Symptome eines Schlaganfalls

Einleitung

Die häufigsten Symptome eines Schlaganfalls sind die, die sich auch in dem sogenannten FAST-Test wiederfinden: ein einseitig herabhängendes Augenlid oder Mundwinkel, eine einseitige Lähmung eines Armes oder Beines und Sprachstörungen. Je nach Schwere des Schlaganfalls können diese Symptome jedoch mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.

Nicht immer treten alle Kardinalsymptome zusammen auf, genauso können auch noch andere Symptome hinzukommen. Dies hängt vor allem davon ab, in welchem Gehirnbereich der Schlaganfall stattgefunden hat und welche Hirnregion demnach betroffen ist und ausfällt.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schlaganfall

Das können typische Symptome sein

Zu den typischen und auch häufigsten Symptomen für einen Schlaganfall zählen:

  • Halbseitenlähmung (Hemiparese): Schwäche oder ganze Lähmung einer Körperseite (Arm und/oder Bein, eine Gesichtshälfte)

  • Sprachstörungen: unvermögen zu sprechen, eingeschränktes Sprechen, eingeschränktes Sprachverständnis

  • Weitere Symptome können zudem sein:

  • Gleichgewichtsstörungen, Schwindel und Gangunsicherheit

  • Sehstörungen (Doppelbilder, kurzzeitiger Sehverlust, Augenflimmern)

  • Bewusstseinseintrübung oder kurzzeitiger Bewusstseinsverlust

  • Verwirrtheit und Desorientiertheit

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Kribbeln und Taubheitsgefühl in Armen und Beinen

  • Plötzlich einsetzender, stärkster Kopfschmerz; Nackenschmerzen

  • Gedächtnisverlust (Amnesie)

  • Störungen in der Steuerung des Wasserlassens (Inkontinenz/Harnverhalt)

  • Schluckstörungen

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Anzeichen eines Schlaganfalls

Kopfschmerzen

Ein häufiges Symptom des Schlaganfalls ist der Kopfschmerz. Rund 40% der Betroffenen leiden zum Zeitpunkt des Schlaganfalls bis zu drei Tage danach unter Kopfschmerz, wobei dies bei Frauen häufiger zu beobachten ist als bei Männern. Zudem treten häufiger Kopfschmerzen auf, wenn der Schlaganfall im Blutstromgebiet des hinteren Gehirns stattfindet, als wenn dieser im vorderen Stromgebiet lokalisiert ist. Der Kopfschmerz wird in der Regel als plötzlich auftretend, sehr stark (oft auch als vernichtend) und dumpf drückend beschrieben, oftmals ist er besonders vorne im Stirnbereich oder an beiden Kopfseiten zu spüren. 

Der Grund für den Kopfschmerz ist folgender: das Gehirngewebe an sich ist nicht schmerzempfindlich, die Blutgefäße im Gehirn und auch die Hirnhäute aber schon. Kommt es zu dem Riss eines Blutgefäßes und nachfolgend zu einer Einblutung in das Gehirngewebe, werden umliegende Gefäße und auch die Hirnhäute durch den Druck gereizt – es kommt zu Kopfschmerz. Kommt es durch den Verschluss eines Gefäßes zu einer Minderversorgung des Gewebes mit Blut und Sauerstoff, steigt lokal der Blutdruck, um die Minderversorgung auszugleichen – auch ist durch Kopfschmerz gekennzeichnet.

Lesen Sie mehr zum Thema: Ursachen von Kopfschmerzen

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit ist eine Empfindung, die unter anderem vom zentralen Nervensystem – also dem Gehirn bzw. dem Rückenmark – erzeugt wird. Kommt es zu einem Schlaganfall und damit zu einer Schädigung bestimmter Gehirnareale, kann auch Übelkeit bis hin zu Erbrechen als Symptom auftreten. Hierbei handelt es sich nicht um ein typisches, klassischerweise am häufigsten auftretendes Symptom, vielmehr ist es ein uncharakteristisches Zusatzsymptom. Zudem kann Übelkeit auch bei Schlaganfallsymptomen wie Schwindel, Gangunsicherheit und Kopfschmerzen begleitend auftreten.

