Delix

Einleitung

Das unter dem Handelsnamen Delix® bekannte Arzneimittel enthält den Wirkstoff Ramipril.

Ramipril selbst wird zur Gruppe der ACE- Hemmer (Angiotensin- Converting- Enzyme- Hemmer) gezählt und hauptsächlich zur Behandlung von hohem Blutdruck (arterielle Hypertonie) eingesetzt. Dieses Enzym dient der Überführung der inaktiven Form eines Blutdruck- regulatorischen Botenstoffs in dessen aktive Form.

Ramipril kann aus diesem Grund, durch Hemmung des Angiotensin- Converting- Enzymes blutdrucksenkend wirken.

Neben diesem Hauptverschreibungsgrund, kann Delix® auch zur Therapie bei bestehender Herzinsuffizient oder zur Vorbeugung eines Herzinfarktes zur Anwendung kommen.

Anwendungsgebiete

Delix® und andere Ramipril- haltige Medikamente (zum Beispiel Ramilich) können auf zwei unterschiedliche Arten eingesetzt werden.

Als sogenanntes Monopräparat entfaltet Delix® seine Wirkung ohne weitere Hilfsmittel, als Kombinationspräparat wird es mit weiteren Blutdrucksenkern kombiniert verabreicht. Typische Medikamente, die in zusammen mit Delix® eingesetzt werden sind unter anderem Diuretika, also solche Arzneimittel die sich steigernd auf die Nierenfunktion und Urinausscheidung auswirken oder Calciumkanalblocker.

Calciumkanalblocker senken im Allgemeinen den Muskeltonus von glatten Gefäßmuskeln und sorgen dadurch effektiv für eine Abnahme des Blutdrucks.

Die Wirkung einer Kombitherapie ist im Vergleich zu der ausschließlichen Anwendung von Delix® in der Regel effektiver.

Bei der erfolgreichen Therapie der Herzinsuffizienz ist Delix® eines der, wenn nicht sogar das, vielversprechendste Arzneimittel.

Des Weiteren schreibt man Delix® und anderen Ramipril- haltigen Medikamenten einen vorbeugenden Einfluss auf die Entstehung eines Herzinfarktes zu.

Aus diesem Grund wird es von Risikopatienten oder von Patienten nach einem bereits durchgestandenen Infarkt häufig prophylaktisch eingenommen.

Wie wirkt Delix®?

Fällt der Blutdruck im menschlichen Körper unter einen Normwert ab, so wird aus den Nierenzellen das Enzym Renin freigesetzt. Dieses Enzym ist in der Lage die wichtigste blutdruckregulierende Kaskade in Gang zu setzten.

Renin aktiviert zuerst ein zweites Enzym (Angiotensin I), welches über das sogenannte Angiotensin- Converting- Enzyme in die aktive Form Angiotensin II umgewandelt wird. Angiotensin II kann nun über verschiedene Prozesse dafür sorgen, dass der Blutdruck ansteigt.

Delix®und andere Ramipril- haltige Medikamente greifen in eben diese Enzymkaskade ein, indem sie durch Hemmung des Angiotensin- Converting- Enzymes die Aktivierung von Angiotensin I zu Angiotensin II verhindern.

Folge ist, dass der Blutdruck über das eben beschriebene System (Renin- Angiotensin- Aldosteron- System, kurz: RAAS) nicht mehr gesteigert werden kann.

Bei Menschen mit zu hohen Blutdruck können dadurch niedrigere Werte und eine sinkende Belastung der Gefäße und des Herzens erzielt werden.

Nebenwirkungen

Während der Einnahme von Delix®oder anderen Ramipril- haltigen Arzneimitteln können eine Reihe von Nebenwirkungen auftreten.

Einige Patienten leiden unter starken Hautreaktionen, sie entwickeln beispielsweise einen großflächigen Hautausschlag (Exanthem) oder eine Nesselsucht.
Außerdem kann es durch Delix® zu Wassereinlagerungen in das Gewebe kommen.

