Die Ursachen von Schweißfüßen kann man unterteilen in organische und äußere Ursachen. Letztere sind bedingt durch das Tragen von falschem, nicht atmungsaktivem Schuhwerk und Socken aus künstlichen Materialien wie Nylon. Unter den organischen Ursachen versteht man eine krankhafte Überproduktion von Schweiß, bedingt durch eine übermäßige Aktivität des zugehörigen sympathischen Nerven.

Symptome

Die typischen Symptome von Schweißfüßen sind eine merklich zu hohe Produktion von Schweiß am Fuß, insbesondere an der Fußsohle und in den Zehenzwischenräumen. Nun ist bei einer krankhaft erhöhten Schweißproduktion ein Grenzwert an produziertem Schweiß an einer bestimmten Körperstelle, in dem Fall der Füße, festgelegt. Aber auch ein übermäßiges Schwitzen am Fuß, das als unangenehm und störend empfunden wird, führt zu Schweißfüßen.

Da die Schweißdrüsen am Fuß durch einen Nerv des sympathischen Nervensystems innerviert wird, der bei Stress und Anstrengung vermehrt aktiv ist, können in diesen Situationen schlagartig hohe Mengen an Schweiß abgegeben werden. Folglich entsteht ein Gefühl der Nässe am Fuß und gegebenenfalls auch der Kälte, wenn die Strümpfe und Schuhe durch genässt sind.

Zusätzlich zu den Schweißfüßen können Beschwerden, wie ein unangenehmer Geruch, der durch die Zersetzung des Schweißes durch bestimmte Bakterien entsteht, und Juckreiz auftreten.

Außerdem können auch andere Körperstellen von dem zu starken Schwitzen betroffen sein, zum Beispiel die Handinnenflächen oder die Achseln.

Da der Schweiß an den Füßen einen günstigen Ansiedlungsort für Erreger, wie Bakterien und Pilze bildet, kann es bei Schweißfüßen auch öfter mal zu einer Infektion kommen.

In schlimmen Fällen kommen zu den genannten Symptomen entweder eine Veränderung der Hornhaut, da der ständige Schweiß die Schicht angreifen kann, oder ein Ekzem mit roten Pusteln an der Fußsohle hinzu. In jedem Fall wäre eine Abklärung bei einem Arzt oder einem Fußspezialisten zu empfehlen, um den richtigen Umgang und Behandlungsmaßnahmen bei Schweißfüßen zu erfragen.

Ursachen für Schweißfüße

Schweißfüße entstehen entweder durch übermäßig große Schweißdrüsen, die dementsprechend mehr Schweiß produzieren können, durch eine vermehrte Aktivität des sympathischen Nervensystems, welches dann die am Fuß ansässigen Schweißdrüsen zu sehr stimuliert oder durch falsches Schuhwerk, welches es dem Fuß nicht ermöglicht den Schweiß loszuwerden und dieser sich stattdessen am Fuß anstaut.

Dabei sind die Stellen an der Fußsohle und in den Zehenzwischenräumen besonders prädestiniert dafür, weil sich in den Zehenzwischenräumen, wenn Haut auf Haut liegt, der Schweiß leicht anstauen kann und sich an der Fußsohle, wie an den Handinnenflächen auch, sogenannte Leistenhaut befindet, die eine besondere Art der Schweißdrüsen besitzt. Diese werden anders als beispielsweise die Schweißdrüsen der restlichen Haut von einem vegetativen Nerven versorgt, in dem Fall des Sympathikus. Dieser regt die Schweißdrüsen insbesondere dann verstärkt an, wenn eine Stresssituation oder eine gewisse Anstrengung vorliegt. Die genannten Prozesse sind auf eine krankhafte Überaktivität des vegetativen Nervensystems zurückzuführen.

