Bandage bei einem Tennisarm

Synonyme

  • Epicondylitis-Spange
  • Epitrain
  • Epipoint
  • Tennisarm-Manschette

Einleitung

Eine Tennisarm Bandage soll einem Tennisarm beziehungsweise dem Rückfall eines Tennisarms vorbeugen.
Deshalb sollte sie in Erwägung gezogen werden von Menschen, die schon einmal an einem Tennisarm gelitten haben oder von solchen, die durch ihren Beruf oder ihr Hobby (zum Beispiel langes Arbeiten am Computer oder eben regelmäßiges Tennis-, aber auch Volleyball-, Handball- oder Golfspielen) unter einem erhöhten Risiko leiden, einen Tennisarm zu entwickeln.
Die Bandage soll eine schmerzfreie, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit gewährleisten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Unterarmbandage

Für wen ist eine Bandage sinnvoll?

Während einer akuten Situation mit starken Schmerzen durch den Tennisarm und vorhandener Entzündung, kann es sinnvoll sein, zuerst eine Ruhepause einzulegen, damit sich das Gewebe zu einem gewissen Maße erholen kann.

Die Bandage ist eher dafür geeignet bei einem verlängerten Verlauf eingesetzt zu werden, falls die Beschwerden weiterhin bestehen und die Aktivität und Arbeit des Betroffenen einschränken. Zudem kann es bei Betroffenen mit einer Vorgeschichte mit Tennisellenbogen angebracht sein, die Tennisarmbandage präventiv als Prophylaxe einzusetzen, um einer erneuten Entstehung vorzubeugen.

Wie lange sollte ich Sie am Tag tragen?

Die Tennisarm-Bandage und auch -Spange sollte während den schmerzhaften Aktivitäten getragen werden. Also bei der Arbeit oder beim Sport, der in der Regel die Beschwerden auslöst. Sie dient eben dazu, die Aktivitäten schmerzfrei ausführen zu können und die Griffkraft schmerzfrei aufrecht zu erhalten. Über die Aktivitätszeiten hinaus ist ein Tragen nicht sinnvoll.

Sollten während des Tragens ein Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Pochen in dem Arm unterhalb der Bandage auftreten, so kann es sein, dass die Bandage zu eng angelegt ist und die Blutversorgung jenseits der Einschnürung behindert. In diesem Fall ist die Bandage zu lockern und/oder eine kurze Pause einzulegen.

Während den Ruhephasen ist das Tragen hingegen nicht sinnvoll. Durch zu enges Schnüren kann die Blutversorgung der Muskeln behindert werden. Dies kann dadurch auch die positiven Reparaturprozesse, die während der Entzündung- und Überlastungsreaktion auftreten behindern und die Genesung verlangsamen. Daher ist es sinnvoll, während einer akuten Situation, also wenn die Entzündung und die Schmerzen sehr stark ausgeprägt sind, den Einsatz einer Tennisarmbandage mit einem orthopädischen Arzt zu besprechen und gegebenenfalls zuerst eine Ruhephase zuzulassen.

Soll ich die Bandage auch nachts tragen?

Wie bereits bei den Ruhephasen beschrieben, ist ein Tragen der Bandage oder Spange während des Schlafes nicht sinnvoll.
Während des Schlafes ist der Körper aktiv mit der Regeneration beschäftigt und heilt Verletzungen und Entzündungen. Zudem findet während des Schlafs keine Belastung der Unterarmmuskulatur statt, sodass die bessere Blutversorgung und Dekompression durch das Weglassen der Spange/Bandage von Vorteil sind.

Wie lege ich Sie richtig an?

Für den sogenannten Tennisellenbogen und den Golferellenbogen wir häufig eine Bandage verwendet werden, um die Beschwerden zu lindern und die Durchblutung und Heilung zu fördern. Die Bandage umschließt nach dem Anlegen sowohl einen Teil des Ober- als auch des Unterarms. Zudem besitzt die Ellenbogenbandage entweder eine oder zwei extra geformte Polsterstücke, die unter anderem aus Silikon bestehen können.

