Der Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) macht sehr spät in seinem Verlauf Symptome. Es kann zu einer Gelbsucht kommen, also einer Gelbfärbung der Haut und der Augen. Andere Beschwerden können Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß sowie Schmerzen im Bauchraum, an den Flanken und entlang der Brustwirbelsäule sein.
Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen!!!
Pankreascarcinom (bzw. genauere Bezeichnung im engeren Sinne: duktales Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse), Pankreaskarzinom, Pankreaskrebs, Bauchspeicheldrüsentumor
Englisch: pancreatic carcinoma
Das Hauptsymptom (Leitsymptom) des Bauchspeicheldrüsenkrebses ist die anfangs schmerzlose Ausbildung einer Gelbsucht (Ikterus), bei der es zu auffälligen gelblichen Verfärbungen der Haut und Augen kommt.
Grund für die Entstehung einer Gelbsucht bei Pankreaskarzinom- Patienten ist die Tatsache, dass es im Zuge des Krebswachstums zu einer starken Verengung der Gallengänge kommt.
Die Gelbfärbung der Haut tritt als Anzeichen des Endstadiums des Bauchspeicheldrüsenkrebses somit erst sehr spät auf. Nur in Fällen, in denen der direkte Übergang zwischen Ausführungsgang und Zwölffingerdarm (Papilla duodeni major) durch den Tumor blockiert wird, kann man die Gelbsucht als relativ frühes Warnzeichen verstehen.
Ein deutlich wahrnehmbares Anzeichen, dass ein Bauchspeicheldrüsenkrebs vorliegt, ist das Auftreten von in ihrer Intensität ständig ansteigenden Schmerzen, die sich vor allem im Bauchraum und den Flanken zeigen.
Die Schmerzen können wie bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse auch in den Bereich der Brustwirbelsäule ausstrahlen.
Zu den eher unspezifischen Anzeichen zählen ein enormer Gewichtsverlust innerhalb kürzester Zeit und das auffällig starke Schwitzen während der Nacht (Nachtschweiß). Von auffälligem Nachtschweiß spricht man, sobald die betroffenen Patienten angeben, dass sie wegen des hohen Flüssigkeitsverlusts mehrmals pro Nacht die Kleidung und/ oder die Bettbezüge wechseln müssen.
Auch das Ansteigen der Körperkerntemperatur (Fieber) gehört zu den unspezifischen Anzeichen einer Krebserkrankung.
Da die eigentliche Funktion der Bauchspeicheldrüse durch den Krebsbefall stark beeinflusst und eingeschränkt wird, gehören auch Verdauungsbeschwerden und Durchfälle zu den Anzeichen des Bauchspeicheldrüsenkrebses.
In den Fällen, in denen der endokrine, hormonproduzierende Anteil des Pankreas befallen ist, sinkt vor allem die normale Insulinproduktion auf eine Minimum.
Im Zuge dieser Insulin- Minderproduktion kann bei vielen Patienten, eine sogenannte sekundäre Diabetes entstehen. Die Zuckeraufnahme in die Zellen und die eigentliche Zuckerverwertung wird stark beeinträchtigt.
Im Zuge der Diabetes können dann weitere Symptome auftreten, die im Grunde nicht durch den Bauchspeicheldrüsenkrebs, sondern lediglich durch dessen Begleiterkrankung entstehen.
Zu den am weitesten verbreiteten Krankheitszeichen gehört ein auffällig häufiger Harndrang und gleichzeitig auftretendes starkes Durstgefühl.
Außerdem fühlen sich die betroffenen Patienten oftmals zunehmend schwach und klagen über anhaltende Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Es kommt zu einem allgemeinen Leistungsabfall der Erkrankten.
In extremen Fällen kann es sogar zur plötzlichen unerklärbaren Verschlechterung der Sehfähigkeit kommen.
Außerdem lässt sich feststellen, dass Wunden generell wesentlich schlechter verheilen und oftmals zu nässen beginnen.
Lesen Sie passendes zu diesem Thema: Wie Sie Bauchspeicheldrüsenkrebs erkennen können?
Bauchspeicheldrüsenkrebs -
(Pankreaskarzinome)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Organ das zum Magen- Darm- Trakt gezählt wird und wichtige Aufgaben im Zuge der Verdauung und Nährstoffaufnahme übernimmt.
Die große Drüse kommt in der C-förmigen Schlinge des Zwölffingerdarms (Duodenum) zum liegen und reicht von dort aus bis zur linken Niere und der Milz.
Sie lässt sich in zwei Funktionseinheiten gliedern. Eine dieser Einheiten (endokriner Pankreas) ist für die Herstellung und Freisetzung von Hormonen wie Insulin oder Glukagon verantwortlich, die andere Funktionseinheit (exokriner Pankreas) bildet verschiedene Verdauungsenzyme, die über ein Ausführungsgangsystem in das Lumen des Zwölffingerdarms geleitet werden.
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Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom) sind relativ weit verbreitet und treten zunehmend häufiger auf. Mögliche Ursachen für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs konnten bis heute noch nicht genau benannt werden. Dennoch geht man davon aus, dass das Rauchen, der übermäßige Konsum von Alkohol, eine fettreiche Ernährung und verschiedene Erbkrankheiten die Wahrscheinlichkeit an einem Pankreaskarzinom zu erkranken stark erhöhen.