Sprachstörungen

Sehr häufig ist bei einem Schlaganfall das Sprachzentrum im Gehirn betroffen. Kommt es also durch einen Gefäßverschluss oder durch eine Hirnblutung zur Schädigung von Nervenzellen im Sprachzentrum, so macht sich dieses oftmals sehr eindrücklich bemerkbar. Etwa 30% aller Betroffenen erleiden im Rahmen eines Schlaganfalls eine Sprach- oder Sprechstörung.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schlaganfall des Sprachzentrums

Diese Störung muss dabei nicht zwangsläufig für immer bestehen bleiben, bei vielen Patienten kommt das normale Sprechvermögen innerhalb von 4 Wochen wieder zurück. Ist dies nach 4 Wochen nicht der Fall, sinkt die Chance zunehmend, dass es zu einer bleibenden Störung kommt.

Je nach betroffenem Sprachzentrum werden unterschiedliche Sprachstörungen (Aphasien) unterschieden: 

  • Die globale Sprachstörung beinhaltet ein fehlendes Sprachverständnis (Inhalte können nicht verstanden/erfasst werden) und ein fehlendes Sprechvermögen (Sätze können nicht gebildet werden, Worte fehlen oder werden fehlerhaft eingesetzt)

  • Die Wernicke-Aphasie beinhaltet hauptsächlich ein fehlendes Sprachverständnis 

  • Die Broca-Aphasie hingegen ein fehlendes Sprechvermögen 

  • Eine eher leichtere Form ist die amnestische Aphasie, bei der Wortfindungsstörungen im Vordergrund stehen, Sprechvermögen und Sprachverständnis aber intakt sind

Halbseitige Lähmung

In sehr vielen Fällen eines Schlaganfalls kommt es zu einer halbseitigen Lähmung der Muskulatur. Damit ist dieses einer der Hauptsymptome und wegweisend für die Diagnose.
Je nachdem, welche Gehirnhälfte von dem Schlaganfall betroffen ist, ist die jeweils andere Körperhälfte von der Lähmung betroffen: ist der Schlaganfall in der rechten Gehirnhälfte geschehen, kommt es zu Symptomen in der linken Körperhälfte und anders herum.

Lähmungen finden sich dabei charakteristischerweise in den Armen und Beinen, aber auch in der mimischen Muskulatur im Gesicht. Je nach Ausmaß des Schlaganfalls bzw. der Nervenzellschädigung, müssen nicht immer Gesicht, Arm und Bein betroffen sein, manchmal finden sich Lähmungserscheinungen auch nur im Gesicht, nur im Arm oder nur im Bein. Auch eine vollständige Lähmung ist nicht von vorneherein zu erwarten, auch hier kann das Ausmaß der Lähmung variieren.

Hängendes Augenlid / hängender Mundwinkel

Kommt es zur Schädigung des Nervengewebes für die mimische Gesichtsmuskulatur bei einem Schlaganfall, dann spricht man auch von einer zentralen Fazialisparese. Der Gesichtsnerv, der eine Gesichtshälfte versorgt, funktioniert dann nicht mehr korrekt, was sich dann beispielsweise in einem hängendem Augenlid oder einem hängenden Mundwinkel äußert.

Die gesamte Muskulatur einer Gesichtshälfte (bei einem Schlaganfall in der rechten Gehirnhälfte ist die linke Gesichtshälfte und anders herum betroffen) kann dann nicht mehr willkürlich bewegt werden. Ausgenommen hierbei ist die Stirnmuskulatur, die bei einer zentralen Fazialisparese immer noch beweglich bleibt – ein Stirnrunzeln bleibt als weiterhin möglich.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Facialisparese

Kribbeln / Taubheit

Ein häufiges Symptom beim Schlaganfall ist eine halbseitige Lähmung der Muskulatur, vor allem der mimischen Muskulatur, der Muskulatur der Arme und der der Beine. Je nach Ausmaß des Schlaganfalls muss aber nicht sofort eine vollständige Lähmung auftreten, häufig ist auch ein Taubheitsgefühl oder ein Kribbelgefühl in dem betroffenen Arm oder Bein zu spüren. Hierbei kann es zum einen bleiben, zum anderen kann dies aber auch der Vorbote einer noch kommenden Lähmung der Muskulatur sein.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Taubheitsgefühl im Arm und Taubheitsgefühl im Bein

