Therapieoptionen beim Abort oder beim drohenden Abort umfassen Lagerungsmaßnahmen, medikamentöse Therapien und operative Eingriffe wie eine Ausschabung (Kürettage), je nach Ursache.
Behandlungsmöglichkeiten beim Abort, Kürettage, Ausschabung
Schon bei dem Verdacht auf eine Fehlgeburt sollte eine sofortige Einweisung der Schwangeren in eine Klinik erfolgen. Bei der Therapie wird in der Regel bis zur 12. Schwangerschaftswoche eine Ausschabung (Kürettage) vorgenommen. Hierbei wird eventuell zuvor zurückgebliebenes Gewebsmaterial ausgeräumt, um weitere Blutungen zu stillen und Infektionen vorzubeugen.
Nach der 12. Schwangerschaftswoche muss meist eine Geburt eingeleitet werden.
Lediglich bei dem noch aufzuhaltendem Abortus imminens haben Maßnahmen wie körperliche Schonung, Magnesiumgaben, Wehenhemmer (Tokolytika) und eventuell die Gabe von Gestagenen Aussicht auf Erfolg.
Die Therapie eines septischen/fieberhaften Abortes erfordert speziellere Methoden (s.o.).
Zunächst erfolgt eine Antibiotikatherapie, an die sich eine Ausschabung anschließt. Ist die Infektion damit nicht beseitigt, so muss der Infektionsherd (Gebärmutter) entfernt werden.
Zur Prophylaxe einer in diesem Zusammenhang manchmal auftretenden Gerinnungsstörung wird eine Heparingabe vorgenommen.
Wie bei jeder anderen Geburt auch, muss selbstverständlich eine Anti-D-Prophylaxe vorgenommen werden, wenn die Mutter Rhesus-negativ und der Vater Rhesus-positiv ist. Andernfalls besteht die Gefahr des Morbus haemolyticus neonatorum
(S. Schwangerschaftskomplikation).
Des Weiteren ist es für das betroffene Paar sehr hilfreich, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen oder professionelle psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um insbesondere bei der Mutter einer Traumatisierung vorzubeugen.
Bei habituellen Aborten ( s.o.) sollte eine humangenetische Beratung konsultiert werden, die per Untersuchung (Chromosomenanalyse, Hormonanalysen, Infektionsabklärung, Sonographie) der Eltern und eventuell auch des toten Kindes eine genetische Belastung und somit auch das Wiederholungsrisiko einer Fehlgeburt ermitteln kann.
Acht geben sollte man während der Schwangerschaft auf Symptome wie u.a. vaginale Blutungen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Anzeichen einer Fehlgeburt
Doch nicht jede vaginale Blutung muss eine drohende Fehlgeburt bedeuten. Weitere Ursachen können sein:
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Blutung in der Schwangerschaft
Bei einer Blutung während der Schwangerschaft sollten sie trotzdem zur weiteren Abklärung ihren Frauenarzt aufsuchen. Kommen zusätzlich krampfartige Bauchschmerzen und/oder ein Abgang von Fruchtwasser hinzu, sollte besonders schnell reagiert werden. Auch das Auftreten von hohem Fieber und/oder eitrigem Scheidenausfluss sollte als Warnzeichen gedeutet werden. Der Gynäkologe wird ihnen dann per Untersuchung, Ultraschall (kindliche Herztöne, Gebärmutterwachstum?) und Bestimmung des hCG-Wertes (Schwangerschaftshormon) mehr Sicherheit geben können.
Da man im individuellen Fall oft keine spezifischen Auslöser einer Fehlgeburt benennen kann, ist eine konkrete Leitlinie schwer zu vorzugeben. In jedem Falle ist es von Vorteil, wenn man einen gesunden Lebensstil pflegt. Dazu gehören natürlich eine gesunde Ernährung, das Meiden von Stress und insbesondere während der Schwangerschaft ein Verzicht auf den Konsum von schädigenden Substanzen (Alkohol, Drogen, Nikotin, Koffein, Medikamente). Auch gefährliche Sportarten, die eine Schwangerschaft durch ihr hohes Unfallrisiko gefährden könnten, sollten vermieden werden.
Des Weiteren sollte nach einer überstandenen Fehlgeburt mit einer erneuten Schwangerschaft noch 3 Monate gewartet werden.
Eine konkrete Zahl kann kaum gegeben werden und hängt stark von den individuellen Ursachen ab. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch gegenüber Frauen ohne bereits erlittener Fehlgeburt erhöht. Kann jedoch eine spezifische Ursache erörtert und eliminiert werden, so spricht nichts gegen einen erfolgreichen Verlauf einer erneuten Schwangerschaft.
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Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z