Die Therapie des Tennisams geht von konservativen Behandlungsmaßnahmen, besonders über Stoßwellentherapien bis zur Operation.
Im Rahmen der Therapie von einem Tennisarm können verschiedene Maßnahmen erfolgen, die sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, dem individuellen Leidensdruck und den Wünschen des Patienten richten sollten.
Allgemeine Informationen zu einem Tennisarm finden Sie unter: Tennisarm
95% aller Tennisarme können mit konservativen Maßnahmen zu vollständigen Beschwerdefreiheit gebracht werden.
Es konkurieren viele verschiedene Maßnahmen gegeneinander. Es gibt nicht die beste Therapie, sondern die angewendeten Behandlungsmaßnahmen müssen auf den individuellen Fall abgestimmt werden.
Als konservative Maßnahmen kommen
in Frage.
Kleinere Schäden an der Sehne, sogenannte Mikroläsionen, können gut sehr konservativ behandelt werden.
Steht der Schmerz im Vordergrund haben wir hierfür ein komplett eigenes Thema verfasst: Schmerzen bei einem Tennisarm
Eine Operation ist dann indiziert, wenn konservative Therapien die Beschwerden nicht beseitigen können und Sehnenrupturen oder ein chronischer Verlauf vorhanden sind.
Es sollte mindestens 6 Monate erfolglos mit allen konservativen Behandlungsmaßnahmen therapiert werden, bis man an operative Therapien denken sollte.
Es gibt verschiedene Operationsverfahren, welche angewendet werden können.
In der Regel kann durch eine Tendotomie der Sehne jedoch eine Beschwerdefreiheit erzielt werden. Im Folgenden sind die verschiedenen Operationsverfahren dargestellt:
Lesen Sie hierzu viele weitere Informationen unter: OP eines Tennisarms
Die Therapie des Tennisarms kann sich leider über mehrere Wochen und Monate hinziehen. Grundsätzlich wichtig ist eine mehrwöchige Schonung des betroffenen Arms, eventuell ist auch die Ruhigstellung mit einer Gipsschiene nötig. Die konservative Therapie sollte zusätzlich aus einer Kühlung des schmerzhaften Bereichs und der Einnahme von Schmerzmitteln bestehen.
Ein kurzfristiger Behandlungserfolg kann durch das Spritzen von lokalen Betäubungsmitteln, die den Schmerz schon an seinem Entstehungsort hemmen, erzielt werden. Auch denkbar ist die Injektion von Kortikosteroiden in den entzündeten Bereich, wodurch die Immunreaktion gehemmt und somit der Schmerz vermindert werden kann.
Es ist aber möglich, dass die Beschwerden trotz ausreichender Ruhigstellung und der regelmäßigen Durchführung von Dehnübungen weiter bestehen oder sich nur geringfügig bessern. Sind die Beschwerden sehr ausgeprägt und halten über einen Zeitraum von sechs Monaten an, kann die Durchführung einer Operation in Betracht gezogen werden.
Da jeder operative Eingriff Risiken hat und im Falle der Tennisarm-Operation der Erfolg von der Indikation, der angewendeten Methode und der Erfahrung des Operateurs abhängig ist, muss die Frage nach einer Operation jeweils mit einem erfahrenen Arzt geklärt werden.
In aller Regel wird mit der konservativen Therapie begonnen.
Dies bedeutet, dass man zuerst alles versucht, den Tennisarm ohne einen operativen Eingriff zu behandeln. Diese gelingt in fast allen Fällen.
Die Ausheilungsquote liegt bei richtiger Therapie bei 97%.
Besonders wichtig ist es, den betroffenen Arm zu schonen. Natürlich sollte gerade diejenige Bewegung, die die Beschwerden hervorgerufen hat, unterlassen werden, aber auch andere Belastungen des Armes sollten, soweit wie möglich, vermieden werden.
Außerdem besteht die Möglichkeit, einem bestimmten Tennisarm eine Bandage anzulegen, die sich auch „Epicondylitis-Spange“ nennt.
Dies ist eine Bandage, die normalerweise über mehrere Tage hinweg getragen werden muss und die schmerzenden Muskeln und Sehnen entlastet.
Mehr zur Tennisarm-Bandage finden Sie auch unter unserem Thema:
Tapes können beim Sport helfen und als Alternative für eine Bandage mehr individualisiert werden.
