Zink im menschlichen Körper

Definition

Zink ist ein essentieller Nährstoff, das heißt er kann vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden. Er muss deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Es handelt sich um ein Spurenelement und kommt daher im Körper nur in geringen Mengen vor. Die tägliche Aufnahme liegt nur um die 10 mg. Trotzdem ist Zink für die Gesundheit und den Stoffwechsel unabdingbar und erfüllt zahlreiche Aufgaben im menschlichen Körper.

Funktion

Zink ist ein sogenanntes Co-Enzym, ein Helfer für die Enzyme im Körper. Es ist für diese und den korrekten Ablauf von Stoffwechselvorgängen im Körper unabdingbar. Ohne die Anwesenheit von Zink können die Enzyme nicht richtig arbeiten und die natürlichen Funktionen des Körpers kommen zum Erliegen.

Zink spielt sogar auf der Ebene der DNA, des menschlichen Erbguts, eine wichtige Rolle. Komplexe aus Proteinen und Zink regulieren hier die Vorgänge, die schließlich zum Auf- oder Abbau von Körperbausteinen führt. Zu den Stoffwechselvorgängen, die durch die Hilfe von Zink korrekt ablaufen, gehören unter anderem die Verstoffwechselung von Nährstoffen: Der Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel, daneben auch die Entgiftung und der Abbau von Alkohol sind abhängig von Zink.

Auch für den Insulinstoffwechsel ist Zink bedeutsam. Zink ist ein wichtiges Element im Immunsystem und für die Abwehrkräfte des Körpers und unterstützt die Bekämpfung von Infektionen. Es schützt den Körper daneben vor schädlichen Stoffen wie Alkohol, UV-Strahlung und Qualm.

Einen erheblichen Anteil hat es in der Synthese und im Stoffwechsel von Hormonen, wie den Schilddrüsen- oder Geschlechtshormonen.

Zink ist ein wichtiges Spurenelement für die Gesundheit und Wundheilung der Haut, für die Widerstandsfähigkeit von Knochen und Nägeln und für die Gesundheit von Kopfhaut und Haaren.

Außerdem ist es für die menschlichen Sinnesorgane, besonders für die Sehkraft, ein wichtiger Nährstoff.

Allgemeine Aufgaben

Durch seine Beteiligungl an fast jedem wichtigen Stoffwechselvorgang hat Zink im Organismus zahlreiche Aufgaben. Es kommt zwar nur in kleinen Mengen vor, aber besonders bei einem Zinkmangel und seinen Symptomen erkennt man seine Bedeutung für die Gesundheit des menschlichen Körpers.

Daneben ist Zink nicht nur für die körperliche Gesundheit zuständig, einen Anteil scheint es auch an dem mentalen Wohlbefinden und der Stabilisierung von positiver Stimmung zu haben. Zink unterstützt das Immunsystem und hilft beim Schutz vor Infektionen mit Viren, Bakterien und Parasiten. Es sorgt für eine gesunde Haut, volles und kräftiges Haar sowie starke Finger- und Fußnägel.

Die Heilung von Wunden wird ebenfalls durch Zink unterstützt. Durch sein Vorkommen in der Netzhaut und seine Rolle im Vitamin A Stoffwechsel, dem Vitamin des Sehprozesses, ist es für das Sehen unverzichtbar. Besonders Adaptationsprozesse, also Gewöhnung an die Dämmerung, scheint Zink mit zu regulieren.

Im Insulinstoffwechsel bindet und speichert Zink Insulin, was sogar therapeutisch bei oralen Insulinpräparaten genutzt wird. Daneben ist es wichtig für den Stoffwechsel aller drei Nahrungsbestandteile: Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate. Auch der Hormonhaushalt wird durch Zink in Balance gehalten

Aufgaben von Zink bei Pickeln

Pickel bis hin zum Vollbild der Akne sind ein mögliches Symptom bei Zinkmangels. Das Spurenelement ist maßgeblich am Verhornungsprozess der Haut beteiligt und an der Produktion von Keratin. Zink spielt außerdem eine wichtige Rolle für den Fettstoffwechsel der Haut. Bei Störungen kann es zu Verstopfungen und Entzündungen der Talgdrüsen kommen, was zu Pickeln führt.

