Zuckungen des Augenlids

Definition

Ein zuckendes Augenlid wird im Volksmund als nervöses Auge bezeichnet. Dies beschreibt mögliche Auslöser, wie Stress oder auch emotionale Belastung.
Man spricht von einem nervösen Auge, wenn sich die Augenmuskulatur plötzlich und ohne bewusste Steuerung zusammenzieht. Davon können prinzipiell alle Muskelgruppen des Körpers betroffen sein.
Die Ursachen für ein zuckendes Augenlid sind meist harmlos, dennoch wird es von den Betroffenen als extrem belastend empfunden. In seltenen Fällen können jedoch auch schwerwiegende, meist neurologische Erkrankungen dahinter stecken.

Mögliche Ursachen für Augenlidzuckungen

Bei einem zuckenden Augenlid kommt es zu einer nicht bewusst steuerbaren Aktivierung der Augenmuskulatur. 

Die Ursachen für die Entstehung des Augenlidzuckens sind vielfältig. Oftmals tritt es in einer Phase auf, in der die betroffene Person besonders gestresst oder überlastet ist. Auch Schlafmange, Müdigkeit und Erschöpfung spielen beim Auftreten des Augenlidzuckens eine wichtige Rolle. Dabei kann es sich um eine generelle Betroffenheit des gesamten Körpers oder der Psyche handeln. Allerdings tritt das Zucken des Augenlids auch auf, wenn die Augen selbst überanstrengt und erschöpft sind – beispielsweise durch vieles Lesen, Arbeiten am Computer und die falsche Brillenstärke.

Weitere mögliche Auslöser sind Dinge, die sich fälschlicherweise im Auge befinden. Typischerweise handelt es sich dabei um Wimpern, die ins Auge gelangen. Auch kleine Staubkörnchen oder andere Fremdkörper, die in die Luft gewirbelt werden, können sich im Auge verfangen und so ein Augenlidzucken hervorrufen.

Neben diesen typischen anstrengungsbedingten Ursachen des Augenlidzuckens können auch Störungen des Hormonhaushalts oder Erkrankungen eine Rolle in der Entstehung des Augenlidzuckens spielen. So kann ein Mangel an Mineralstoffen wie beispielsweise Elektrolyten und Vitaminen (Vitamin B12- Mangel) zum Augenlidzucken führen. Ein Mangel von Magnesium kann dabei ein zuckendes Augenlid begünstigen. Ein solcher Mangel kann durch Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall und Erbrechen ausgelöst werden. Auch eine falsche Ernährung über einen längeren Zeitraum kann solche Mangelerscheinungen hervorrufen und dadurch das Augenlidzucken hervorbringen. Dies trifft auch auf eine Unterzuckerung oder den Konsum von Alkohol, Kaffee, Nikotin oder Drogen zu.

Auch eine behandlungsbedürftige Bindehautentzündung kann dahinterstecken. Oder ein Fremdkörper im Auge kann das Lidzucken auslösen. Dies gilt auch für eine Reizung durch Kontaktlinsen.

Bei einem zuckenden Augenlid muss man aber immer auch an neurologische Erkrankungen denken. Ein zuckendes Augenlid kann vorkommen bei einer Tic-Störung, dem Tourette-Syndrom, einer Epilepsie oder bei Multipler Sklerose.
In fast allen Fällen bestehen dann aber weitere Begleitsymptome. In den meisten Fällen ist ein zuckendes Auge absolut harmlos. Um schwerwiegendere Erkrankungen ausschließen zu lassen sollte man sich jedoch beim Hausarzt oder Augenarzt vorstellen. Dieser kann nach einer kurzen Befragung und einer körperlichen Untersuchung schon die schlimmsten Ursachen ausschließen. Da die Ursachen so vielfältig sind, sollte eine genauere Abklärung dann erfolgen, wenn das Augenlidzucken vermehrt auftritt oder dauerhaft bestehen bleibt.

Erfahren Sie mehr unter: Was kann die Ursache von Augenzucken sein?

Kann das ein Hinweis auf Multiple Sklerose sein?

Bei der Multiplen Sklerose kommt es normalerweise nicht zu einem zuckenden Augenlid.
Bei der Erkrankung werden durch eine Autoimmunerkrankung die Myelinscheiden der Nervenfasern zerstört. Ohne Myelinscheide können die Nerven die Erregung nicht mehr richtig weiterleiten. Dadurch kommt es immer wieder zu neurologischen Ausfallserscheinungen wie Gefühlsstörungen oder Lähmungen.