Viele verbreiteter in der konservativen Therapie sind die Kinesiotapes, die die Heilung unterstützen und den Muskel detonieren.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema: Kinesio-Taping bei einem Tennisarm
Übungen zur Dehnung der von der Entzündung betroffenen Muskeln beim Tennisarm sind sehr wichtig, um einen guten Behandlungserfolg zu erzielen. Patienten können diese einfachen Übungen zur Dehnung alleine durchführen und sollten dies auch tun.
Beim Tennisarm sollte eine Dehnung so oft wie möglich durchgeführt werden, um die Beweglichkeit der betroffenen Muskulatur zu erhalten. Regelmäßiges Dehnen stärkt außerdem die Ansatzsehnen und Bänder eines Muskels. Die Dehnung der Muskeln beim Tennisarm sollte nicht ruckartig, sondern langsam und vorsichtig ausgeführt werden.
Am Epicondylus lateralis des Oberarmknochens setzen fünf Muskeln an:
Diese Muskeln sind für die Streckung im Handgelenk, das Strecken und Spreizen der Finger und teilweise für eine leichte Beugung im Ellenbogengelenk verantwortlich.
Für ein Ausheilen des Tennisarmes ist die Entlastung des gereizten Sehnenansatzes wichtig. Die Spannung, die dauerhaft auf der Sehne lastet, soll reduziert werden. Dafür ist hauptsächlich die Dehnung der oben genannten Muskulaturen wichtig. Außerdem müssen überlastende Tätigkeiten vermieden werden. Zum Dehnen sollte man den Arm mit gestrecktem Ellenbogen nach vorne halten. Die Handfläche zeigt dabei Richtung Boden. Nun das Handgelenk beugen und die entstehende Dehnung gegebenenfalls durch einen Zug oder Druck der anderen Hand verstärken. So können die Handgelenksstreckmuskeln entspannen. Dies wiederholt man drei- bis viermal pro Tag für ungefähr 4 x 20 Sekunden. Alternativ kann man sich auch mit gerade gestreckten Armen gegen eine Wand lehnen. Dabei zeigen die Finger einmal zueinander nach innen, einmal nach oben und zuletzt nach unten. Die Handfläche liegt dabei möglichst glatt der Wand an.
Um einer Dauerüberlastung entgegenzuwirken, sollte gerade im Berufsalltag auf eine ergonomische Form von Tastaturen und Mäusen und Pausenzeiten geachtet werden. In schwereren Fällen kann auch ein erfahrener Physiotherapeut bei der Auswahl und Durchführung der richtigen Übungen helfen.
Mehr über das Dehnen beim Tennisarm finden Sie unter: Dehnübungen bei einem Tennisarm
Der Tennisellenbogen ist eine klassische Sehnenansatzerkrankung, hervorgerufen durch Überlastungen und Fehlbelastungen der Unterarmstreckmuskulatur.
Die Stoßwellentherapie ist nachweislich geeignet dieses Krankheitsbild positiv zu beeinflussen, wenn andere Maßnahmen, wie eine medikamentöse Schmerz- und Entzündungstherpie (NSAR / Kortison), Querfriktionsmassagen, physikalische Therapiemaßnahmen (Strom etc.) nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. In jedem Fall lohnt sich der Versuch der Stoßwellentherapie bevor operativen Maßnahmen zum Einsatz kommen.
Im Gegensatz zur Kalkschulter kommen häufig niedrig energetische Stoßwellen (oder Druckwellen) erfolgreich zum Einsatz. Das ist darin begründet, dass das zu behandelnde Sehnengewebe direkt unter der Haut liegt und von den niederenergetischen Stoßwellen nahezu unabgeschwächt erreicht wird. Hierdurch werden vermutlich regnerative Prozesse initialisiert, die die Ausheilung begünstigen.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Stoßwellentherapie bei einem Tennisarm
Auch eine Krankengymnastik (Physiotherapie) kann sinnvoll sein. Darunter fallen bestimmte Dehnübungen, die Schmerzen lindern und den Heilungsprozess fördern, genauso wie einige spezielle Massagetechniken, zum Beispiel die Quermassage der Muskulatur des Handgelenks, die auch Querfriktion genannt wird.
Zum Thema Krankengymnastik und Tennisarm haben wir ein eigenes Thema verfasst. Lesen Sie auch Tennisarm und Krankengymnastik.