Gangstörung

Gangstörungen sind ein Symptom, das vor allem dann auftritt, wenn die hintere Gehirnregion und das Kleinhirn vom Schlaganfall betroffen sind. Gangunsicherheiten treten dabei oftmals zusammen mit Schwindelgefühlen und einer Fallangst auf, auch Störungen in den Bewegungsabläufen an sich (Ataxie) können begleitend sein, genauso wie unkontrollierbare, rhythmische Bewegungen des Augen (Nystagmus). Alle Symptome zusammen werden auch als akutes Vestibularsyndrom bezeichnet und sind ein absolutes Warnsignal in Sachen Schlaganfalldiagnostik.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Kleinhirninfarkt

Augenflimmern

Unter Augenflimmern beim Schlaganfall versteht man den sogenannten Nystagmus, womit unkontrollierbare, rhythmische Bewegungen des Auges in Ruhe gemeint sind. Diese treten häufig mit Schwindelgefühlen auf. Man spricht hierbei von zentralen Augenbewegungsstörungen, die bei vielen verschiedenen neurologischen Erkrankungen auftreten können.

Typisch sind sie dabei auch für einen Schlaganfall, bei dem die hintere Gehirnregion und/oder das Kleinhirn betroffen sind. Das Augenzittern ist dabei Ausdruck einer fehlerhaften Koordination zwischen dem Gleichgewichtssinn und dem Sehen.

Doppelbilder

Findet der Schlaganfall im Bereich des Sehzentrums statt, kann sich dieses in verschiedenen Symptomen äußern. Eines der Symptome kann das Auftreten von Doppelbildern sein, d.h. betrachtete Gegenstände werden doppelt gesehen, wobei die Gegenstände dann doppelt nebeneinander, übereinander oder diagonal zueinander gesehen werden.

Ursache hierfür ist, dass die Nervenzellen untergegangen sind, die Impulse zu den Sehnerven senden, die für die Augenmuskulatur zuständig sind. Funktionieren die Augenmuskeln auf einem Auge nicht mehr korrekt, bewegen sich die Augen nicht gleichgerichtet, sodass doppelte Bilder entstehen.

Gedächtnisverlust

Auch Gedächtnisstörungen (Amnesie) nach einem Schlaganfall sind häufig zu sehende Symptome. Die Art der Gedächtnisstörung hängt dabei auch wiederum von der Schwere und dem Ort des Schlaganfalls ab.

In einigen Fällen ist das Abrufen von bereits gespeichertem Wissen (aus der Vergangenheit) erschwert (retrograde Amnesie) oder gar nicht mehr möglich, in anderen Fällen ist das Speichern von neuen Informationen weniger gut bis gar nicht mehr möglich (anterograde Amnesie).

Ebenso kann nur das Faktenwissen (semantisches Gedächtnis) oder das Wissen über persönliche Erlebnisse/Details (episodisches Gedächtnis) betroffen sein. In einigen Fällen leiden Betroffene nach einem Schlaganfall jedoch „nur“ an einer Aufmerksamkeitsstörung, was nicht gleichbedeutend mit einer Gedächtnisstörung ist, in vielen Fällen aber ähnlich erscheinen kann.

Schwindel

Auch ein plötzlich auftretender Schwindel kann ein Symptom eines Schlaganfalls sein. Hierbei kann es sowohl zu einem Drehschwindel als auch zu einem Schwankschwindel kommen: bei einem Drehschwindel fühlt sich der Betroffene, als würde er Karussell fahren, der Schwankschwindel ist ähnlich dem Gefühl, sich auf einem Schiff zu befinden.

Begleitet werden kann das Schwindelgefühl von einer Gangunsicherheit, wodurch zusätzlich eine Fallangst entstehen kann. Schwindel tritt am ehesten dann auf, wenn die hintere Hirnregion und das Kleinhirn vom Schlaganfall betroffen sind. 

Schluckstörungen

Der Schluckakt wird durch verschiedene Zentren im Gehirn gesteuert. Kommt es durch einen Schlaganfall zur Schädigung eines dieser Areal oder mehrerer Areale, so kann es zu Schluckstörungen kommen. Ist dieses der Fall, kann der normale Schluckakt nicht mehr gut koordiniert werden, was dazu führt, dass es vermehrt zum Verschlucken kommt.

