Homöopathie bei Tennisarm

Alles Rund um den Tennisarm finden Sie unter unserem Thema: Tennisarm

Welche Homöopathica werden eingesetzt?

  • Apis (Honigbiene)

  • Arnica (Bergwohlverleih)

  • Calcium phosphoricum (Calciumhydrogenphosphat)

  • Bryonia (rotbeerige Zaunrübe)

  • Kalium jodatum (Kaliumjodid)

Acidum formicicum / Ameisensäure

Acidum formicicum gilt als allgemeines Umstimmungsmittel. Bei schmerzenden Gelenken wird das Mittel meist unter die Haut gespritzt, in Form von Quaddeln an den entsprechenden Stellen. Gebräuchlich sind Ampullen in D4, D6, D12 und höher.

Die Patienten klagen, neben den Schmerzen im Ellenbogengelenk, über allgemeine Mattigkeit und Druckempfindlichkeit am befallenen Gelenk.

Apis/ Honigbiene

Stechen, Brennen, Rötung, Schwellung und Hitze beherrschen die befallenen Regionen beim Apisbild.

Typisch ist auch ein rascher Beginn der Gelenkentzündung mit Gelenkerguss und Schwellung. Meist hat der Patient das Gefühl von brennender Hitze am befallenen Ellenbogen verbunden mit starker Berührungsempfindlichkeit. Die Schmerzen haben stechenden Charakter.

Wärmeeinwirkung wird als unerträglich empfunden. Auffallend ist auch, dass der Patient wenig Durst hat und über ein allgemeines Zerschlagenheitsgefühl klagt.

Alle Beschwerden verschlimmern sich nachmittags und durch Wärme.

Besserung durch Kälteanwendungen und frische, kühle Luft.

Arnica / Bergwohlverleih

Arnica ist das erste Mittel, um die unmittelbaren Folgen von Schock, Stürzen, Abschürfungen, blutenden Wunden, durch stumpfe Gegenstände hervorgerufene Verletzungen und Gelenkentzündungen infolge von Überlastung zu lindern. Es setzt den Heilungsprozess verletzter Gewebe in Gang. Sie heilen schneller, angenehmer und zuverlässiger. Der Schmerz wird gelindert.

Die Pflanze wächst genau da, wo ein Sturz die weitreichendsten Konsequenzen nach sich ziehen kann: im Gebirge.

Das Homöopathikum wird aus dem getrockneten, pulverisierten Wurzelstock zubereitet, manchmal auch aus der ganzen, frischen Pflanze oder den getrockneten Blüten.

Arnica passt besonders zu Patienten, die zu Verdrießlichkeit neigen und den Wunsch haben, in Ruhe gelassen zu werden. Es sind häufig muskelkräftige, harte, starke Menschen mit rotblauem Gesicht. Man glaubt die Probleme mit Kraft lösen zu können: schnell, heftig, herrisch, befehlend, hochmütig, anmaßend. Man bildet sich Krankheiten ein und hat Angst vor einem plötzlichen Tod. Hoffnungslosigkeit, Gleichgültigkeit, innere Unruhe, nächtliches Hin- und Herwerfen, welches dann dem „zu harten Bett“ zugeschrieben wird. Alpträume, von denen man zu Tode erschrocken aufwacht und sich ans Herz greift. Geistesabwesenheit und Konzentrationsschwäche, weil man sich leicht ablenken lässt oder erschrocken zusammenfährt.

Die Patienten sind uneinsichtig und möchten nicht zum Arzt gehen oder schicken Arzt oder Pfleger weg, weil sie nicht krank seien.

Arnica ist das Mittel bei schmerzenden Muskeln nach ungewohnter Bewegung, Zerschlagenheitsscherz, Verstauchungen, Tennisellenbogen. Auch Folgen von psychischen Verletzungen wie Kränkungen und Beleidigungen. Der Kopf schmerzt und Schwindel und Benommenheit folgen jeder Aufregung.

Folgen von Überanstrengung körperlicher und geistiger Natur (zum Beispiel Schlaflosigkeit nach Überarbeitung) werden von Arnica gebessert.

Weitere Indikationen sind Aversion gegen Milch und Fleisch sowie Verlangen nach süßsauer Eingemachtem und in Essig eingelegtem. Übelriechender Stuhlgang. Jede von einem Bluterguss begleitete Prellung, Fraktur, Erschütterung, Verrenkung, benötigt Arnica D6 halbstündlich 5 Tropfen bis der Schmerz nachlässt. Sobald der Schmerz erneut auftritt werden wieder 5-10 Tropfen gegeben. Jeder Unfallschock oder plötzlich auftretende Gelenkschmerz kann mit der sofortigen Gabe von Arnica gelindert werden. Zur längeren Therapie zum Beispiel bei Verstauchungen oder Entzündungen im Gelenk empfiehlt sich 3-mal täglich 1 Tablette D2.

Arnica-Essenz wird äußerlich als Umschlag (ein Teelöffel auf eine Tasse Wasser) bei Blutergüssen, Zerrungen, geschlossenen Frakturen angewendet , nicht bei offenen Wunden. Wirkt schmerzlindernd und fördert das Abschwellen.

Die genannten Beschwerden verschlimmern sich durch Bewegung, Erschütterung, leichten Druck und Hitze. Hinlegen und den Kopf tiefer lagern als die Füße kann Erleichterung bringen.

Calcium phosphoricum/ Calciumhydrogenphosphat

Hier stehen Gelenkschmerzen mit Steifheitsgefühl im Vordergrund. Die Patienten sind auffallend wetterfühlig, die Beschwerden verschlimmern sich bei Wetterwechsel besonders hin zu nasskaltem Wetter. Knochenentwicklung in der Kindheit mangelhaft, auch Rachitis, späte Zahnentwicklung.

Allgemeine Neigung zu rascher geistiger und körperlicher Erschöpfung, bereits in der Kindheit. Die Gelenkbeschwerden verschlimmern sich durch Nässe, Kälte, durch Anstrengung.

Bryonia / Rotbeerige Zaunrübe

Entzündungen im Gelenk als Folge von Unterkühlung oder Überlastung. Die Gelenke sind heiß und rot. Stechende Schmerzen, die sich bei Bewegung und bei lokaler Wärme verschlechtern. Oft ist das Gelenk geschwollen. Die Schmerzen werden gelindert durch Ruhe und durch festen Gegendruck.

Ganz allgemein sind die Patienten in schlechter Stimmung und sehr reizbar. Trockene Schleimhäute verursachen großen Durst auf kalte Getränke.

Kalium jodatum / Kaliumjodid

Das Mittel hat Einfluss auf Bänder und Kapselgewebe aller Gelenke. Erfolgreiche Behandlung bei Vorhandensein bestimmter weiterer typischer Symptome und Begleitumstände auch beim Tennisarm möglich. Besonders dann, wenn die Beschwerden bereits chronisch geworden sind.

Es bestehen Knochenveränderungen und eventuell eine leichte bis mittelgradige Versteifung des Ellenbogengelenkes.

Die Schmerzen sind ziehend und reißend, schlimmer in Wärme, in der Ruhe und nachts.

Typisch sind starke nächtliche Schmerzen mit heftiger Unruhe. Der Patient muss sich bewegen, kann nicht im Bett bleiben. Die Beschwerden bessern sich durch leichte Bewegung, im Freien an der kühlen Luft.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.11.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021