Auch eine Behandlung mit lokal angewandtem Ultraschall oder Mikrowellen kann Schmerzen vermindern und entweder alleine oder in Kombination mit der Massage eingesetzt werden, um dadurch die Durchblutung der Muskulatur vor dem Massieren zu erhöhen.
Weitere Optionen für fortgeschrittenere Fälle sind die Stoßwellentherapie.
Weitere Informationen finden Sie auch unter unserer Seite: Medon - Übungen für den Tennisarm
Den nächsten Schritt im Behandlungsverlauf stellen Medikamente dar.
Auch hier bieten sich dem Arzt unterschiedliche Optionen, die je nach Fall mehr oder weniger sinnvoll beim Tennisarm sind und unbedingt mit dem Patienten vor Beginn einer Behandlung besprochen werden sollten.
Zunächst einmal können Verbände, die mit Salben getränkt sind, die entzündungshemmende Stoffe (z.B. Voltaren-Emulgel) enthalten.
Solche Präparate können als Alternative auch oral (z.B. Voltaren, Arcoxia) eingenommen werden.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, an dem betroffenen Muskelansatz eine Mischung aus solchen Entzündungshemmern und Lokalanästhetika zu applizieren. Das Betäubungsmittel wird um die Nerven herum eingespritzt, wodurch es zu einer Blockade der Nervenleitung kommt und kein Schmerz mehr empfunden wird.
Darüber hinaus kommen natürlich auch klassische Schmerzmittel zum Einsatz, vor allem aus dem Kreise der antirheumatischen Mittel (Antiphlogistika = NSAR).
Alternativ können jedoch ebenfalls manche pflanzliche Präparate (z.B. Zeel©, Traumeel©), Enzyme, Nukleotide oder Medikamente zur Muskelentspannung verwendet werden.
Der schmerzende Tennisellenbogen kann mit entzündungshemmenden und/ oder schmerzlindernden Salben eingerieben werden und zum Schutz verbunden werden. Schmerzlindernde Salben sind allerdings meist keine dauerhafte Therapie, denn so lindert man nur die Schmerzen. Der Vorteil von Salben ist, dass sie (im Allgemeinen) keine Nebenwirkungen auslösen können, die den ganzen Körper betreffen. Dagegen sollte man mit der Dauereinnahme von Schmerzmedikamenten vorsichtig sein und dies ggf. mit seinem Arzt absprechen.
Diese häufig verwendete Salbe enthält den Wirkstoff Diclofenac. Damit gehört es zu der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika, die entzündungs- und schmerzhemmend wirken. Diese Salbe wird auch vom Hersteller für die Verwendung beim Tennisarm empfohlen. Die Salbe soll dabei drei- bis viermal täglich auf den betroffenen Ellenbogen aufgetragen werden. Müssen Sie noch Kleidung darüber tragen, hilft ein leichter Verband. Die verwendete Menge sollte kirsch- bis wallnussgroß sein (1-4g). In der Regel kann ein solcher Salbenverband ein bis drei Wochen lang verwendet werden. Ansonsten sollte die Verwendung mit einem Arzt abgesprochen werden.
Lesen weitere Informationen zu diesem Thema unter: Voltaren Emulgel
Wenn die Tennisarmbeschwerden akut auftreten, kann eine Injektion von Cortison an den gereizten Sehnenansatz eine schnelle Beschwerdelinderung erzielen.
Diese kann einige Wochen anhalten. Allerdings wird heute von regelmäßigen Cortisoninjektionen (Cortisonspritze) und der Gabe bei chronischen Tennisarmverläufen abgeraten. Das liegt daran, dass Cortison dort den Stoffwechsel der Sehne und damit die dauerhafte Heilung negativ beeinflussen kann. Von daher bleibt die Entscheidung, ob eine Therapie mit lokalen Cortisoninjektionen kurzfristig versucht wird, beim behandelnden Arzt.
In den frühen Stadien ist eine Cortisonspritze eine durchaus anwendbare Therapieoption. Mit zunehmender Erkrankungszeit lässt die Wirksamkeit der Cortisonspritze nach.
Eine systemische Gabe von Cortison ist kritisch zu sehen.
Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter:
Bei akuten Beschwerden kann ein Umschlag mit Quark helfen: Dafür ein (Küchen-)Tuch mit Quark beschmieren und dann auf den betroffenen Ellenbogen legen.
