Die Therapie des Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen hat eine herausragende Bedeutung, da bei einem frühzeitigem Therapiebeginn, sich die Prognose günstig beeinflussen lässt.
Welche Therapie nötig ist, hängt vor allem von zwei Fragen ab.
Wenn das Kind nur leichtes Übergewicht hat ( knapp über der 90 Perzentile) und zu erwarten ist, dass es noch in die Länge wächst, reicht es völlig aus, wenn es erst einmal versucht sein Gewicht zu halten.
Wenn der Körper bei konstantem Gewicht in die Länge wächst, sinkt automatisch der BMI – das Kind nimmt ab ohne sein Gewicht zu reduzieren.
Sollte eine Adipositas vorliegen (Gewicht über der 97. Perzentile) empfiehlt es sich das Gewicht zu reduzieren um dadurch den BMI zu senken. Dann sollte der erste Gang zum Kinderarzt führen. Er wird die erforderlichen Therapiekonzepte erörtern.
Crashdiäten (wenig Kalorien und einseitig zusammen gestellt) sind für Kinder absolut tabu weil dabei die große Gefahr besteht, dass das Kind den, für seine Entwicklung notwendigen Nährstoffbedarf nicht mehr decken kann. Diese Ernährungsumstellungen sind und wirken nur sehr kurzfristig und vermitteln kein vernünftiges Ernährungsverhalten.
Nach solchen Diäten lässt sich das Gewicht kaum langfristig stabilisieren und die Gefahr des Jo-Jo-Effektes (schneller und mehr zunehmen als vor der Diät) ist hierbei gegeben. Außerdem können diese Ernährungsweisen der Entstehung von Essstörungen Vorschub leisten.
Sinnvoll ist nur die langsame, aber dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene, fettreduzierte und kohlenhydratreiche Mischkost. Die Ernährungsgewohnheiten und das Essverhalten sollen langsam und in kleinen Schritten verändert werden. Nur so hat das Kind eine Chance sein Gewicht dauerhaft im Normalbereich zu halten.
Eine Ernährungsumstellung mit der optimierten Mischkost als Grundlage ist auf die gesamte Familie übertragbar und für alle gesund. Für das übergewichtige Kind ist es in jedem Fall am besten wenn die ganze Familie bereit ist die Ernährung schrittweise umzustellen. Alleine schaffen Kinder diese Aufgabe nicht und brauchen Unterstützung.
Außerdem ist es wichtig, das Bewegungsverhalten der Kinder zum Positiven hin zu verändern.
Auch hier sind die Eltern gefordert ihrem Kind unter die Arme zu greifen. Aus einer Sitzwelt soll eine Bewegungswelt werden. Das beginnt im Alltag und das Vorbild der Eltern ist wichtig. Auch hier wird eine Veränderung in kleinen Schritten empfohlen um das Kind nicht zu überlasten.
Funktioniert auch ein Abnehmen durch Schlankheitstropfen? Lesen Sie dazu unseren Artikel: Gracia® Schlankheitstropfen - Eine Lösung bei Übergewicht?
Zwischen dem Wissen was zu tun ist um Übergewicht zu verhindern oder zu beseitigen, und dem Willen und der Kraft diese Maßnahmen durchzuziehen liegen oft Welten. Um das Ziel zu erreichen ist die Rückendeckung der Eltern die beste Motivation! Anstatt zu nörgeln oder zu schimpfen ist es besser gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Rückschläge und Misserfolge werden sich nicht ganz vermeiden lassen und je selbstbewusster das Kind ist und umso mehr Unterstützung und Trost es bekommt umso leichter lassen sich solche Phasen überwinden.
Eine gewisse Kontrolle der eingeleiteten Maßnahmen und Veränderungen ist sinnvoll, darf aber nicht zu streng sein. Denn sonst kann das gemeinsame Beobachten des Gewichtes für Eltern und Kinder zur großen Belastung werden.
Hier einige Beispiele für strenge und angepasste Maßnahmen:
- Strenge Maßnahmen
- Du darfst nie mehr Schokolade essen!
- Du darfst ab jetzt nicht mehr als eine halbe Stunde pro Tag fernsehen!
- Angepasste Maßnahmen
- Du darfst pro Woche eine Tafel Schokolade essen, sollst sie dir aber selbst einteilen!
- Du darfst in der Woche zwei Stunden fernsehen. Die Zeit darfst du dir selbst aussuchen!
Diese Ernährungsform entspricht den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die richtige Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Diese Kost ist „optimiert“, weil sie alle Nährstoffe die Kinder und Jugendliche für Wachstum, Entwicklung und Gesundheit benötigen enthält.
Die Kriterien der optimierten Mischkost sehen folgendermaßen aus:
Daraus ergeben sich drei grundsätzliche Regeln für die Lebensmittelauswahl:
Die Ampelfarben helfen beim Zusammenstellen der Mahlzeiten und bei der Beurteilung und Einordnung. Dieses Leitsystem können bereits kleine Kinder gut nachvollziehen.
Stopp sollte es bei allen „roten Lebensmitteln“ im Kopf rufen. Diese Lebensmittel kann man nicht komplett streichen, doch man sollte sie nur selten und dann bewusst und sparsam einsetzen.
Es sind die in erster Linie:
Mäßige Mengen an „gelben Lebensmitteln“ sind erlaubt:
Grünes Licht, auch bei großem Hunger gilt für die „grünen Lebensmittel“:
Daraus ergibt sich eine ausgewogene Nährstoffzufuhr.
Der größte Teil der Nahrungsenergie stammt aus Kohlenhydraten (Getreide, Kartoffeln und Obst). Fett sollte vorwiegend pflanzlicher Herkunft sein und liefert 30% der täglichen Nahrungsenergie. Die restlichen 15% kommen aus Eiweiß und ist je zur Hälfte tierischer (Milch, Fleisch, Fisch, Eier) und pflanzlicher (Getreide, Kartoffeln) Herkunft.
Weiterführende Informationen zur Gewichtsabnahme, bzw. zur Therapie von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen finden Sie unter:
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