An diesen Symptomen erkennen Sie einen Tennisarm!

Einleitung

Unter Tennisarm versteht man eine Erkrankung, die die Ursprünge der Muskulatur am Unterarm und die Sehnenansätze dort betrifft.
Ausgelöst wird der sogenannte Tennisarm durch eine einseitige Belastung und Überbeanspruchung der entsprechenden Muskeln, die im Rahmen von sportlichen Aktivitäten wie eben dem Tennisspielen oder Golfen, aber auch durch bestimmte Bewegungen im Berufsleben oder im Alltag hervorgerufen werden können, vor allem wenn diese eintönig sind.
Als Folge von der falschen Belastung der Muskulatur entsteht eine Entzündung im Bereich des Ellenbogens, die schließlich zu den für den Tennisarm charakteristischen Symptomen führt.

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Wer bin ich?
Mein Name ist Dr. Nicolas Gumpert. Ich bin Facharzt für Orthopädie und Gründer von Dr-Gumpert.de
Diverse Fernsehsendungen und Printmedien berichten regelmäßig über meine Arbeit. Im HR Fernsehen sehen Sie mich alle 6 Wochen live bei "Hallo Hessen". 

Als ehemaliger leistungsorientierter Tennisspieler habe ich mich schon früh auf die konservative Behandlung  des chronifizierten Tennisarms spezialisiert.
In den letzten Jahren habe ich mehrere tausend Tennisarme erfolgreich behandelt.

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Das sind die typischen Symptome

Ein Tennisarm zeichnet sich durch folgende Symptome aus:

  • Schmerzen beim Zugreifen (Faustschluß, Hände geben) am äußeren Ellenbogen
  • Schmerzen beim Heben des Handgelenks gegen Kraft
  • Druckschmerz am äußeren Ellenbogen
  • im Krankheitsverlauf morgendliche Steifheit des Ellenbogens
  • typischerweise keine Rötung, Schwellung oder Überwärmung des Ellenbogens

Leitsymptom: Schmerz am äußeren Ellenbogen

Das Leitsymptom des Tennisarms sind Schmerzen. Diese sind vor allem am Ellenbogen lokalisiert.
Anfangs sind sie meist auf den sich an der Außenseite des Ellenbogens befindlichen Knochenvorsprung beschränkt und bestehen nicht permanent, sondern vor allem dann, wenn Druck auf diesen Knochen ausgeübt wird oder die Muskulatur beansprucht wird, deren Sehnen entzündet sind.
Diese Muskulatur ist für die Streckung der Hand zuständig. Deshalb entstehen die Schmerzen typischerweise bei folgenden Bewegung:

  • Der Streckung des Handgelenks oder auch nur des Mittelfingers, vor allem dann, wenn diese Streckung gegen einen Widerstand erfolgt
  • dem Drehen des Unterarms oder dem Strecken des Ellenbogens, wenn die Hand währenddessen passiv in eine Beugestellung gebracht wird
  • Auch ein Faustschluss kann Schmerzen provozieren.

Im Laufe der Zeit werden die Schmerzen in der Regel immer stärker und es kann passieren, dass sie auch in vollständiger Ruhelage des Armes nicht mehr komplett verschwinden. Häufig strahlen sie in solch einem fortgeschrittenen Stadium auch bis weit in den Unterarm aus.

Lesen Sie hierzu auch Schmerzen rechter Unterarm

Parallel dazu entwickeln sich Schmerzen beim Strecken des Ellenbogengelenkes und Bewegungseinschränkungen besonders morgens nach dem Aufstehen.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Thema: Schmerzen bei einem Tennisarm

Symptome im Handgelenk

Die Muskeln, deren Sehnenansätze beim Tennisarm entzündet sind, ziehen über das Handgelenk und setzen am Handrücken oder den Fingern an. Beim Tennisarm kommt es nicht nur zu einer Entzündung am Sehnenansatzpunkt, sondern auch zu einer Verspannung und Verkürzung der betroffenen Muskeln. Aus der Verspannung resultiert eine Fehlhaltung, die sich dann auch auf das Handgelenk auswirken kann und hier zu Schmerzen führt.