Dabei sollte der Quark möglichst direkt aus dem Kühlschrank kommen. Hat dieser sich am Körper erwärmt, kann man Quarkreste mit Wasser abwaschen und diesen Vorgang bei Bedarf mehrmals wiederholen.
Auch andere Salben, wie Ringelblumensalbe, können auf den Ellenbogen aufgetragen werden. Zudem führt ein Heublumenbad für den betroffenen Arm zur Entspannung und Linderung der Schmerzen. Heublumen gibt es in der Apotheke zu kaufen.
Bei akuten Beschwerden des Tennisarmes sollte man diesen kühlen, um die zugrunde liegenden Entzündungssymptome zu dämpfen. Dadurch werden auch die Schmerzen gelindert. Das kann mithilfe einer Kältekompresse (Coolpack), mit einem Küchentuch o.Ä. umwickelt, geschehen. Alternativ kann man den Ellenbogen auch unter fließendes kaltes Wasser halten. Beim Kühlen sollte darauf geachtet werden, dass das Eis nie in direkten Kontakt mit der Haut kommt und am Stück nie länger als 20 bis 30 Minuten gekühlt wird. Bei chronischem Verlauf ist Wärme besser geeignet, zum Beispiel in Form eines Kirschkernkissens.
Führt die Ruhigstellung des Tennisarms in Kombination mit den anderen Möglichkeiten einer konservativen Behandlung zu keiner Besserung, kann die Bestrahlung mit Röntgenstrahlen versucht werden. Diese Therapie wird auch Röntgentiefentherapie genannt, weil man durch die Röntgenstrahlen auch in die tiefer gelegenen Strukturen des Ellenbogengelenks vordringen kann.
Mittlerweile wird diese Behandlungsmethode von allen Krankenkassen übernommen und bietet Heilungschancen von etwa 70%. Bei der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen kommen sehr niedrige Einzeldosen von durchschnittlich 0,5 Gray zum Einsatz, die Bestrahlung wird zwei- bis dreimal pro Woche über einen Zeitraum von einigen wenigen Wochen durchgeführt. Ob die Behandlung des Tennisarms durch die Bestrahlung erfolgreich war, kann allerdings erst zeitverzögert beurteilt werden. Das liegt daran, dass die Schmerzen zu Beginn der Behandlung stärker werden können und das volle Ausmaß der Heilung erst nach zwei bis drei Monaten erreicht wird.
Durch die Bestrahlung mit Röntgenstrahlen werden im Ellenbogengelenk antientzündliche Prozesse angestoßen und die Immunreaktion verändert, sodass beispielsweise einer überschießenden Neubildung von Gewebe vorgebeugt wird. Zusätzlich vermutet man, dass durch die Röntgenstrahlen die Schmerzrezeptoren direkt gehemmt werden.
Die Bestrahlung mit Röntgenstrahlen ist nahezu nebenwirkungsfrei, es ist aber zu bedenken, dass jede Bestrahlung genau wie jedes Röntgenbild oder jede Flugreise eine erhöhte Strahlenexposition bedeutet, die in der Zukunft das Risiko für Tumore erhöhen kann.
Die Homöopathie versucht, auftretende Krankheiten mit kleinsten Mengen von Substanzen zu heilen, die in großer Menge ähnliche Symptome hervorrufen würden (Ähnlichkeitsregel). Dabei wird auch auf die individuellen Symptome und Merkmale des Patienten eingegangen und schließlich ein pflanzlicher Wirkstoff in potenzierter Form (also hochverdünnt) verabreicht.
Der Homöopath wird für jeden Patienten eine individuelle Therapie mit individueller Zubereitung der Globuli verschreiben. Häufig verwendete Wirkstoffe bei Steifigkeit der Sehnen sind Causticum, das aus gebranntem Marmorkalk und aus Kaliumhydrogensulfat gewonnen wird, und Rhus toxicodendron, der eichenblättrige Giftsumach.
Speziell zur Behandlung des Tennisarms werden das nicht natürlich vorkommende Kalium bichromicum (Kaliumbichromat, ein Salz der Dichromsäure) und Symphytum (Beinwell) verwendet. Arnica montana (Arnika) wird von Homöopathen beim chronischen Tennisarm verwendet, um die Entzündung zu hemmen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Homöopathie bei einem Tennisarm
In einigen Fällen ist auch eine Akupunktur beim Tennisarm hilfreich zu sein, da sie nicht nur die Schmerzen verringern kann, sondern sich zudem direkt gegen die Entzündungsreaktion richtet.