Verschlucken bedeutet dabei so viel, dass Speichel, flüssige oder feste Nahrung nicht wie üblich in die Speiseröhre und weiter in den Magen transportiert wird, sondern fälschlicherweise in die Luftröhre gelangt. Hierbei spricht man auch von einer Aspiration. Im schlimmsten Falle kann dieses zu einer Lungenentzündung führen (Aspirationspneumonie).

Inkontinenz

Auch die Steuerung des Wasserlassens gehört mit zu einer Aufgabe des Gehirns – hierzu zählt nicht nur die Harnspeicherung, sondern auch die Harnentleerung. Kommt es zu einem Schlaganfall und ist das entsprechende Hirnareal geschädigt, kommt es mitunter auch zu dem Verlust der Blasenkontrolle: Dieses kann sich in einer überaktiven Blase mit dem Drang zum häufigen Wasserlassen, einem Harnverhalt oder einem ungewollten Harnverlust (Inkontinenz) äußern. Erschwerend hinzu kommen können dann noch weitere Symptome, wie Gang-/Bewegungsstörungen, Lähmungen oder Gefühlsstörungen.

Nackenschmerzen

Wie bereits schon beschrieben, ist ein häufig vorkommenden Symptom bei Schlaganfall plötzlich einsetzende, stärkste Kopfschmerzen. Diese können mitunter auch von Nackenschmerzen begleitet werden. Die Nackenschmerzen können dabei auch einseitig auftreten, häufig dann auch auf der Seite, wo der Kopfschmerz auftritt. Kopf- und Nackenschmerzen sind eher typisch für eine Hirnblutung, ein Hirninfarkt kann durchaus auch ohne Kopf- und Nackenschmerzen einhergehen.

Kann Nasenbluten ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein?

Nasenbluten ist kein direktes Symptom bei einem Schlaganfall. Jedoch kann häufiges Nasenbluten ein Warnhinweis sein der ernst zu nehmen ist: häufiges Nasenbluten kann dabei viele Ursachen haben. Zwei wesentliche, auch für den Schlaganfall wichtige, Ursachen sind dabei der Bluthochdruck und die Gerinnungsstörung. Besteht dauerhaft hoher Blutdruck, kann sich dieses u.a. in Nasenbluten äußern. Er ist aber auch ein eindeutiges Risiko für einen Schlaganfall, denn bei einem dauerhaft zu hohen Blutdruck werden auch die Gehirngefäße mit der Zeit geschädigt und eine Hirnblutung kann entstehen.

Liegen angeborene oder erworbene Gerinnungsstörungen vor, heißt das, dass im Falle von Blutungen diese nicht so schnell gestoppt werden können: das Verklumpen der Blutplättchen und der Verschluss von geschädigten Blutgefäßen zur Blutungsstillung ist verlangsamt. Auch dieses kann sich in häufigem und auch verlängertem und verstärktem Nasenbluten äußern. Kommt es zu einem Schaden in einem Gehirngefäß, würde dieses auch eine leichtere, stärkere und längere Einblutung in das Gehirngewebe bedeuten.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ursachen von Nasenbluten

So äußern sich Symptome beim Mann

Der Schlaganfall bei Männern verläuft in der Regel von den Symptomen her typischer als der bei Frauen. Demnach treffen die häufigsten hier bereits aufgeführten Symptome, wie eine Halbseitenlähmung und Sprachstörungen, in der Regel zu. Dies führt dazu, dass im Schnitt bei Männern die Schlaganfalldiagnose schneller gestellt und der Zeitraum bis zur Therapieeinleitung eine kürzere ist.

So äußern sich die Symptome bei der Frau

Die Symptome bei Frauen, die einen Schlaganfall erleiden, unterscheiden sich oftmals von denen der Männer insofern, dass es sich eher um untypische Symptome handelt und damit die Diagnose erschwert wird. 

Neben den klassischen typischen Symptomen wie Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen und Schwindel, treten bei Frauen vor allem auch unspezifische Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Brustschmerz, Schluckbeschwerden, Kurzatmigkeit und Verwirrtheit auf. 

Treten diese unspezifischen Symptome alleine auf, so ist es mitunter gar nicht so leicht, rechtzeitig oder in kürzester Zeit den Verdacht auf einen Schlaganfall zu lenken und die entsprechende Diagnostik und Therapie einzuleiten.