Da prinzipiell alle Nerven des Körpers betroffen sein können sind die Symptome sehr vielfältig. Gerade im Anfangsstadium ist es daher schwierig die Erkrankung zu diagnostizieren und ein zuckendes Augenlid wäre auch bei multipler Sklerose tatsächlich denkbar, wenn auch nicht typisch.
Die klassischen Symptome bei Diagnosestellung sind Sehstörungen, da meist der Sehnerv von dieser Entzündung betroffen ist. Aber auch Gefühlsstörungen und Lähmungen können auftreten, je nach dem in welchem Bereich des zentralen Nervensystems die Myelinscheiden zerstört wurden

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Multiple Sklerose.

Kann das auch ein Eisenmangel sein?

Ein zuckendes Auge ist eigentlich nicht typisch für einen Eisenmangel. Klassische Symptome, die auf einen Eisenmangel hindeuten, sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, blasse Haut, Haarausfall, brüchige Nägel, eingerissene Mundwinkel und ein geschwächtes Immunsystem
Sollte man diese Symptome nicht zusätzlich haben ist ein Eisenmangel eher unwahrscheinlich. Mit einer einfachen Blutuntersuchung kann der Arzt jedoch feststellen ob trotzdem ein Eisenmangel vorliegt. Daher empfiehlt es sich bei Verdacht auf Eisenmangel eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen.

Informieren Sie sich hier zum Thema: Eisenmangel.

Augenlid zuckt nach Koffeinkonsum

Manchmal kommt es nach dem Genuss von Koffein zu einem zuckenden Augenlid.
Genau wie Stress oder emotionale Belastung erhöht Koffein das Anspannungsniveau des Körpers. Dies führt oft zu einer Reizung der Nerven. Es kommt zu einer kurzfristigen Störung im zentralen Nervensystem.
Das Gleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Impulsen wird für einen kurzen Moment beeinträchtigt und ein Nerv aktiviert ohne willkürliche Steuerung einen Muskel. Dies wird sichtbar in Form eines Zuckens.
Meist bessert sich ein zuckendes Augenlid rasch, wenn man ein paar Tage ausreichend schläft und auf Koffein verzichtet.

Augenlidzuckungen durch Stress

Stress ist beim Augenlidzucken neben einem Mangel an Mineralstoffen die häufigste Ursache. Der häufigste Mechanismus, der das Augenlidzucken hervorruft, besteht aus einer chronischen Erschöpfung und Müdigkeit. Diese kann durch physischen Stress wie Schlafmangel oder eine Erkrankung ausgelöst werden. Auch psychische Stressfaktoren wie Leistungsdruck, eine Reizüberflutung oder auch kritische Lebensereignisse können das Augenlidzucken hervorrufen.

Generell werden in Stresssituationen verschiedene Hormone im Körper ausgeschüttet. Diese sollen die betroffene Person leistungsfähiger machen. Zum Problem wird der Stress dann, wenn er über einen längeren Zeitraum besteht. Der Körper schüttet dauerhaft Hormone aus, die beispielsweise die Schilddrüsenfunktion verstärken. Auch der sogenannte Sympathikus, der unsere Vorfahren zum Kampf oder zur Flucht vorbereiten sollte, wird durch die Stresshormone aktiviert. Dies führt dazu, dass die Muskelspannung sich verstärkt und die Nervenzellen Signale schneller fortleiten. Dadurch kann es zu kleinen Störungen kommen, die beispielsweise im unkontrollierbaren Zucken der Augenlider münden. In der Regel verschwinden die Symptome, wenn das Stresslevel reduziert wird.

Augenlidzuckungen durch die Schilddrüse

Ein Augenlidzucken kann auch durch Schilddrüsenfunktionsstörungen ausgelöst werden. Dabei ist die Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) deutlich häufiger die Ursache als eine Unterfunktion. Schilddrüsenüberfunktionen können durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. So kann die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow der Grund für die erhöhte Schilddrüsenaktivität sein. Auch entzündliche Veränderungen an der Schilddrüse, funktionelle Störungen oder autonome Knoten und Tumoren können die Produktion der Schilddrüsenhormone erhöhten.