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Einfluss von Zink auf das Haarwachstum

Das Spurenelement ist an der Bildung von Keratin, einem wichtigen Bestandteil von Haut, Haar und Nägeln, beteiligt. Es spielt eine wichtige Rolle in der Bildung einer festen, widerstandsfähigen Haarstruktur, zudem bei der Verankerung des Haares in der Kopfhaut. Außerdem spielt Zink eine wichtige Rolle im Immunsystem und schützt vor Entzündungen, die die Haut und die Haarwurzel schädigen können. Ein Zinkmangel äußert sich deshalb häufig in brüchigem, splissigem Haar, teilweise kann es sogar zum Haarausfall kommen.

Zinkmangel

Zinkmangel ist eine Erscheinung, die meist durch eine Mangelernährung oder eine schlechte Nahrungsverwertung hervorgerufen wird. Da Zink eine Vielzahl von Aufgaben im Körper übernimmt, fallen bei einem Zinkmangel viele verschiedenste Symptome auf.

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Diagnostisch, zum Beispiel über Bluttests, lässt sich ein Zinkmangel schlecht bestimmen. Zudem sind die auftretenden Symptome sehr unspezifisch. Ein Zinkmangel kann deshalb lange unentdeckt bleiben. Einen moderaten Zinkmangel sollte man zunächst über die Zufuhr zinkhaltiger Nahrungsmittel ausgleichen, daneben ist es auch möglich Zink in Form von Tabletten oder Kapseln zu sich zu nehmen.

Zu den möglichen Symptomen eines Zinkmangels gehören zahlreiche Erscheinungen der Haut wie AknePickelSchuppenHautpilzePusteln und Rötungen. Häufig ist auch die Gesundheit von Nägeln und Haaren betroffen, ein Zinkmangel kann sogar zu Haarausfall führen.

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Ein Zinkmangel kann sich auf die verschiedenen Sinnesorgane auswirken, häufig treten Veränderungen des Sehens bei Nacht auf. Durch hormonelle Störungen kommt es im Rahmen eines Zinkmangels unter anderem zur Störung der LibidoPotenz und Fruchtbarkeit.

Bei Kindern und Jugendlichen kann ein chronischer Zinkmangel zu Wachstumsstörungen führen. Da Zink wichtig für die Funktion des Immunsystems ist, können bei einem Zinkmangel vermehrt grippale Infekte oder eine schlechte Wundheilung auftreten.

Neben den körperlichen Symptomen kann Zinkmangel auch MüdigkeitKonzentrationsschwierigkeiten und eine verminderte Leistungsfähigkeit hervorrufen. Manche Patienten leiden zudem unter depressiven Verstimmungen und starken Stimmungsschwankungen.

Zinktabletten

Eine ausgewogene Ernährung, die die Aufnahme von zinkhaltigen Lebensmitteln einschließt, ist normalerweise ausreichend um die empfohlene Tagesmenge an Zink zu sich zu nehmen. Zink ist nicht nur in tierischen, sondern auch in einer Vielzahl von pflanzlichen Produkten enthalten. Einen Zinkmangel sollte man zunächst über die Nahrung ausgleichen. Manche Betroffene von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Lebererkrankungen, sowie Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder die künstlich ernährt werden, können nicht genug Zink zu sich nehmen.

Hier gibt es die Möglichkeit die ausreichende Zinkaufnahmen mithilfe von Tabletten zu unterstützen. Zinktabletten sind in der Apotheke und in Drogerien erhältlich. Das Problem dabei ist, dass es keine standardisierten Zinkpräparate gibt und Zink mitunter überdosiert werden kann.

Eine Überdosierung von Zink kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen, außerdem interagiert Zink mit anderen Medikamenten und kann deren Wirkung vermindern oder Nebenwirkungen verstärken. Eine Zufuhr von Zink über Tabletten sollte mit dem Arzt abgesprochen werden, zudem sollte die empfohlene Tageshöchstzufuhr nicht überschritten werden

Zinkleimverband

Bei einem Zinkleimverband handelt es sich um einen Kompressionsverband für verletzte Gliedmaßen und Gelenke. Hierbei werden straffe oder elastische Binden mit einem Leim aus Zinkoxid, Wasser und Bindemittel bestrichen und straff um die betroffene Verletzung gewickelt. Der Verband wirkt kühlend und abschwellend.

