosphatum die Heilung unterstützen. Außerdem hilft es der Vorbeugung von Rachitis bei Kindern, einer meist durch Vitamin D- oder Calciummangel bedingte Erkrankung von Kindern und Jugendlichen, die durch eine gestörte Mineralisation (Calcium-Einbau) des Knochens ausgelöst wird. In diesem Fall wird es idealerweise mit dem ersten Schüsslersalz, Calcium fluoratum, kombiniert. Diese Kombination kann aber auch bei der Unterstützung der Zahnentwicklung nützlich sein.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.11.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021