Typischerweise kommt es durch die erhöhten Hormonspiegel zu einer Steigerung der Aktivität des sogenannten Sympathikus. Dadurch werden wiederum Hormone ausgeschüttet, die die Muskelspannung erhöhen. Sie können zu einer gesteigerten Erregbarkeit der Muskulatur führen und so ein Augenlidzucken begünstigen. Zudem kann eine Hyperthyreose Schlafstörungen verursachen, dies kann durch zusätzliche Erschöpfung und Ermüdung ebenfalls ein Augenlidzucken hervorrufen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schilddrüsenüberfunktion

Begleitende Symptome

Bei einem zuckenden Augenlid kontrahiert sich die Muskulatur rund ums Auge ohne dass der Betroffene es kontrollieren kann. Dies wird oft durch eine kurzzeitige Fehlsteuerung des zugehörigen Nervs verursacht.

Wenn Stress und psychische Belastungen der Auslöser sind, dann klagen die Patienten oft über die typischen Begleitsymptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen.
Auch bei einer Epilepsie können Muskelzuckungen auftreten. Bei einem fokalen Anfall ist nur ein kleines Areals des Gehirns von der Störung betroffen. Es liegt meist keine Bewusstseinsstörung vor. Muskelzuckungen können auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) oder der Multiplen Sklerose (MS) eine Rolle spielen. Weitere Symptome sind dann eine Störung der Feinmotorik bis hin zu Lähmung, Gefühlsstörungen oder Gangunsicherheit. 

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind beim Augenlidzucken das häufigste begleitende Symptom. Der Grund dafür liegt darin, dass in den meisten Fällen Stress, Erschöpfung und Übermüdung die Ursache für das Augenlidzucken sind. Diese Auslöser gehen sehr häufig auch mit Kopfschmerzen einher, sodass beides Symptome der gleichen Ursache sind. Typischerweise führen Kopfschmerzen zu einer vergrößerten Anspannung der Muskulatur im Kopf- und Halsbereich, sodass sie die Neigung zum Augenlidzucken zusätzlich verstärken können.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Spannungskopfschmerzen

Zuckungen im Gesicht

Ein Zucken im Gesicht kommt in den wahrscheinlichsten Fällen durch Stress oder psychische Belastung vor.

Es kann jedoch auch immer eine Tic-Störung dahinter stecken. Unter dieser Erkrankung versteht man das wiederholte Auftreten nicht-steuerbarer Kontraktionen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen (Tics) oder wiederholte unwillkürliche vokale Äußerungen.
Bei motorischen Tics unterscheidet man zwischen einfachen Tics (z.B. Zuckungen der Gesichtsmuskulatur) und komplexen Tics (z.B. das Anfassen von Gegenständen). Diese Erkrankung tritt vor allem bei Kindern auf. Zwischen 5 bis 15 Prozent aller Kinder sind betroffen.
Man kann die Erkrankung mittels Medikamenten oder durch eine Psychotherapie behandeln. Bei der Mehrzahl der Betroffenen verschwinden die Tics auch spontan wieder.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Tic-Störung

Das Oberlid zuckt

Wenn das Oberlid zuckt liegt es meist daran, dass die zugehörigen Nerven aufgrund einer Fehlsteuerung die entsprechende Augenmuskulatur aktivieren ohne dass es vom Betroffenen selbst kontrolliert werden kann

Was zunächst bedrohlich erscheint, ist in den allermeisten Fällen jedoch nicht gefährlich. Meistens ist ein erhöhtes Stressniveau, zu wenig Schlaf oder zu viel Koffein für das zuckende Oberlid verantwortlich. Auch wenn es für den Patienten meistens sehr belastend ist, kann man sagen, dass es von Außenstehenden gar nicht so stark wahrgenommen wird. Außerdem hält das Zucken meinst nur für einen kurzen Zeitraum an. Es verschwindet oft ohne eine Behandlung wieder.

Lesen Sie hier mehr dazu: Was sind die Folgen von Stress?

Das Unterlid zuckt

Ein zuckendes Unterlid ist meistens harmlos und hat keinen Krankheitswert.
Die entsprechenden Nerven sind aufgrund der unterschiedlichsten Faktoren kurzfristig gestört und aktivieren so ihren dazugehörigen Muskel, ohne dass es für den Betroffenen steuerbar ist.
Die häufigsten Auslöser sind Stress, Schlafmangel, Angst, innere Unruhe oder zu viel Koffein. Oft ist da Zucken des Unterlids auch nur so minimal, dass es von anderen Personen gar nicht wahrgenommen wird. Es verschwindet auch meist spontan wieder. Sollte es jedoch immer wieder auftreten oder über einen längeren Zeitraum bestehen ist es sinnvoll einen Arzt aufzusuchen.