Die Osteopathie stellt bei der Therapie des Tennisarms eine Alternative oder Ergänzung zur Schulmedizin dar. Der Osteopath versucht, nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten, die Funktionsstörung nur durch seine Hände zu ertasten und aufzuspüren. Auch die Behandlung der gestörten Funktion wird nur mit den Händen durchgeführt.
Eine Funktionsstörung des Ellenbogens im Sinne eines Tennisarms kann aus osteopathischer Sicht nicht nur durch eine Über- oder Fehlbelastung der Sehnen der Unterarmstreckmuskulatur entstehen, wie es in der Schulmedizin angenommen wird. Der Osteopath sucht bei der Behandlung des Tennisarms auch nach Ursachen, die zum Beispiel in der Hals- oder Brustwirbelsäule liegen und versucht, diese zu korrigieren, um so die Ursache für den Tennisarm zu beheben.
Eine mögliche Ursache für den Tennisarm aus osteopathischer Sicht ist zum Beispiel eine Fehstellung der Rippen, die zu einer Fehlstellung der Schulter führt, die sich schließlich in einer falschen Haltung des Ellenbogengelenks äußert und so die Überlastung der Sehnen begünstigt.
Auch denkbar ist eine Blockade der Halswirbelsäule im Bereich der Nervenwurzeln C5-C7, aus denen unter anderem die Nerven des Armes entspringen. Eine Blockade an dieser Stelle wird vom Osteopathen gelöst werden, damit der Tennisarm abheilen kann.
Als eine der letzten Maßnahmen kann man einem Patienten mit Tennisarm noch eine Oberarmgipsschiene (Ellenbogengips) anlegen, die permanent getragen werden muss und jegliche Bewegungen im Gelenk verhindern soll.
Dies ist allerdings bereits eine erhebliche Einschränkung für das Alltagsleben und deswegen keine dauerhafte Lösung.
Studien zum Tennisarm und Gips haben keine überzeugenden Ergebnisse gezeigt.
Wenn alle oben genannten Behandlungen innerhalb von 6 Monaten keine Besserung der Symptome bringen oder sich diese unter der Therapie womöglich sogar noch verschlechtern, ist unter Umständen die Indikation für eine Operation gegeben.
Diese erfolgt nur in Einzelfällen und muss gründlich abgewogen werden. Eine Operation kann im Normalfall ambulant erfolgen und zeigt gute Heilungschancen.
Hierbei wird, je nach Operationstechnik, entweder die betroffene Muskulatur von ihrem Ursprung abgelöst (OP nach Hohmann) oder die Nerven, die das entsprechende Gebiet versorgen, verödet (OP nach Wilhelm).
Beides kann auch gemeinsam bei einem Eingriff erfolgen. Eine neue Möglichkeit ist die minimal-invasive Operation, bei der ein nur sehr kleiner Hautschnitt nötig ist, die Operation nur wenige Minuten dauert und Risiken minimal sind. Diese Technik ist allerdings noch ziemlich neu und wird noch nicht in vielen Arztpraxen angeboten.
Nach dieser Mini-OP ist der Patient sofort wieder mobil, nach den Standardverfahren muss für einen bestimmten Zeitraum ein Gips getragen werden und der Arm danach langsam an seine normalen Belastungen wieder herangeführt werden. Unter Umständen kann auch eine postoperative Krankengymnastik sinnvoll sein.
Generell zeigt die Therapie eines Tennisarms sehr gute Erfolgsquoten und Patienten können sich, wenn sie im Anschluss daran gewissenhaft Maßnahmen zur Vorbeugung eines Rückfalls treffen, wieder uneingeschränkt bewegen.
Weitere Informationen zur Tennisarm Operation finden Sie unter unserem Thema: Tennisarm Operation
Der Tennisarm ist die häufigste Erkrankung, weshalb ein Tennisspieler einen Sportorthopäden konsultieren muss.
Ca. 20% aller Tennisspieler hatten bereits eine Episode mit einem Tennisarm, 3% leiden an einer chronifizierten Variante.
Allgemein unterscheidet man einen Tennisarm mit einer traumatischer (unfallbedingter) Genese von Tennisellenbogen, die auf Basis eines Verschleißes (Degeneration) entstanden sind.
