Ebrantil®

Eigenschaften

Ebrantil® enthält den Wirkstoff Uradipil. Dies ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten antiadrenergen blutdrucksenkenden Mittel. Urapidil senkt den systolischen und diastolischen Blutdruck durch die Verminderung des peripheren Widerstandes in den Gefäßen.

Uradipil ist, auch in Form von Ebrantil, verschreibungspflichtig und darf hiermit nur unter ärztlicher Kontrolle angewandt werden.

Wirkstärken und Darreichungsformen

Üblicherweise erfolgt die Einnahme von Urapidil in Form von Retardkabseln (Hartkapseln), die 30mg, 60mg oder 90mg Urapidil enthalten. Welche Wirkstärke individuell notwendig ist, legt der behandelnde Arzt für den Patienten im Einzelfall fest.

Anwendungsgebiet

Uradipil (Ebrantil®) wird zur Senkung des Blutdrucks durch eine Erweiterung der Blutgefäße angewandt.

Gegenanzeige

Ebrantil® darf nicht eingenommen werden, wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Urapidil oder einen der sonstigen Bestandteile der Kapseln bekannt ist.

Besondere Vorsicht

Liegt eine der folgenden Erkrankungen vor, so ist bei der Anwendung von Ebrantil® besondere Vorsicht notwendig:

  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche), mit mechanischer Funktionsbehinderung als Ursache (z.B. Herzklappenverengung, Lungenembolie, Herzbeutelerkrankung, Einschränkung der Herzaktion)
  • Kinder, da hierzu keine Erfahrungswerte in der Behandlung vorliegen.
  • Leberfunktionsstörungen
  • mäßige bis schwere Nierenfunktionsstörung
  • ältere Patienten
  • gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin

Die Behandlung des Bluthochdrucks erfordert regelmäßige Kontrolle durch den Arzt, sodass die Untersuchungstermine beim Arzt unbedingt eingehalten werden sollten, damit eine korrekte Einstellung der Medikamente und somit eine ideale Schonung des Körpers erreicht werden kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft darf Ebrantil® nicht angewandt werden, da bisher keine Erfahrungen am Menschen vorliegen. Auch in der Stillzeit ist eine Anwendung von Ebrantil aufgrund des Mangels an Daten nicht indiziert.

Verkehrstüchtigkeit

Gerade zu Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung oder Präparatewechsel und in Zusammenhang mit Alkohol kann es bei Ebrantil® zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens und somit der Teilnahme am aktiven Straßenverkehr und dem Bedienen von schweren Maschinen kommen. Hierzu ist im Einzelfall der behandelnde Arzt zu befragen.

Wechselwirkungen

Wird Ebrantil® gleichzeitig mit Alpha-Rezeptoren-Blockern, andere gefäßerweiternde Mittel oder mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten eingenommen oder liegt ein Zustand von Volumenmangel (z.B. Durchfall oder Erbrechen) vor oder wird Alkohol konsumiert, so kommt es möglicherweise zu einer verstärkten Blutdrucksenkung durch Ebrantil®.

Wird parallel zu Ebrantil® Cimetidin eingenommen, so wird der Urapidil-Serumspiegel erhöht, was ebenso eine Wirkungssteigerung bewirken kann.

Eine gleichzeitige Einnahme mit ACE-Hemmern ist derzeit aufgrund mangelnder Studienlage nicht empfohlen.

Art, Dauer, Dosis der Anwendung

Die retardierten Hartkapseln sollen morgens und abends unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (beispielsweise einem halben Glas Wasser) zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Wie lange Ebrantil® angewandt werden soll, entscheidet der Arzt. Normalerweise erfolgt die Behandlung mit Ebrantil® als Langzeittherapie.

Sofern der Arzt keine andere Dosis verordnet, so gilt die übliche Dosierung von morgens und abends einer retardierten Hartkapsel Ebrantil® in der verordneten Wirkstärke.

Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung

Durch Hochlagern der Beine und Volumensubstitution (trinken und Infusionen) kann eine übermäßige Blutdrucksenkung gebessert werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, so können langsam gefäßverengende Präparate gegeben werden und während einer Kontrolle des Blutdrucks auch intravenös gespritzt werden. In sehr seltenen Fällen ist die Gabe von Katecholaminen (z.B. Epinephrin) notwendig, die dann für schnelleren Wirkeintritt auch intravenös erfolgt.

Nebenwirkungen

Wie bei allen Medikamenten, so ist auch bei der Einnahme von Ebrantil® das Auftreten von Nebenwirkungen möglich.

Beobachtet wurden bisher gelegentlich Herzklopfen, Beschleunigung oder Verlangsamung des Herzschlags (Tachykardie, Bradykardie), Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust (ähnlich Angina pectoris).

Häufig aufgetreten ist bei der Einnahme von Ebrantil® Übelkeit. Gelegentlich wurden auch Erbrechen, Durchfall oder Mundtrockenheit berichtet.

Müdigkeit ist ebenfalls eine Nebenwirkung von Ebrantil®, genau wie die sehr seltene Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme).

Bei der Untersuchung der Blutwerte kann unter Ebrantileinnahme selten eine Erhöhung der leberspezifischen Enzyme und eine Verminderung der Thrombozytenzahl auftreten.

Häufig hingegen ist Schwindel oder Kopfschmerz unter Einnahme von Ebrantil® aufgetreten. Gelegentlich kommt es zu Schlafstörungen und, sehr selten, zu allgemeiner Unruhe, Dauererektion, verstärktem Harndrang oder einer verstärkten Harninkontinenz. Gelegentlich sind eine verstopfte Nase, allergische Erscheinungen (z.B. Hautrötung, Hautausschäge, Juckreiz) zu beaobachten. Auch eine orthostatische Dysregulation (Blutdruckabfall beim Lagewechsel) kann gelegentlich vorkommen.

Maßnahmen bei Nebenwirkungen

Beobachtet der Patient unter Einnahme von Ebrantil® Nebenwirkungen, die er in Zusammenhang mit dem Medikament bringt, so ist dies dem behandelnden Arzt rasch mitzuteilen, sodass dieser die Behandlung individuell anpassen kann.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.01.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021