Schwere Hautreaktionen mit allergiartigem Ausmaß werden hingegen äußerst selten beobachtet. Sie treten in der Regel nur bei Behandelten auf, die unter einer echten Allergie gegen den Wirkstoff Ramipril oder andere Inhaltsstoffe des Arzneimittels haben.

Des Weiteren entstehen während der Delix®- Einnahme in seltenen Fällen Probleme der Atemwege. Es kann zur Entstehung von trockenem Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit kommen.

Einige wenige Patienten berichten von dem Auftreten von Asthmaanfällen während der Behandlung mit Delix®.

Da die Wirkung von Delix® und anderen Ramipril- haltigen Medikamenten eine effektive Senkung des Blutdruckes ist, kann es unter Umständen zu Kreislaufproblemen und Schwindel kommen.

Auch das vermehrte Auftreten von Kopfschmerzen ist nicht auszuschließen.

Während der Schwangerschaft darf Delix® in keinem Fall eingenommen werden, da der Wirkstoff Ramipril zu schweren Wachstums- und Knochenbildungsstöungen des ungeborenen Kindes führen kann. Im schlimmsten Fall verursacht Delix® sogar einen Schwangerschaftsabbruch.

Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente während der Schwangerschaft

Wechselwirkungen

Delix® und andere Ramipril- haltige Arzneimittel üben einen stark verstärkenden Einfluss auf die blutdrucksenkende Wirkung des Hormons Insulin aus. Außerdem kann unter der Anwendung von Delix® die Intensität von Antidiabetika immens gesteigert werden. In diesem Zusammenhang kann es bei gleichzeitiger Einnahme zu Kreislaufproblemen mit Schwindel kommen.

Darüber hinaus wird durch den Einsatz von Delix® in den natürlichen Wasser- und Elektrolythaushalt eingegriffen.

Dies führt in der Regel zu einer verminderten und verlangsamten Ausscheidung von Elektrolyten, welche sich aus diesem Grund in besonders hohen Konzentrationen im Organismus ansammeln.

Diese Tatsache kann einen Einfluss auf die Behandlung mit sogenannten kaliumsparenden Diuretika (dienen der Steigerung der Nierenausscheidung) haben. Bei gleichzeitiger Einnahme von Delix® und kaliumsparenden Diuretika sollte deshalb besonderes Augenmerk auf den Kaliumspiegel gelegt werden.

Sowohl eine zu niedrige, als auch eine zu hohe Kaliumkonzentration im Körper kann zu immensen Herzproblemen bis hin zum Herzversagen führen.

Gegenanzeigen

Da Delix® einen starken Einfluss auf den Gefäßtonus und den Blutdruck ausübt, darf es von einigen Patientengruppen nicht vorbehaltslos eingenommen werden.

Besondere Gefahr besteht bei Menschen, die an einer Aorten- und/ oder Mitralklappenstenose (Verengung der Herzklappen) leiden. Auch von Patienten mit anderen Erkrankungen, die sich negativ auf den Blutausfluss aus der linken Herzkammer auswirken, darf Delix® in keinem Fall eingenommen werden.

Beim primären Hyperaldosterismus wird vom Organismus eine zu hohe Menge Aldosteron produziert. Bei Patienten, die an dieser Erkrankung (auch bekannt als Conn- Syndrom) leiden, sollte Delix® nicht angewendet werden.

Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass das Arzneimittel auf Grund der hohen Aldosteronkonzentration keinerlei Auswirkung auf den Blutdruck hat.

Bei Menschen mit einer Nierenfunktionseinschränkung (eingeschränkte Nierenfunktion) kann während der Einnahme von Delix® ein über das gewünschte Maß reichender Blutdruckabfall auftreten. Dies ist ein erster Hinweis auf eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion, die durch die Anwendung von Delix® ausgelöst werden kann.

Nach einer Transplantation der Niere darf Delix® oder andere Ramipril- haltige Arzneimittel nicht verschrieben werden. Der häufigste Grund, der gegen die Behandlung des Bluthochdrucks mittels Delix® spricht, ist eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe des Medikaments.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.04.2013 - Letzte Änderung: 22.10.2021