Bei der jüngeren Generation dominieren Probleme am Muskel-Sehnenübergang, während bei der älteren Generation Probleme am Sehnen-Knochen-Ansatz, direkt am Ellenbogen auftreten.
Die Ursachen des Tennisarms sind vielfältig. Meist kann keine eigentliche Ursache für die Entwicklung eines Tennisarms ausgemacht werden.
Die Kombination mehrerer Faktoren wie:
sind erkankungsverursachend.
Beim Tennisspieler, der unter einem Tennisarm leidet, ist die Behandlung schwieriger als bei einem Nichttennisspieler, da der Tennissport als erkrankungsverursachend anzusehen ist.
In den meisten Fällen möchte der Betroffene mit einem ausgeheilten Tennisarm seinen Sport aufgeben, daher ist es plausibel, dass die Rezidivquote (Rückfallgefahr) bei Tennisspielern besonders hoch ist.
Neben einer optimierten Therapie ist die ursächliche Prävention (Abstellen von Risikofaktoren) besonders wichtig.
Die Therapie des Tennisarms beinhaltet drei elementare Anteile. Es müssen immer passive mit halb-aktiven und aktiven Komponenten miteinander kombiniert werden.
Zu den passiven Elementen gehört die Querfriktionen des entzündeten Sehnenansatzes (spezielles physiotherapeutisches Therapieverfahren).
Zu den halb-aktiven Komponenten zählt man die gezielte Dehnung der Unterarmmuskulatur.
Weiterhin muss aktiv die Muskulatur und der Sehnenansatz durch Training gekräftig werden.
Parallel wird dieses dreistufige Therapieschemata durch medimenkatöse Maßnahmen (Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten oral oder lokal durch eine Infiltration (Spritze)) und physikalischen Maßnahmen wie Reizstrom (TENS), Kaltlasertherapie und für chronifizierte Fälle eine fokussierte Stoßwellentherapie flankiert.
Es gibt keine pauschale Therapieleitlinie, die ein Tennisarm behandelt werden sollten.
Der erfahren Sportorthopäde wird folgende Faktoren in die Empfehlung der Therapiemaßnahmen mit einbeziehen:
Entscheidend bei der Therapie des Tennisarms ist die Anwendung der jeweiligen Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt.
Während eine Dehnung im entzündlichen Stadium (der Tennisarm schmerzt besonders stark) kontraproduktiv ist, wird diese Maßnahme in der Ausheilungsphase und der Präventation besonders wichtig.
Allgemein helfen in der akuten Phase der Erkrankung entzündungshemmende Maßnahmen sehr gut. Diese verlieren allerdings mit zunehmender Erkrankungsdauer ihre Wirksamkeit.
In der chronischen Phase kommen regenerative Therapiemaßnahmen zum Einsatz.
Während ein Tennisarm in der akuten Phase häufig in wenigen Tagen in die Beschwerdefreiheit therapiert werden kann, dauert eine Behandlung im chronifizierten Stadium meist Wochen, ggf. Monate.
Operative Maßnahmen beim Tennisarm spielen nur eine untergeordnete Rolle und kommen meist nur bei schweren Sehnenschädigungen zum Einsatz.
Auch hier gibt es ein großes Spektrum an offenen und minimalinvasiven Maßnahmen. Welches eingesetzt werden sollte, erfolgt nach gleicher Analyse wie bei der konservativen Therapie.
Wenn der Tennisarm erst einmal ausgeheilt ist, kommt es darauf an beim Tennisspieler auslösende Faktoren zu reduzieren.
Die Belastung kann durch eine Ellenbogenspange verringert werden. Weiterhin sollte ein Wechsel des Tennisschlägers auf einen weicheren Rahmen und eine Reduktion der Bespannungshärte diskutiert werden.
Zuletzt sollten technische Mängel durch einen Tennislehrer überprüft und verbessert werden.
Ein interessanter Fakt am Rande ist, dass auch der Golfspieler häufiger an einem Tennisarm als an einem Golferellenbogen erkrankt.
Typischerweise bekommt der rechtshändige Golfer einen Tennisarm an der linken Seite. Beim Linkshänder ist es entsprechend umgekehrt.
Die Behandlungsstrategie ist beim Tennisspieler und Golfspieler die gleiche.
Allgemein haben die Golfspieler eine schnellere Ausheilung, da die Ellenbogenbelastung durch die geringere Schlaganzahl beim Golf geringer ist.
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
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