Die Schmerzen im Handgelenk treten meist nicht zu Beginn der Symptome des Tennisarmes auf, sondern machen sich erst nach längerer Zeit bemerkbar. Gleichzeitig sind sie auch ein Zeichen für fehlende Besserung des Tennisarms mit den versuchten Behandlungsmethoden.

Schmerzen im Handgelenk schränken die Patienten noch stärker ein, als das ein Tennisarm ohne Schmerzen im Handgelenk tun würde. Die Funktion des Armes ist zusätzlich eingeschränkt und das Greifen und Heben von Gegenständen nur unter Schmerzen möglich.

Beginnen die Schmerzen beim Tennisarm, auf das Handgelenk überzugreifen, sollte die aktuelle Behandlung überdacht und gegebenenfalls an die neue Schmerzsituation angepasst werden.

Lesen Sie alle alternativen Erkrankungen, die Schmerzen im Handgelenk verursachen können unter: Schmerzen im Handgelenk

Schwäche im Handgelenk

Außerdem kann der Tennisarm eine Schwäche im Handgelenk auslösen, die schließlich zu einer Kraftminderung führen kann.
Dadurch ist der gesamte Arm funktionell stark eingeschränkt, besonders das Zugreifen fällt enorm schwer.
Alltägliche Bewegungen wie Händeschütteln oder sogar nur einen Stift (Schmerzen beim Schreiben) in die Hand zu nehmen, kann bei Betroffenen extreme Schmerzen verursachen. Dadurch wird dann häufig die Lebensqualität stark in Mitleidenschaft gezogen.

Zittern

Ein Zittern der Hände kann viele verschiedene Ursachen haben. Tritt das Zittern erstmals im Rahmen eines Tennisarms und auch nur an dem betroffenen Arm auf, ist ein Zusammenhang mit dem Tennisarm sehr wahrscheinlich.
Durch die entzündeten Sehnenansatzpunkte beim Tennisarm ist die Leistungsfähigkeit der Muskeln eingeschränkt. Der Sehnenansatzpunkt kann nicht so stark beansprucht werden wie im gesunden Zustand, wodurch der Muskel weniger Kraft aufbauen kann. Verspannungen, Verkürzungen und die daraus resultierende Fehlhaltung verstärken die Leistungsminderung zusätzlich. In der Folge sind die Unterarmstreckmuskeln schneller erschöpft und überbeansprucht, diese Überlastung kann sich in einem Zittern bemerkbar machen.

Das Phänomen gleicht dem Zittern nach einer anstrengenden Trainingseinheit: Durch häufige Belastung eines Muskels nimmt die Leistungsfähigkeit ab und ein Zittern kann sich nach dem Training bemerkbar machen. Beim Tennisarm ist die Leistungsfähigkeit der Muskulatur so herabgesetzt, dass es auch bei normalen alltäglichen Bewegungsabläufen zu einem Zittern kommen kann. Es ist möglich, dass dabei die Hand und der Unterarm von dem Zittern betroffen sind.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hände zittern

Taubheitsgefühl

Bei manchen Patienten kommt es im Verlauf des schmerzhaften Tennisarmes auch zu einer Einschränkung der Sensibilität am betroffenen Unterarm. Der Sensibilitätsverlust ist in den meisten Fällen nur leicht bis mittelmäßig ausgeprägt und kann sich in einem Taubheitsgefühl oder in einem Kribbeln bzw. in einer Kombination aus beidem äußern.

Beim Tennisarm kommt es zu einem entzündlichen Prozess im Bereich der Sehnenansätze der Unterarmstreckmuskeln, es wird vermutet, dass durch die Entzündung die sensiblen Nerven der Haut in Mitleidenschaft gezogen werden und so das Taubheitsgefühl ausgelöst wird.