Augenzucken beim Zusammenkneifen

Wenn man die Augen sehr fest zusammenkneift, kann es sein, dass das Augenlid danach zuckt. Dies weist meist auf eine Überanstrengung der Augenmuskulatur hin. Die zugehörigen Nerven sind kurzfristigen gestört. Diese aktivieren dann einen Muskel oder eine Muskelgruppe ohne dass es der willkürlichen Kontrolle unterworfen ist.
Entspannt man die Augenpartie wieder, verschwindet das Zucken dann auch meist von selbst wieder. Symptome wie Stress oder psychische Belastung können das Augenzucken verstärken.

Therapiemöglichkeiten

Ein zuckendes Auge ist in den meisten Fällen nicht gefährlich und hat keinen Krankheitswert. Dennoch wird es von vielen Betroffenen als extrem belastend empfunden, wenn die Augenmuskultur unkontrolliert zuckt

Die Therapie eines zuckenden Auges richtet sich nach der Ursache. Das sind ganz häufig Stress oder emotionale Belastungen. Es gibt Studien die gezeigt haben, dass Möglichkeiten zur Stressbewältigung und Entspannungsverfahren wie beispielsweise Autogenes Training die Symptome deutlich verbessern können. Auch eine Verhaltenstherapie kann sinnvoll sein emotional Belastendes zu verarbeiten. Reduziert sich das allgemeine Anspannungsniveau verschwindet meist auch das zuckende Augenlid.
Ist ein Magnesiummangel die Ursache für das Zucken, sollte man sich mehr Magnesium zuführen. Dies kann über die Nahrung, oder in Tabletten- oder Pulverform sein.

Liegen ernsthafte Erkrankungen dem Muskelzucken zu Grunde müssen diese behandelt werden. Der erste Ansprechpartner ist eigentlich der Hausarzt. Dieser kann dann entscheiden ob es sinnvoll ist einen Augenarzt oder einen Neurologen aufzusuchen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass das Muskelzucken in den allermeisten Fällen auch ohne Therapie von selbst wieder verschwindet.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Magnesiummangel.

Magnesium hilft nicht?

Meistens hilft Magnesium bei einem zuckenden Augenlid, weil oft Magnesiummangel der Auslöser für Muskelzuckungen ist. Es gibt jedoch zahlreiche Ursachen für ein zuckendes Augenlid. Nicht immer ist ein Magnesiummangel dafür verantwortlich.

Sind es beispielsweise Stress und emotionale Belastung die zu einem zuckenden Augenlid führen, bessern sich die Symptome auch nicht durch Magnesiumzufuhr. Dies ist leider relativ häufig, daher hat sich im Volksmund auch der Begriff „nervöses Auge“ eingeprägt. In diesen Fällen helfen eher Entspannungsverfahren wie Autogenes Training.

Informieren Sie sich zum Thema: Wie kann man Stress abbauen? 

Homöopathie

Homöopathische Mittel können beim Augenlidzucken eingesetzt werden. Sie wirken in der Regel nicht direkt gegen das Zucken des Augenlids, vielmehr können sie zur Stressreduktion und Beruhigung beitragen und so die Beschwerden lindern. Eines der beliebtesten Mittel ist dabei Baldrian, welches vor allem zum Schlafen abens eingenommen wird. Bei innerer Unruhe können auch Lycopodium und Aconitum eingenommen werden. Wer dagegen unter starkem Leistungsdruck steht, profitiert von Mitteln wie Argentium nitricum, Calcarea carbonica und Stramonium.

Schüssler Salze

Schüsslersalze werden ebenso wie homöopathische Wirkstoffe vor allem aufgrund ihrer Anti-Stress Wirkung beim Augenlidzucken eingesetzt. Ein Kurprogramm kann beispielsweise folgendermaßen aussehen: Morgens sollte man Kalium phosphoricum gegen Ermüdungserscheinungen einnehmen, mittags eignet sich Ferrum phosphoricum zur Reduktion der Anspannung und abends kann man Magnesium phosphoricum gegen innere Unruhe einnehmen. Zusätzlich bei Erschöpfung kann Calcium phosphoricum die Beschwerden lindern.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schüssler-Salze

Diagnose

Um festzustellen welche Ursache dem zuckenden Augenlid zu Grunde liegt, wird der Arzt den Patienten zunächst ausführlich befragen, wie oft die Zuckungen auftreten und ob Begleitsymptome vorhanden sind. Meist hat der Arzt nach der Anamnese schon eine Verdachtsdiagnose.