Daneben kann man auch durch falsches Schuhwerk und Strümpfe aus synthetischem Stoff, wie etwa aus Nylon, auch Schweißfüße, vor allem den damit einhergehenden Schweißgeruch, hervorrufen. Das Problem dabei ist, dass der produzierte Schweiß nicht verdunsten oder anders abgegeben werden kann und sich dann im Schuh anstaut.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen für übermäßiges Schwitzen

Therapie von Schweißfüßen

Bei der Therapie der Schweißfüße unterscheidet man im ersten Schritt Schweißfüße, die eine organische Ursache haben, wie beispielsweise die gesteigerte Aktivität des vegetativen Nervensystems und vergrößerte Schweißdrüsen an den Füßen und zum anderen die Form von Schweißfüßen, die durch Tragen von luftundurchlässigen Schuhen und Strümpfen hervorgerufen werden.

Bei letzteren wird zur Therapie empfohlen, die Füße jeden Abend zu waschen und danach sorgfältig zu trocknen. Auch Fußbäder mit Zusätzen wie Salbei können helfen. Außerdem sollte so oft es geht barfuß gegangen werden, was eher für den Sommer geeignet ist. Ansonsten sollte darauf geachtet werden, dass Strümpfe aus Baumwolle getragen werden und dass das Schuhwerk ausreichend atmungsaktiv ist oder dass es zumindest nach dem tragen genügend Zeit hat, um auszulüften. S

teck eine Überfunktion des Sympathikus-Nerven hinter den Schweißfüßen, so können Wirkstoffe von außen auf die betreffende Stelle am Fuß gegeben werden, vor allem auf die Sohle und die Zehenzwischenräume, die die übermäßige Schweißbildung unterbinden sollen. Dazu zählt unter anderem Aluminiumchlorid, welches man häufig in Antitranspirantien findet. Auch eine sogenannte „Leitungswasseriontophorese“ kann bei der Therapie von Schweißfüßen eingesetzt werden. Die medikamentöse Therapie setzt vor allem am vegetativen Nervensystem, genauer gesagt an der Blockade des Sympathikus-Nervs, an, da dieser die Schweißdrüsen zu sehr anregt. Aber auch diverse Psychopharmaka sollen Schweißfüße eindämmen. Vor einer Einnahme sollte dies allerdingt unbedingt mit einem fachkundigen Arzt abgeklärt werden.

Alternativ zur Einnahme von Medikamenten zählt das Spritzen von Botox an die ursächlichen Schweißdrüsen zu einer zwar zeitlich begrenzten, aber dennoch effektiven Maßnahme in der Therapie.

Wenn dies alles nicht ausreichend wirkt, kann eine Operation zur Linderung der Schweißfüße in Erwägung gezogen werden. Dabei können entweder Teile der Drüsen komplett entfernt werden oder aber die Versorgung des Sympathikus-Nervs zu den Schweißdrüsen wird durchtrennt.

In erster Linie wird man jedoch versuchen durch die nicht-operativen Maßnahmen die Schweißfüße zu therapieren.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Therapie bei übermüßigem Schwitzen

Homöopathie gegen Schweißfüße

Da die Schulmedizin zur Behandlung der Schweißfüße teilweise nur sehr nebenwirkungsreiche Arzneimittel anzubieten hat, greifen viele Betroffene auch gerne auf die Homöopathie zurück.

Der Angriffspunkt der homöopathischen Mittel sind vor allem die Schweißdrüsen selbst. Besonders effektiv gegen Schweißfüße soll das Mittel „Calcium carbonicum“, welches aus der Auster gewonnen wird, sein. Es ist überdies auch für Kinder meist gut verträglich. Auch „Salvia officinalis“, der Salbei, findet bei Schweißfüßen Gebrauch.

Daneben gibt es weitere Mittel der Homöopathie, wie zum Beispiel die Kieselerde Silicea, Nr. 11 der Schüßler Salze, welches häufig in der D12-Dosierung verwendet wird und auch in der Kräftigung des Bindegewebes Anwendung findet.

