Verletzung beim Kreuzheben

Allgemeines

Das Kreuzheben ist eine der gefährlichsten und schwierigsten Übungen im Kraftsport. Diese Übung sieht zwar nicht sonderlich schwer aus, aber der Schein trügt.
Es benötigt viele Vorübungen und eine hohe Konzentration um diese Übung korrekt auszuführen.

Allgemein ist Kreuzheben bzw. das Heben schwerer Gegenstände dafür bekannt das Risiko für Rückenverletzungen zu steigern. Vor allem Untrainierte verletzen sich leichter und schneller.

Ursachen

Neben den körperlichen Voraussetzungen entscheiden Technik, Ausführung und Konzentration darüber, ob Verletzungen auftreten oder nicht. Vor allem das falsche Heben, Verdrehen oder plötzliches Neigen des Oberkörpers sind verantwortlich für eine Vielzahl an Rückenverletzungen bei der Ausführung dieser Übung. Durch das Gewicht wird die Wirbelsäule einmal in ihrer Länge gestaucht, eine zusätzliche Drehung ist dann meistens zu viel für den Rücken.

Risiken

Es kommt zu Verspannungen, Zerrungen, ausgerenkten Wirbeln und anderen Beschwerden. Die häufigsten Verletzungen sind Stauchungen der Wirbelsäule durch eine zu hohe Last, Zerrungen der Rückenmuskulatur und Verletzungen der Bänder. Die meisten dieser Verletzungen treten im unteren Rückenbereich, zwischen Steißbein und Lendenwirbeln auf. In schlimmeren Fällen kann es zu einer Beschädigung der Bandscheiben kommen. Wirbel können seitlich aus der Wirbelsäule gleiten oder verrutschen. Bandscheiben können platzen und ihre schützende Wirkung verlieren. Vor allem Sportler mit früheren (Rücken-) Verletzungen, Operationen oder anderen gesundheitlichen Problemen sind mit einem erhöhten Risiko behaftet, wenn sie das Kreuzheben ausüben.

Richtige Ausführung

An das Kreuzheben sollte sich definitiv kein Anfänger heranwagen, da es bei falscher und unsachgemäßer Ausführung zu Verletzungen und sogar bleibenden Schäden kommen kann. Die häufigsten Fehler die bei dieser Übung auftreten sind: Ein Rundrücken während der Ausführung, das Tragen von Handschuhen, ein zu weiter Stand, falsches Schuhwerk sowie gestreckte Beine. Die falsche Position des Oberkörpers bzw. eine Fehlstellung des Rückens während der Übungsausführung gilt als einer der Hauptgründe für Verletzungen beim Kreuzheben.

Eine weitere klassische Verletzung beim Kreuzheben betrifft die Schienbeine und die Knie. Wenn z.B. die Beine zu früh gebeugt werden oder der Stand zu weit ist, dann kann es passieren, dass man sich die Langhantelstange gegen Schienbein oder Knie stößt und dabei verletzt.

Oftmals wird Kreuzheben vor einem Spiegel durchgeführt. Die gängige Ausrede dafür ist, dass man so seine Technik beobachten und Fehler schnell erkennen kann. Dafür muss man allerdings die ganze Zeit nach oben und geradeaus schauen. Durch diese Haltung kann es allerdings zu Verspannungen und unangenehmen Nackenschmerzen kommen. Die bis hierher beschriebenen Symptome können auch auftreten, wenn der Sportler sich und sein Können überschätzt. Wird ein zu hohes Gewicht aufgelegt oder das Gewicht zu schnell gesteigert, dann geht dies auch mit einem erhöhten Verletzungsrisiko einher.

Falscher Ehrgeiz ist ein großes Problem unter Sportlern, was aber ebenfalls zu Verletzungen führen kann. Wie eigentlich bei jeder Kraftübung ist es beim Kreuzheben besonders wichtig, dass man aufhört wenn man erschöpft ist und keine korrekt ausgeführte Wiederholung mehr schafft. Falscher Ehrgeiz führt dazu, dass man nicht mehr so genau auf die Technik und die Ausführung achtet, und sich damit Fehlstellungen einschleichen die das Verletzungsrisiko erhöhen. Vernünftiger ist es auf seinen Körper zu hören und nur so viele Wiederholungen zu machen, wie es mit korrekter Ausführung möglich ist.

Beim Kreuzheben gilt der Spruch „weniger ist manchmal mehr“, da diese Übung bei richtiger Ausführung sehr effektiv ist. Durch die vielen verschiedenen Varianten dieser Übung sollte auch für nicht ganz so erfahrene Kraftsportler die richtige Variante dabei sein, mit der er oder sie sich sicher fühlt. Angst vor dem Kreuzheben braucht nun wirklich niemand zu haben. Bei moderatem Gewicht und korrekter Ausführung ist diese Übung eine der effektivsten Kraftübungen die es gibt.

weitere Informationen

weitere Informationen zum Thema Kraftsport finden Sie unter:

Eine Übersicht zum Thema Sportmedizin finden Sie unter Sportmedizin A-Z

Autor: Mario Habersack Veröffentlicht: 22.04.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021