Die meisten Tumore der Bauchspeicheldrüse entstehen im Bereich des Pankreaskopfes, also in der direkten Nähe des Zwölffingerdarms (Duodenum). In ungefähr 20 Prozent der Krankheitsfälle beginnt das Tumorwachstum ausgehend von Pankreaskorpus.
Die meisten Krankheitszeichen (Anzeichen, Symptome) eines Bauchspeicheldrüsenkrebses treten im Krankheitsverlauf erst recht spät auf. Ungenaue (unspezifische) Anzeichen wie etwa Fieber, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Nachtschweiß, die von Krebserkrankungen im Allgemeinen verursacht werden (aber auch andere Gründe haben können), werden durch eine unspezifische Abwehrreaktion (Immunantwort) des Körpers und einen erhöhten Stoffwechsel der Krebszellen verursacht.
Diese Anzeichen kommen gelegentlich schon in früheren Stadien des Bauchspeicheldrüsenkrebses vor , werden aber zumeist nicht als bedrohlich erkannt und führen nur in Ausnahmefällen zu einem frühen Entdecken der Krebserkrankung. Im Gegenteil zeichnet sich diese Erkrankung jedoch dadurch aus, dass in der Regel jegliche Frühsymptome fatalerweise fehlen.
In fortgeschrittenen Stadien eines Bauchspeicheldrüsenkrebses kommen dann schwerwiegendere, und vor allem auch als bedrohlicher wahrgenommene Anzeichen einer Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs hinzu, die dann üblicherweise zu dessen Entdeckung führen.
Diese (Gelbsucht, Verdauungsstörungen, sekundärer Diabetes Mellitus mit seinen Folgen, Schmerzen) sind dann durch das verdrängende (invasive) Wachstum des Geschwulstes (Tumors) zu erklären. Dieser drückt durch sein zunehmendes Volumen den Hauptgallengang (Ductus choledochus) ab, sodass es zu einem Gallenstau (Cholestase) kommt.
Verdauungsstörungen und Gelbsucht (Ikterus) sind die Folge. Ebenso kann der Tumor aber auch das gesunde Gewebe der Bauchspeicheldrüse verdrängen, so dass dieses nicht mehr richtig arbeiten kann (exokrine und endokrine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz). Dies führt zu Durchfällen, Fettstühlen und einem Diabetes Mellitus mit all seinen Folgen (gesteigerter Durst, erhöhte Urinmenge etc.).
Ebenso kann der Tumor Richtung Rücken wachsen und vor allem durch Druck (Kompression) dort gelegene Nerven, Muskeln und die Wirbelsäule beeinflussen, was zu drückenden oder stechenden Schmerzen in dieser Gegend (im mittleren Rücken, aber auch an den Flanken oder im Oberbauch) führen kann.
In seltenen Fällen kann ein Bauchspeicheldrüsenkrebs durch eine unspezifische Aktivierung des Immunsystems zu einer erhöhten Gerinnbarkeit des Blutes führen und eine Gerinnselbildung (Thrombose) bedingen. Treten bei einem Patienten wiederholt unerklärliche Gerinnselbildungen auf, so sollte auch an einen Bauchspeicheldrüsenkrebs als mögliche Ursache gedacht werden.
Durch eine unspezifische Aktivierung des Immunsystems kommt es bei Bauchspeicheldrüsenkrebs zu einer geringen Erhöhung von sogenannten Entzündungsmarkern im Blut. So können etwa die Abwehrzellenanzahl (Leukozyten), der CRP-Wert und die Blutsenkungsgeschwindigkeit über der Norm liegen.
Gelegentlich kommt es tumorbedingt auch zu einer gesteigerten Neigung zur Blutgerinnselbildung (Thrombose), die dann eigene Probleme mit sich bringt, wie etwa Venenentzündungen (Thrombophlebitits migrans), Schwellungen (Ödeme) oder durch Verschleppung des Gerinnsels eine Lungenembolie.
Auch kann der Tumor eine sogenannte Begleitentzündung der Bauchspeicheldrüse hervorrufen, die dann ihrerseits zu einer erheblichen Zunahme der Entzündungswerte Im Blut führt, aber auch durch eine relevante Steigerung der Konzentration im Blut von Bauchspeicheldrüsen-eigenen Enzymen (vor allem der sogenannten Lipasewert) auf sich aufmerksam macht.
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Was den Bauchspeicheldrüsenkrebs so gefährlich macht, ist, dass durch das relativ späte Auftreten starker und eindeutig zuordnenbarer Anzeichen eine frühe Entdeckung der Erkrankung sehr selten ist. In der Regel wird ein Bauchspeicheldrüsenkrebs entweder durch Zufall entdeckt oder aber er verrät sich erst im Endstadium durch entsprechende Symptome. Der Tumor ist dann bereits recht groß, und hat sehr oft bereits gestreut (metastasiert). Dadurch sind die Heilungschancen dann in der Regel gering.
Mit dem Schweregrad der Erkrankung verschlimmern sich im Verlauf auch die Symptome. Durch palliative Maßnahmen kann das Patientenleiden im Endstadium des Bauchspeicheldrüsenkrebses jedoch gelindert werden.
Durch ein Einwachsen des Tumors in große Abgänge der Hauptschlagader (Truncus coeliacus oder Arteria mesenterica superior) erreicht ein Bauchspeicheldrüsenkrebs das Krebsstadium III.
Stadium IV liegt bei Vorhandensein einer Fernabsiedleung über den Blutweg (hämatogene Metastasierung) vor.
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