Homöopathische Mittel haben meist eine gute Wirkung zu verzeichnen, haben wenige Nebenwirkungen und sollten zur effektiven Behandlung für eine geraume Zeit, regelmäßig eingenommen werden. Welche homöopathischen Mittel insgesamt in Frage kommen und individuell geeignet sind und in welcher Dosierung sie dann eingenommen werden soll, muss ein Fachmann entscheiden. Daher ist eine Abklärung bei einem Homöopathen oder einem Arzt sehr zu empfehlen, da hierbei auch weitere ergänzende Maßnahmen, wie zum Beispiel Fußbäder und ähnliches, zur Behandlung der Schweißfüße besprochen werden können.

Diagnose von Schweißfüßen

Zur Diagnose dient zum einen die Erfragung durch den Arzt oder Fußspezialist, wie es zu den Schweißfüßen kommt und, ob weitere Beschwerden, wie etwa übermäßiges Schwitzen an einer weiteren Körperstelle oder die Infektion des Fußes, vorliegen.

Um die krankhafte, überschießende Schweißproduktion am Fuß besser feststellen zu können, kann man mit Hilfe von Löschpapier, welches am Fuß angelegt wird, die Menge an Schweiß messen. Wenn nach etwa fünf Minuten mehr als 100g Schweiß abgegeben werden, liegt eine Überunktion der Schweißdrüsen oder des vegetativen Nervensystems vor.

Alternativ zu dieser Methode, welche die Diagnose über die Schweißmenge definiert, kann man mit dem sogenannten „Iod-Stärke-Test“ die Schweißproduktion beurteilen. Hierbei werden die Füße mit einer bestimmten Iod-Lösung eingestrichen und im Anschluss mit Stärkepuder bedeckt. Findet nun eine zu starke Schweißabgabe statt, färben sich die aufgetragenen Substanzen blau bis schwarz. Ob die Menge an Schweiß zu viel ist, kann dieser Test nicht so genau angeben, wie die Methode mit dem Filterpapier.

Prognose bei Schweißfüßen

Werden geeignete Maßnahmen gegen Schweißfüße, wie Medikamente oder richtige Hygiene der Füße, regelmäßig durchgeführt und eingehalten ist die Prognose in der Regel recht gut. Zwar bedarf es meist eines ständigen Aufwands zur Behandlung von Schweißfüßen, aber die Ergebnisse sind im Großen und Ganzen zufriedenstellend.

Prohpylaxe von Schweißfüßen

Um Schweißfüßen vorzubeugen und Prophylaxe zu betreiben ist es bereits hilfreich die Füße jeden Abend zu waschen und anschließend gründlich abzutrocknen. Außerdem sollten Strümpfe aus Baumwolle und atmungsaktive Schuhe getragen werden, damit der produzierte Schweiß verdunsten kann und sich nicht anstaut.

Außerdem wird empfohlen bei warmen Temperaturen barfuß, beziehungsweise in für Schweißfüße geeigneten offenen Schuhen zu gehen.

Schweißfüße bei Kindern

Schweißfüße sind auch ein großes Thema bei Kindern. Die Besonderheit bei Kindern ist, dass sie eine verhältnismäßig hohe Anzahl an Schweißdrüsen an der Fußsohle besitzen. Alleine diese Tatsache führt dazu, dass Kinder eher zu Schweißfüßen neigen, denn mehr Drüsen produzieren auch mehr Schweiß.

Dazu kommt, dass auch hier zum Teil ein mangelhaftes Schuhwerk vorliegt, das nicht ausreichend atmungsaktiv ist und sich der Fußschweiß im Schuh dann ansammelt. Auch Strümpfe aus synthetischem Stoff können Schweißfüße bei Kindern provozieren.

Empfohlen wird daher bei Schweißfüßen der Kinder diese bei warmen Temperaturen so oft wie nur möglich barfuß gehen lassen und sonst die Füße am besten jeden Abend zu waschen, gründlich zu trocknen, eventuell mit einer Creme pflegen und Baumwollsocken zu tragen.

Dazu kann es hilfreich sein spezielle Schuhe, die es dem Fuß ermöglichen den Schweiß abzugeben, zu verwenden und ein Paar Wechselschuhe anzuschaffen, damit die Schuhe nach dem Tragen ausreichend auslüften können.