Eingesetzt werden Zinkleimverbände bei Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen und anderen Verletzungen, die mit Schwellungen einhergehen. Der Patient kann sich selbst einen Verband anlegen oder angelegen lassen, bei schlimmeren Verletzungen sollte ein Arzt konsultiert werden. Nach dem Rückgang der Schwellung sollte der Verband gewechselt werden und bis zum vollständigen Abheilen regelmäßig erneuert werden. Sollte die Schwellung nicht zurückgehen, starke Schmerzen oder Rötungen weiterhin bestehen, muss ein Arzt aufgesucht werden

Zinkspray

In der Tiermedizin gibt es zur Wundversorgung auch die Möglichkeit, den Wirkstoff Zinkoxid als Spray anzuwenden. Neben Zinkoxid enthalten Zinksprays weitere Stoffe, die die Wundheilung unterstützen und die gereizte Haut beruhigen. Es kann bei Hunden, Katzen und Pferden angewandt werden. Eine Anwendung von Zinkspray in der Humanmedizin ist nicht üblich.

In welchen Lebensmitteln steckt Zink?

Lebensmittel

Zinkgehalt (Angabe in mg pro 100g Lebensmittel)

Rindfleisch

4.4

Kalbsleber

8.4

Schweineleber

6.5

Putenbrust

2.6

Austern

22

Garnelen

2.2

Sojabohnen, getrocknet

4.2

Linsen, getrocknet

3.7

Gouda-Käse, 45% Fett i.Tr.

3.9

Emmentaler, 45% Fett i. Tr.

4.6

Knäckebrot

3.1

Haferflocken (Vollkorn)

4.3

Kürbiskerne

7

Leinsamen, ungeschält

5.5

Paranüsse

4

Was passiert bei einer Überdosierung von Zink

Eine Zufuhr von über 20 mg Zink pro Tag in Tablettenform ist bei ausgewogener Ernährung und Verzehr zinkhaltiger Nahrung nicht erforderlich und kann sogar schädlich sein. Bei einer langfristigen Überdosierung kann es zu einer Störung des Eisen- und Kupferhaushaltes kommen, da die Aufnahme von Zink mit der Aufnahme und Verfügbarkeit von Eisen und Kupfer interferiert. Zink kann außerdem die Aufnahme von bestimmten Medikamenten wie Antibiotika reduzieren. Langfristig überdosiert kann Zink die Immunfunktion beeinträchtigen und zur Störung des Fettstoffwechsels führen. Eine akute Intoxikation, also Vergiftung mit Zink, tritt erst bei sehr hohen Dosen von Zink auf (200-400mg) und äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall und Schmerzen.

Zinksalbe/Zinkcreme

Medizinische Zinksalbe wird in der Behandlung von Wunden eingesetzt. Der Wirkstoff Zinkoxid unterstützt das Abheilen und beruhigt die gereizte Haut. Sie wird vor allem auf juckenden und nässenden Wunden, so wie an den Wundrändern eingesetzt. Besonders nässende Wunden profitieren von dem austrocknenden Effekt der Zinksalbe. Manchen Salben wird zusätzlich ein weiterer Wirkstoff zugesetzt, wie zum Beispiel Vitamin A -haltiger Lebertran. Das Öl unterstützt die Regeneration der Haut zusätzlich.

Auch bei chronischen Hauterkrankungen können Zinksalben oder Cremes eingesetzt werden, dazu gehören chronische Ausschläge oder Akne. Zinksalbe wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Zudem beeinflusst sie den Fettstoffwechsel der Haut, was bei Akne ein erwünschter Effekt sein kann. Bei trockener Haut sollte man von der Anwendung von Zinkcremes absehen, da sie die Haut zusätzlich austrocknet.

Tagesbedarf an Zink

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene und männliche Jugendliche ab 15 Jahren eine Aufnahme von 15 mg Zink pro Tag, bei Frauen liegt die Empfehlung bei 7 mg am Tag. Säuglinge unter 4 Monaten sollten 1 mg aufnehmen, zwischen 4 und 12 Monaten 2 mg pro Tag. Kinder im Alter von 1 bis 10 Jahr sollten zwischen 3 und 7 mg Zink am Tag zu sich nehmen.

Zink in der Schwangerschaft

Schwangeren wird von der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Aufnahme von 10 mg Zink pro Tag empfohlen, stillende Mütter sollen sogar 11 mg zu sich nehmen.

Autor: Dr. Nikolas Gumpert Veröffentlicht: 05.04.2017 - Letzte Änderung: 19.07.2023