So äußern sich Symptome beim Kind

Auch bei Kindern sind die Symptome abhängig von dem Ort der Hirnschädigung, genauso aber auch von dem Alter des Kindes.

Zu den häufigsten Symptomen bei Kindern unter 1 Jahr zählen Krampfanfälle, bei Kindern von 5-10 Jahren ist vor allem die halbseitige Lähmung führend. Eine Halbseitenlähmung bei Neugeborenen fällt in der Regel erst ab 6 Monaten auf.  Auffällig werden die Kinder meist durch Störungen in Bewegungsabläufen, so zum Beispiel durch das plötzliche Nachziehen eines Beines, die Unfähigkeit zum Laufen oder fehlerhaftes Krabbeln.

Sprechen die Kinder schon, so ist auch ein Rückschritt in der Sprache oder sogar eine klassische Sprachstörung als Symptom möglich. Dadurch, dass bei Kindern die Hirnreifung noch nicht abgeschlossen ist, treten die Schäden und damit auch die Symptome mitunter erst Monate oder Jahre später in Erscheinung. Der eigentliche Schlaganfall verläuft dann stumm. Andersherum betrachtet, ist eine Heilungschance dadurch größer, als bei Erwachsenen.

Test für einen Schlaganfall (FAST Test)

Der FAST-Test ist eine Möglichkeit für eine schnelle Erstdiagnostik des Schlaganfalls. Es handelt sich hierbei um einen Test für eine Ersteinschätzung anhand klinischer Symptome, um einen ersten Verdacht auf einen Schlaganfall zu erhärten. FAST steh dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit) und vereint alle großen Symptome eines möglichen Schlaganfalls: ein hängender Mundwinkel oder ein hängendes Augenlid (durch eine einseitig gelähmte mimische Muskulatur) im Gesicht, eine einseitige Lähmung des Armes (der nicht mehr (gut) gehoben werden kann), eine verwaschene Sprache oder gar das Unvermögen zu reden können dabei deutliche Hinweise auf einen stattgefundenen Schlaganfall sein. Das T für Time steht dabei als Erinnerung, dass im Falle eines möglichen Schlaganfalls jede Minute zählt und unmittelbar ein Arzt gerufen werden muss – Time is Brain!

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Test für die Symptome auf einen Schlaganfall

Wichtig ist dann in erster Linie, dass die genaue Ursache für den Schlaganfall geklärt wird, denn danach richtet sich auch die notfallmäßige Therapie. Mit der Hilfe einer CT oder MRT bei einem Schlaganfall kann dann bildlich dargestellt werden, ob die Ursache eine Blutung in das Gehirngewebe (Hirnblutung) oder aber ein Verschluss eines Gehirngefäßes (Hirninfarkt) ist.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Maßnahmen bei einem Schlaganfall

Auf welche anderen Erkrankungen können die Symptome hindeuten?

Die hier aufgeführten Symptome sind nicht ausschließlich nur auf einen Schlaganfall zutreffend, einige andere - mehr oder weniger lebensbedrohliche - Erkrankungen können mit den gleichen oder ähnlichen Symptomen einhergehen. Umso wichtiger ist die schnelle Erhärtung der Diagnose durch eine entsprechende Bildgebung mittels CT oder MRT.

Treten Lähmungen oder Gefühlsstörungen auf, muss immer auch an eine Erkrankung des Rückenmarks wie zum Beispiel eine Querschnittslähmung oder aber autoimmune Erkrankungen wie zum Beispiel Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose (MS) gedacht werden. Auch Hirntumore, Infektionen wie eine Hirn-/Hirnhautentzündung oder Hirnabszesse können einen Teil der Symptome auslösen.

Gleiches gilt für verschiedene Stoffwechselerkrankungen bzw. Störungen in der Blutzusammensetzung wie Hypo-/Hyperglykämie (Unter-/Überzuckerung), Hypokaliämie (zu wenig Kalium im Blut) oder eine Urämie (zu viel Harnstoff im Blut). Ein starker Kopfschmerz, möglicherweise begleitet von Nackenschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen kann auch auf eine Migräneattacke mit Aura hindeuten.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Neurologie finden Sie unter: Neurologie A-Z​​​​​​​.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.04.2020 - Letzte Änderung: 06.11.2021