Das Hilfsmittel ist in verschiedenen Größen erhältlich, die von der jeweiligen Unterarmdicke abhängig sind. Nur eine passende Größe ermöglich einen guten Sitz, welcher eine optimale Position der Druckpolster gewährleistet.

In der Regel können die Tennisarm-Bandagen beidseitig getragen werden, also sowohl links als auch rechts. Dabei sind die Druckpolster, auch Pelotten genannt, so zu positionieren, dass sie auf den Sehnenansätzen und Muskeln zu liegen kommen, welche die Beschwerden verursachen. Da an genau diesen Punkten auch die Schmerzen sind, lassen sich die Druckpolster mit recht guter Treffsicherheit positionieren. Ansonsten lässt sich die Faustregel nutzen, dass das Druckpolster für den Tennisarm zwei Fingerbreit unterhalb des Ellbogens auf der Außenseite des Unterarms positioniert werden sollte.
(Die Bandage muss im Gegensatz zur Spange nicht zugezogen werden. Die Spange sollte fest sitzen, jedoch auf keinen Fall die Blutzirkulation beeinträchtigen.)

Wie funktioniert eine Tennisarm Bandage?

Eine Tennisarm Bandage kann in den meisten gängigen Sanitätshäusern und Sportgeschäften erworben werden und von dem Betroffenen selbst angelegt werden. Sie aber ebenfalls durch einen Orthopäden verordnungsfähig.
Sie funktioniert so, dass sie durch gezielte, konzentrierte Druckausübung auf die Sehnen und Muskeln am Unterarm den Muskelapparat entlastet und Schmerzen lindert (oder im Falle der prophylaktischen Verwendung eben gar nicht erst entstehen lässt).
Normalerweise besteht ein solcher Verband aus Neopren oder einem anderen robusten Material, das hohen Belastungen ohne Probleme standhalten kann. Durch einen Klettverschluss lässt sich die Druckintensität auf die Muskulatur individuell variieren (wenn vorhanden).
Die meisten Tennisarm Bandagen kann man sowohl am rechten als auch am linken Arm tragen.

Was ist der Unterschied zu einer Spange?

Der Unterschied tennisarm - Bandage zur Spange besteht darin, dass die Bandage nur übergestreift werden muss und über elastische Eigenschaften, den Druck auf die betroffene Stelle ausübt. Jedoch gibt es auch Bandagen, die ebenfalls einen integrierten Gurt besitzen, sodass diese in Ihrer Funktion der Spange sehr nahe kommen. Bandagen ohne Gurt haben jedoch den Nachteil gegenüber der Spange, dass der Druck nicht individuell variiert werden kann.

Dabei ist zu erwähnen, dass die Bandage in der Regel etwas größer ist und sowohl einen Teil des Unterarms wie auch des Oberarms miteinschließt.

Probleme mit der Tennisarm Bandage

Wenn man diese Bandage direkt nach einem überstandenen Tennisarm anlegt, muss man aufpassen, da die Gefahr besteht, dass ein zu eng angelegter Verband den Kreislauf abschneidet und sich dadurch der Heilungsprozess verlangsamt.
Während eines akuten Tennisarm sind Bandagen in der Behandlung nicht immter hilfreich und es muss gemeinsam mit dem behandelnden Orthopäden entschieden werden, ob eine Bandage in der Therapiephase getragen werden sollte oder nicht.

Kombination mit anderen Therapieformen

Idealerweise ist die Bandage nicht die alleinige Therapie nach einem Tennisarm, sondern wird in Kombination mit einer Kälte- bzw. Wärmebehandlung, Physiotherapie, Stoßwellentherapie und der Schonung des Unterarms eingesetzt.

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 15.11.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024