Das taube Gefühl kann sich nur auf einen kleinen Bereich in der Nähe des Ellenbogens erstrecken oder sich auch am Unterarm Richtung Handgelenk ausbreiten. Tritt begleitend zum Tennisarm ein Taubheitsgefühl auf, sollte eine Erkrankung der Halswirbelsäule ausgeschlossen werden, die ebenfalls Sensibilitätsstörungen des Armes auslösen kann. Eine weitere Erkrankung mit ähnlicher Symptomatik ist das Sulcus-ulnaris-Syndrom, bei dem der Nervus ulnaris durch häufigen Druck gelähmt werden kann. Das passiert zum Beispiel durch häufiges Aufstützen oder das Schlafen auf dem angewinkelten Ellenbogen. Beim Sulcus-ulnaris-Syndrom beschränkt sich das Taubheitsgefühl aber nicht nur auf Ellenbogen und Unterarm, sondern schließt auch den Ring- und kleinen Finger der betroffenen Seite mit ein.

Symptome alternativer Erkrankungen

Da sich die Symptome eines Tennisarms mehr oder weniger auf die Schmerzen beschränken, ist es sehr wichtig, dass der Arzt oder Untersucher eine genaue Befragung und Untersuchung durchführt, um den Tennisarm von Krankheitsbildern, die ähnliche Schmerzen verursachen (darunter vor allem der Golferarm, aber auch zum Beispiel das Supinatorlogensyndrom), abgrenzen zu können

  1. Speichenschaft -
    Corpus radii
  2. Ellenschaft - Corpus ulnae
  3. Oberarmschaft -
    Corpus humeri
  4. Langer speichenseitiger
    Handstrecker -
    Musculus extensor
    carpi radialis longus
  5. Kurzer speichenseitiger
    Handstrecker -
    Musculus extensor
    carpi radialis brevis
  6. Langer Daumenabspreizer -
    M. abductor pollicis longus
  7. Kurzer Daumenstrecker -
    M. extensor pollicis brevis
  8. Langer Daumenstrecker -
    M. extensor pollicis longus
  9. Ellbogen - Olecranon
  10. Knorrenmuskel - M. anconeus
  11. Ellenseitiger Handstrecker -
    M. extensor carpi ulnaris
  12. Fingerstrecker -
    Musculus extensor digitorum
  13. Kleinfingerstrecker -
    M. extensor digiti minimi
  14. Halteband der Strecksehnen -
    Retinaculum musculorum extensorum

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Golferarm

Beim Golferarm bestehen Schmerzen nämlich auch dann, wenn Gegenstände angehoben werden sollen oder der Unterarm gegen einen Widerstand gedreht wird.
Im Gegensatz zum Tennisarm sind hier jedoch andere Muskelgruppen betroffen, sodass der Schmerz nicht beim Strecken, sondern beim Beugen des Handgelenks schlimmer wird.
Falls Ihre Symptome besser hierzu passen sollten finden Sie weitere Informationen unter unserem Thema: Golferarm

Supinatorlogensyndrom

Beim Supinatorlogensyndrom sind die Schmerzen nicht auf eine Überbeanspruchung der Muskulatur zurückzuführen, sondern auf die Einklemmung eines Nervs im Bereich des Unterarms.
Diese Krankheit bedarf deshalb auch einer völlig anderen Therapie als der Tennisarm.
Falls Ihre Symptome besser hierzu passen sollten finden Sie weitere Informationen unter unserem Thema: Supinatorlogensyndrom

Weitere Erkrankungen

Auch ganz andere Erkrankungen, wie zum Beispiel

können Beschwerden auslösen, die denen eines Tennisarms entsprechen.

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 27.11.2011 - Letzte Änderung: 21.07.2023