Im Anschluss daran erfolgt eine körperliche Untersuchung. Der Hausarzt wird zunächst in die Augen leuchten und überprüfen ob Auffälligkeiten festzustellen sind, z.B. Hinweise auf eine Bindehautentzündung oder eine Entzündung des Lidrands. Der Augenarzt kann zudem die Hornhaut genauer beurteilen; manchmal besteht auch dort eine Reizung, die ein zuckendes Lid auslösen kann.
Letztlich kann aber auch der Hausarzt relativ sicher sagen, ob sich ein Besuch beim Augenarzt oder einem Neurologen lohnt, oder ob es sich um ein harmloses Phänomen ohne Krankheitswert handelt.

Dauer der Augenlidzuckungen

In den allermeisten Fällen besteht ein zuckendes Augenlid nur für eine zeitlich begrenzte Dauer. Es ist ein bisschen vom Auslöser abhängig.
Meist sind ja Stress und psychische Belastung die Ursache. Reduziert sich das Anspannungsniveau des Betroffenen, verschwindet das zuckende Augenlid meist von ganz alleine. Auch ein Magnesiummangel, welches einen weiteren Auslöser darstellt, kann meist rasch ausgeglichen werden.

Sollte man aber über einen längeren Zeitraum ein Zucken am Auge wahrnehmen ist ein Besuch beim (Augen-) Arzt dringend empfohlen.

Augenlid zuckt seit Wochen – Wie kann das sein?

Normalerweise verschwindet ein zuckendes Augenlid nach einem kurzen Zeitraum von selbst wieder. Besteht das Symptom jedoch für mehrere Wochen sollte man nach dem Auslöser suchen. Diese sind häufig harmlos. Auch wenn das zuckende Augenlid seit Wochen besteht muss es nichts bedrohliches sein. Man sollte aber in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um ernstzunehmende Erkrankungen ausschließen zu können.

Häufige Auslöser für ein zuckendes Augenlid sind Stress und emotionale Belastungen. Manchmal sind diese Belastungen so massiv, dass das Anspannungsniveau des Körpers derart hoch ist, dass das Zucken der Augenmuskeln über Wochen persistiert.
Es kann aber natürlich auch eine neurologische Erkrankung wie eine Tic Störung dahinter liegen. Bei einfachen motorischen Tics kommt es zur nichtsteuerbaren Kontraktion einzelner Muskeln, z.B. einem zuckenden Augenlid. Man unterscheidet zwischen vorübergehenden Tics, die weniger als zwölf Monate anhalten, und den chronischen Tics ab einer Dauer von einem Jahr. Auch bei der Tic Störung gilt, dass die Symptome sich in 60% der Fälle spontan bessern. Eine medikamentöse oder psychotherapeutische Intervention ist jedoch ebenfalls möglich.

Kann das auch ein Hirntumor sein?

Auch ein Hirntumor kann grundsätzlich die Ursache für das Augenlidzucken sein. Für die Entstehung der Beschwerden gibt es zwei mögliche Wirkungsmechanismen. So können Hirntumoren beispielsweise Hormone ausschütten und dadurch ähnlich wie beim Stress dazu führen, dass das Augenlidzucken ausgelöst wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der Tumor im Hirn auf umliegende Strukturen drückt und so zu Fehlfunktionen führt. Sind diejenigen Areale betroffen, die die Aktivität der Muskulatur in den Augenlidern steuern, kann ebenfalls ein Augenlidzucken hervorgerufen werden. Grundsätzlich treten diese Mechanismen jedoch nur sehr selten in Kraft, sodass in den seltensten Fällen ein Augenlidzucken das erste oder einzige Symptom einer Tumorerkrankung ist

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Anzeichen eines Gehirntumors

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen rund um das Thema Augenlid Zuckungen hier nachlesen: 

Eine Übersicht aller Themen der Augenheilkunde finden Sie unter: Augenheilkunde A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.03.2018 - Letzte Änderung: 25.07.2023