Auch bestimmte homöopathische Mittel können bei Schweißfüßen bei Kindern angewendet werden. Dies sollte jedoch nicht ohne vorherige Abklärung mit einem Fachmann passieren.

Schweißfüße durch falsche Schuhe

Schuhe sind in vielen Fällen die Ursache für Schweißfüße, zwar nicht für die körperlich verursachten, aber für die durch äußere Einflüsse begünstigten. Die Schuhe sind vor allem dann problematisch, wenn sie aus einem Stoff sind, der nicht atmungsaktiv ist und somit weder Schweiß aufnehmen noch abgeben kann.

Außerdem werden die getragenen Schuhe oft im Anschluss nicht ausreichend lange ausgelüftet, sodass sich beim nächsten Tragen immer noch ein Restanteil des Schweißes im Schuh befindet, der durch vorheriges Tragen gebildet wurde.

Ideal zur Vermeidung von Schweißfüßen sind atmungsaktive Schuhe oder auch Einlagen für die Schuhe, die man zusätzlich benutzen kann und die ebenfalls dazu dienen den Fuß trocken zu halten. Der Vorteil von solchen Einlagen ist, dass man sie nach Bedarf wechseln kann.

Schweißfüße in Sandalen

Schweißfüße können durchaus auch in Sandalen auftreten. Auch wenn die Füße in Sandalen die Möglichkeit zu haben scheinen ihren Schweiß über die Luft abzugeben, ist es doch so, dass sich die eigentlich hohe Dichte an Schweißdrüsen an der Fußsohle befindet, die den meisten Teil der Zeit dem Fußbett des Schuhs aufliegt.

Nun besteht das Fußbett von Sandalen in vielen Fällen aus nicht-atmungsaktivem Material, wie zum Beispiel Kunstleder oder ähnliches, welches den Schweiß des Fußes nicht aufnehmen kann. Folglich staut sich dieser zwischen Fuß und Sandale an, was man durch eine leichte Nässe am Fuß fühlen kann.

Schweißfüße entstehen daher sowohl durch die warmen Temperaturen im Sommer, wenn die Sandalen getragen werden, als auch zusätzlich durch den beim Gehen produzierten Schweiß.

Es gibt natürlich auch Sandalen, die ein Fußbett aus Material besitzen, welches den Schweiß aufnehmen kann und die Füße so davor bewahrt. Beim Kauf von Sandalen kann man dann entweder selbst auf das für das Fußbett verwendete Material achten und durch anprobieren schon einmal testen, ob man darin zu Schweißfüßen neigt oder man wendet sich an einen Schuhfachverkäufer zur Beratung.

Generell gilt es auch hier zur Vermeidung von Schweißfüßen nach dem Tragen der Sandalen nicht nur die Füße zu reinigen und ausreichend zu trocknen, sondern auch die Schuhe trocken zu halten.

Bei Kleinkindern und Babys

Bei einem Baby und einem Kleinkind ist es mit den Schweißfüßen ähnlich wie bei schon größeren Kindern. Auch hier sind sie meist der Tatsache geschuldet, dass auf den kleinen Füßen im Verhältnis zu ihrer Größe gesehen viel mehr Schweißdrüsen angesiedelt sind, als beispielsweise bei einem Erwachsenen. Alleine dadurch produziert ein Baby, sowie auch ein Kleinkind, an den Füßen mehr Schweiß.

Dieser wird dann von bestimmten Bakterien zersetzt und kann unter Umständen unangenehm riechen. Wichtig ist daher die Schweißfüße regelmäßig zu waschen und gründlich zu trocknen, sowie Strümpfe aus Baumwolle zu verwenden. Normalerweise bekommt man die Situation mit den genannten Maßnahmen relativ gut in den Griff.

Sind die Schweißfüße jedoch sehr stark ausgeprägt kann eine Abklärung der Problematik beim Kinderarzt helfen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.11.2015 - Letzte Änderung: 27.06.2022